ich habe gestern um 14:00 Uhr mit dem Trinken aufgehört. Einlieferung in die Klinik(2h)(3,9 Promille). Vorher hatte ich eine Phase in der ich 30 Tage sehr gut ohne Alkohol auskam. Jetzt bin ich sehr niedergeschlagen und weiß nicht warum ich wieder damit angefangen habe. Probleme mit Alkohol habe ich seit 1991. Ca. alle 6-12 Monate Exzeß dazwischen Phasen mit unauffälligem Konsum.
Was Du da schreibst, kommt mir ziemlich bekannt vor... Zuletzt hatte ich den Zustand im Monatstakt.
Voriges Jahr habe ich meine zweite Langzeittherapie gemacht, zu den Anonymen Alkoholikern gehe ich schon länger und seit einem halben Jahr geht es trocken aufwärts.
in der klinik würde mir die Decke auf den Kopf fallen..... Zu Hause habe ich mit meiner Frau und meinem 4 Jahre alten Sohn mehr Ablenkung. Heute Nacht konnte ich nicht schlafen und habe gelesen und ferngeschaut. Das ist natürlich angenehmer als in der Klinik zu liegen. Außerdem muß ich am Montag wieder arbeiten. Ich hatte 2000 einen ähnlichen Absturz und war dann 12 Monate clean. Da habe ich es genauso gemacht. Am Dienstag habe ich einen Termin beim Therapeuten und am Mittwoch gehe ich zu den AA.
ich habe heute nacht wenigstens 3h geschlafen. Erstmal ein Anfang. Trotzdem geht es mir noch ziemlich elend. Ich habe ziemliche Angst, daß es schon im Betrieb aufgefallen ist.... Ich wüsste nicht wie ich mich am Montag verhalten sollte, falls mich jemand drauf anspricht.
Hallo Stardust, wie ich dich verstehe, hast du während der Arbeit getrunken und es ist aufgefallen. Fürchte, dass dich niemand drauf anspricht, denn wenigstens bei uns im Betrieb wird es so gehandhabt. Dafür wird hintenrum geredet. Wie wäre es, wenn du von dir aus zum Chef gehst, falls du davon ausgehen kannst, dass er es mitbekommen hat und dich entschuldigst? Könntest ihm deine Zukunftspläne erklären. Das würde meiner Meinung nach einen guten Eindruck machen. Wäre gut, wenn der Betrieb davon ausgehen kann, dass es nicht wieder vorkommt. Der Arbeitgeber wird nicht mehr und nicht weniger verlangen.
am besten kommst du da raus wenn du deine Alkoholkrankheit genau so ernst nimmst wie jede andere Krankheit die du bekommen könntest. ich würde da als erstes zum Arzt gehen, mich mit dem doktor unterhalten was denn das beste für mich in meiner Situation sein könnte. Und dann rufst du anschliesend mal bei der Suchtberatung an, wegen einem Termin.
Bei jeder anderen Krankheit würdest du doch auch alles tun um zu gesunden. Oder?
ich nehme meine Krankheit ernst. Ich bin überzeugt, daß ich es nur durch vollkommene Abstinenz schaffen kann davon loszukommen. Aber aller Anfang ist schwer.... Ich habe zu meinem Chef kein so großes Vertrauen und bin außerdem in einer Führungsposition. Eigentlich würde ich gerne nie wieder Alkohol trinken und in ein paar Monaten verwischt sich der Eindruck der Leute, wenn man nicht mehr auffällt.
hast Du keine Angst, dass sich der Eindruck dann auch bei Dir verwischt?? Ich bin der Meinung, dass Offenheit einfach das Beste ist und habe auch gute Erfahrungen damit gemacht.
Ehrlichkeit im nahen Umfeld schützt meiner Meinung nach auch vor Rückfällen.
ich denke ich kann es gar nicht mehr verheimlichen, wenn ich nicht sofort mit dem Trinken aufhöre. Die ersten 24h hab ich schon..... Ich weiß, daß das Pipifax ist, aber auch eine 1000Meilen Reise fängt mit dem ersten Schritt an.
ZitatStardust und in ein paar Monaten verwischt sich der Eindruck der Leute, wenn man nicht mehr auffällt.
Träum weiter. Der Eindruck der Leute verwischt sich nicht, aber dein eigener. In ein paar Monaten(spätestens)wirst du wieder saufen. Das ist bei der Einstellung Fakt.
finde teilweise kommt hier als hilfe, eine harte meinung rüber. Wenn man nicht bereit ist die angebotenen tips anzunehmen oder für gut zu befinden, oder irre ich mich? Sicher posten hier leute die es so gepackt haben mit offen sein, shg und... doch da es eine krankheit ist, ist es in meinen augen völlig in ordnung sie nicht jedem auf die nase zu binden, wenn man es nicht möchte. Es ist doch wie mit dem aufhören, klappt doch auch nur wenn man den richtigen zeitpunkt für sich erwischt hat, oder...so ist das mit dem outen dann wohl eher auch so.
Also "her mit den aufmunternden worten" DU packst es!