Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
Saufnix  
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 71 Antworten
und wurde 5.312 mal aufgerufen
 Ganz, ganz viele Fragen
Seiten 1 | 2 | 3 | 4 | 5
miezegelb Offline




Beiträge: 2.677

29.08.2005 07:48
#31 RE: Charakterschwäche?-Rückfall! Zitat · Antworten

Zitat
Wenn man sich den Alk endlich mal aus dem Kopf geschlagen hat, kann es auch keinen Rückfall geben



@gepard, das seh ich auch so.
Es war bei mir einfach irgendwann genug, es ging nichts mehr ich wollte nichts mehr..

@bernhard,

so gesehen war ich immer schwach und kein Funken von eisernen willen.
ich hab erst solange getrunken wie ich wollte und bis nichts mehr ging. Also meinem Bedürfnis nachgegeben.

Und als das vorbei war, da wollte ich auch keinen Alk mehr trinken, also wieder mein bedürfnis befriedigt.

...und am nächsten bist du dem Rückfall immer wenn du ihn normalisierst.
Den vielen anderen "passiert" es auch und der und die sind nach fünf Jahren abgestürzt.
In dem Moment wo du dich mit dem eigenen Rückfall beschäftigst der kommen könnte, dann hast du für dich auch nicht wirklich ausgeschlossen ohne Alkohol zu leben.

Ich persönlich würde mich nie mit meinem Rückfall beschäftigen der noch nicht eingetreten ist.

Du hast ja überhaupt keine Zeit vorwärts zu gehen, wenn du dauernd damit beschäftigt bist was dir der Alk alles böses will, den du noch gar nicht getrunken hast...

Bei mir gehört ein Rückfall nicht zur Krankheit.

Und bis jetzt geht es mir ganz gut damit, ohne Kampf und Krampf. Und ich hab durchaus vor das das noch eine Weile so bleibt.

liebe Grüße
Ramona

liebe Grüße
Ramona


Randolf Offline




Beiträge: 1.182

29.08.2005 08:52
#32 RE: Charakterschwäche?-Rückfall! Zitat · Antworten

Moin zusammen,

ach ja, das alte Thema: Kämpfen oder "wu-wei" - nach erfolgter Einsicht...wobei es nach letzterer ja nicht mehr nötig sein sollte sich etwas aus dem Kopf "zu schlagen".....

Wie auch immer, vielleicht ist's auch ein bisschen das Problem mit der Sprache.
Meinen wir alle dasselbe, wenn wir vom Kämpfen sprechen ?
Wenn ein Verlangen auftaucht, wie gehe ich damit um ?
Schmerzt es mich, weil es Sehnsüchte erweckt, die ich nicht mehr "erfüllen darf"?
Oder ist es ein altes Programm, das ich widerstandslos passieren lasse, woraufhin es sich verflüchtigt - also ohne jegliche emotionale Reaktion.
Klar solle im Idealfall gar kein Velangen mehr entstehen und dies leidige Prolem endlich vom Tisch sein - aber so ganz mühelos is es auch nicht immer, was ?

Um vom Willen als handeldem Prinzip(Verlangen - Widerstand) mal wegzukommen möchte ich hier den Begriff ABSICHT mal gebrauchen - umfassende, makellose ABSICHT. -Wenn diese steht, wird kein Kampf mehr nötig sein.Es wird zwar noch Situationen geben, wo "Reibung" vorhanden ist - also Situationen wo man standhaft und konsequent bleibt, aber der innere Konflikt ist weitgehend gelöst.

Davon abgesehen ist für mich ein wesentlicher Bestandteil einer erfolgreichen Abstinenz das NEUE, also all das, was ich seit Beginn der Abstinenz an innerer Arbeit zustandegebracht habe. Beobachten, reflektieren, aufräumen - all dies sollte ein inneres Leben entstehen lassen, das mir Freude und Genugtuung bringt und meinen Weg bestätigt.

Meine ich

Schönen Wochenbeginn


Randolf


Igel ( gelöscht )
Beiträge:

29.08.2005 09:55
#33 RE: Charakterschwäche?-Rückfall! Zitat · Antworten

Hi Ihrs,

denke die Gründe für einen Rückfall oder auch für die dauerhafte "Abstinenz" sind so vielfältig wie die Leute hier an Board.

Ob es nun eine Charkterschwäche, Dummheit, Leichtsinn oder was auch immer ist, es bleibt das mehr oder weniger willentliche zuführen von Alkohol durch den Hals und ist eine Eigenschaft der Alkoholkrankheit.

Glaube auch nicht das es hier einen allgemeingültigen "Goldenen Weg" gibt, sicherlich gibt es zu erlernende Verhaltensmuster bzw. Erfahrungen die hilfreich sind und davon standen hier ja schon eine Menge.

Jeder ist seines Glückes (Trockenheit) Schmied, ein paar Tipps dazu helfen, aber umsetzen muss es jeder für sich.

...und wenn er/sie es dann nicht schafft und "Strauchelt" sollte "man" die Hand reichen um demjenigen wieder auf die Füsse zu helfen und nicht noch drauftreten.

Aber das tun wir ja (mit der Hand reichen) und das ist klasse.

liebe Grüße
Lutz


Merryl Offline




Beiträge: 822

29.08.2005 10:58
#34 RE: Charakterschwäche?-Rückfall! Zitat · Antworten

Der Sucht kann man nur mit "eisernem" Willen begegnen? Stimmt: "Ich will nicht trinken".

Eisern aber, Bernhard, stimmt nicht oder ist zumindest unglücklich formuliert. Bea hat dazu alles gesagt, finde ich.

merryl


gepard Offline




Beiträge: 851

29.08.2005 11:33
#35 RE: Charakterschwäche?-Rückfall! Zitat · Antworten

Ja, ich finde es geht vor allem um Sprache. Um persönliche Einstellungen und Bewertungen, verschiedene Perspektiven.

Ich habe immer wieder mal ein Verlangen. Und meine Gedanken kreisen vielleicht darum, wie ich es stillen kann. Aber für mich gilt dabei der Grundsatz: Es ist kein Verlangen nach Alkohol, es ist ein Verlangen nach irgend einer anderen Befriedigung. Dadurch bin ich in der Situation zwar unbefriedigt, aber es ist nicht der Alkohol, der mich beschäftigt. Rede ich mir das nur ein, dass es nicht der Alkohol ist? Ist eigentlich egal, finde ich.

Wenn ich mir in der Situation einreden würde "ach nein, jetzt verlangt es mich aber nach einem Schluck, oh wie wäre das jetzt" - da müsste ich mir ja ständig Sorgen machen, wieder mal rückfällig zu werden.

Das einzig Wahre an so einer Quälerei wäre, dass es früher der Alkohol war, mit dem ich mich befriedigt habe, wenn ich unbefriedigt war. Nur gilt das eben heute nicht mehr. Es nützt mir jetzt nichts, dass ich es früher so gemacht habe.

Ein bisschen den Blickwinkel, die Einstellung geändert, und schon geht es leichter. Aber es ist wiegesagt bei jedem anders, bis er soweit seine Position gefunden hat, aus der heraus er/sie es im Griff hat, sich nicht mehr selber zu quälen und auch in keine Falle zu tappen. Jeder findet so seine Strategien, und die sind oft einfach nur "im Kopf".

Wir reden immer davon, dass ohne Alkohol endlich alles besser ist, wir reden von der "anfänglichen Euphorie", die dann aber wieder verfliegt; man solle dann aufpassen, und die Trockenheit könne schon auch recht anstrengend sein zeitweise. Ich finde, wir Alkis machen eigentlich manchmal zuviel am Thema Alkohol fest. Vielleicht wäre es besser, weniger "die Trockenheit" anstrengend zu finden, sondern es mehr so zu sehen, dass das Leben halt einfach auch mal anstrengend und unbefriedigend sein kann. Ich bin trockener Alkoholiker - solange mir das klar ist, gibt es auch kein Alkoholproblem.


soyyo Offline




Beiträge: 832

29.08.2005 11:52
#36 RE: Charakterschwäche?-Rückfall! Zitat · Antworten

hi ihr,


was hier diskutiert wird, wird am ehesten situationen betreffen, in denen das trockene leben keine selbstverständlichkeit ist. naja, alkoholikerInnen, die „eigentlich“ ein trockenes leben leben wollen.

mit „eisernem willen“ etwas selbstverständlich leben, versteh ich nicht; solches leben eisern (auf dauer - das „eisern“ zielt wohl auf dauernde anstrengung) erreichen oder erhalten zu wollen, verstehe ich bestenfalls am rand.
Igel zog bereits den vergleich mit dem gehen heran, den ich in vieler hinsicht passend finde. wenn ich gehe und es mich nicht anstrengt, bemerke ich’s nicht (als problematisch). will ich gehen, muss ich’s tun oder lernen. indem ich gehe, übe ich es, auch wenn ich es nicht ganz richtig tue, etwa wenn ich gehandicapt bin nach einer knie-op und deshalb immer noch eine schonhaltung einnehme, obwohl das knie wieder intakt zum gehen ohne schonhaltung wäre. letzteres kann wiederum geübt werden, um möglichst selbstverständlich gehen zu können und schlimmerem vorzubeugen. in der lernzeit dahin werd ich wohl immer wieder schonhaltungen einnehmen, ob aus macht der gewohnheit oder weil’s so gerade zwackt.
muss ja deshalb nicht gefallen sein (wenn fallen soviel wie rückfall bedeuten soll). ich kann aber auch hingefallen sein, und die ursache war nicht eigentlich die schonhaltung oder laxheit beim üben, sondern weil mich vielleicht etwas umgehauen hat oder glatteis war oder ich zu leichtsinnig mich allzu schnell für einen gehkünstler gehalten habe ... das üben aber wird mir eher beim wieder-gehen behilflich sein als nicht-üben. und gehe ich wieder, dann üb ich’s auch, und es wird nicht nicht behilflich sein, dabei die schonhaltung vermeiden zu wollen.
benötige ich hierfür einen „eisernen willen“? ich habe nicht die absicht, an irgend einem laufwettbewerb teilzunehmen und falls doch, wär mir bestimmt das mitmachen und ankommen wichtiger als ein rekord; ich habe das glück, nicht nach einem schlaganfall oder in sonst schwerer, mich des gehens beraubender krankheit unter plage und stetig zu erstreitender selbstüberwindung noch einmal gehen lernen zu müssen. indessen passt der vergleich für mein empfinden hier nur noch sehr eingeschränkt, doch etwa insofern: auch wenn das wiedererlernen noch so schwer fallen sollte, wird ein möglicher (eher nie als endgültig anzusehender) erfolg sehr davon abhängen, ob ich dabei mehr darauf achte, nicht zu fallen oder aber: zu gehen.

@ Bernard: „Wer unter Gastritis leidet, trinkt nicht mehr so gerne --“

ich hab keine und dank noalk auch keine magenschleimhautentzündung mehr, die mich zuvor sowenig vom trinken abhielt wie anderes auch nicht. aber es geht ums „gerne“. wenn ich jetzt, auf diesem abschnitt meiner wegstrecke, „training“ mit „üben“ übersetze, dann merk ich beim üben doch immer wieder, dass ich gerne alk nicht trinke, und mir steht dabei keine perle schweiss auf der stirn.

"no wu-wei" und tschautschau sagt

soyyo

[ Editiert von soyyo am 29.08.05 11:56 ]


Hermine 2 Offline




Beiträge: 3.177

29.08.2005 12:51
#37 RE: Charakterschwäche?-Rückfall! Zitat · Antworten

Moi moin Gepard,

Zitat
Ich habe immer wieder mal ein Verlangen. Und meine Gedanken kreisen vielleicht darum, wie ich es stillen kann. Aber für mich gilt dabei der Grundsatz: Es ist kein Verlangen nach Alkohol, es ist ein Verlangen nach irgend einer anderen Befriedigung. Dadurch bin ich in der Situation zwar unbefriedigt, aber es ist nicht der Alkohol, der mich beschäftigt. Rede ich mir das nur ein, dass es nicht der Alkohol ist? Ist eigentlich egal, finde ich.



Gelesen und gedacht, jupp dass ist es. Nochmal gelesen, denkend, super auf den punkt gebracht, der der meinige auch ist.
Die option "alkohol" steht schlicht nicht zur verfügung, geschweige denn zur debatte für mich. PUNKT
Jetzt, wo ich darüber nachdenke, fällt mir auf, dass dieses PUNKT = gleich ende der diskussion, auch in andere bereiche meines lebens einzug gehalten hat. Wo ich in früheren zeiten angefangen habe zu erklären, verstanden werden wollte, sag ich das jetzt ab und an auch. Dann werde ich eben nicht verstanden- so what- hauptsache meine grenze wird respektiert. Habe ich am anfang meiner trockenheit noch sundenlange diskussionen mit meinem bewohner, dem hernn suchtgedächnis geführt, so bräucht er heute nur mit dem gedanken spielen mal den kopf aus der tür zu strecken und bekämme ein sehr unfreundliches verpiss dich von mir. Ist schon lang was her, das letze mal- funktioniert doch.
Das mich das saufen unglücklich, hilflos, fremdbestimmt und selbstmitleidig gemacht hat weiß ich nun wirklich zu 100%. Jemanden, oder etwas das so schlecht für mich ist, gebe ich nun wirklich keine chance, das wieder mit mir zu machen- bin ja keine masochisten- gell.

Schönen tag dir noch und lieben gruß geschickt
Hermine


Adebar Offline




Beiträge: 2.529

29.08.2005 13:39
#38 RE: Charakterschwäche?-Rückfall! Zitat · Antworten

Zitat Hermine

Das mich das saufen unglücklich, hilflos, fremdbestimmt und selbstmitleidig gemacht hat weiß ich nun wirklich zu 100%. Jemanden, oder etwas das so schlecht für mich ist, gebe ich nun wirklich keine chance, das wieder mit mir zu machen- bin ja keine masochisten- gell

Hi mine!

Das hast Du ganz toll formuliert und unterschreib ich für mich mit!!!Danke!

Schönen Tag Dir gewünscht,
Inge


Bakunin Offline




Beiträge: 1.598

29.08.2005 15:27
#39 RE: Charakterschwäche?-Rückfall! Zitat · Antworten

moin @ll saufnix

ich schliesse einen rückfall für mich aus !
endlich hab ich was gepackt was ich mir schon lange ersehnt habe. ich habs gepackt. ich muß nicht mehr saufen !
randolf und mine haben es auf den punkt gebracht.
alk ist als obtion ausgeschlossen. egal was da zwickt und juckt. weil ich es so will !

ich lass heute das erste glas stehn !(und liebend gerne )
erik


Saftnase Offline




Beiträge: 1.206

29.08.2005 16:59
#40 RE: Charakterschwäche?-Rückfall! Zitat · Antworten

Hallo zusammen,

bei mir war es so, dass ich den Alkohol Zweck gebunden eingesetzt habe. Das hatte nie!!! etwas mit Genuß zu tun!!.

Jeder der diese Plörre anfängt zu trinken, sollte sich überlegen, ob er überhaupt genußfähig ist oder ob das 1. Glas nicht schon Problem verdeckend eingesetzt wird, was im Laufe der Zeit immer mehr Gläser und dann Flaschen nötig macht. Die Ausreden für den angeblichen Genuß sind ja ellenlang, wie: Entspannung....hab ich mir verdient.....schmeckt halt.....macht doch jeder.....usw.

Als Alkoholikerin kann ich nie mehr in diesen fragwürdigen Genuß zurück gehen und ich würde es auch nicht wollen, weil ich es NICHT BRAUCHE.

Mit einem möglichen Rückfall beschäftige ich mich gar nicht.
Das ist genauso, als wenn ich im Auto ständig überlege, wie ich einen Unfall verhindern kann. Wachsamkeit ist wichtig, aber wenn sie zum Misstrauen mutiert, wird es krankhaft lästig.
Deshalb habe ich mich mit den Gründen auseinander gesetzt, die mir ein Leben ohne Alkohol unvorstellbar machten. Da war anschließend ein Müllcontainer nötig, um die gefundenen Ursachen zu entsorgen.
Mit Müll - besonders in Form von Problemen - wird jeder konfrontiert. Wenn ich mir vorstelle, dass ich dann erst mal an Alkohol denken würde und dann wieder denken muss, dass ich nicht trinken darf oder soll oder doch wenigstens einmal trinken möchte, dann habe ich meine Krankheit gar nicht begriffen und erst Recht keine Auseinandersetzung damit betrieben.
Die Auseinandersetzung bedeutet auch, gerade am Anfang dem Saufdruck entgegen zu steuern, der im Laufe der Zeit gar keinen Raum mehr bekommt. Die ständigen Gedanken an Alkohol und das über Monate, sind für mich im Grunde die Presswehen für einen Rückfall, um die Trinkpause zu beenden, wo Abstinenz nur vorgeschoben war.


Die Abstinenz ist für mich ein selbst gemachtes Geschenk,
dem ich früher mit Trinkpausen aus dem Weg ging und gar nicht begriff, dass ich damit an mir und meinem Leben vorbei lief.
Mangelnder Selbstwert ist ein nicht zu unterschätzender Nährboden für Alkoholismus.
Diese Krankheit und ein evtl. Rückfall hat nichts mit Charakterschwäche zu tun, sondern sie entsteht für mich
aus einer anerzogenen oder selbst erworbenen Immunschwäche gegen die Herausforderungen des Lebens. Eine Impfung mit Alkohol ist doch viel leichter, als gezielt Probleme in Angriff zu nehmen. Ein Rundumblick sagt alles.
Das funktioniert dann solange, bis sich die Geimpften hier oder anderswo Treffen, weil ihnen das Serum alles nimmt oder genommen hat und dann sogar noch teilweise überlegt wird, ob nicht doch noch eine ungefährliche Einstichstelle für die Brühe da sein könnte.
Nee danke, dieser Seiltanz über dem Abgrund war mir zu gefährlich und nervenaufreibend - und soooo sinnlos.

Und wenn morgen die Welt untergeht, würde ich heute nicht trinken. Es könnte ja sein, dass ich Glück habe und auf einen anderen Planeten falle. Wie peinlich, dort besoffen anzukommen.

LG Laila


tommie Offline




Beiträge: 10.596

29.08.2005 16:59
#41 RE: Charakterschwäche?-Rückfall! Zitat · Antworten

Hallo Bernhard

du hast geschrieben:

Wenn der Rückfall keine Charakterschwäche/ Willensschwäche
sein sollte sondern Teil der Krankheit- ist Dieser bereits
vorprogrammiert- Punkt.


Einfach formuliert:
Wenn der Rückfall Teil der Krankheit ist, ist dieser bereits vorprogrammiert.

Ich hatte versucht dir zu beschreiben, dass dein Satz eine falsche if-else-function beinhaltet.
Es gibt da kein wenn ... wenn nicht, sondern ein eventuell/vielleicht. Dies resultiert ganz einfach daraus, dass ein Rückfall Teil der Krankheit sein kann, aber nicht Teil der Krankheit sein muss.

Der "Vergleich" mit dem Raucherbein basierte genau auf deiner "Argumentation" - davon abgesehen war es kein Vergleich, sondern ebenfalls eine Tatsachenbeschreibung: nicht jeder Raucher bekommt ein Raucherbein.
Deinem wenn-Satz nach müsste jeder Raucher irgendwann ein Raucherbein haben ... insofern stimmt der "Vergleich" wieder.

Es ist nun einmal Fakt: nicht jeder Alkoholiker wird rückfällig - und das ohne wenn und aber.


tommie


Wuchtbrumme Offline




Beiträge: 1.291

29.08.2005 17:21
#42 RE: Charakterschwäche?-Rückfall! Zitat · Antworten

Laila

"Und wenn morgen die Welt untergeht, würde ich heute nicht trinken. Es könnte ja sein, dass ich Glück habe und auf einen anderen Planeten falle. Wie peinlich, dort besoffen anzukommen. "

Genial

Lieber Gruß
Wuchtbrumme


F10 2 Offline




Beiträge: 4.679

29.08.2005 18:23
#43 RE: Charakterschwäche?-Rückfall! Zitat · Antworten

hi Bernhard.............

Rückfälle als Teil der Krankheit.Klar - hätt ich keine gehabt, hätte ich immer noch die Faust in der Tasche bei dem Wort "Abstinenz", würde diagnostizieren daß ich keinen eisernen Willen habe und zufrieden wär ich erst recht nicht..............Der eine braucht keinen, der andere 5 und wieder andere 234(oder so).
TWELVE POINTS für Stella Luna`s Beitrag, ein Rückfall ist in dem Moment abgeschlossen, wo ich das Glas, Buddel, Hülse ansetz und schlucke!!Alles andere passiert vorher.

Nen Suchtgedächtnis kann man nicht löschen, es ist latent vorhanden. Hab ich auch festgestellt!! Scheiße

Hab`s daraufhin überschrieben

LG
Uwe


Bernard72 ( gelöscht )
Beiträge:

30.08.2005 22:49
#44 RE: Charakterschwäche?-Rückfall! Zitat · Antworten

@tommie:
Zum besseren Verständnis:
Die "wenn-dann-relation" habe ich als
Diskussionseinstieg,Anregung (Anheizer) verwendet;
scheinbar hast Du meine zweite Stellungnahme
(bewusst) in Teilen ignoriert:
Der Rückfall wird nur DANN eintreten, WENN der Wille
zu Trinken da ist.
Selbstverständlich wird kein Alkoholiker zu 100%
rückfällig werden, wenn er nicht WILL.Dennoch bleibt der Rückfall Teil der Krankheit-nur der Eintritt desselben nicht.Der-wenn auch möglw. "nur" anfängliche-Wunsch wieder zu Trinken ist Teil der Krankheit-
das "Passieren" muss es glücklicherweise nicht sein.

Nebenbei: Statistiken sprechen-leider-und das ist Fakt von einer
hohen Rückfallwahrscheinlichkeit...Die "vielen" dauerhaft Trockenen stehen mehr Rückfälligen gegenüber,aber davon kann man sich ja auch motivieren lassen ("Ich schaffes es trotzdem").
Der Vergleich ( Du nennst es Tatsache) von möglichem
Schaden durch Nikotinsucht und Rückfalleintritt bei Alkohol-
mißbrauch ist dennoch unberechtigt:
Ein aktiver Raucher kann nicht kontrollieren,beeinflussen,
ob er einen Dauerschaden erleidet- der Trinker kann sich
willentlich (kontrolliert) gegen den Rückfall entscheiden.

Beide Ereignisse treten nicht zwangsläufig ein, aber das Eine ist möglich, das Andere willentlich möglich.

Die Basis ist nicht identisch und daher zu Vergleichszwecken
unbrauchbar.

Die Rückfallvermeidung ist im Kern simpel:einfach entscheiden, keinen Alk
mehr zu trinken - das ist eine Tatsache.

Grüsse, Bernard.


soyyo Offline




Beiträge: 832

31.08.2005 00:04
#45 RE: Charakterschwäche?-Rückfall! Zitat · Antworten

hi Bernard,

ich will deinen letzten beitrag gerne zerpflücken und einige klopperdicke argumentative inkonsistenzen herausstellen; will ich aber gar nicht. tja, was will ich denn? ja wenn das mit dem willen so einfach und die psyche nur wille wär, wär's mit der sucht vielleicht kein so'n elend.

"Der Vergleich ( Du nennst es Tatsache) von möglichem
Schaden durch Nikotinsucht und Rückfalleintritt bei Alkohol-
mißbrauch ist dennoch unberechtigt"
, entscheidest du etwas willkürlich und kommst darin mit "unberechtigt" schon wieder mit der klatsche, die mehr zum verurteilen als zum verstehen taugt.

ich frag also nochmal, wie oben: recht? was nützt das bei rückfall? wem?

lg

soyyo

[ Editiert von soyyo am 31.08.05 0:05 ]


Seiten 1 | 2 | 3 | 4 | 5
 Sprung  
disconnected Saufnix-Chat Mitglieder Online 0
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz