Hallo an alle , ich habe schon einige Male hier mitgelesen und bin jetzt an einem Punkt angekommen, wo ich nicht mehr weiter weiss und entschlossen, selber mal einen Beitrag hier rein zu schreiben... also (muss etwas ausholen):
Sowohl meine Mutter als auch mein Vater (leider vor 2 ½ Jahren gestorben) sind/waren trockene Alkoholiker, ich selbst hatte – nach der Trennung und dem Auszug mit meiner Mutter – mit 15 die Magersucht und eigentlich schon seit längeren Jahren die Befürchtung, dass ich selbst einmal alkoholabhängig werden könnte bzw. wusste ich, dass ich auf dem besten Wege dazu war: ich habe eigentlich immer, wenn es Probleme gab (sei es im Job oder in der Beziehung) zur Flasche (anfangs überwiegend Wein) gegriffen und den Frust einfach weggespült, statt meinem Ärger Luft zu machen und mich durchzusetzen und mit der Faust auf den Tisch zu hauen!
Nach dem plötzlichen Tod meines Vaters (im Sommer 2003), mit dem ich erst wieder in den Jahren davor wieder mehr Kontakt hatte – wir hatten zum Teil jahrelang keinen – und bedingt durch meine berufliche Situation etc. bin ich dann immer mehr in die Krise gekommen, was letztes Jahr bis zur Trennung von meinem Mann und meiner Tochter geführt hat.
Ich hänge sehr an beiden, wir verstehen uns mittlerweile auch wieder fast so gut, dass wir sogar fast ernsthaft schon wieder von Heirat gesprochen haben, aber so wie ich die Sache sehe, kann ich dennoch meinen Traum von einem gemütlichen Heim und Familie nicht verwirklichen, da er teilweise komplett andere Vorstellungen hat und es ja auch in der Vergangenheit teilweise daran gescheitert ist!
Auf der Arbeit fühle ich mich auch momantan TOTAL unwohl und bin unzufrieden und weiss einfach nicht, wie´s weitergehen soll...wie heute morgen habe ich schon des öfteren vor der Arbeit erstmal einen kräftigen Schluck aus der Sekt-Pulle (Piccolo) genommen, damit...ja, warum eigentlich? Dabei wäre ich heute morgen daraufhin erst RECHT umgekehrt ... und dann stelle ich mir die Frage WARUM quäle ich mich auf der Arbeit so – für WAS!!?? ich sitze ohnehin in einem winzigen Appartment, hänge in finanziellen Schwierigkeiten, weil ich partout das Haus halten will (in dem er und das Kind momentan noch wohnen) und am Ende (das sehe ich noch kommen) verliere ich nach allem noch das Haus (an dem ich aus irgendwelchen Gründen ABSOLUT hänge, mehr als an irgendeinem Menschen, inclusive mir selbst)
In SO einer Situation ist es für mich natürlich besonders leicht, den Kummer im Alk zu ertränken weil: für WAS!??? sollte ich aufhören (siehe oben) und man kann sich in diesem Zustand ja auch wunderbar selbst bemitleiden!
Erschwerend kam für MICH immer dazu, dass mein Ex-Mann absoluter Anti-Alkoholiker ist und alkoholtrinkende Menschen generell verachtet UND vor allem, dass er jegliche Form von Psycho- und sonstiger Therapie kategorisch ablehnt und als absolute Schwäche definiert! Ich wüsste NICHT, wie er reagiert, wenn ich mich als Alkoholikerin oute und zugebe, eine Therapie/Selbsthilfegruppe oder was auch immer deswegen in Anspruch nehme...
ich mag aber auch nicht eine neue Beziehung eingehen bzw. kann mir das absolut nicht vorstellen – im Gegenteil, ich habe im Moment höchstens noch one-night-stands, von denen ich genau weiss, dass hieraus NIEMALS eine Beziehung erwachsen könnte (sei es wg. Altersunterschied oder wegen sozialer Unterschiedlichkeit etc.) - was natürlich letztendlich auch nicht gerade zu einem besseren Selbstbild beiträgt... noch einen letzten Satz...ich trinke eigentlich praktisch täglich, mindestens 1-2 Gläser Wein (und ich bin rel. klein und dünn und vertrage nicht wirklich viel, zumal ich gleichzeitig versuche, möglichst wenig zu essen, um nicht zuzunehmen...)
zum Thema Alkohol ist eigentlich nur zu sagen: Die Probleme gehen davon nicht weg, werden nicht weniger; sie sehr nur nicht mehr so düster , eher rosarot verschleiert aus. Aber morgen warten sie wieder auf Dich und grinsen Dich hämisch an. Schwierigkeiten kann man nur mit nüchternem Kopf lösen. Anders geht´s nur schief. Aber ich denke von den Aderen, die schon erfahrener sind, kriegst Du noch jede Menge Tips, Anregungen und Hilfe. Sei erstmal recht herzlich willkommen geheißen und ganz arg
einiges versteh ich erstmal nicht richtig an deiner Geschichte, du gehst arbeiten um ein Haus zu finanzieren bzw. zuerhalten, wo dein Ex drin wohnt und du wohnst in einem kleinen Appartement ?
Aber erstmal egal, ich denke schon du solltest mit deinen Problemen bei dir beginnen. So wie du es beschreibst, ist bei dir alles darauf ausgerichtet, wie du denn alles so einrichten könntest das dein mann dich und deine Problematiken versteht um eine Beziehung wieder zu kitten, die an den gleichen Problematiken warscheinlich schonmal gescheitert ist.
Egal wie wie die Einstellung deines Mannes ist, wenn er dich als Menschen mag dann würde er doch zumindest versuchen deine Probleme verstehen zu wollen. Oder ?
Jemand der deine Probleme nur so sieht das du nur schwach und willenlos bist, als was sieht und betrachtet er dich denn dann ? Und für was braucht er dich eigentlich ?
Jemand der sich um die Kinder kümmert ?
Elianah, ich denke du warst mit der Trennung schon mal auf dem richtigen Weg, dahingehend das du erstmal zu dir kommen kannst und deine Probleme selbst angehen kannst.
Dabei ist es ganz gleich was dein mann davon hält, du hast ein Alkoholproblem und das solltest du als erstes erstmal angehen. Wenn dein Ex damit nicht zurecht kommt, dann lass es erstmal bei Ex..., In allererster Linie musst du nämlich erstmal mit deinen Problemen zurechtkommen, die lösen sich auch nicht wenn dein Ex damit was anfangen könnte. Du hättest zwar mehr Verständnis, mehr aber auch nicht. Dein Alkoholproblem würde sich dadurch auch noch nicht lösen..
Du musst es akzeptieren und Lösungswege angehen, ganz gleich andere Verständnis dafür haben oder nicht.
Wenn du begonnen hast deine Probleme zu anzugehen wirst du auch Menschen finden die dir weiterhelfen.
Ich glaube du kommst nur Schritt für Schritt da raus, in dem du bei dir bleibst.
Am Anfang musst du beginnen, du träumst von einer harmonischen Beziehung, die nicht möglich ist wenn du alle deine ungelösten Probleme da mit reinnimmst und glaubst wenn dich jemand verstehen würde wären sie gelöst..? Nur du musst dich erstmal verstehen, denk ich, sonst kann dich auch niemand anderes verstehen.
Hallo, Ihr Lieben, hier bin ich wieder erstmal ganz vielen lieben Dank für Eure Antworten, besonders Dir, @miezegelb, für Dein ausführliches posting ich denke, der erste Schritt wird sein, dass ich erstmal anfange, zuzugeben, dass ich ein Alkoholproblem habe, mit dem ich alleine offensichtlich nicht fertig werde - auch und gerade gegenüber meinem Ex, weil: im Endeffekt kann er es ja eigentlich NUR wirklich ernst mit mir meinen, wenn er mich dabei eher unterstützt als deswegen nieder zu machen! Ich fürchte, im Prinzip habe ich auch die Trennung dem Alk zu verdanken: statt die Probleme mit ihm zu lösen bzw. auszudiskutieren, bin ich - mit alkoholischer Unterstützung, natürlich - nicht nur in die Besoffenheit, sondern dann letztendlich richtig geflüchtet!! Und mich dann obendrein noch - im bedudelten Kopp - in irgendwelche Affären gestürzt! Das KANN ja auf die Dauer nicht gut gehen - und das ist mir inzwischen auch ganz deutlich bewusst geworden!
@fantasyland333, @DerZwerg: ja, naja - ich gebe es zu: ich habe wohl etwas geschwindelt ...bei 2 Gläsern bleibt es selten... ich habe eigentlich nach zwei Gläsern so meinen "Level" erreicht, sagen wir mal so...bin wahrscheinlich (wie meine Mutter) Spiegeltrinker, vermute ich mal...jedenfalls - wie schon befürchtet (leider kann ich nur hier auf der Arbeit online sein und konnte daher gestern abend nicht auf Eure Unterstützung zurückgreifen), bin ich gestern abend dann noch ziemlich abgestürzt: nach ca. 3/4 Liter Weisswein, 2,3 Schlucken Whiskey musste dann auch noch ein Piccolo dran glauben - wie ich ins Bett kam, weiss ich im Prinzip nicht wirklich... jedenfalls war mir heute morgen dementsprechend schlecht, ich konnte nicht zur Arbeit gehen (zum Glück hatte ich ohnehin morgens einen Arzt-Termin) und bin jetzt um kurz vor halb drei mittags immer noch nicht fit und am Zittern...wenn ich nur mal endlich diese fiese Zeugs stehen lassen könnte DANKE, dass es Euch gibt! Fühle mich hier schon richtig wohl *indierundeknuddel* liebe Grüße, Eliannah
Hallo Eliannah du schreibst von einem Arzttermin,kennt der Arzt deine Probleme.Kuemmere dich erst mal um deine Probleme,schiebe Mann Kind Haus etwas an Seite.Gehe mal zur Suchtberatung,die kennen sich nicht nur mit Alk aus.Mein Suchtberater hat mich zu einer Ärztin geschickt die auch Therapie macht(ich hatte Depressionen). Grüße ralf1957
ich bin auch ganz neu hier und daher schüttel ich dir mal virtuell die hand *lächel*
das mit den 1 - 2 gläsern wein habe ich auch nicht geglaubt; aber das wurde ja noch aufgeklärt...
seit donnerstag bin ich hier am stöbern und lesen und lesen... am freitag, samstag und gestern habe ich das 1. glas stehengelassen. heute abend hat es leider nicht so gut geklappt :-( :-(
schade, dass du nur auf der arbeit ins netz kannst. in diesen paar tagen hat mir das lesen hier enorm geholfen und mir mut gemacht.
Ich bin auch ganz neu hier,sag also auch einfach mal Hallo!
Mit Deinem Ex solltest Du reden, da stimm ich zu, dann weisst Du, ob Du auf seine Hilfe bauen kannst. Und Du solltest nun anfangen, für DICH etwas zu tun- zB mit Deinem Hausarzt reden, denn ich weiss ja nicht, wie Dein Körper auf einen "kalten Entzug" reagiert. Geh hin, red mit dem Arzt, der kann Dir da weiterhelfen, und Suchtberatung ist auch eine sehr gute Sache! Das alles nützt aber nur, wenn DU es für DICH tun willst!
Ich freue mich das immer mehr in unser Forum finden. Hier könnt Ihr in der tat sehr gute Ratschläge, von Gleichgesinnten bekommen. Habe auch schon über den einen und den anderen Spass lachen können. Über manche aber nicht. Manch einem ist es nicht zum lachen, besonders, wenn es unüberlegt oder primitiv rüberkommt, als wären wir hier an der Theke.
Drumm @Zwerg reagiert.
Ansonsten wünsche ich allen ernstgemeineten Absichten viel Erfolg !
Hallihallo, hier bin ich auch mal wieder @freda - lass Dir auch virtuell die Hand schütteln und entschuldige bitte, ich war seit mehr als zwei Wochen nicht online, krankheitsbedingt... habe mich wegen einem schlimmen Hautausschlag krankschreiben lassen und - ja, da hat es sich bestens wieder mal saufen lassen teilweise war es so schlimm, dass es mir nächsten Tag echt übel ging und nein, ich habe mich noch nie einem Arzt in Sachen Alk offenbart, ausser einem Psychotherapeuten vor einiger Zeit, der - wie sich dann irgendwann rausstellte, offenbar nicht der Richtige für mich war er selbst hatte mir Psycho-Kurkliniken mit Nicht-Säufern empfohlen :haeh: und letztendlich ist das Ganze ohnehin an den Kosten gescheitert - nach dem Motto "lieber 3000 Euro auf den Kopp hauen und dann sterben als 3000 Euro an irgend ne Klinik abdrücken, um dann danach irgendwie weiter zu leben" - vor dieser Entscheidung stehe ich sozusagen schon seit Monaten... und genau DAS ist ja auch irgendwie mein Problem: ich sehe einfach und ganz ehrlich momentan keine rechte Perspektive, ich lebe einfach nur von einem Tag auf den nächsten, trinke zuviel, gebe zuviel Geld aus, das ich eigentlich gar nicht habe, bekomme dann jedesmal im Nachhinein ein schlechtes Gewissen, auch meiner Tochter gegenüber und weiss doch nicht, wie ich meine Situation ändern könnte...auf eine neue Beziehung habe ich GAR keine Lust, davor gruselts mich direkt, das mal gleich vorweg...im Prinzip ist mein Ex-Mann eigentlich derjenige, den ich liebe, aber ich kann nicht mit ihm zusammenleben, weil er ein paar Eigenschaften an den Tag legt, mit denen ich ABSOLUT nicht umgehen kann, und auf entsprechende Hinweise meinerseits war er (oder ist er) auch nicht zu einer Änderung bereit (zum Beispiel nicht stundenlang vor dem Fernseher rumhängen, während der Haushalt und das Kind vor sich hin kümmern....etc.pp.) naja, ist eine lange Geschichte und ich will damit auch keinen langweilen, es geht ja um MICH - nur: mein Problem ist, dass ich ÜBERHAUPT GAR nicht mehr weiss, was mir guttut oder WIE ich irgendWAS ändern könnte... das letzte Mal, dass ich mehr als 1 Tag nüchtern war, waren übrigens die paar Tage vor der Trennung...deswegen war ich relativ davon überzeugt, dass ich in DEM Moment auf dem richtigen Weg war, nur: das kann man ja eigentlich (nach der Vorgeschichte... und erst so kurze Zeit abstinent) wahrscheinlich noch gar nicht sagen, denke ich inzwischen... manchmal frage ich mich, ob mir alles so sinnlos erscheint, weil ich trinke, oder ob ich trinke, weil alles so sinnlos IST...momentan komme ich nicht davon weg, dass das letztere für mich zutrifft , leider... vielleicht finde ich durch dieses Forum einen Weg, bin ratlos... liebe Grüße an alle, haltet durch! bis bald, Eure Eliannah