@Sinn: Ich sag mal 2Flachmänner entsprechen ca. 3 Bier(0,5). Wenn man danach wieder trocken ist, ist das doch kein Rückfall sondern ein Ausrutscher, oder? Rückfall meine ich, ist wenn man was trinkt entweder exzessiv bis zum Umfallen oder wenn nach einem Ausrutscher die regelmäßige und steigende Einnahme von Alkohol erfolgt. Richtig???
"Marlboro gekauft, dazu 2 Royal Weinbrand und gleich gesoffen. Einfach ohne Worte, es gibt keine Erklärung dafür."
Wow, was ein Glück, dass du noch unter uns weilst.
Manche schaffen den Dreh überhaupt nich wieder, rauszukommen, manche saufen sich während eines Rückfalls schnurstracks zu Tode.
Ich finde es gefährlich, nicht zu schauen, warum das passierte, aus oben besagten Gründen.
Eine Erklärung dafür gibt es auf jeden Fall, das bedeutet allerdings auch eine intensive Auseinandersetzung mit sich selbst, denn das passiert nicht einfach so!
Ich habe über Jahre immer wieder Trinkzeiten und Nichttrinkzeiten gehabt, gerade so am Limit, um noch zu funktionieren.
Jahrelang habe ich auch brav gedacht, ich wäre ständig rückfällig geworden
Nix, von wegen, ich Hirni, es waren lediglich Pausen dazwischen, aber von Abstinenz noch lange keine Spur, da hehört mehr zu, nämlich ein wachsames Auge auf mich, kleine Unzufriedenheiten aufspüren, mich selbst spüren.
Wege und Möglichkeiten finden, mein Leben so zu gestalten, wie es für mich stimmig ist.
Der Besuch meiner tollen SHG, z.B., unterstützt und bekräftigt mich in meiner Person als Alkoholikerin, das festigt mich jeden Monatg aufs Neue und liefert mir wunderbare Anreize, mich weiter zu entwickeln.
Also gaaanz wichtig für mich: immer wieder auf meinen Punkt kommen, damit mir eben so ein "ist mir passiert" und "jetzt hak ich's halt ab" erspart bleibt, denn ein Rückfall hat immmer seinen Grund.
Thebe, es ist aber keine Schande solch einen zu haben , wie gesagt, meine 1. Anläufe waren nicht mehr zu zählen, wichtig ist jetzt, dass du wieder aufstehst, und deinen Dreh wieder findest, du weisst ja, wie schön und zufrieden das Leben nüchtern sein kann
Mittlerweile bin ich auch durch intensive Auseinandersetzung mit den achso berühmten "Leichen im Keller" und eben unverarbeitete Dinge aus meinem Leben auch abstinent im Kopf, nicht nur eben nicht trinkend.
Mein Leben heute steht damit im krassen Gegensatz zu meinen Trinkpausen, die auch schon über 1, 5 Jahre gingen.
Heute lebe ich zufrieden, ohne Verzicht auf irgend etwas, das ist ein fataler Unterschied, früher habe ich auf Alk "verzichtet" heute lebe ich berfreit, und nicht nur vom Alk.
Nochwas: Ich denke nur die Gefahr ist daß man nach x Jahren was trinkt und denkt plötzlich: Ich kann kontrolliert trinken. Und dann geht die Sache den Bach runter.
ZitatIch bin Alkoholiker und kann nicht mit Alk umgehen. Sagt mein Arzt auch und er hat recht.
dein Arzt hat recht, das ist bei mir auch so. Und weil das so ist habe ich für mich entschieden, das ich nix mehr trinken will.
ZitatEinfach ohne Worte, es gibt keine Erklärung dafür.
Ich denke da machst du es dir wirklich bisschen einfach, denn das heißt für mich irgendwie soviel, als wenn du nicht nur nicht mit ALK umgehen kannst, sondern dich selbst zeitweise für unberechenbar hältst oder nicht mehr weist was du tust. Wenn du dir fest vorgenommen hast und das dir zu liebe, das Alkohol nicht wieder in Frage kommt und du trinkst dann doch wieder, dann hat das auch einen Grund. Manchmal mag er banal klingen "Einmal ist keinmal" -"Ach komm ich bin gerade im Urlaub" oder natürlich gibt es auch ganz konkrete, wie schmerzliche Verluste von Angehörigen, Trennungen etc. , wo man sich vieleicht denkt- "Jetzt ist eh alles egal". Aber in all den Fällen denkt man sich irgend etwas vorher und hat damit einen Grund oder eine Ursache warum du wieder getrunken hast. Und wenn du wirklich dauerhaft trocken bleiben willst, solltest du schon d´rüber nachdenken warum dir das passiert ist.
Abhaken, und dann als Erklärung, "ich bin Alkoholiker und kann nicht mit Alkohol umgehen" (für einen Rückfall), damit hast du schon akzeptiert das es dir wieder passieren kann
"Wenn jemand 10 Jahre nichts getrunken hat und dann z.B. 3 Bier trinkt und sofort wieder aufhört dann hatte der doch keine 10 Jahre lange Saufpause???"
Nee, das möchte ich auch sicher nicht so pauschal sagen, bloss bin ich der Meinung, dass derjenige nach 10 Jahren nicht genügend an sich gearbeitet hat, oder unachtsam war, oder leichtsinnig, oder...
Dazu könnte derjenige eben selber was sagen, sonst wäre es Spekulation.
Ich habe schon von Menschen gehört, die jahrelang nix getrunken haben, dabei unzufrieden waren, ihr Leben, wie zuvor führten, ohne grössere Veränderungen, und dabei im Kopf noch recht nass waren, da war dann aber auch der Rückfall eine logische Konsequenz des Verhaltens, für mich zumindest und dann ist das dann auch eine 10-jährige Trinkpause gewesen.
Ich denke, "Sinn" hat vollkommen recht: es ist wurscht, wie man es nennt.
Und "Stardust" hat auch recht, 10 Jahre *Trinkpause*...hmmm!?
Was hier jetzt gesucht wird, ist wohl die Definition für den Duden..."Rückfall=...","Ausrutscher=...".
Wie das jetzt das Individuum in seinem/ihrem Kopf handhabt oder *bewertet", ist eine ganz subjektive Angelegenheit, aber DAS Entscheidende.
Wichtig ist, wie`s weitergeht-oder eben wie`s NICHT weitergeht.
Ich finde es super von Thebe, dass sie diese Frage zur Diskussion stellt, und ich vermute mal, dass sie (du-liebe Thebe), darauf hofft, dass die allgemeine Tendenz dazu neigt, =es= als "Ausrutscher" zu definieren, da dies innerlich der Angelegenheit die Brisanz etwas nimmt.
Aber ändern tut`s nix. ...sieh zu, dass du wieder da anknüpfst, wo du aufgehört hast.
Die *richtige* Antwort auf deine Frage kannst eh nur du kennen.
ZitatWenn jemand 10 Jahre nichts getrunken hat und dann z.B. 3 Bier trinkt und sofort wieder aufhört dann hatte der doch keine 10 Jahre lange Saufpause???
Grüße Stardust
Hallo Stardust,
ich denke auch, es ist das entscheidende wie du selbst in diesem Fall damit umgehst und wie du die zehn Jahre verbracht hast. Und das ist im Einzelfall völlig unterschiedlich, wie eben die Gründe nach zehn jahren wieder etwas zu trinken.
Allerdings solltest du dir trotzdem Gedanken machen nach dem Warum?? Weil, nach zehn jahren 3 Bier und sofort wieder aufgehört, das hat die allergrößten Chancen das es erstmal gut geht und wenn es erst einmal gut gegangen ist, dann kommt der süchtige Gedankengang- warum soll denn beim zweiten mal was passieren und vieleicht kann ich doch wieder kontrolliert trinken. Und dann kommst du erst in die Spirale wieder rein.
vielen Dank für euren Zuspruch und eure Hilfe. Das hat mir sehr gut getan. Also zunächst, ich hab sofort wieder aufgehört. Hab auch gar kein Verlangen mehr. Ist eigentlich wieder alles wie zuvor, und ich fühle mich gut. Allerdings muss ich all denen Recht geben, die sagen, ich müsste mehr tun, um meine ganze Geschichte aufzuarbeiten. Ich habe da zwar vor Jahren eher negative Erfahrungen gemacht, aber ich werde es jetzt nochmals probieren. Den ersten Schritt hab ich auch schon getan, und mir ne SHG gesucht. Ungefähr 10km von meinem Wohnort, das müsste auch zeitlich recht gut klappen. Ich geh da nächsten Donnerstagabend das erstemal hin. ( da krieg ich schon beim drandenken zitterige Finger beim Schreiben). Aber da muss ich jetzt halt durch. Ansonsten hab ich jetzt erstmal Urlaub. Das tut mir sicherlich auch gut. Euch allen gute 24 Std,
Und was, Stella Luna, sollte Thebe deiner Meinung nach jetzt und im Moment tun?
Weiterlöten, bis der Wahrheit letzter Schluß erkannt zu sein scheint, nur um dann in einigen Tagen...Wochen...Monaten festzustellen, dass dies DOCH nicht DER[/i] Punkt war, weshalb und warum...
Viele Mitglieder/Innen -auch aus der *Elite*- dachten schon, sie hätten [i]ES geschafft, und eines Tages wurde dann der Rückfall/Ausrutscher offenbart..und dass der "Knackpunkt" dann doch gaaaaanz wo anders zu suchen war, als sie es selber viele Jahre lang gedacht hatten.
Dann hiess es wieder: "Jöööööötzt habe ich alles erkannt...habe dies und jenes vernachlässigt...hätte hier und dort was tun sollen..." usw. usf.
Vielleicht ergeben sich ja in nächster Zeit wieder ganz andere Einsichten, weshalb und warum. Schließlich werden täglich neue Erfahrungen gesammelt -auch im Umgang mit sich selber.
Was soll`s - dann wird eben ein neuer Anlauf genommen und fertig.
Ich will das jetzt nicht verhamlosen, aber die Kugel dreht sich doch weiter und es bringt m.E. nicht viel, sich jetzt zu Hause einzuschliessen und verzweifelt eine Antwort auf die Frage zu suchen. Zumal DIE definitive Antwort sowieso nicht statischer Natur sein wird -wenn es sie überhaupt gibt! Und wenn ja-dann kann und wird sie aller Wahrscheinlichkeit nur auf den Moment bezogen *richtig* sein.
Mit dem "...wieder anknüpfen..." meinte ich übrigens den guten Willen, der ja da war, als sie sich für den Ausstieg entschlossen hatte, und nicht den Moment, als....!