ich habe mittlerweile fast 100 Tage mehr "auf dem Konto", als Dein Mann und kann Dir versichern, dass es erst seit drei, vier Wochen etwas besser wird, mit meinen deprssiven Stimmungen.
Was nicht heißt, dass sie komplett verschwunden sind. Ich bin immer noch häufig mies drauf und das muss nicht unbedingt einen spezifischen Anlass haben. Quasi einfach so... ;-)
Also hab Geduld mit Deinem Mann und beziehe seine Depressionen nicht auf Dich. Er braucht seine Zeit.
Moin Mamalilli! Bei mir war es leider auch so.Ich hatte grade anfangs viel Zeit,nahm mir auch mehr Zeit.Musste neue Aktivitaeten ohne Alkohol lernen und vieles mehr um meinen Alltag alkoholfrei zu verbringen.Mir viel das nicht sehr leicht.Keine Schuldgefuehle mehr zu haben,hatte ich langsam bei AA gelernt,kamen aber doch vereinzelnt wieder auf.Und ueberhaubt,wusste ich ja (grade in den ersten Monaten)nicht,wie ein alkoholfreies Leben ist,und war als Anfaengerin oft noch verunsichert.Suchte auch nach Gruenden und Schuldigen,und all dieses machte mich schon reizbar,und mein Mann musste so einiges aushalten.Ich bat ihn ,einfach nicht hinzuhoeren,wenn ich sch....erzaehlte.Das gute war dabei,dass ich es merkte,mein teilweise richtig aggressive Verhalten.Entschuldigte mich auch dafuer,was ich in meiner nassen Zeit nie getan haette.Manchmal aergerte ich mich auch im Stillen und dann ging das ganze nach hinten los und ich hing deprimaessig durch!Das was mir am besten half,waren die AA Texte,hilft mir immer noch.Ich verkruemele mich hier in ein Zimmer,mit nem Kaffee und Fluppen.Dann lese ich bei juergen-eckel.de,geh hier ins Forum und es geht recht schnell wieder besser.
Der Anfang ist gemacht Mama und PapaLilli,also weiter so,immer nur fuer heute. Mariongruesst ganz herzlich,g24h
Depressive Verstimmungen kenne ich eigentlich gar nicht,aber letzte Woche war ich auch ziemlich down.
So richtige Sch...Laune,als äusserer Anlass kam noch hinzu,dass ich wieder ziemliche Schmerzen in meinem rechten Arm hatte (inzwischen erfolgreich operiert).Ich wusste gar nicht wohin mit meinem Frust!
Habe dann mal so richtig den Tränen freien Lauf gelassen,danach war´s wieder gut.
Vielleicht ist es auch ein Fehler,immer alles auf die Abstinenz zu schieben.Es sind ja schliesslich nicht nur trockene Alkoholiker,die ab und zu mit ihren Gefühlen zu kämpfen haben.
Ich denke aber,was bei Euch wirklich wichtig wäre,ist mehr zu reden.Du schriebst ja schon,dass das bei Euch ein Manko ist.
Versuche doch noch mal,Papalilli zu überreden,hier im Forum zu lesen.Das kann und wird ihm nur guttun.
vielen dank für eure Antworten das hilft mir schon sehr
papalilli sagte ja das seine stimmung nix mit mir zutun hat tue ihm ja auch nichts
es ist wirklich so das er von einer minute auf die andere gereizt und deprimiert ist.......
hi inge
ja so gefühlsausbrüche kenne ich auch zu gut dann weine ich und dann gehts wieder das ist aber was anderes als die stimmungslage bei meinem Mann....so kenne ich ihn halt nicht hoffe deinem arm gehts wieder besser jo das reden das funzt noch nicht so aber ich geb nicht auf
machst Du dich da nicht ein wenig abhängig von den Stimmungen Deiner besseren Hälfte?
Um mal eine andere Stimme zu bringen hier: ich war nach meinem Entzug ziemlich gut drauf, eher zu gut. hätte bäume ausreißen können (um dann darüber zu stolpern, aber das ist ein anderes Thema). Das ist offenbar ein wenig anders bei jedem. Launische Verhaltensweisen würde ich aber nicht mit Trockenwerden erklären.
Ich würde an deiner stelle nicht alles entschuldigen. Um es noch mal deutlicher zu machen. Du hättest durchaus auch schreiben können: "hölle, jetzt war er erst andauernd besoffen und nun hängt er beleidigt in der ecke rum. Der geht mir langsam auf den Zeiger!" Capice?
also bei mir hielten Verstimmungen und Depris Monate an, seltsamerweise halfen auch keine Medis...
Ich kam abends nicht recht zur Ruhe und früh wurde ich nicht wach. Vorher war das noch umgekehrt.
Der Körper braucht halt seine Zeit, bis er sich umgestellt hat, Hauptsache Dein Mann bleibt der Linie treu und lässt die Zuversicht in sich leben, dass es immer mehr aufwärts geht, selbst wenn es Zeiten gibt, wo alles stagniert.
diese gereiztheit kenn ich auch.das kommt bei mir wenn ich unzufrieden mit mir selbst bin.wenn dir das nicht passt würd ich keine besondere rücksicht nehmen und ihm das sagen.gerade das anerkennen von grenzen ist ein wichtiger lernprozess.ich wünsche dir oder besser euch das papalilli auf seinem weg bleibt !
mit dem Problem hatte ich nur in den ersten beiden Wochen zu kämpfen: im familären Umfeld depressiv-gereizt und auf der Arbeit eben nicht.
Das Problem war bei mir: ich fühlte ich im familiären Umfeld eingeengt. Und seit ich trocken bin, fühle ich dieses "Eingeengtsein" sehr stark. Früher brauchte ich immer einen bestimmten "Pegel", um so zu tun, als wäre ich glücklich und zufrieden mit meinem Leben und mich überhaupt auf ein Familiärens(Wochenend-)Leben einzulassen. Seit ich trocken bin, halte ich dieses "Heile-Welt-Vorspielen" aber nicht aus, jedenfalls im Moment noch nicht. Ergebnis war bei mir: Habe auf die "Anforderung", die Heile Welt vorzuspielen, erst mal mit leichter verbaler Agressivität reagiert.
Ich weiß zwar nicht, wie das bei deinem Mann ist, aber ich persönlich kann es übrigens auf den Tod nicht leiden, wenn ich merke, dass sich jemand wegen mir Sorgen macht. Wer bin ich? Ne Dreijährige? Ich persönlich lass mir nicht gern eine Pflicht zum Glücklichsein auferlegen. Da werd ich "zur rasenden Wildsau" (na ja, nicht ganz...).
Wenn ich depressiv bin, ist auch meine Familie nicht glücklich. Ich bin aber im Moment noch viel zu sehr mit mir selbst beschäftigt und damit, für meine eigene Zufriedenheit zu sorgen. Da kann ich nicht auch noch die Verantwortung dafür tragen, das andere glücklich sind, weil sie ihr Glücklichsein nämlich von meinem abhängig machen (unausgesprochen, versteht sich). Und genau das macht mich agressiv.
Auf der Arbeit ist jeder für seine eigene Zufriedenheit verantwortlich. Keiner käme auf die Idee, sich Sorgen oder Gedanken über mich zu machen, nur weil ich mal schlecht drauf bin. Stattdessen versucht bestimmt irgendeiner, mich mit seiner guten Laune einfach mal anzustecken. Und wer selbst miesepeterisch ist, dem kann ich ja aus dem Weg gehen. Und das alles ganz jenseits irgendwelcher Alk-Probleme. Einfach nur so. Und seit ich keine verkaterte Birne mehr habe, kann ich das auch genießen. Acht Stunden, in denen keine Alk-Probleme mehr existieren. Auf ein gemeinsames Ziel gerichtet, gemeinsam wird Problemen (zumindes verbal) in den Allerwertesten getreten und doch hat jeder seinen eigenen abgesteckten Arbeitsbereich - seine Grenzen -, die ganz klar und eindeutig definiert sind. Im Moment fühle ich mich auf der Arbeit F-R-E-I. Und dann habe ich keine Grund depressiv oder agressiv zu sein.
Meine Problemlösung im familiären Bereicht heißt übrigens z.Zt. drastische Besuchseinschränkungen. Ich habe soweiso schon immer sehr viel Raum für mich selbst gebraucht, aber jetzt noch zehn mal mehr. So eine einfache Lösung geht in einer Partnerschaft natürlich nicht, ist klar. Aber vielleicht kannst du aus meinem Geschreibsel trotzdem irgendwas rausziehen?
mein Doc meinte heute zu dem Thema. Alkohol löst keine Probleme sondern lässt sie bestenfalls vergessen, sprich man holt sich ne Auszeit von den täglichen Problemen welche "gesunde Menschen" ja auch haben.
Auf der anderen Seite sind aber durch weglassen des Alks. nich gleichzeitig auch die anderen (alkoholunabhängigen) Probleme verschwunden.
Er beobachte immer wieder, das Patienten nach der ersten Euphorie und "längerer" Abstinenz plötzlich Depri oder Agressiv werden nach dem Motto "jetzt hab ich aufgehört zu trinken, aber in/an meinem Leben ändert sich trotzdem nix und ich fühle mich nich besser, im Gegenteil jetzt werd ich auch noch Depressiv" und "dann kann ich ja gleich wieder anfangen zu trinken"
Früher hat "man" sich dann ne "Auszeit" genommen (in Form von Rübe dicht) und heute fehlt da was, nämlich augenscheinlich eben gerade diese "Möglichkeit" des "Abschaltens" und dies hinterlässt wiederum ne Leere in Form von ner gewissen Hilflosigkeit.