Zitat..also für mich als feuchtfröhliche Alkoholikerin wäre Alkohol im Haus eine permanente Bedrohung. Nix da!!!
Hallo seelchen,
ist doch auch erstmal OK, aber nach und nach wirste Möglichkeiten finden müssen damit umzugehen, denn du lebst nun mal in einer Gesellschaft wo Alkohol überall präsent ist. Und du kannst dich nicht überall fernhalten, jedenfalls wär es bestimmt auch nicht das zufriedene Leben was du dir vorstellst. Oder ?
Nach und nach musst du dein eigener Maßstab werden und tun was gut für dich ist.
Und nicht an anderen orientieren die da feiern.
Ich feiere auch nicht Silvester, nicht weil ich Angst vorm Alkohol habe, sondern weil ich mich letztlich halt in einer besoffenen Gesellschaft nicht wohl fühle...
Und da such ich mir eben das passende wwas mir gefällt.
Wer sagt denn das du weiterhin mit den Leuten feiern musst, die da haufenweise Alkohol in sich rein schütten??
Wie gesagt seelchen, mit dem Alkohol weglassen ist es nicht getan, du musst auf die Suche gehen, was dir gut tut. Und da haben alle anderen erstmal nix mit zu tun...
dann woll'n wir das mal zu Ende diskutieren (Edit: #16). Jetzt schreib' ich ganz einfach MEINE Meinung. Ich hatte 3 Jahre nach meiner Trockenlegung mein letztes Glas getrunken und das hat mir damals die heilige Angst eingejagt. Von dieser Angst ist heute genau soviel übrig geblieben, daß ich nichts mehr trinken werde. Diese Angst beherrscht mich nicht - ich habe sie hier einmal damit verglichen, daß ich auch nicht bei rot über eine stark befahrene Kreuzung gehen würde. Wenn ich das interpretiere habe ich Angst zu trinken ABER AUSGESCHLOSSEN ZU TRINKEN, im Gegensatz zu dem, was Du oben postulierst! Meine Meinung: auf eine elementare Frage (warum lass' ich das erste Glas stehen) bekomme ich auch eine elementare Antwort (aus Angst)!!!!!! Dies ist aber eine Erfahrung, die sich nach einem langen Zeitraum für mich herauskristallisiert hat (@Hermine, @Patricia : aus meiner eigenen Erfahrung, das letzte Glas!!! - würde ich jemand anderem diese Erfahrung glauben - ich weiß es nicht, dewegen Frage ich ja Euch nach EURER Meinung !!!!)
Und Ramona, Deine schwarz/weiß Interpretation: Angst vorm trinken = noch nicht mit dem Alkohol abgeschlossen ist m.E. zu absolut, zu theoretisch und zu dogmatisch - z.B. bin ich der Beweis für das Gegenteil.
Ich behaupte, alles was der Einzelperson hilft, trocken zu bleiben - Alkoholverbot im Haus, meiden von Feiern ... ist legitim und richtig. Inwieweit und wie schnell diese Einzelperson mit der (Trocken-)Zeit diese Restriktionen lockert ist allein ihre Entscheidung, Hauptsache sie bleibt trocken (ob aus Angst oder sonstwas). Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, die Zeit heilt alle Wunden, ich meine damit, daß die anfängliche, große Angst (große Angst ist schlecht) auf ein Maß reduziert hat, die genau richtig (=natürlich=rote Ampel) ist.
ZitatHauptsache sie bleibt trocken (ob aus Angst oder sonstwas).
....siehste und das sehe ich nicht so Werner, ich verbinde damit auch ein zufriedenes Leben.
Ich hätte niemals aufgehört zu trinken nur um trocken zu bleiben...
Ich hab getrunken bis nix mehr ging... Dann musst ich entscheiden ob ich nochmal leben will. Als ich ja gesagt habe, da musst ich mich zwar vorsichtig vorantasten ins Leben.... aber der Alkohol war ab diesen Punkt ausgeschlossen (ich weiss auch nicht was saufdruck ist)
Aber ich hätte auch vorher aus Angst nicht aufgehört, weil ich einfach mit dem Leben nix anzufangen wusste, mir war es egal....
Und als der klick kam, habe ich auch keinen Alkohol mehr gebraucht um mich zu betäuben...
ZitatDas heisst übersetzt ich habe Angst das ich wieder trinken will
@ Ramona, dache ich anfangs auch. Jetzt nicht mehr. Ich habe durchaus respekt vor alkohol. Angst habe ich nicht. Aus welchem grund sollte ich alkohol im hause haben, wenn ich ihn eh nicht trinke? Eben- also hab ich keinen. Ich habe in meinen gruppen schon die unterschiedlichsten varianten gehört, warum es sinn macht eben keinen alkohol im hause zu haben. Von denen die sagten, sie hätten ihn getrunken wenn er in griffnähe gewesen wäre, ebenso von denen die ihn getrunken haben, weil er in griffnähe war. Ich werde es nicht ausprobieren, sehe keinen grund dafür warum. Alkohol, der woanders rumsteht und nicht der meine ist, hat in meinen augen einen ganz anderen stellenwert- ist ja schließlich nicht der meine. Wie ja schon mehrfach hervorgehoben- jeder muss und soll diese frage für sich entscheiden.
ZitatMeine Frage an Dich: Wirst Du tatsächlich, auch für IMMER glauben, was Du nicht selbst erlebt hast? Wenn Du es tatsächlich tust, setzt Du ein echtes 'Urvertrauen' - so ähnlich wie zu Vater und Mutter - in die Mitglieder Deiner Gruppe!!
@ Werner, was weiß denn ich was in "immer" ist? Heute ist es so, dass alleine ist schon erstaunlich genug für mich. Und selbsterlebt habe ich ja zumindest den menschen, der mich an seiner erfahrung teilhaben lässt, auch das ist mitunter verdammt eindrucksvoll ! Wenn ich einen meiner freund in meinem hause alkohol anbieten würde, ich glaub die würden mich fragen, ob ich noch alle beieinander habe.......... Werde nachher zum theater abgeholt, ich werde mal ein nicht vorhandenes bier anbieten und euch dann berichten, wie die reaktion war.........gespannt drauf bin! @ Rundum, die alkoholfreie zone war ja nur ein beispiel- mir geht es um die erfahrung die ich mit mir selber mache. Das ich, warum auch immer, bereit bin die erfahrungen anderer anzunehmen- ich muss weder das rad neu erfinden, noch um die farbe des selben debatieren- hauptsache es erfüllt seinen zweck und läuft rund. Mich macht diese herangehensweise eindeutig auch ein stück weit gelassener und das ist definitiv super gut so!
Aber den Vergleich mit der roten Ampel als auch die Bezeichnung "Angst" taugt für mich gar nicht.
Ich kenne z.B. einen trockenen Alkoholiker, der aus Angst nicht mehr trinkt, aus Angst, dass die Frau wegläuft, das Haus verkauft werden muß, er die Spiegeleier selber braten und die Unterhosen selber waschen muß. Ich habe nirgends sonst so einen unzufriedenen Menschen mit einer aufgesetzten Fassade gesehen. So kann und will ich nicht leben. Zum Glück sehe ich das für mich auch ganz anders... Ich fühle weder Verzicht noch Verlust ohne Alkohol.
Und an der Ampel - das ist einfach nur eine vernünftige Regel.
Zitat : Und an der Ampel - das ist einfach nur eine vernünftige Regel.
Haste nicht zu Ende gedacht! Biste noch nie über eine rote Ampel gelatscht (ich schon), aber nie an einer stark befahrenen Kreuzung! Was mich/Dich da zurückhält, ist schlicht die Angst totgefahren zu werden - ganz zu Ende gedacht!
Ich habe wirklich lange in mich hineinhorchen müssen, um das zu erkennen. Argumente wie 'ich bin doch nicht dumm, mir geht es doch gut, seit ich nicht mehr trinke' hatte ich auch gefunden, aber eben nicht als endgültige (tiefstliegende) Antwort.
Ich kann auch Ramona gut verstehen, so ist das nicht. Sie mußte ganz tief in sich hineinhorchen (im Bild: bis auf den Grund Mariannengraben hinabtauchen), um die Schalttafel: 'Leben : ja/nein' zu finden (und ja drücken).
Das meine ich mit 'zu Ende denken': Du mußt ganz ehrlich mit/zu Dir selbst sein.
Gruß Werner
EDIT: Natürliche, nicht belastende Angst : siehe obenstehenden Beitrag an Ramona. Natürliche Angst ist etwas gutes, positives!!!
Nun - meinetwegen, Brüderchen, betrachte es wie Du willst.
Für mich ist die Ampel eine sichtbare Regel. Weder besteht bei Rot die Gefahr, tot gefahren zu werden, noch bei Grün eine Garantie, dass ich am Leben bleibe. Die Verantwortung liegt bei den Verkehrsteilnehmern selber. Nur mit Hilfe der Regeln funktioniert es eben flüssiger, weil die Aufmerksamkeit erhöht wird.
Bist Du schon mal auf der Autobahn zum Überqueren gezwungen gewesen - oder hast gedacht - Du mußt das?
Natürliche Angst ist notwendig und nützlich. Sie hat aber in erster Linie auch nur eine Signalfunktion, um im richtigen Augenblick zu re-agieren. Nicht - um sein Leben darauf aufzubauen...
Zitatmeine Angst: ganz klar, das erste Glas zu trinken !
...hi Werner, das kannst du doch selbst entscheiden Oder ?
...und was ist denn wenn du das erste Glas trinkst ?
Schau mal, ich hab zum Beispiel gestern wieder eine Zigarette geraucht. Das hab ich am morgen einfach so bestimmt (obwohl ich mir ja vorgenommen hatte nicht zu rauchen)
Da ich es aber selbst bestimmt habe, hatte ich am Ende auch kein rießen Problem damit umzugehen. Es ist nicht passiert irgendwie oder durch eine nicht zu beeinflussende Macht, ich wollte das so...
Das ich die Erfahrung gemacht habe das ich es hätte auch gleich bleiben lassen können ist ´ne andere Sache.
Die andere Sache war, das ich schon aus bestimmten Gründen aufgehört hatte zu rauchen und diese Gründe mir auch vorher bewusst gemacht habe und die waren glaubwürdig vor mir selbst.
Und so habe ich dadurch an dem Morgen auch gemerkt das ich keine Zigarette mehr mit gutem Gewissen rauche...
Und die Folge war, ich habe es gleich wieder bleiben lassen.
Also blos die Angst vor dem ersten Schluck ?
Oder nicht doch vor dem was danach passiert oder könnte ?
du zu Bernd: Haste nicht zu Ende gedacht! Biste noch nie über eine rote Ampel gelatscht (ich schon), aber nie an einer stark befahrenen Kreuzung!
ich zu dir: da müsste ich jetzt gar nicht lange nachdenken, ich behaupte, das bekäm ich hin, bei rot zu fuss über eine stark befahrene strasse, und zwar ohne blessur. gewettet.
wenn dir deine angst vor alk hilft. gut. mir ist angst eine starke sufftriebfeder gewesen. welche? gleich. die, während der ich soff. angst vor alk hielte mich nicht vom saufen ab.
von lebendigen leuten in zeiten, wo ich das gut brauchen kann, abkupfern, was mir gut tun kann -- so what? wenn's mir dadurch gut geht? das braucht kein über jeden nur denkbar möglichen zweifel erhabenes grundprinzip des (trocken-)seins zu sein. wenn's geht, dann geht's. wenn's bei mir auch geht, umso besser.
warum derart elefantös, Werner? wer bestimmt denn hier, wann welches denken und welche diskussion zu ende ist. eben ... du für dich.