@ Bea, also Bitte, wo habe ich denn gejammert? Jammern liegt mir so gar nicht, ich habe lediglich meine Meinung geschrieben. Ich kann mich auch an nicht ein Post von mir erinnern in dem ich gejammert habe, im Gegenteil. Aber sei es drum, wenn Du das so siehst, soll es wohl so sein.
Arroganz, Selbstherrlichkeit, Ignoranz ?, denke diese Einschätzung ist (Pauschal) ebenso falsch wie der Quark mit "rechtes Bild und fallengelassen". -Meine Meinung-
Bin nun schon einige 24h hier im Forum und habe diese Erfahrungen nicht gemacht.
Wer hier reinkommt und Hilfe/Infos/Rat braucht bekommt diese auch. Es gibt hier zahlreiche Beispiele dafür, kannst du nachlesen. Auf der anderen Seite solltest du dich vielleicht auch nicht wundern das wenn du dich zurückziehst und nix (mehr) von dir hören lässt entsprechende Reaktionen an dich ausbleiben. Es wird kaum jemand regelmässig fragen "Anna wie geht es dir, kann ich dir irgendwie helfen". Hier solltest du schon selbst aktiv werden, wenn du magst.
Richtig ist allerdings, dies hier ist nicht nur ein Forum wo sich Igel und Anna guten Tag sagen, sondern hier sind einige Leutz die aktiv an ihrem Alkoholproblem arbeiten um von dem Zeugs runterzukommen und das sogar noch mit Erfolg.
Richtig ist auch, das zumindestens bei mir und einigen anderen ein gewisses "Schwarz/Weiss Denken" vorherrscht was den Alkohol angeht. Also z.b. Sachen wie "ein wenig Alkoholkrank" oder "ich habe ein Problem, will aber jetzt Kontrolliertes Trinken lernen" oder "Sauf mich jeden Abend zu, habe aber eigentlich kein Problem mit dem Alk." schonmal zu kontroversen Diskussionen führen kann.
Sprich wenn jemand vielleicht noch weiter Trinken möchte, sein Problem herunterspielt oder es nicht einsieht/einsehen will bedeutet dies ja nicht zwangsläufig das derjenige ein schlechter Mensch ist, aber vielleicht ist er/sie dann eben nicht in dem passenden Forum und bekommt dann eben Antworten und Wahrheiten geschrieben, die er/sie gar nicht hören will.
Ich habe mich auf den Satz von Dir bezogen, dass man Dir nicht geantwortet, sondern Dich ignoriert hätte. Denn das stimmt so nicht. Es waren viele gute Antworten dabei und Du wurdest keinesfalls fallengelassen.
Es ist verständlich, dass einem nicht alle Kommentare in den Kram passen. Ich persönlich habe aber mit Abstand gemerkt, dass gerade die Antworten hilfreich waren, über die ich mich erst am meisten geärgert hatte.
ZitatGepostet von vicco55 ...Aber ab und zu trinke ich im Traum ein Bier - ganz aktuell heute Nacht (hab' sogar ein Läätschenbräu getrunken - jo mi host ghaut, PfuiDeifi). Das ist für mich ein Zeichen, daß bei mir so einiges nicht stimmt, daß ich daran gehen muß, anstehende Probleme nicht vor mir herzuschieben, sondern anzugehen. Und es ist die Bestätigung dafür (Hallo Maxx!), sich ein Leben lang mit sich und der Krankheit auseinanderzusetzen. ...
Ist ja komisch. Ist mir gestern genauso passiert. Ich habe ein Becks getrunken (im Traum). Das hat mich irgendwie geärgert und gleichzeitig auch nicht. Und ich war stolz, das ich nur eins getrunken habe.... Ist ja echt komisch. Ob mir der Gedanke "kontrolliertes Trinken" noch im Kopf rumspuckt?
siehst doch einfach mal pragmatisch. Du hast das jetzt im Traum "abgearbeitet", also mußt Du es in Wirklichkeit gar nicht machen.
ich hatte es in meinen Träumen am Anfang leichter, weil es immer auch ums versteckte trinken ging, ich hatte so zu sagen die ganze Lieferung mit all der Angst und dem Unwohlsein.
Hallo Ihr Lieben, habe da eine Stelle entdeckt,bei der ich nur zustimmen kann! Wenn ich eine Meinung gehört habe,betone Meinung nicht Ratschlag!,über die ich mich besonders geärgert habe,das hat mir am meisten geholfen,denn Streicheleinheiten und Therapeutisches gesülze sind fehl am Platz,klare Worte und offene,ehrliche Meinungen und Erfahrungen aus der eigenen Welt helfen weiter,keine Besserwisserei oder studiertes Gelaber und dann liegt es an einem selbst ob ich glaube oder nicht!ich habe nicht geglaubt und musste eigene Erfahrungen machen,leider oder gut,muss jeder für sich selbst entscheiden,wenn ich richtig was zu knabbern habe,dann hat es was gebracht!!! Wie haben es damals nur meine Gruppenfreunde mit mir ausgehalten?! Gruss Bummi
merci für die Erklärung. Ich kann aber noch immer nichts negatives an dem "Outing" finden. Wikipedia schreibt neben dem von Dir zitierten auch:
"Outing wurde ausdrücklich nicht als Diffamierung verstanden, sondern als offensiver Befreiungsschlag"
...uns so wirkt diese Outing auch auf mich, ein Befreiungsschlag der von mir ganz freiwillig ausgeht und der Sucht die mich solange beherrscht hat, gewaltig eins auf den Deckel gibt. Weil, wenn ich dazu stehen kann Alkoholkrank zu sein und ich das zugeben kann - vor mir und auch anderen gegenüber - dann ist das ausschließlich positiv. Im Vorfeld hätte ich darauf getippt, dass die Negativbelastung aufgrund des OUT vorherrscht. Out wird ja eher als "schlecht" angesehen - negativ eben. Aber MEIN Outing - nee, das wird positiv bleiben.
Wie ist das jetzt großer Bruder, mal angenommen ich bin ein Mensch den Du real schon lange kennst, eine Freundin sozusagen. Ich trete Dir gegenüber und erzähl Dir von meinen letzten vier Monaten die hinter mir liegen und zum Schluß des Gesprächs sag ich Dir, dass ich froh bin, mich Dir gegenüber geoutet zu haben. Ist's dann negativ für mich und positiv für Dich? Oder positiv für mich und negativ für dich? Oder umgekehrt. Du bist ein Freund von mir und erzählst mir den Weg Deiner Trockenheit und ich sag dann: Ist aber schön großer Bruder, dass Du Dich mir gegenüber geoutet hast. WAS DANN?
Klingt vielleicht etwas daneben, ist es aber nicht.
...uns so wirkt diese Outing auch auf mich, ein Befreiungsschlag der von mir ganz freiwillig ausgeht und der Sucht die mich solange beherrscht hat, gewaltig eins auf den Deckel gibt. Weil, wenn ich dazu stehen kann Alkoholkrank zu sein und ich das zugeben kann - vor mir und auch anderen gegenüber - dann ist das ausschließlich positiv.
...Weil, wenn ich dazu stehen kann Alkoholkrank zu sein und ich das zugeben kann - vor mir und auch anderen gegenüber - dann ist das ausschließlich positiv....
ist es nicht nur positiv sondern perfekt, insbesondere nach nur 4 Monaten Trockenheit, meinen aufrichtigen Respekt. Ich selbst konnte mich nach 3 Jahren Trockenheit noch nicht 'outen' und wäre dadurch fast hingefallen. Heute kann ich es, aber das ist nach so langer Zeit auch nicht verwunderlich. Es ist meine persönliche Meinung, daß jeder trockene Alkoholkranke so früh wie möglich auch in der Öffentlichkeit zu seiner Krankheit stehen sollte - so nach dem Lieblingsspruch von Spieler: ' Ich bin trockener Alkoholiker, aber keine Angst, es ist nicht ansteckend !' Erstens, braucht er dann kein Lügengebäude aufzubauen und aufrecht zu erhalten sondern einfach nur die Wahrheit zu erzählen. Und zweitens, kann jeder Trockene stolz auf das sein, was er getan hat (so wie ich es früher schon gesagt habe) - ich lese nur zu oft, daß den Leuten dazu der Mut fehlt - und das finde ich bedauerlich.
So wie Du es definierst (als offensiver Befreiungsschlag - auch in der Öffentlichkeit) ist es immer positiv, für Dich und mich und es klingt überhaupt nicht daneben.
Ich werde den Begriff 'Outing' - so wie Du ihn definiert hast (nach Lachfalte #67) - übernehmen (er ist auch recht kurz).
ihr zwei habt mir jetzt aber einen riesengroßen Glücksmoment beschert, ist Euch das klar? Eure Reaktion zeigt mir, dass ich auf einem guten Weg bin - das freut mich grad ganz sakrisch
Eins hat mich in Deinem Post stutzig gemacht großer Bruder:
"Erstens, braucht er dann kein Lügengebäude aufzubauen und aufrecht zu erhalten sondern einfach nur die Wahrheit zu erzählen."
Das versteh ich grad gar nicht. Das Lügengebäude war doch vorher, als noch aktiv getrunken wurde?! Ist die Überzeugung, den trockenen Weg nur mit Ehrlichkeit schaffen zu können, nicht unabdingbar, um überhaupt eine Chance zu haben diesen Weg auch bis zum Ziel (sprich: bis der Deckel zuklappt) durchhalten zu können?
Ich stelle mir das schon so vor. Ehrlichkeit, das Einreißen meines in langen Jahren sehr hoch gewachsenen Lügengebäudes, war für mich erstmal von enormer Wichtigkeit. Ehrlichkeit ist ein ganz wichtiger Aspekt in Bezug auf Energieaufteilung im Laufe der Trockenheit find ich. Und auch ganz wichtig mich zu trauen so zu sein wie ich bin, auch wenn es manchmal anstrengender ist, als irgendeine Lüge zu erfinden. Anstrengender deshalb, weil ich ja viel mehr an mir zu arbeiten habe wenn ich ehrlich sein will, da geb ich meinem Ich ja ganz andere Möglichkeiten sich zu entfalten und es kommt im Endeffekt auch was "Schöneres" raus.
Ich war mir zu Anfang auch noch sicher, dass ich niemanden von meiner miserablen Vergangenheit erzählen werde. Unter niemanden war bei mir mein nächstes Umfeld - Familie, Freunde - gemeint. Aber schon nach wenigen Tagen war mir klar, dass ich so keine Chance gegen die Sucht habe und ich darf es noch immer erleben wie befreiend es ist, Teile meiner Familie mein Wahres Ich (zumindest in der Vergangenheit) zu zeigen - und doch geliebt zu werden.
wenn es für dich so in ordnung ist, kann es für dich nur gut sein. warum solltest du das jedem auf die nase binden. und doch denke ich, ist der umstand, dass es dich, dass genau das dich kränkt, wertvoll für Igel-trocken-üben.
Werner, Lachfalte, outing, positive/negative verwendung des begriffs:
oute ich mich entsprechend meinem freien willen, stelle ich mich der gesellschaft dar und verwende das wort für meine krankheit emanzipativ hinsichtlich negativer gesellschaftlicher vorurteile.
werde ich gegen meinen willen oder bloss ungefragt geoutet, ist das outen meiner krankheit konform negativer gesellschaftlicher vorurteile diffamie. es kann situationen geben, da jemand in guter absicht und kenntnis meiner persönlichkeit mich outet, um mich ins kalte wasser zu stossen, eine einfache negativ/positiv-zuordnung ist dann nicht möglich.
stolz auf Dich kannst Du schon sein. Du hast etwas geschafft, was viele nicht geschafft haben. Außerdem, nicht nur ich bin davon überzeugt, daß Alkoholismus teilweise angeboren ist! => trotz schlechter Karten hast Du es (mit Hilfe) und mit Deinem Willen/Deiner Kraft geschafft. Du brauchst auch nich rumrennen und jedem, der es (nicht) hören will, davon erzählen. Wenn Du aber (zumindest im privaten Bereich) gefragt wirst, kannst Du ruhig stolz dazu stehen - meine Meinung. Ich war heute geschäftlich auf einem Seminar um einen Vortrag zu halten. Irgenwie sind der Seminarleiter und ich nach dem Mittagessen auf Alk gekommen und ich hab' ihm freiwillig erzählt, daß ich seit > 20 Jahren trocken bin. Darauf erwiderte er, daß er auch keinen Alk trinken könne, er hätte eine Allergie. Daraufhin hab' ich ihm erklärt, daß ich z. Zt. in einem Alkoholikerforum poste und ihn um die Details der Allergie gebeten, damit ich sie hier ausplaudern kann. Er hat sie mir bereitwillig gegeben und wir haben uns ganz toll über diesen privaten Kram unterhalten. Als ich vor ca. 6 Jahren an meine jetzige Arbeitsstelle kam, hatte ich einfach keine Lust mehr, wegen meiner Trockenheit rumzueieren. Ich hab' mir zwar kein Schild um den Hals gehängt 'trocken', aber jedem der gefragt hat :
1.) trinkst Du nix (falls ich nein sagte, kam immer die Frage 2.) hast Du noch nie was getrunken?
hab ich gesagt: ich hab' gemerkt, daß mir das erste und nicht das letzte Bier nicht bekommt. oder ich hab geantwortet: a.) ich hab ein Problem mit Alkohol, deswegen drink ich nix ODER b.) ich hab kein Problem mit Alkohol, weil ich nix drinke - kannste Dir aussuchen, beide Aussagen sind wahr. Ich erntete daraufhin ein Kopfnicken und das war's auch schon.
In meiner Firma gibts wie überall auf der Welt - der liebe Gott mag wissen warum - zu jedem (un)passenden Anlass ein Glas Sekt - ich krieg' schon lange keins mehr und proste mit meiner Kaffeetasse zu. Und, ES IST GANZ NORMAL, KEINER DENKT SICH WAS DABEI. Also ich hab' damit eher positive Erfahrungen - vor allen Dingen mag' ich persönlich keine Lügengebäude mehr drumherum basteln (hab' echt keinen Bock mehr darauf). Bei einem Einstellungsgespräch würd' ich mir das aber tatsächlich überlegen und maximal situations(=personen)abhängig reagieren.
"oute ich mich entsprechend meinem freien willen, stelle ich mich der gesellschaft dar und verwende das wort für meine krankheit emanzipativ hinsichtlich negativer gesellschaftlicher vorurteile."
ja ganz genau !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Als Du gesoffen hast (sch..., negativ), haste alles abgestritten und gelogen, daß sich die Balken biegen. Und jetzt, wo Du trocken bist (saugut, positiv) ... jetzt sollste mit der Lügerei weitermachen ??? m.a.W. denselben Scheiß (bitte stehen lassen) wie zuvor? Ist doch hirnrissig, oder nicht!!!
Aber ganz so strikt mußt Du das nicht sehen (Du kannst es, wenn Du willst und wenn es Dir besser geht, dann tu es). An Deiner Stelle mach's so (meine Meinung): 1.) Wenn DU denkst, irgendeine Person ist es DIR Wert, daß DU ihr die Wahrheit sagst, dann tue es. 2.) Wenn DU meinst, die Person ist es nicht Wert, dann sag' ihr was oder sag' ihr nix - Deine Entscheidung. Es kommt nur darauf an, was DU für richtig hältst.
Es dreht sich m.E. nämlich genau um den Knackpunkt, den der nasse und angetrocknete Alkoholiker erst mal verloren hat: SEIN SELBSTBEWUSSTSEIN/SELBSTWERTGEFÜHL!
Und wie sonst, als wenn DU das tust was DU SELBST für richtig hälst, wie sonst kannst Du zeigen, daß Du es wieder erlangt hast!