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Saufnix  
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Dieses Thema hat 51 Antworten
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 Deine eigene Alkoholkarriere
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Grosser Bruder Offline




Beiträge: 5.070

03.01.2006 19:51
#31 RE: Meine kleine "Karriere" Zitat · Antworten

Hi Sierra,

das mit dem 'Alkoholiker-Gen' habe ich mehrfach gelesen. Steht in der wissenschaftlichen Sprache halt immer in der Art: 'Untersuchungen an ... weisen darauf hin, dass ...'. Gehe mal wieder auf die Suche im INet und suche Referenzen.

< 01 >
< 02 >
< 03 >
< 04 >
< 05 > (& zusätzliche, wissenswerte Infos)

... to be continued (kannst witer googeln, Stichwort : 'alkoholismus genetisch')

Gruss Werner

[ Editiert von Grosser Bruder am 03.01.06 20:03 ]


mirko65 Offline



Beiträge: 362

03.01.2006 20:07
#32 RE: Meine kleine "Karriere" Zitat · Antworten

Meine Oma war Alkoholikerin,meine Mutter Alkohol und Tablettenabhängig,ich selber Alkoholiker.Zufall oder liegt es in der Sozialen Struktur unserer Familie oder ist es doch vererblich?Da scheiden sich die Geister und selbst Wissenschaftler können das noch nicht klar beweisen.


Grosser Bruder Offline




Beiträge: 5.070

03.01.2006 20:27
#33 RE: Meine kleine "Karriere" Zitat · Antworten

Hi Mirko,

ob es an sozialer Struktur liegt? Vielleicht mit, aber nicht ausschließlich. Wir haben genug Akademiker auf dem Forum, z.B. Grufti, Max mX, meinen Bruder und mich ...

Mein Bruder und ich haben noch einen Halbbruder, der ist 16 Jahre älter als ich, und der kann mit Alkohol umgehen. Hat absolut kein Problem.

Also ich für meinen Teil bin von einer genetisch bedingten Komponente überzeugt.

Gruß Werner


Sierra ( gelöscht )
Beiträge:

03.01.2006 20:33
#34 RE: Meine kleine "Karriere" Zitat · Antworten

Hallo GB,

wie auch in einem deiner Links geschrieben, liest man bestenfalls von der „(eventuell) 50 - 60 % vorhandenen genetisch bedingten Voraussetzung“.
Mit anderen Worten: Es kann sein - oder auch nicht.

Ich möchte das ja auch gar nicht ausschließen. „Möglich“ ist praktisch (fast) alles. Wer weiß, was die Nachfahren dieser Wissenschaftler in 50 Jahren darüber schreiben?

Nur: Du hast ja im Zusammenhang mit dem Beitrag von Grufti geschrieben:

(Ich zitiere mal beides, zum Verständnis.)

Zitat Grufti:
Denn selbst wenn es so wäre, was hätte ich davon außer wieder ein Hintertürchen zum Saufen nach dem Motto, "kann ja nichts dafür".

Zitat GB:
Vollkommen falsche Interpretation. Genetisch bedingt bedeutet: Du(ich) kannst nichts dagegen tun. Wir sind machtlos dagegen.
Das sind keine Hintertürchen, sondern die 'nackte Wahrheit'.


Dazu stellte ich halt - für mich - fest, dass es deine, und nicht die nackte Wahrheit überhaupt und generell ist.
Weil - für mich - hat Grufti eben die absolut nackte ungeschönte Wahrheit geschrieben.
Ob Genspielerei, ob Herkunftsgejammer, ob Existenzängste, usw. - das alles ist, bei allem Verständnis und Mitgefühl für die jeweilige Situation der Betroffenen, nichts als „ein Hintertürchen“. Nach dem Motto: Was kann ich dafür, dass ich saufe, es ist ja genetisch bedingt.
Oder: Da wo ich herkomme, da muss man einfach saufen.
Oder: Meine Kindheit war so beschissen, dass ich sie und die Folgen ohne Suff nicht ertragen konnte .. usw.

Weil Grufti schreibt ja auch noch dazu „denn selbst, wenn es so wäre, was hätte ich davon (im Jetzt und Heute und der Zukunft)?“

Zusammengefasst meine ich also: Es ist nicht nur nicht, oder zumindest nicht wissenschaftlich fundiert belegt und bewiesen, ob Gene ursächlich für Alkoholismus sind, sondern (egal, welche Ursache man finden würde) es würde auch den Betroffenen, die bereits Alkoholiker geworden sind nichts nützen, wenn es so wäre.
Ich denke sogar, (siehe Gruftis „Hintertürchen“) es ist für manchen gar nicht so gut, über solche „Ursächlichkeiten“ nachzudenken.

Vor allem aber meine ich - für mich, bitte -, dass deine Feststellung „Du(ich) kannst nichts dagegen tun. Wir sind machtlos dagegen“ nicht grundsätzlich richtig ist. „Grundsätzlich“, GB, was nicht gleich bedeutend ist mit „sie ist grundsätzlich falsch“.
Ich behaupte aber, dass wir (Du und ich ;-) ) sehr wohl „etwas“ dagegen tun können hätten, wenn wir zum Beispiel (sei es vom Elternhaus, von der Schule, der Gesellschaft oder woher auch immer) entsprechend „geschult“ und gelehrt worden wären, statt die Flucht in den Alkohol anzutreten, uns unseren Problemen nüchtern als zufriedene und selbst verantwortliche Menschen zu stellen.

Gruß
Sierra


felidaela Offline




Beiträge: 796

03.01.2006 20:52
#35 RE: Meine kleine "Karriere" Zitat · Antworten

Hi,

ich habe es so gelesen: In den ersten Wochen, Monaten, Jahren unseres Daseins (und wohl auch schon im Mutterleib), wird die Gehirnchemie „angelegt“. Eine Rolle spielen dabei Serotonin (der sogenannte Glückstransmitter), Dopamin/Noradrenalin (die Gegenspieler des Serotonins) und Endorphine.

Serotonin bildet sich vor allem, wenn wir uns wohl fühlen, gestillt werden, Kontakt zur Mutter haben, aber auch nicht dem Stress ausgesetzt werden, dass sie uns gar nicht in Ruhe lassen kann. Abstand braucht es auch. Bei Stress kommen Dopamin und Noradrenalin ins Spiel. Bei ständigem Stress, werden also immer wieder die „Muntermacher“ produziert. Wir lernen, damit zu leben und brauchen diesen Stress bald regelrecht, um uns „richtig“ zu fühlen.

Der Mensch braucht aber auch Ruhezeiten, und für diese ist Serotonin zuständig. D.h., es ist dafür zuständig, dass wir uns in diesen Pausen gut fühlen, diese immer wieder suchen. Ein ständig gehetzter Mensch, und jemand der ohne Nähe und wenig Liebe aufwächst ist das, fühlt sich aber nicht wohl, wenn er zur Ruhe kommt, da sein Gehirn das nötige Serotonin nicht herstellen kann. Es fehlt was, wir werden unruhig, müssen los, weg von uns.

Gegen diese Unruhe (auch Angst wird durch einen zu hohen Dopmin/Noradrenalinspiegel ausgelöst) gehen wir an. Mit Alk, mit Zucker (der fix Serotonin aufbaut aber zum Teufelskreis wird), Zigaretten. Denn alle Süchte sind für das „schreiende“ Gehirn eine Lösung. Es erzwingt mit Druck, dass es ins Gleichgewicht kommt. Also greifen wir zu unserem Suchtmittel.

Deswegen heißt es immer, an die Stelle der Sucht muss was anderes, weil man gegen dieses „Getöse“ im Kopf tatsächlich nicht mit dem Willen ankommt. Tut man Dinge, die einen Serotoninaufbau ermöglichen (das dauert lange, weil das Gehirn ja umfunktioniert werden muss, dabei kann Therapie helfen) ist eben das die neue „Belohnung“. Man beginnt, sich in bestimmten Situationen (irgendwann) wohl zu fühlen und sucht diese dann immer wieder.

Sind das Dinge wie Extremsportarten, besteht die Gefahr einer Suchtverlagerung, da kommen dann die Endorphine ins Spiel, die eben auch süchtig machen können (wie die eine oder andere Droge. Die nicht Ruhe und Entspannung bringt sondern ein tolles Hochgefühl).

War unsere Mutter Alkoholikerin, wurden wir vermutlich vernachlässigt, ebenso wenn sie Workoholikerin war, ständig krank usw. Passieren dramatische Dinge in unserer Kindheit, beeinflusst das auch die Gehirnschemie negativ, wie alles das für Kinder nicht gut ist. Ein Trauma in späteren Jahren kann ebenfalls stark (und augenblicklich) in dieses System im Kopf eingreifen.

Insofern liegt es nahe, dass Kinder aus Alk-Familien ein Suchtproblem bekommen. Es sind demnach nicht direkt die Gene, sondern ein permanent zu niedriger Serotoninspielgel, der immer nach einem Ausgleich sucht. Eine Depression ist so was wie ein Aufgeben. Es wird nicht geschafft, Serotonin aufzubauen, die Kraft reicht aber auch für eine Sucht nicht mehr. Deswegen ist es in der Anfangszweit vielleicht tatsächlich sinnvoll, es mit Antidepressiva zu versuchen, bis man gelernt hat, sich selbst wieder glücklich zu machen. Das Medi macht erst mal ein erträgliches Grundgefühl, so dass man überhaupt in der Lage ist, raus zu gehen und zu leben. Denn nur dort kann man ja Glück erfahren.


Alles Gute noch zum neuen Jahr!


Andy1 Offline




Beiträge: 1.389

03.01.2006 21:10
#36 RE: Meine kleine "Karriere" Zitat · Antworten

Hallo Sierra,

Woh, super ausgedrückt.
Und felidaela das mit dem "Serotoninspiegel" habe ich mir auch einmal angelesen und scheint einleuchtend.
Danke euch. Da schwillt mir mein "Gen"-Kamm geradewegs wieder ab. :-) und wandelt sich in behagliche Gelassenheit.

LG

Andy


Biene2 Offline




Beiträge: 4.231

03.01.2006 21:36
#37 RE: Meine kleine "Karriere" Zitat · Antworten

Hi Ihrs,

ich kann mich noch (ist schon ne Weile her,daß ich das gelesen hab) an ein Alkoholiker-Gen bei Fadenwürmern erinnern...mal so als Stichwort.
Und dann waren da noch die Mäuse,denen in klinischen Versuchen ein Gen ausgeschaltet wurde,das für die Stressresistenz verantwortlich ist.
Diese Mäuse wurden tatsächlich zu Trinkern.

Zitat:

Der Mensch braucht aber auch Ruhezeiten, und für diese ist Serotonin zuständig. D.h., es ist dafür zuständig, dass wir uns in diesen Pausen gut fühlen, diese immer wieder suchen. Ein ständig gehetzter Mensch, und jemand der ohne Nähe und wenig Liebe aufwächst ist das, fühlt sich aber nicht wohl, wenn er zur Ruhe kommt, da sein Gehirn das nötige Serotonin nicht herstellen kann. Es fehlt was, wir werden unruhig, müssen los, weg von uns.


Das,was Felidaela da schreib kann ich sehr gut nachvollziehen und vor allen Dingen nachfühlen.
Das beschreibt meine psychische Verfassung während meiner nassen Zeit und das,was ich jetzt auch noch teilweise erlebe.
Im Grunde genommen fühle ich mich gut...bin aber trotz alledem immer auf der Suche nach irgendwas...
Manchmal befriedigt mich dann schon eine Tasse Tee oder ein Stück Schokolade...aber es gibt auch Tage,da dreh ich echt am Rad und weiß nicht wohin und schon mal gar nicht "Was".

Zitat:

Eine Depression ist so was wie ein Aufgeben. Es wird nicht geschafft, Serotonin aufzubauen, die Kraft reicht aber auch für eine Sucht nicht mehr.

Auch das kenne ich...ich bemerke seit einiger Zeit,daß meine Wahrnehmung sich irgendwie verändert...ich meine sogar manchmal,daß es Zeiten gab (nasse) in denen meine (Gefühls)Welt wesentlich bunter war.

Aber ich will nicht meckern...vielleicht ist es ja auch nur eine vorübergehende Erschöpfung oder so?
Aber trocken ist gut und trocken bleibt es!


Andy1 Offline




Beiträge: 1.389

03.01.2006 21:46
#38 RE: Meine kleine "Karriere" Zitat · Antworten

Geht mir auch so Roswitha.
Fühle mich dermaßen gestresst und zwinge mich zur Ruhe. Ich freue mich im Moment fast schon übertrieben nach meiner Gruppe am Donnerstag.
Kann es der Weihnachtsstress sein? Meist kommt das alles erst hinterher.

LG

Andy


Biene2 Offline




Beiträge: 4.231

03.01.2006 21:51
#39 RE: Meine kleine "Karriere" Zitat · Antworten

Hi Andy,

ich denke,bei mir waren es eher die Jahre 2003,2004 und 2005...die ich jetzt ausschwitze.


Bei mir ist Nichts mehr los...ich glaub,ich hab Langeweile


Dorte Offline



Beiträge: 357

03.01.2006 22:02
#40 RE: Meine kleine "Karriere" Zitat · Antworten

Hallo,
Im Oktober gab es eine Doku-Reihe auf Arte. Nachzulesen zum Teil unter Fernsehsendungen in der Übersicht des Forums. In der 3 Folge wurden Alkohol und Tabak behandelt. Die Sucht kann auch an einer anderen Beschaffenheit bestimmter Gene liegen.
LG
Dorte


DerZwerg Offline




Beiträge: 899

03.01.2006 22:02
#41 RE: Meine kleine "Karriere" Zitat · Antworten

Hallo ihr ,

Habe ich nun dieses GEN-Gedöhns ausgelöst ?

Interessant sind eure Thesen allemal obwohl ich heute abend leicht GENervt bin.

Ich denk wir müssten uns nun aber wieder mal Rambo widmen , was soll der von uns GENmanipulierten Hefeköpfen denken wenn wir hier so in seinem Thread diskutieren ?

So und nun GENnehmige ich mir mal ne Apfelschorle ,

Bis bald ihr GENies

Zwerg


Anna73 ( gelöscht )
Beiträge:

03.01.2006 22:06
#42 RE: Meine kleine "Karriere" Zitat · Antworten

Hallo Rambo!!!!

Willkommen an Board auch von mir und Dir noch schnell ein gesundes neues Jahr gewünscht!

@ Felidaela:
Dein Beitrag ist echt der Wahnsinn und hat mir gerade unglaublich geholfen. Spitze!!!!
Danke!!!!


Liebe Grüße
Anna


Andy1 Offline




Beiträge: 1.389

03.01.2006 22:21
#43 RE: Meine kleine "Karriere" Zitat · Antworten

Hallo Rambo,

Willkommen!

Hallo Zwerg,


Andy1 Offline




Beiträge: 1.389

04.01.2006 06:37
#44 RE: Meine kleine "Karriere" Zitat · Antworten

Verdammtes Gen-döööhns.

Ich hatte noch nie so einen massiven, realen Rückfalltraum.

Hab ein Glas Rotwein getrunken, gehadert, mit der Ex immer noch rumgekaspert, im Forum nicht gewusst wie ichs schreiben soll und und und.

Tsss, bin total gerädert.

Hat das was zu bedeuten oder besser gleich vergessen?

Moin

Andy


Biene2 Offline




Beiträge: 4.231

04.01.2006 07:34
#45 RE: Meine kleine "Karriere" Zitat · Antworten

Moin Andy,

ich hab die Tage auch von Rotwein geträumt...mit allen Schikanen,bishin zu den Gefühlen,die ich immer beim Trinken hatte.Ich hab sogar davon geträumt,wo ich die Flaschen versteckt hatte...

Ich weiß nicht,ob sowas jemals aufhört.
Und ich vermute ganz einfach mal,daß es Erinnerungen sind.

Lust zu Trinken hab ich deswegen auf jeden Fall nicht bekommen


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