Randolf,ich antworte mal auf die zwei Punkte von großer Bruder, dann wird das vielleicht etwas deutlicher:
Was ich damit sagen will:
ZitatIch lese hier immer wieder Sätze wie: 1.) 'Ich kann mir nicht vorstellen, nie wieder ein Glas zu trinken' ODER 2.) 'Ich muß zufrieden abstinent sein'
Diese Formulierungen sind (auf längere Sicht gesehen) schlichtweg falsch gestellt. zu 1.) Du hörst einfach irgendwann auf, Dir so etwas vorzustellen (weil es wichtigeres für Dich gibt). zu 2.) 'zufrieden abstinent' bedeutet, daß es auch 'unzufrieden abstinent' geben müßte.
zu 1: Richtig, das ist eine völlig falsche Einstellung, aber was bitte hat das mit dem Saufdruck zu tun? Wohl jeder hier kennt Saufdruck, hat ihn durchgestanden mit dem festen Willen dauerhaft trocken zu bleiben.
Bevor mir wieder Rückfallvorbereitungen unterstellt werden, ich kann und will mir nicht vorstellen jemals wieder Alkohol zu trinken. Was nichts daran ändert, daß Saufdruck auftreten kann, diesen empfinde ich als Beeinträchtigung meiner Lebensqualität. Hätte ich eine andere Krankheit und würde andere Betroffene fragen wie und wann und wie heftig Schmerzen auftreten, würden mir ja auch keine zweifelhaften Absichten unterstellt werden. Wunderbar, wenn ich viele Aussagen bekomme, daß ich vermutlich bald kaum noch oder gar keine Schmerzen mehr haben werde, falls nicht, muß ich mich eben darauf einstellen mit der Beeinträchtigung zu leben.
zu 2: Natürlich gibt es eine zufriedene und eine unzufriedene Abstinenz. Ich bin unzufrieden Abstinent, wenn ich dem Alkohol hinterhertrauere und sei es nur dem einen "Gläschen", ich bin unzufrieden abstinent, wenn ich neidisch auf die alkoholtrinkenden Gesunden schaue. Ich bin zufrieden Abstinent, wenn es für mich völlig OK ist keinen Alkohol zu trinken. Auch während eines Saufdruckanfalles kann ich noch zufrieden Abstinent sein, wenn ich anerkenne, daß mir hier nur mein Suchtgedächnis einen fiesen Streich spielt.
Langsam wird mir das aber echt zu anstrengend hier - ich glaub ich klinke mich in aller Verbundenheit aus der aktiven Teilnahme an den Diskussionen aus.
Nein, kein Hintertürchen, kein Saufgrund - einfach weil es zu anstrengend ist.
tut mir Leid, haste in falschen Hals gekriegt. Ich habe das aufmunternd gemeint. Wenn Du lange genug gesund (=abstinent) bist, wirst Du mit anderen über Deine ehemaligen Alkoholprobleme lachen können. Nix mit Vorwurf oder Unterstellungen. Das Denken an Alkohol ist einfach irgendwann weg. Ich versuche halt manchmal nur genau zu sein, so daß mich bestimmte Formulierungen (bzw. Ungenauigkeiten) einfach stören. Du z.B. hast einmal den Begriff 'outen' benutzt. Was Du aber getan hast ist: Du hast Dich selbst trockengelegt, hast dabei alle Kraft die Du hattest (physisch wie psychisch) aufgewendet und bist trocken geblieben. Das ist OBJEKTIV eine Wahnsinns Leistung und was positives und Du bezeichnest es als 'outen' (der Begriff ist negativ vorbelastet!) wenn Du von Dir als trockener Alkoholikerin sprichst! (Um Deine Leistung 'OBJEKTIV' noch deutlicher zu machen: Wenn das JEDER könnte, gäbe es kein Suchtproblem mit Alk !!)
Oooooooh Mann/Frau Marlen, nicht doch selber auf dem eigenen Selbstbewußtsein rumtrampeln!
@Hermine
ich lese gerade Deinen '17-jährigen Beitrag'. Wie Du weißt, bin ich seit über 20 Jahren trocken mit einem Glas Sekt nach 3 Jahren (muß meine Geschichte noch zu Ende schreiben). Ich habe keine Erklärung, warum nach so langer Zeit ein Rückfall erfolgen kann. Bin echt ratlos. Vielleicht liegt es an meinem letzten Glas, das mir damals so viel Angst eingejagt hat, daß ich nie mehr etwas trinken wollte? Es ist aber schon so, wie ich es Marlen und Peregrine geschrieben habe: in Punkto Alk ist bei mir einfach gähnende Leere.
Kontrolliert trinken für einen trockenen Alkoholiker halte ich für blanken (feuergefährlichen) Unsinn. Hab' sogar 'mal gelesen, daß es einen 'point of no return' gibt, d. h. wenn der Alkoholkonsum bei einer Person ein bestimmtes Stadium überschritten hat, setzen biochemische Veränderungen im Gehirn ein. Diese bewirken, daß der Alkoholkranke nie mehr zu einem 'normalen' Alkoholkonsum zurückkehren kann! Das könnte eine wissenschaftliche Erklärung für die Personen in Deinen Beispielen sein.
das tut mir wieder sehr leid, daß Du das auf Dich bezogen hast. Nein, das war nicht auf Dich bezogen. In meinem allerersten Posting hier habe ich geschrieben, daß ich vom Alkoholismusforum hierher gewechselt habe, weil hier auch Raum für andere Gespäche ist, wie gesunde Lebensführung, antialkoholische Getränke, Sport...
Da ich sehr isoliert lebe, habe ich mich gefreut mit anderen Menschen auf diese Weise nette Gespräche führen zu können. Auch hatte ich nichts dagegen erstmal "abgeklopft" zu werden, gerade auch, weil mein Weg ein anderer ist, als das Arzt/stationäre Entgiftung/Therapie/SHG-Einheitsrezept.
Teilweise machen mir solche Diskussionen auch Spaß, aber eben nur teilweise. Hier gibt es jede Menge Leute mit denen man sich nett unterhalten könnte - aber bei fast jeder Aussage die ich hier treffe, wird eine "nette" Unterhaltung sofort unmöglich gemacht weil sicher jemand kommt und mich und meine Motivationen in Frage stellt, mir massive Rückfallgefährdung unterstellt oder irgendetwas in meine Postings hineininterpretiert, was da beim besten Willen nicht steht.
Ich könnte jetzt im Forum "neues Hobby gesucht" schreiben, daß ich mir Stricksachen gekauft habe und einen Pulli stricke, mich das Handarbeiten aber nervös macht - sicher würde mir jemand unterstellen, daß ich das nur gekauft habe, weil ich wusste, daß es mich nervös macht und ich vor Frust dann einen saufen kann. Und daß ich das wohl eh nicht schaffe trocken zu bleiben, bis ich nicht endlich mit einem Therapeuten darüber gequatscht habe....
Würde ich in einem Fitness-Forum fragen, was wohl die geeignete Sportart für mich sein könnte, ich mir mit Nordic-Walking komisch vorkomme, mir Jogging noch nicht zutraue, dann unterstellt mir niemand tiefe psychologische Probleme, die ich in Endlosdiskussionen widerlegen muß, ständig neu begründen warum und wieso. Vielleicht fällt jemandem eine gute Sportart für mich ein - Ende.
Durch dieses Infragestellen meiner Person, werden dann konstruktive Beiträge völlig in den Hintergrund gerückt, was mir dann wieder sehr leid tut.
Auch wenn es nicht böse gemeint ist, finde ich das enorm anstrengend und nimmt mir die Lust hier zu schreiben. Du hast damit absolut nichts zu tun.
'mal quick and dirty in punkto eigene Alk-Karriere. Ich habe mich damals selbst therapiert, dadurch daß ich programmieren lernte (heute verdiene ich meine Brötchen damit)!
Hallo Ihr Lieben! So oft bin ich ja nun nicht mehr auf den Seiten hier,aber ab und an schaue ich eben rein!Also ich denke sagen zu können,das ich in meiner 14-jährigen nassen Säuferkarriere,mit Saufpausen bis zu zwei Jahren alle Facetten mitmachen musste die es gab,sonst hätte ich wahrscheinlich,bis heute,nicht die Kurve bekommen und könnte wieder "normal" leben wie vorher! Ganz lieb und brav habe ich mich auch immer an die Regeln und das einmaleins des Alkoholikers gehalten,aber es kommen eben auch andere Zeiten ohne leichtsinnig zu werden!Denn für alles gibt es seine Zeit ist so mein Slogan geworden.Das ist eben das Interessante an der ganzen Sache,das jeder S E I N E N Weg findet und er muss nicht Genauso sein,aber kann sich gleichen und deshalb verstehen wir ja einander so gut! So ist es für mich zur Gewohnheit geworden mich nicht ständig mit dem Thema zu beschäftigen,ich kenne Verhaltensweisen und habe sie mir zur gewohnheit gemacht ganz selbstverständlich ohne Alkohol zu leben.Dabei halte ich die wichtigsten regeln ein und gehe jetzt nach Bedarf in Gruppen,ich setze mich auf keinen Fall in irgendeiner Weise unter negativen Druck,ich sehe zu dass mein Befinden und meine Entscheidungen immer zu einer Zufriedenheit zulaufen,auch wenn ich Kompromisse eingehe,ich wäge ab und komme dann schnell zu einem Ergebnis und so bin ich wieder frei und nicht von diesem Thema,Angst und Unsicherheit gefangen.ich finde es ganz furchtbar wenn man für seine Trockenheit lebt und sein Tun und Handeln nur davon bestimmt wird,ich bin trocken um zu leben und daran soll sich auch nichts ändern und dementsprechend verhalte ich mich und versuche mein Leben so einzurichten. Sicherlich kommen an und an Gedanken dabei hoch,aber nie Gedanken daran zu trinken,bei mir verbindet sich Alkohol nur an negative Befindlichkeiten und Erlebnisse,es gab bei mir nichts "schönes" was ich in manchen Gruppen höre.Wenn ich den Alkohol eingesetzt habe,alle paar Wochen,Monate oder Jahre,hat es nicht geschmeckt,es war eklig und es ging mir mehr als beschissen,bis hin zur Reanimation und Intensiv,die Stationen vorher die ich mir geschaffen habe durch saufen,die kennen sicherlich auch einige!Es ist einfach menschenunwürdig was ich da aus mir gemacht habe und das möchte ich mir auf keinen Fall mehr antun,denn der ehemalige "Freund" oder angebliche "Freund" Alkohol blieb immer der Sieger und warum sollte ich den Kampf nocheinmal aufnehmen,den habe ich verloren,aber dafür unwahrscheinlich viele Dinge gewonnen und selbst das Negative kann ich jetzt mit klarerBirne aufnehmen und dafür bin ich dankbar! Wünscch Euch was! Bummi
Sorry Marlen, wenn du in der tat eine nette unterhaltung suchst, in einem tread den du aufgemacht hast und nach saufdruck fragst, dann frage ich mich, was soll das denn nun? Vielleicht würde es dir mal ganz gut tun, dich nicht ständig angeriffen zu fühlen. Behaupte mal, dass will hier definitiv keiner! Langsam habe ich den eindruck du stehst mit dem rücken an deiner selbst gewählten wand und bist dadurch ständig in verteidigungshaltung.
Zitataber bei fast jeder Aussage die ich hier treffe, wird eine "nette" Unterhaltung sofort unmöglich gemacht weil sicher jemand kommt und mich und meine Motivationen in Frage stellt, mir massive Rückfallgefährdung unterstellt oder irgendetwas in meine Postings hineininterpretiert, was da beim besten Willen nicht steht.
Wo liest du das??? Langsam frage ich mich wer hier rein interpretiert........
Glaubst du ernsthaft die leute hier haben nicht was besseres zu tun, als dir zu antworten? Meinst du wirklich die wollen dich in eine bestimmte ecke drängen? Das schaffst du doch wunderbar allein Marlen. Wenn du meinst eine aussage trifft auf dich nicht zu, dann zwingt dich keiner, näher daruf einzugehen. Was du hier lesen kannst sind eigene erfahrungen- das diese individuell sind setze ich grundsätzlich auch voraus. Du offenbar nicht- vielleicht hift es dir ja, wenn du dir einen eigenen satz unter jedem post denkst- sowas wie: " Ich kann hier nur für mich sprechen, wenn es auf dich nicht zutrifft- umso besser" - oder so ähnlich.
Ich habe definitiv was besseres zu tun und klinke mich hier jetzt aus- merke nämlich das mich das ärgert und darauf habe ich so gar keine lust. Zeit bedeutet für mich lebensqualität und darum geh ich jetzt zur steigerung der selben saunieren. Verwunderte grüße Hermine
Du bist aber noch ganz schön dünnhäutig. Nicht schlimm, eher normal, denke ich. Du mußt doch gar nicht alles in drei Tagen durchlesen und Du mußt das auch gar nicht auf dich selber beziehen.
Ich wollte Dir nur sagen, dass der saufdruck mitnichten mit lautem Getöse kommen muss, sondern manchmal von langer Hand vorbereitet. Die meißten Rückfälle, di ich so mitbekommen habe entstehen halt so, dass sich jemand große Probleme schafft, die er aber nicht mehr löst. Und irgendwann ist dann der Griff zur Flasche die "einzige" Möglichkeit. Du hast nach Rückfällen gefragt.
Deine Reaktion auf meine Meldung ist ziemlich heftig, so reagiert man gerne, wenn man sich angegriffen fühlt. Warum fühlst Du Dich angegriffen? wenn ich total daneben liege (was ich hoffe) ist doch alles Porsche.
Nimm Dir doch mal ein wenig auszeit, lass das alles auf Dich wirken, es braucht Zeit, Zeit, Zeit, sich an das neue Leben zu gewöhnen. Das ist nämlich viel unspektakulärer, als man sich es zunächst vorstellt.
Schließe die Lücke, die der alkohol bei Dir hinterläßt mit bedacht. Versuche ein wenig Tempo rauszunehmen. Zwischen dem alles lesen und sich mit allem beschäftigen und dem "dann eben gar nicht mehr" gibt es ja eine Menge Zwischenlösungen, oder nicht?
Hi Marlen, "Die Leute hier können sich wieder wichtigeren Aufgaben widmen"
Nana, gibt ja hier noch mehr Leuts als nur die, die, statt deine Frage schlicht zu beantworten, dir lieber ans Bein pissen woll(t)en:-) Oder anders/euphemistisch ausgedrückt: Ungefragt dir Rat-Schläge erteilen wollen, ob deiner Frage...
Du schreibst im Post #32 von der (für Dich) Negativbesetzung des Wortes "outen". Ich benützte dieses Wort auch im Zusammenhang, dass ich den Weg meiner Trockenheit jemanden schildere.
Gib mir Stoff zum Überlegen und erklärs mir, wieso dies in Deinen Augen negativ ist?!
stelle weder deine Motivation in Frage, noch stelle ich deine Person in Frage und die Geschichte mit dem Pulli interessiert mich auch. Nur eine Frage bleibt auf deinen Satz:
"weil mein Weg ein anderer ist, als das Arzt/stationäre Entgiftung/Therapie/SHG-Einheitsrezept."
Könntest du mir vielleicht mal "deinen Weg" ohne diese lästigen Sachen aus deinem Zitat kurz erläutern ?
Finde das Einheitsrezept auch Sch..., son Mist, ewig zum Arzt, zur Thera., zur SHG. Was man da an Zeit braucht.
Hast du das "Rundrumsorglos, Trocken werden auf die schnelle und leicht-gemacht Rezept" gefunden ? (Bitte nicht die "Amfor Firma)
warum ich schon wieder auf haltlose Unterstellungen reagiere, weiß ich nicht. Ich wäre würde echt gerne einfach hier nur aus dem Forum verschwinden, aber Verleumdungen, auch wenn sie in eine Frage gekleidet sind, lasse ich nicht stehen.
Mein Rezept? - Ich hab aufgehört zu saufen! Heimlich, still allein - ohne Firma ohne Mittelchen ohne Alles, hab einen kalten Entzug riskiert und lasse mir weiter nicht in meiner Seele rumstochern.
Hab dich nur nett nach dem Sinn deines Geschreibsels gefragt, wo is da ne Unterstellung oder Verleumdung.
..und Igels stochern auch nich in der Seele von der "Muttergottes" rum.
zitat
"Ich fürchte, die Tiere betrachten den Menschen als ein Wesen ihresgleichen, das in höchst gefährlicher Weise den gesunden Tierverstand verloren hat...(Nietzsche)"
..womit du in diesem Fall wohl mehr als recht hast .
Bist du heute nen bisserl "durch den Wind" ?. (Keine Frage, mehr ne Feststellung)
eine einfache Lösung gibt es nicht, ob du es nun allein, mit Selbsthilfegruppe oder Therapie machst.
Wenn es eine einfache Lösung gäbe , dann hätte ja niemand ein Suchtproblem.
Saufdruck ist etwas was für momente dich an die "Vorteile" erinnert die dir der Alkohol gegeben hat.
Nun gibt es Leute, die haben keinen Saufdruck mehr, das heisst aber nicht das die besser dran sind als du, weil sie solange gesoffen haben bis das Gehirn Vorteile mehr eerinnert oder die negativen Erinnerungen dominant sind.
Denn wenn das so ist, heisst das ja auch meisst das du solange gesoffen hast bis gesundheitliche Folgen spürbar waren.
Wichtig ist das dir klar ist, ein Leben lang das du mit Alkohol oder Suchtmittel überhaupt nicht umgehen kannst, das du bestimmte Dinge nicht unter Kontrolle hast.
Ich merke es halt jetzt beim rauchen, es ist nicht einfach und ich habe Suchtdruck, vielmals am Tag. Da muss ich auch durch.....
Denn wenn ich nachgebe und wieder rauche, ....muss ich irgendwann von vorn anfangen und habe den gleichen Entzug noch mal. Wenn ich wieder rauche, müsste ich entweder so arrogant sein und sagen, ich gehöre zu denen die das Rauchen schon nicht schädigt. oder ich müsste das ganze verdrängen bis ich die Schäden spüre....
Also leicht ist es nicht und es ist nicht blos einfach mal den Alkohol weglassen und das Leben geht schon genau so weiter... Das ist jedenfalls in den meissten Fällen nicht so.
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- du stocherst ja selbst schon genug ... 