hallo, vor 2 wochen hab ich im internet die adresse einer (für mich neuen) suchberatungsstelle gefunden. 2 wochen hats auch gedauert, bis ich gestern angerufen und für heute einen ersten informationstermin vereinbart habe. nun, ich war heute 2,5 stunden dort. sehr professionell, ehrlich, nett, offen, informativ ... kurz: eine stationäre kurzzeittherapie (dauer mind 6 monate) wäre das beste für mich. doch das kann ich nicht. haben dann weiterdiskutiert (naja, diskutieren kann man das eigentlich nicht nennen, weil ich nur jämmerlich auf meinem sessel gesessen bin) und jetzt beginne ich eine ambulante therapie. zuerst eine ärztliche überprüfung, dann der körperliche entzug (auch ambulant, ärztliche aufsicht, medikamente). nach 3 monaten wird eine erste bilanz gezogen, ob eine ambulante therapie bei mir sinn macht bzw erfolgreich sein kann. jede woche wird 2 mal ein harntest und ein alkoholtest gemacht. jede woche einzeltherapie, später, wenn ich dazu in der lage bin auch gruppentherapie. heute hab ich sehr viel über sucht und alkohol gelernt, was ich so noch nicht wusste, bzw mir nicht klar war. nun hab ich grosse angst. angst vorm versagen, usw. ausserdem wurde mir gesagt, dass mir jetzt ein sehr langer weg bevorsteht, nicht 1 jahr, nicht 2 jahre, länger. angst, deshalb unter akute hilfe. nowayout
war bei mir auch nicht viel anders. "Ob ich das schaffe", das stand mir jeden Tag mit Flammenschrift ins Bewußtsein geschrieben. "...und was, wenn nicht ...?"
Hatte dann ein Jahr lang auch zuerst ambulante Therapie, jede Woche einmal. Parallel ging ich in eine SHG. Nach dem Jahr, ging ich dann trotzdem in LZT.
Betrachte deine "Angst" positiv. Sie erinnert dich daran, nicht leichtsinnig zu werden. Wie du schreibst, bist du darin ja "ziemlich gut". ;-) Du hast erlebt, wie "der andere", der nasse Weg aussieht. Lass dich jetzt einfach auf den neuen, den trockenen ein. Nichts ist eine Einbahnstraße: Es kann raufgehen oder runter. Rein - oder raus. Du bist der Steuermann!
Ich finde es schon mal ganz toll,dass du heute den Termin zur Beratung wahrgenommen hast,das ist schon mal ein "grosser" Schritt,meines Erachtens!
Nur kommst Du so rüber,wie Bea schon schrieb,als wenn Du einen Rückfall einkalkulierst.So habe ich Dein post auch empfunden.
Ein bisschen Zuversicht und Optimismus sollte schon da sein,denn mit Panik oder Angst gegen den Feind anzurücken,verurteilt Deine Pläne im Vorfeld schon zum Scheitern!
Also Kopf hoch und glaub an Dich,dann wirds diesmal auch auf Dauer was werden!!!
hallo bea, sierra und inge, ich kalkuliere keinen rückfall ein - möchte gesund und glücklich sein. heute wurde mir nur richtig klar gemacht, wie tief ich eigentlich drinstecke und, dass es nicht einfach ist, da rauszukommen bzw lange dauern wird. es war eine perfekte beratung. ich hab mir das alles "einfacher" vorgestellt, bzw dass es bei mir noch nicht so schlimm ist. deshalb angst. lg nowayout
Zitatich hab mir das alles "einfacher" vorgestellt, bzw dass es bei mir noch nicht so schlimm ist.
Wie bist Du dann auf Deinen Namen gekommen?
Ich freu ich mich, daß die Beratung so gut war. Ich bin sicher, es rentiert sich!
Es geht ja nicht nur drum, daß Du Deine Alkoholkrankheit in Griff kriegst, es ist ja auch insgesamt sehr spannend, dieses sich "Auf den Weg machen" und Du kannst ne Menge für Dich lernen.
Du weißt ja, der Weg ist das Ziel, egal wie lange es dauert.
Und vielleicht ist Dein Namen ja doch nicht so schlecht gewählt, wenn Du eines Tages merkst, daß Du gar nicht mehr irgendwo "raus" möchtest, sondern nur endlich bei Dir ankommen willst!
Den ersten Schritt hast Du getan. Ich verstehe Deine Angst wieder zu versagen gut, denn bislang hast Du ja diese Erfahrung schon mehrmals an Dir mit jedem erneuten Rückfall erlebt.
Doch ich denke, dass dieser Anfang vom Ausstieg Dich dann zum Erfolg bringt, wenn Du all die Möglichkeiten die Dir angeboten werden auch nutzt. Zur Kapitulation von Suchtmittel gehört, dass man sich bis tief im innersten darüber klar ist Suchtkrank zu sein und lernt zu sich und seiner Krankheit zu stehen und sie anzunehmen.
Du schreibst, dass Dich diese zweieinhalb Stunden schon ein Stück weitergebracht haben, dann kannst Du verstehen, warum wir Dir immer den Rat gaben Dir Hilfe bei Fachleuten aus der Suchtberatung zu holen. Sie sind es, wenn Du dies zulassen kannst, die mit Dir die Leichen aus dem Keller holen und sie beerdigen.
Glaube mir es ist etwas spannendes sich neu zu entdecken und kennenzulernen mit all Deinen Stärken und all Deinen Schwächen. Du wirst lernen mit den Schwächen umzugehen um nicht bei jeder schwierigen Situation wieder Dein Suchtmittel zur Bewältigung Deiner Probleme zu benutzen.
Nutze diese Chance ein neues Leben unter anderen Vorzeichen beginnen zu können.
danke auch an euch beiden. als heute sofort von stationärer therapie (kurzzeit sind ganze 6 monate!) gesprochen wurde, fühlte ich mich, wie im falschen film. "so schlimm ists doch nicht bei mir", usw. IRRTUM, es ist wohl so schlimm
das, unter anderem, soziale rundherum ist es, was eigentlich nicht für eine ambulante therapie spricht (zB weil ich mich isoliere, usw - näher gehe ich jetzt nicht ein).
Lieber nowayout, finde ich super das du deinen hintern hochbekommen hast und ich kann deine ängste auch verdammt gut verstehen ( vor meinem gang in die klinik war ich eine woche lang angst pur- glaubs einfach). Warum kommt denn eine stationäre lzt nicht in frage für dich? Angst um deinen arbeitsplatz? Sollte doch zumindest arbeitsrechtlich nicht das problem sein. Magst du mal was dazu erzählen? Ich frage das, weil ich deine posts hier schon länger verfolge und dadurch den eindruck habe, dass eine solche therapie gerade wegen deiner sozialen isolation von vorteil sein könnt. Wie gesagt ist mein eindruck- kann auch falsch sein. Liebe grüße dir geschickt und viel kraft gewünscht Hermine
"angst vorm versagen" sollte heissen: angst vorm erneuten versagen, denn darin bin ich wirklich gut. nowayout
Ich schreibe dir später, (muss jetzt fein dinieren gehen) denn genau dieses Gefühl kenn ich zu genüge. Egal ob saufen oder rauchen. Das Aufhören ist eine der wichtigsten Entscheidungen für mich gewesen und es sollte Hand und Fuß haben. Ich verstehe dich.
das hört sich sehr gut an !so wie ich dich bisher kennengelernt habe würde ich auch eher dafür tendieren dir zu raten eine stationäre thera zu machen aber letztlich ist es egal wenn du es nur wirklich willst.und so klingt das für mich.ich weiß das es nicht einfach werden wird aber ich weiß auch das es sich lohnt !lass die grübelei einfach mal beiseite und pack es an.ich wünsch dir ganz viel kraft auf deinen weg.