Zitatdie ich mit Hilfe meines Denkens gefällt habe
daraus habe ich einen Zusammenhang zur Intelligenz gesehen.
ZitatWie sonst, wenn nicht durch eine Entscheidung mit dem Kopf, hast du denn aufgehört?
Die Grundvoraussetzung ist natürlich, daß ich mein Alkoholproblem erkenne. Von dieser Erkenntnis bis ich mir ein Leben ohne Alkohol vorstellen konnte habe ich über zehn Jahre benötigt. In dieser Zeit habe ich längere Pausen gemacht, mein Trinkverhalten von "fast täglich" auf "am Wochenende" umgestellt. Das Ergebnis war, daß ich zum zweiten Mal in der Entgiftungsstation gelandet bin.
Erst als ich gefühlt habe, daß der Alkohol mir nicht mehr das gibt was ich von ihm erhoft habe konnte ich meinen Frieden mit dem Alkohol schließen. Ich sehe den Alkohol nicht als meinen Feind. Ich habe ihn benutzt solange er mir etwas gegeben hat. Danach noch einmal 10 Jahre in der Hoffnung das es wieder einmal so wird wie am Anfang. Zur Zeit fühle ich, daß der Alkohol mir nie wieder etwas geben kann.
Die emotionale Intelligenz kann sich weiterentwickeln. Diese Weiterentwicklung bewirkt beispielsweise, dass ich nach vielen Jahren auf einmal in der Lage bin, Dinge in ihrer Ganzheit zu Erkennen. So auch den Alkohol in ZUSAMMENHANG mit seinen Nebenwirkungen.
Rein theoretisch würde ich auch gerne mal so in der Hängematte liegen und dösig Gott nen guten Mann sein lassen, aber ich kann einfach nicht mehr ignorieren, was danach alles kommt. Es geht einfach nicht mehr, zum Glück!
Genausowenig, wie ich beim Essen heute nicht mehr komplett ausblenden kann, dass ich die Regie führe und nicht eine ominöse Macht, die durch bösen Willen den Zeiger meiner Waage nach rechts ausschwingen lässt.
Sozusagen habe ich dass dividieren verlernt. Wie es mir geht, hängt davon ab was ich tue und ich bin verantwortlich. Das lässt sich nicht mehr auseinanderdividieren.
Ich fahre mein Schiff bei Wind und Sturm und wenn ich bei einem Unwetter die Segel setze, dann riskiere ich das der Mast bricht. Will ich das? NNEEEIIIIN!!! Yipeeeeh
ZitatGepostet von Ralfi Zur Zeit fühle ich, daß der Alkohol mir nie wieder etwas geben kann.
Huhu Ralfi
Der Satz hat mich gerade sehr berührt. Als ich aufhörte, hatte ich das von vielen beschriebene Hochgefühl nicht. Und gerade jetzt, wo ich deinen Satz gelesen habe, denke ich, dass ich es nicht hatte, weil ich 'trauerte'. Weil ich verstand, dass ich das, was ich eigentlich vom Alkohol wollte, schon lange nicht mehr bekam - und es nie wieder bekommen würde.
Klingt jetzt tragischer, als ich's meine. Es fühlt sich schon sehr gut und sehr richtig an - so trocken
ich kann es gut nachfühlen, wie mistig es sich nach einem rückfall anfühlt, alles, was mühsam zurechtgestrickt wurde im hirn, beginnt sich aufzulösen und endet als unordentlicher wollhaufen....
bei meinem letzten rückfall habe ich gemerkt, dass es da einen "point-of-no-return" gab, ab dem kein notfallkoffer, kein telefon, kein guter vorsatz und kein reden mehr gegen diese unbändige gier angekommen wäre.
tja, aber ich hatte es auch darauf ankommen lassen, hatte mich ganzes sonniges wochenende mit arbeit, einsamkeit und schlechter laune in meine wohnung vergraben. mich nicht um mich und mein wohlergehen gekümmert und die stabilität meiner 5-monatige trockenheit vollkommen überschätzt.
mittlerweile lasse ich alles ein wenig langsamer angehen, versuche, mich nicht zu übernehmen - und siehe da: es klappt ! und ich bin zufriedener, selbstsicherer und souveräner, als ich es mit alk jemals war.
wenn du nach jahrelangem rumhumpeln mit einem gehgips den abgenommen bekommst, machst du ja auch nicht gleich bei einem marathonlauf mit, sondern bist froh, wenn du das erste mal 3 tapsige schritte auf den eigenen beinen machen kannst.
im letzten jahr musste ich nach 20 jahren sauferei ganz viele sachen vollkommen neu lernen - und bin immer noch am dazulernen: wie gehe ich mit ärger um, wie belohne ich mich, was fange ich mit meiner zeit an, wie gehe ich mit anderen menschen um....
hatte letzte woche eine ersthelfer-schulung, dort hatten wir es u.a. von schlaganfallpatienten. die müssen innerhalb des ersten jahres absolut mühsam lernen, wie sie andere gehirnbereiche für die ausgefallenen ersetzen können um so einfache dinge wie greifen, laufen und sprechen neu einzuüben. irgendwie hat es da bei mir klick gemacht und ich konnte so einige parallelen zu unsereiner ziehen.
manchmal sind es ganz simple dinge, die mir helfen, dem saufdruck ein schnipppchen zu schlagen: statt in den biergarten ins eiscaffee gehen, in der ersten zeit einen bogen um das alk-regal schlagen, bei der lust, etwas verbotenes zu tun das einwickelpapier vom hamburger aus dem autofenster werfen...
"mittlerweile lasse ich alles ein wenig langsamer angehen, versuche, mich nicht zu übernehmen - und siehe da: es klappt ! und ich bin zufriedener, selbstsicherer und souveräner, als ich es mit alk jemals war."
hallo sole, "Sturheit ist eine Eigenschaft, die man mir zuweilen nachsagt . ." // Dir auch?! nach dem Prinzip schon ganz andere Sachen versaut und nie wieder hingekriegt. Auch meine Festighkeit wird gerne von Leuten die mich nicht so mögen, als Sturheit gedeutet. Da musst du stolz drauf sein, Max
diese K(r)ämpfe kenne ich auch nur zu genüge. Ich musste stark sein, um mich zu behaupten, ich musste stark sein mich meinem Feind zu stellen, und ich musste starke sein zu gewinnen. Denn nochmal verlieren wollte ich auf keinen Fall. Und, ich verbrauchte all meine Kraft um die "vermeintliche" Stärke aufrechtzuerhalten.
Bis ............ ......, ja, bis ich kapitulierte. ......, ja, bis ich einsah, das ich nicht gewinnen konnte ......, ja, bis ich erkannte, das meine Feind der Alkohol immer gewinnen würde.
Und ich machte es ihm klar. Ich werde nie wieder zu ihm in den Ring steigen und mich mit ihm messen wollen, denn ich weis, ich werde verlieren. Und mit der Zeit hat mein Feind es auch bemerkt, und er wollte mich immer wieder aufs neue herausfordern, es machte ihm Spaß mich zu fordern, leider nicht zu "fördern". Doch jemehr ich mich als Looser in diesem Kampf sah, desto mehr Kraft hatte ich auf einmal wieder, und diese Kraft musste ich NICHT in einen sinnlosen Kampf investieren. Und langsam, gaaanz langsam sah auch mein Feind, mein Killer, meine Mördermaschiene es ein, das er in mir keinen gleichwertigen Gegenüber mehr hat, und verlor allmählich das interresse an mir.
...... doch Vorsicht, er wird sich nie und nimmer damit abfinden, mit mir Looser , und es immer wieder Probieren, und manchmal auch mit hinterhältigen Mitteln, so von hinten durch die Kniescheibe und dann genau ins Herz.
Doch ich werde vorbereitet sein, und nicht zu Ihm in den Ring steigen.
Hoffentlich habe ich dann auch die Kraft dazu es nicht zu tun
Ich hoffe Du verstehst ein bischen, was ich Dir damit sagen will
mir wurde schon oft gesagt, ich sei "stur". Ich fand mich fest oder tough oder zielstrebig und klar. Wie man's nimmt.
Wenn die vermeintliche "Sturheit" mir hilft, konsequent trocken zu bleiben, dann nenn ich diese Eigenschaft auch gern so!
Ralfi,
gepards posts haben mich tief beeindruckt (Verstandesmensch :bildung1 Glaube schon, dass ein Teil meines "Verstandes" ausgeschaltet ist vor und während eines Rückfalls.
hi sole, mnitiger schrieb mal, dass zwischen Flexibilität und Wackelpudding ein Unterschied besteht. So besteht auch zwischen Sturheit und Festigkeit ein Unterschied. Das ist je nachdem ob der/die dich versteht und leiden kann oder aber ob die/der etwas gegen dich hat. Und dann haben es alle immer schon gewusst, bäätsch. Ich habe mir "meine Leute" immer ganz gut rausgesucht, und das sind hezlich wenige. Grüßle Max