Hallo zusammen. Seit längerer Zeit besuche ich jetzt regelmäßig das Forum und habe erkannt das ich ein schwerwiegendes Alkoholproblem habe. Angefangen habe ich mit 13 zu rauchen. Mit 18 habe ich meine erste E geschmiessen und dies dann regelmäßig für ca. 2 Jahre. Zwischendurch ist dann auch mal Kokain im Spiel gewesen. Um mich dann wieder runter zu bringen habe ich dann gekifft. Das Kiffen wurde dann auch meine primäre Droge, bis zu dem Tag als ich dann freien Zugang zu vielen Medikamenten im Krankenhaus bekam. (Krankenpflegeausbildung). Bin dann extrem den Benzos unterlegen gewesen. Habe 3 Entgiftungen hinter mir. Danach habe ich "nur" gekifft. Mit 25 habe ich dann beschlossen mein Leben noch einmal in den Griff zu bekommen und habe eine Ausbildung zum Koch begonnen. In einem Betrieb wo grundsätzlich nicht getrunken und geraucht werden darf. Habe mich in den 2 1/2 Jahren wieder super erholt von dem ganzen Mißbrauch. Außer das Kiffen das war immer noch aktuell. Habe dann versucht mit übermäßigen Sport mein Gewissen positiv zu halten. Seit 2 Jahren habe ich jetzt eine extrem belastende Position. Stress steht an der Tagesordnung. Auch wird in diesem Betrieb sehr viel Alkohol getrunken, wobei ich 4 Kollegen als abhängig bezeichnen kann. Gleiches Trinkmuster wie ich. Mittlerweile bin ich 29, verheiratet. Sehen uns 1 mal die Woche und verstehen uns super. Zur Zeit trinke ich ca. 7-8 Flaschen Bier am Tag. Verteilt meist auf den Abend. Morgendliches Zittern, oder starke Entzugserscheinungen habe ich noch nicht vernommen. Auf Feiern kann es wesentlich mehr werden. Ein starkes Verlangen ist meist in Stresssituationen da. Wenn ich frei habe trinke ich nichts, da meist meine Frau auch bei mir ist. Nun meine Frage, wie weit ist es schon mit mir, was wird der nächst Schritt zum Alkoholiker sein, was kann ich gegen meinen Verfall tuen? Danke für eure Antworten im voraus.
Ich denke mal, allein Deine Erkenntnis ist der erste Schritt ind die richtige Richtung. Ohne diese Einsicht würdest Du weitermachen wie bisher. Aber offensichtlich willst Du das ja eben nicht
ZitatZur Zeit trinke ich ca. 7-8 Flaschen Bier am Tag. Verteilt meist auf den Abend. Morgendliches Zittern, oder starke Entzugserscheinungen habe ich noch nicht vernommen.
So war das bei mir auch, wobei mehr Zeit auch mehr Bier bedeutete.
ZitatNun meine Frage, wie weit ist es schon mit mir, was wird der nächst Schritt zum Alkoholiker sein, was kann ich gegen meinen Verfall tuen?
Wie 'weit' es mit dir ist, kannst du nur für dich allein beantworten. Und was den Verfall angeht: denke, die Antwort darauf schlummert schon in dir, sonst hättest du hier nicht gepostet.
Ich schließe mich Lutz an: Suchtberatung wäre jetzt erst mal eine gute Anlaufstelle.
hallo Litti, bei 8 Bier pro Abend ist das etwa 1,0-1,1 Promille, d.h. wenn du um 20 Uhr beginnst, dann bist du gegen 6 Zhr in der Frühe wieder nüchtern. Und das Nacht für Nacht. Dann bearbeitet deine Psyche nächtens (unbewusst) im Traum all deine Angelegenheiten? Gruß Max
Der hier >klick< kommt bei 8 Gläsern Bier à 250 ml auf über 2 Promille bei meinem Geschlecht und Gewicht. Bei einem Mann von ca. 80 kg und 8 Flaschen à 500 ml (das war meine Gebindegröße) auf fast 3 Promille...
Hi Litti- hört sich fast nach "Koch und Gastronomiefalle" an ..
Eure Arbeitszeiten sind bretthart- Stress ohne Ende, wenig frei und dann auch noch, wenn Andere schlafen
FRUST ohne Ende in der Gastronomie..
Ein Freund hat mal erzählt, dass man bis das letzte Essen rausgeht, extrem unter Strom steht- und dann erstmal "runterkommen" muss.... kann ich sehr gut verstehen.
Und dann schön entspannt an der Theke mit dem Service ein paar Bier zischen- meist schon mit Angst vor dem nächsten Tag...
Das Riesenproblem ist nur, dass Du das auf Dauer nicht aushalten kannst- 8 BIER ??!!
Das müssen ja schlimme Katererscheinungen sein am nächsten Tag- und dann angeschlagen den Knochenjob machen...bitter, bitter.
Klar dreht sich Abends dann wieder der Suchtkreis
Du musst da raus- oder wirst übel dran kaputtgehen- noch ist es nicht ganz zu spät...aber KURZ DAVOR !
Wenn Du alleine überfordert bist, geh´ zur Suchtberatung (Bsp. Caritas)- großes Wort aber sicher nette Leute dort !
Sprich Deinen Job an und die Profis zeigen Dir Wege da heraus... Kopf nicht hängenlassen...
Hallo Litti,6-8 Bier hatte ich auch mal ne Zeit.Du fragst was noch kommen kann,Alkoholismus ist eine schleichende Krankheit. Ich bin dann einfach umgekippt,schnell zum Doc der sagte ich hätte eine Kreislaufschwäche.Das war aber schon der Anfang der Entzugserscheinungen,einfach so von heute auf morgen. Ich stand morgens auf fühlte mich beschissen,meine Hände zitterten leicht,mir war schlecht.Ich hatte dann trockenes Kotzen,da denkst Du dir fliegt der Schädel weg.Habe mir dann schon Bier mit ins Bad genommen,Tür abgeschlossen und den Wasserhahn aufgedreht damit niemand etwas hört. Bier schnell getrunken,das flog mir dann auch schnell wieder aus dem Gesicht.Dann das zweite Bier hinterher,das blieb meistens drinn.Ich war dann den ganzen Tag am Tanken um den Pegel zu halten.Am nächsten Tag das gleiche Programm irgendwann dann auch mit Wein und Schnaps.Habe seitdem unzählige Entgiftungen hinter mir,bin jetzt 15 Tage trocken und habe die Schnautze voll von dem Dreckszeug.Außerdem hatte ich noch ein Delir(im Kaltentzug),Knochenbrüche,bin Arbeitslos habe Schulden,keine Familie mehr usw. Also da kann noch einiges auf dich zu kommen,vielleicht ziehst Du aber vorher die Notbremse.Gruß Mirko
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Besonders Mirko 65 hat mir die Augen noch weiter aufgerissen. Ich habe täglich den Drang dazu nichts zu trinken, aber mein Gehirn findet immer neue Gründe mich doch zu vergiften. Im Januar fange ich einen neuen Job an, weniger Teildienste, weniger Überstunden. 14 Stunden sind bei mir normal gewesen. Auch der Chef scheint etwas humaner zu sein. Was den Beruf angeht. Ich liebe meinen Beruf. In keiner Sparte kann man den Erfolg so schnell erreichen oder versauen wie beim Kochen. Auch der Umgang mit besten Lebensmitteln ist für mich jeden Tag eine neue Herausforderung. Kreativ zu sein und Gäste zu verwöhnen ist für mich zur Lebensaufgabe geworden. Genug geschnulzt. Was ich sagen möchte ist das mich mein Beruf wieder auf die gerade Bahn gebracht hat, bis zu dem Zeitpunkt als ich den Job vor 2 Jahren angefangen habe. Ich möchte nun mit dem neuen Job wieder einen Neuanfang schaffen, ob ich das schaffe? Ich will! Ich hoffe auf gute Unterstützung eurerseits. Ich seh der Zukunft positiv entgegen. bis bald litti
Hallo Litti,ich habe auch Koch gelernt eher Koch für Süßspeisen(Patissier).In einem feinen Hotel,der Beruf in der Gastronomie ist sehr stressig,aber das weißt du sicher. Ich habe dann im 3 Lehrjahr jeden Abend nach Feierabend eine Flasche Sekt getrunken,zur Entspannung. Habe später noch eine Umschulung zum Koch begonnen,aber des war zu viel für einen kranken Alki.Da lacht einen der Alk ja überall an,und die Runden des Chefs nach gelungenen Extras waren an der Tagesordnung.Der Saucier hat auf seinem Posten auch immer eine nette Auswahl an Sprit.Wir hatten damals einen Postenchef in der kalten Küche,der war Alki und hat sogar Weinessig gesoffen(pervers) Gruß Mirko
Was kann (muss aber nicht) auf Dich zukommen. Jetzt: 7-8 Bier am Abend. Später: 10-12 Bier. Noch später: Bier reicht nicht mehr um Dich zu betäuben, 5-6 Glas Wein. Noch später 8-10 Glas Wein. Dann das erste Glas Wein am Morgen um den dicken Kopf zu bekämpfen. Dann auch mal einen Schnaps. Irgendwann kippst Du den Stoff in Dich rein egal zu welcher Tageszeit. Regelmäßig arbeiten geht nicht mehr. Jobverlust, Wohnungsverlust. Verlust der Gesundheit. Tod. Wie gesagt das kann, muss aber nicht sein. Du hast es in der Hand wie es weitergeht. Ich denke der Weg zu einer Suchtberatung wäre ein erster und wichtiger Schritt. Dort erfährst Du was für Möglichkeiten für den Ausstieg angeboten werden.
Danke nochmal für die abschreckenden Worte. Bin jetzt drauf und dran eine Entgiftung zu machen. Habe mir mehrere Berichte durchgelesen und festgestellt das ich schon viel zu weit gegangen bin. Bei der Drogenberatung war ich schon und zwar zu dem Zeitpunkt als ich kurz mit dem Kiffen aufgehört habe. Das war vor 3 Monaten und da gings mir superbeschiessen. Ich denke das durch das Kiffen die Entzugssymptomatik sehr stark gemildert ist. Bei der DB haben die mir eine ambulante Therapie angeboten mit medikamentöser Unterstützung. In den Folgegesprächen hätte man dann herausbekommen welches Medikament für mich das richtige gewesen wär. Hab aber wieder angefangen zu kiffen und bin dem Problem wieder entlaufen. Scheisse, muss es mir wirklich so dreckig gehen bis ich die Hilfe in Anspruch nehme. Warum ist man so paradox gesteuert. Wird Zeit das ich mir helfen lasse.
Nochmal eine andere Frage: Wenn mir jetzt geraten wird eine Entgiftung stationär zu machen, aber ich damit meinen neuen Job gefährden würde, (3 Monate Probezeit ab Januar). Was sollte ich eurerseits dann machen. Einen Job als Koch finde ich immer, aber ich habe dann auch keine Kohle für eine gewisse Zeit. Ziemlich scheiss Situation.
Hallo Litti,das mußt du selber entscheiden.Aber was ist wichtiger,deine Gesundheit oder die Arbeit? Und das mit dem Kiffen ist natürlich Scheiße,ich hatte auch mal einen Kumpel der hat schon zum Frühstück gekifft.Später bekam er dann eine Psychose,der war echt im Eimer. Wenn es dir wirklich schlecht geht,dann mach die Entgiftung.Danach kannst du die ambulante Therapie machen,und zum Schluß dann gestärkt in einen neuen Job gehen.Das habe ich übrigens auch vor,die Entgiftung vor 3 Wochen gemacht und jetzt erstmal im Internet Gruppen besuchen(virtuell)AA-Online und Saufnix.Ich besuche paralel dazu noch eine Selbsthilfegruppe,und gehe zur Drob bei uns.Gruß Mirko