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Saufnix  
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Dieses Thema hat 166 Antworten
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 Akute Hilfe
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Beachen Offline




Beiträge: 3.654

31.10.2005 15:16
#46 RE: Bin wohl auch einer... Zitat · Antworten

Zitat
"aber was mich am meisten fasziniert ist, daß man offenkundig ohne Alkohol hervorrragend leben kann. Das beweisen ja die Posts der länger- oder langfristig Trockenen jeden Tag. Das will ich auch haben!!! Du auch?"



Hi Linda !

Kleiner Tip von mir, wie es bei mir klappt/klappte :

Die Abstinenz ist nicht ein Opfer, das ich bringe, weil ich nicht mit Alkohol umgehen kann.
Es ist eine Bereicherung.

Ich darf ich selbst sein und mich annehmen wie ich bin, ich brauche mir mein scheinbares Selbstbewußtsein nicht mehr durch den Alk holen.

Ich kann Verantwortung für mich übernehmen, ich kann zu dem, was ich sage auch stehen.

Ich bin handlungsfähig. Nicht mehr selbstmitleidig im Alkjammertal.
Viele Probleme die ich hatte, waren alkbedingt und hausgemacht.
Die sind einfach mal weg.

Ich habe schlicht mehr Lebensqualität und kann mich an Dingen erfreuen, die ich früher nur spießig und ätzend gefunden habe.

Gruß
Bea


soyyo Offline




Beiträge: 832

31.10.2005 15:22
#47 RE: Bin wohl auch einer... Zitat · Antworten

Linda,

ich dachte eher an menschen, die dir in fleisch und blut gegenüberstehen.

meine erfahrung war, dass dies für mich ein höheres mass an verbindlichkeit mit sich führte. als ich dann damit begonnen hatte, empfand ich das als einen schritt über die blosse theorie, das bloss-vorhaben hinaus in die umsetzung.

nachdem der schritt getan war, hatte ich zuallernächst bemerkt, dass das erstaunlich leicht zu tun ist, einem menschen gegenüber mein problem zu bekennen und auch ihm gegenüber aus meinem mund mein vorhaben in die welt zu setzen, daran etwas ändern zu wollen.
es bedurfte dann noch vieler weiterer schritte. aber nach diesem, ich nenn ihn jetzt bekenntnisschritt gegenüber einem mir anwesenden, der mich dabei hätte anfassen können, fühlte ich mich in meiner eigenen geschichte an einem anderen ort und meiner vergangenheit deutlich geringer verhaftet.

und, Linda, ich bin unterwegs, das sind wir hier alle, die sich auf den weg gemacht haben. wie sie in bewegung kommen, ist verschieden, bewegen muss sich jedeR selbst, erst einmal in gang gekommen, ist das anfängliche muss und ich-hab-schiss-ich-kann-das-nicht für die meisten ein in bewegung-bleiben-wollen.

wenn im nächsten umfeld niemand solches zu sehen ist, dann gibt es ärztInnen, suchtberaterInnen (städtische, Caritas, Diakonisches Werk u. a.), shgs und andere. hast du wirklich bereits die punkte auf der saufnix-seite vorne durchgearbeitet? dort sind jede menge links zu finden, unter "Informationen" auch konkrete anlaufstellen für Köln, was dir ein muster liefern kann, wie du zu anlaufstellen in deiner region finden kannst. telefonbücher gibt es auch. und natürlich hier das forum. je mehr du dich hier durchliest, desto mehr hinweise auf konkrete anlaufstellen kannst du finden.


nur mut, Linda, es geht
ermuntert soyyo


Linda31 Offline



Beiträge: 82

31.10.2005 16:00
#48 RE: Bin wohl auch einer... Zitat · Antworten

Hallo Bea,

ich weiß, was Du meinst. Wenn ich mal eine Phase habe, in der ich längere Zeit nichts trinke, gefalle ich mir und auch mein Leben mir viel besser! Ich brauche niemandem Rechenschaft abzulegen, warum ich dieses oder jenes gesagt oder getan habe, denn das, was ich sage oder tue, kam dann aus einem nüchternem Herzen!
Jetzt muß ich nur noch lernen, die Phase des Nichttrinkens in eine Lebensphase umzuwandeln...

Hallo Soyyo,

ich weiß noch nicht, welchen Schritt ich gehen werde. Ich glaube nicht, dass ich jetzt den Mut habe, es näherstehenden Bekannten anzuvertrauen. Wie gesagt, ich bin erst seit 2 Tagen hier und ich werde mich noch intensiver umschauen, um zu sehen, wo ich Hilfe in Anspruch nehmen kann.


Saftnase Offline




Beiträge: 1.206

31.10.2005 16:10
#49 RE: Bin wohl auch einer... Zitat · Antworten

Hallo Bea,

nu bin ich aber platt, dass deine Mutter während deiner Abwesenheit einfach in deinen Keller kann, um ungefragt die Fenster zu putzen.
Die Abgrenzung beginnt da, dass sie schon mal gar nicht alleine bei dir rumwuseln darf.
Und ehrlich gesagt, hat das Putzen gar nichts mit "du kannst das nicht" zu tun, sondern sie zeigt dir ganz deutlich, WANN es nötig ist zu putzen. Sie nimmt dir die Entscheidung für etwas ab. Nun ist das Fensterputzen deiner Mutter ja nicht grade etwas Weltbewegendes, aber es bereitet dir Unbehagen. Es ist ein Eingriff in deine Lebensgestaltung.

Ich sehe solche Hilfsmachenschaften heute als Verführung an.
Verführung in dem Sinn, dass du gar nicht merkst, in eine dankbare Rolle gepresst zu werden, mit dem Ziel dich zu beeinflussen, wie es deiner Mutter passt. Solange du diese Hilfe bzw. Einmischungen duldest, bleibst du ein perfektes Opfer, damit deine Mutter "ihre Richtigkeit im Denken und Handeln" an dir ausleben kann. Man könnte es auch beherrschenden Einfluss nennen, der wohl dosiert verabreicht ist, damit sich deine Mutter bestätigt
fühlt und du auf sie nicht verzichten kannst/sollst.

Das ist ein verklebter Kreislauf, aus dem du nur rauskommst, wenn du dich dem Einfluss entziehst.
Wahrscheinlich wird deine Mutter dann erst mal beleidigt sein und sich schmollend zurückziehen. Dann hast du aber die Chance durch den Abstand noch ganz andere Dinge viel kritischer zu sehen, die dir vielleicht noch gar nicht so richtig bewusst sind, weil du ja unter Einfluss standest.

Du musst auch mal überlegen, dass es Menschen gibt, die eine gewisse innere Leere haben, die als Solche gar nicht bemerkt wird von Anderen, und die aufgefüllt wird, wenn sich die "Leeren" an einen anderen "dranhängen" - wie immer das auch aussehen mag. Die Stärke wird dann aus der Schwäche eines anderen gezogen. Das nicht-nein-sagen-können, ist z.B. eine solche Schwäche.

Ich war in ähnlichen Mechanismen gefangen, durch verschiedene!!! Leute, und bin durch Abgrenzung rausgekommen und frei geworden.

LG Laila


soyyo Offline




Beiträge: 832

31.10.2005 16:13
#50 RE: Bin wohl auch einer... Zitat · Antworten

hi Linda,

bleib einfach dran.

soyyo


Peregrine Offline



Beiträge: 1.056

31.10.2005 16:27
#51 RE: Bin wohl auch einer... Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Linda31
Hallo Bea,

ich weiß, was Du meinst. Wenn ich mal eine Phase habe, in der ich längere Zeit nichts trinke, gefalle ich mir und auch mein Leben mir viel besser! Ich brauche niemandem Rechenschaft abzulegen, warum ich dieses oder jenes gesagt oder getan habe, denn das, was ich sage oder tue, kam dann aus einem nüchternem Herzen!
...



Linda,


geht mir genauso! Ich habe mich öfter am nächsten Tag geärgert, was ich denn so im Suff gesagt habe. Wenn ich im Nachhinein nachdenke, war es gar nicht so schlimm. Ich habe bei den anderen Gästen reininterpretiert, was sie wohl gedacht haben mögen. Jetzt ärgere ich mich nicht mehr, über irgendwelche Bemerkungen von mir. Weil cih mir denke: Wems nicht passt, der hat selbst schuld.

Liewbe Grüße
Pergrine


soyyo Offline




Beiträge: 832

31.10.2005 17:11
#52 RE: Bin wohl auch einer... Zitat · Antworten

hi Linda,

ich hab noch etwas nachzutragen, um genau zu bleiben, wenn ich von meiner geschichte erzähle.

oben schrieb ich:
meine erfahrung war, dass dies für mich ein höheres mass an verbindlichkeit mit sich führte. als ich dann damit begonnen hatte, empfand ich das als einen schritt über die blosse theorie, das bloss-vorhaben hinaus in die umsetzung.

ich hatte in der tat lange schon mit anderen über meinen alkoholismus gesprochen, noch ehe ich mich entschloss, daran etwas zu ändern. das eingeständnis, alkoholiker zu sein, anderen zu bekennen, fiel mir nicht schwer.
sehr schwer fiel mir, anderen zu bekennen, dass ich daran etwas ändern will.
erst genau hier setzte bei mir das problem mit der verbindlichkeit ein, nämlich bei der möglichen überprüfbarkeit durch andere, ob ich denn tun werde, was ich sage. und den damit einhergehenden versagensängsten. doch die äusserung meines vorhabens war der auslösende schritt (der längst nicht sogleich gelingende, aber mich in meiner geschichte an einen neuen ort rückende schritt) zur umsetzung, davor war verharren, nicht-bewegen-wollen.

ciao
soyyo


Tina72 Offline



Beiträge: 533

31.10.2005 18:43
#53 RE: Bin wohl auch einer... Zitat · Antworten

Hallo Bea,


Ich befinde mich ja auch noch im Lernprozess der Abgrenzung und ich muß Laila beipflichten, das es am Anfang schon so war, das Sie geschmollt hat. Aber wie ich festgestellt habe, geht das auch schnell wieder vorbei.

Ich werde morgen näher auf Deine Frage eingehen, da ich mich sputen muß. Die SHG ruft.

VLG Tina


Seele62 Offline



Beiträge: 635

01.11.2005 16:53
#54 RE: Bin wohl auch einer... Zitat · Antworten

Hallo Linda,

hoffentlich hast Du Detlef seinen Beitrag nicht übel genommen.

Es ist schon richtig, das was soyyo schreibt. Nicht Jedem gefällt jede Antwort. Muß es auch gar nicht.
Nur wollen wir Vieles auch gar nicht hören, gerade am Anfang. Fühlen uns dann schnell angegriffen. Dann reagieren wir erbost. Ist es nicht so?
War bei mir nicht anders.

Detlef war sehr ehrlich, irgendwann verstehst Du, worum es ihm ging.

LG Seele


Linda31 Offline



Beiträge: 82

01.11.2005 17:39
#55 RE: Bin wohl auch einer... Zitat · Antworten

Hallo Seele,

nein, ich habe ihm seinen Beitrag nicht übelgenommen, ich verstehe schon, worauf er hinaus wollte. Das Einzigste, was ich eben nicht so gut fand war das mit dem Selbstmitleid. Ich weiß, dass ich dieses habe, aber ich dachte nicht, dass ich irgendetwas darüber, oder in der Art, geschrieben habe. Ich wollte einfach nur erzählen, wie es mir momentan ergeht...vielleicht kam das ja falsch rüber.

Aber nichts für ungut!

Liebe Gruesse,

Linda


Seele62 Offline



Beiträge: 635

01.11.2005 17:54
#56 RE: Bin wohl auch einer... Zitat · Antworten

Hallo Linda,

manche Menschen haben die Fähigkeit zwischen den Zeilen zu lesen.
Überhaupt wenn man hier schon länger dabei ist.
Verstehst Du?
Du mußt nicht unbedingt etwas geschrieben haben, was auf Selbstmitleid deutete.

Wünsche Dir noch, dass Du den richtigen Weg findest.
Du kannst nur gewinnen.

LG Seele


Linda31 Offline



Beiträge: 82

01.11.2005 17:56
#57 RE: Bin wohl auch einer... Zitat · Antworten

Danke Seele, verstehe!


Tina72 Offline



Beiträge: 533

02.11.2005 11:20
#58 RE: Bin wohl auch einer... Zitat · Antworten

Hallo Linda,

ich muß nicht unbedingt zwischen den Zeilen lesen können, um da Selbstmitleid erkennen zu können. Ich habe das selbst durch und kann Dir das nachempfinden.
Jeden Morgen wenn ich aufwachte und es ging mir total mies, habe ich mir gesagt: Heute trinkst Du nichst. Ab mittags wurde die körperliche Verfassung wieder besser und ab nachmittags war der Vorsatz dahin. Nach den ersten Schlücken, ging der Katzenjammer los. Mit jedem Schluck wurde er schlimmer und zum Schluß war er nicht mehr da. Ich hatte ihn ja betäubt.
Jetzt wo ich nicht mehr trinke, ist auch kein Jammer mehr da. Und wenn ist das aus anderen Gründen und ich ertrage ihn mit klarem Kopf. Aus dieser Spirale war zu nasser Zeit logischerweise kein rauskommen, da ich ja nüchterne Gefühle gar nicht mehr kannte. Komischerweise empfinde ich jetzt sogar negative Gefühle ein Stück weit als angenehm. Ich bin jetzt in der Lage mich damit anders auseinander zusetzten.
Wenn Du nicht anfängst aufzuhören, wird sich dieser Kreis weiter drehen.

VLG Tina


Linda31 Offline



Beiträge: 82

02.11.2005 17:02
#59 RE: Bin wohl auch einer... Zitat · Antworten

Hallo Leute,

mir geht`s sch....

das mit dem Tee gestern Abend hat nicht geklappt.
Und heute bin ich auch wieder voll dabei.
Ich muß endlich den Schritt wagen und mir professionelle Hilfe suchen. Aber ich schaffe es nicht.


Ruby Offline



Beiträge: 2.697

02.11.2005 17:14
#60 RE: Bin wohl auch einer... Zitat · Antworten

hi Linda,

wenn es nicht klappt mit dem aufhören scheint es etwas zu geben, dass dir Angst macht?
Ich kann nur sagen, bei mir war die Angst vor dem Alk größer als die Angst ohne ihn zu leben. Erst da konnte ich dann aufhören. Vorher ging es nicht bei mir....

Schau einfach mal was es bei dir ist...

Gruß Ruby


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