Zitatder typ ist so nass im denken dagegen ist die nordsee ne wüste. sind drogisten so vernebelt das sie das nicht checken ? aber zum glück gibts ja saufnix !
Hallo Erik,
das hat nichts mehr mit Nass oder Alkoholiker zu tun.
das wäre ´ne Beleidigung für jeden Alkoholiker.
Auch wer besoffen mal durchhaut, hat ja wenn er wieder nüchtern wird, immer noch ein unrechtsbewusstsein.
ZitatDennoch bleibt der Rückfall Teil der Krankheit-nur der Eintritt desselben nicht.Der-wenn auch möglw.
Hallo@all,
ist nun Rückfall Teil der Krankheit ??
Also für mich persönlich wären die Gedankengänge fatal, denn dann wäre ich ja gesund so lange ich keinen Rückfall habe und könnte jetzt Alkohol trinken und wenn ich das denn tun würde hätte ich einen Rückfall und wäre dann erst Alkoholkrank.
Nein ich denke solche Gedankengänge sind für jeden der wirklich vom Alkohol lassen will einfach fatal.
Ich denke solange sich jemand mit seinem persönlichen Rückfall beschäftigt beschäftigt er sich auch mit Alkohol und hat sich noch nicht davon gelöst. ja es ist kein positives leben nach vorwärts möglich, es ist ungefähr so als wenn du in den Urlaub fährst und dich ständig mit einem Terroranschlag beschäftigst. du wirst keinen guten Urlaub haben, denk ich.
Woher kommt aber zum Beispiel Bernhards Einstellung Rückfall = Charakterschwäche ??
Es hat sich irgendwie gesellschaftlich verfestigt, das der stark ist der vom Alkohol weg kommt und es schaft sozusagen und der als schwach gilt und selber schuld ist und nur keinen Willen hat der es nicht schafft.
Und diese Einstellung finde ich ebenso fatal, weil für mich Alkoholkrankheit nun mal nichts Charakterstärke oder -schwäche zu tun hat.
leider hat sich diese Einstellung ja auch so verfestigt, das z. B. Krankenkassen ja auch an dieser Einstellung festhalten und nach der 3, 4, 5, Therapie sagen. das zahlen wir nicht mehr , der /die will blos nicht, von austherapiert und sonst welchen Schwachfug reden.
Und um diese Einstellung gesellschaftlich zu ändern , Krankenkassen und Versicherungsträgern klar zu machen das es eben nichts mit Charakterstärke- schwäche und Stärke zu tun hat, ja in diesem Sinne soll bitteschön der Rückfall mehr und mehr zur Krankheit gehören. Für mich aber nur in diesem Sinne...
ich hatte in den letzten Tagen reichlich Gelegenheit, über die Möglichkeit eines Rückfalls nachzudenken.
Ich war vier Tage in den Bergen und hab auf einer Alpenvereinshütte übernachtet. Wie immer bei solchen Gelegenheiten, bin ich leicht mit vielen Leuten ins Gespräch gekommen, und jeder - ausser mir - hat dem Bier, dem Wein oder dem Obstler reichlich zugesprochen.
30 Leute saufen, einer nicht. Klar, nach so einer Tour, bei der man sich angestrengt hat und die das Nervenkostüm ankratzt, schmeckts auch. Kenn ich, ich hätte mich auch sofort reindenken können. Gipfelschnaps und Belohnungsbier - so hab ich die Bergsteigerei kennengelernt, und von daher ist das sogar eine Schlüsselsituation für mich.
Da hab ich auf einem Gipfel welche getroffen, die kamen grade von einer anderen Hütte und: "Wir gehen jetzt dort auf die andere Hütte, dann trinken wir ein paar Liter Wein und einiges an Rum, und wenn wir dann wieder bei Kräften sind, gehen wir wieder zurück" - 10 Kilometer über den Gletscher.
So läuft das da. Völlig selbstverständlich hätte ich mir auch leicht vorstellen können, bei einer der Einladungen zu einer Runde einfach mal nicht "Nein" zu sagen - nichts wäre leichter gewesen. Ich hatte ja nicht mal jemanden dabei, der wusste daß ich nix trinke, das hätte alles ganz nebenbei passieren können.
Tja und? Da hab ich zu dem einen gesagt: "Danke, ich bin schon in meiner nach-alkoholischen Lebensphase" - und dann war das genauso normal wie bei allen anderen das trinken. Wir haben uns was erzählt, wir haben uns amüsiert, und keiner hat sich am anderen gestört.
Für mich ist das in allererster Linie eine Frage der EINDEUTIGEN Entscheidung - in mir selbst. Und es ist meine und nur meine Sache, ich weiss wohin es bei mir führt, und ob andere - auch hier im Forum - sich einen ballern oder das bleiben lassen - ist jedem sein eigenes Kopfweh. Ich bin im währenden nicht neidisch und ich leide am nächsten Tag nicht mit Bestenfalls erzähle ich daß und wie es auch ohne geht.
Ist mir eigentlich wurscht, ob ein Rückfall eine Charakterschwäche ist - wenn, dann ist es eine Charakterschwäche in der Art wie das Bedürfnis, immer wieder mit dem Kopf gegen die Wand zu rennen, weils einfach so schön ist, wenn der Schmerz wieder nachlässt. Frage: ist Maso Charakterschwäche?
Will ich trinken, weil ich spüre, dass es mir ohne trinken schlechter geht oder bin ich bereit, nicht zu trinken und in Kauf zu nehmen, dass es mir Wochen, Monate oder gar Jahre erstmal nicht so gut geht - bis... ja bis der Zeitpunkt erreicht ist, an dem es mir ohne Alkohol besser geht, als mit.
Sicherlich eine gute und wertvolle Erfahrung,die Du da gemacht hast,Minitiger.
In 3 Wochen werde ich wieder mit meinen Kegelschwestern auf Samba-Fahrt gehen und ebenfalls vier Tage mit Leuten zusammen sein,die dem Alkohol kräftigst zugeneigt sein werden.
Diese Tour ist von langer Hand geplant und ich habe erst mit mir gerungen,ob ich mir das antun will.
Nun,ich will meinen Mädels den Spass nicht verderben und mittlerweile freue ich mich sogar darauf.Es wird keine Herausforderung für mich geben,weil ich längst vor dem Alkohol kapituliert habe!!!
Wenn ich da Wochen und Monate hätte drauf warten müssen, bis es mir ohne Alk besser geht, dann hätte ich das Trinken nicht aufgehört.
Ich lese diese Beschreibung immer wieder - nicht nur von Dir, das machen anscheinend viele so - und ich verstehe sie nicht. Das ist ja schon wieder Masochismus. Ich hab so lange getrunken, wie ich das wollte, und ich habe keinen einzigen Rausch ausgelassen - bis es mir einfach gereicht hat.
Bevor es mir gereicht hat, hätte ich nie ernstlich versucht, ein Leben ohne Alkohol zu führen, und dauerhafte Trockenheit war überhaupt keine Option für mich. Ich verstehe auch - tatsächlich und ohne Wertung - nicht, warum Leute das überhaupt versuchen, obwohl sie im Grunde gar nicht aufhören möchten. Denn nix anders sagt das ja aus, daß es einem OHNE erst mal schlechter geht - ich meine über den aktuellen Entzug hinaus..da will ich doch in WIRKLICHKEIT trinken.
Genau das wollte ich auch - trinken, zwar mit Pausen, aber trinken. Und das war von einem zum anderen Tag dann völlig anders und da ging es mir sehr schnell besser.
ich laufe schon länger mit der Einstellung durchs Leben, daß Trockenheit keine Behinderung und auch keine Geisteskrankheit ist. Ich muss mich nicht absondern und in Quarantäne halten, ich bin kein Aussätziger
Ich kann trocken alles tun, was ich trinkend auch getan habe, und wenn sich was verändert hat, dann nur daß ich trocken MEHR machen kann als trinkend - nicht WENIGER
naja, das ist dann wohl der Unterschied, wie es in allen anderen Belangen Unterschiede zwischen den Menschen gibt.
Bei mir wars so: Ich hörte auf zu trinken - beim ersten Versuch ging es mir mit Hilfe von Medikamenten nach 3 Tagen blendend und ich hätte Berge versetzen können. Nach 2 Wochen fühlte ich mich so geheilt, dass ich der Meinung war, ich könne es mit KT versuchen... was für ein Trugschluss. Beim zweiten Versuch stellte sich dann aber keine Euphorie ein, im Gegenteil. Ich hielt zwar durch, aber mein Blutdruck sank ins bodenlose, ich war nur noch müde, hatte ständig Hunger, nahm aber trotzdem 8 Kilo ab. Ich wurde depressiv und hatte zu nichts mehr Lust. So ging das Monate.
Ich glaube, dass jeder Organismus anders reagiert und es wahrscheinlich gar kein allgemeingültiges Rezept gibt. Da passiert im Kopf zuviel, das man u.U. garnicht groß beeinflussen kann.
das erinnert mich an die Phase in meinem letzten Trinkjahr, als nur noch einmal im Monat getrunken habe und das mit einer ziemlichen Leichtigkeit auch konnte - da dachte ich auch, daß alles bestens wäre, also kann ich bei einem entsprechenden Anlaß mal wieder so trinken wie es mir schmeckt - ich hab ja offensichtlich kein Problem.
Der Unterschied zu heute ist der, daß ich heute gar nicht mehr versuchen würde zu trinken, selbst wenn ich wüsste daß es geht. Ich bin irgendwie durch damit und ich weiss daß ich das nicht richtig erklären kann. Das ist wie mit der Farbe für den Blinden - ich hätte es auch nie verstehen können.
Deswegen geht es mir trotzdem nicht immer nur gut und ich kann auch nicht jede Schwierigkeit ignorieren oder lösen - aber ich verbinde das nicht mehr mit trinken, das würde einfach nicht mehr helfen. Ich muss dann was tun was mir wirklich weiterhilft, und das ist natürlich öfter mal zäh und langwieriger als sich mal kurz einen zu kippen. Bringt mich auf Dauer aber anders drauf.
So müde über Monate (und oft äusserst schlecht gelaunt) war ich übrigens als ich - schon trocken - das Rauchen aufgehört hab. Aber ich wollte einfach durch, ich wollte nicht nochmal von vorne anfangen.