Ich wußte es längst. Ich war wenig weit entfernt von meinem großen Absturz. Nicht dass ich jemandem etwas vormachen wollte, niemals will ich auch nur irgendwem irgendwas vorspielen.
Es ist passiert, ich habs getan, Sense.. Schluß!
Die dazugehörende Geschichte kann ich kaum weitergeben.
Es hat mich gestern mords entspannt, als ich da im Supermarkt die Regale entlangging. Die Flaschen standen stumm, ihr Anblick wog mich in vermeindlicher Sicherheit.
Ich fühlte mich in diesem Scheiß-Supermarkt zuhause!!
Absturz. Ich kann nicht mehr. Ich bin nicht so stark. Das vermutet nichtmal einer, keiner verlangt das von mir.
Keiner verlangt das heute, doch ich hab das so verinnerlicht." Du mußt stark sein, du mußt wissen was du willst, du mußt wissen, wohin der Weg führt."
Ich W E I S S , dass das nicht so sein muß, doch ich krieg diesen eingeimpften Kram nicht aus meinem Kopf raus.
Kein autogenes Training dieser Welt, kein Yoga, keine Weisheiten aus Papier oder technisch an die Frau gebracht vermögen hier auch nur im Ansatz Nützliches.
Was du da schreibst kenn ich nur zu gut. Immer stark sein müssen und die Diskussion mit dem Weinflaschenregal im Supermarkt. Meine Güte, wie oft hab ich sie schon verloren MITSAMT all meinem Mut
Konnte trotzdem bisher getreu dem Motto unten immer wieder aufstehen. Das kannst du sicher auch.
Such dir Hilfe, sprich mit Leuten, lass dir Mut machen.
HAllo Sellchen, ich kann dich sehr gut verstehen, ich habe auch eine totale Scheißangst wieder in den Strudel zu geraten. Manchmal denke ich, du kannst dich doch mal belohnen für das du wieder geschafft hast, oder heute war ein Scheißtag, aber ich weiß ja was dann kommt. Hast du denn jetzt so richtig einen durchgezogen und dann wieder aufgehört oder geht es jetzt weiter, Hast du niemanden denn du um Hilfe bitten kannst, melde dich und rede drüber Norweger
Natürlich weiß ich, dass hierfür weitreichende Informationen fehlen.
Als ich drei war, erkrankte ich an einer Lungentuberkulose und wurde für ein viertel Jahr in Kur geschickt.
In dieser Zeit habe ich meinen Glauben an die Menschheit verloren, meinen Glauben an Gott gefunden und versuche nun tagtäglich mir selbst genug zu sein.
Kurz davor verstarben meine Schwestern, die als Zwillinge noch vor meinem dritten Geburtstag zur Welt kamen. Die ältere verstarb im Inkubator im Krankenhaus, die kleinere im Garten friedlich schlummernd im Stubenwagen.
Meine Mutter hat das gar nicht verarbeitet, mein Vater verdrängt.
34 Jahre alt mußte ich werden, bis dieses System eine Lösung fand. Ich arbeitete in Grönenbach an meinem Selbstwert und meine Eltern setzen meinen Geschwistern einen Grabstein, nachdem sie eine für sich sehr weitreichende Familienaufstellung bewerkstelligt hatten.
Ich sehe auch mein Problem systemisch.
Mittlerweile lebe ich seit 4 einhalb Jahren von meinem "noch"Mann getrennt, meine Kinder sind permanent vorstellig bei irgendwelchen Therapeuten, ich fühle mich schon daduch versagend.
Seit einem Jahr und ein paar Monaten arrangiere ich meine Wochenenden mit einem Partner.
Und genau das ist mir ein weiterer Punkt auf meiner langen Liste der absolut inakzeptablen Begleitumstände.
Ist es zuviel verlangt eine gewöhnliche Beziehung zu erwarten und zu pflegen?
Ist es zuviel verlangt, Sex als Wesen einer Beziehung zu sehen und nicht als Erpressungsversuch?
Kann ich als Partnerin erwarten oder zumindest erträumen, dass mich mein Partner begehrt, wahrnimmt und das evtl. auch zur Geltung bringt.
Mist. Ich find das total blöd und wahrscheinlich trau ich mich auf kein einziges Treffen mehr.
ich denk und hoffe mal inbrünstig, dass das nur ein endmezzo war. Ich habe für mich noch keinen Lösungsweg gefunden. Oder aber, selbiger ändert sich permantent.
Seelchen, keiner von uns wird den ersten stein werfen, das ist Dir doch klar? Ich fand Minitigers Frage sehr richtig, versuche die doch mal zu beantworten.
Um mal von der Seite mit Deiner Gläubigkeit zu kommen, zeigt das daß Deine Trockenheit keine spirituelle Einheit mit Dir bildet. Du glaubst nicht wirklich dran.
Nö ich bin kein Esoteriker, wirklich nicht. Aber Sucht ist schon eine Glaubensfrage auch. Ob ich glaub daß es mit Trinken besser geht oder ohne...und da kommt der Begriff von der bedingungslosen Kapitulation ins Spiel. Bekanntlich kann der Glaube Berge versetzen, wenn ich glaube - mich bedingungslos drauf einlasse - daß ich irgendwas schaffen kann und das das gut wird, dann kanns schon sein daß das auch eintritt.
Mit Systemischer Familientherapie / - theorie kenn ich mich gut aus, das war Teil meiner Ausbildung. Man kann damit vieles aufdecken und vielleicht auch heilen/gegensteuern, aber nicht ALLES. Es bleiben Anteile in der Persönlichkeit, die sind einfach da und unerklärlich. Ich glaub inzwischen, dass ist einfach nur Hirnchemie
Was eine "gewöhnliche" Beziehung ist, definiert jeder für sich anders. Für mich ist genau das Arrangement, das Du beschreibst - Die Wochenenden mit einem Partner - das normalste und schönste der Welt, nach 13 Jahren ungesundem Geklammere.
Aber Sex als Druckmittel, pfui deibel. Das ist echt übel. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass mann mir nur lange genug einreden musste, ein unattraktives Neutrum zu sein, bis ich es selbst glaubte. Umgekehrt funktioniert das natürlich auch!
So viel 'Müssen' - was ist denn mit dem 'Können', und vor allem mit dem 'Wollen'? Denke auch, dass Minitigers Frage da großes Gewicht zukommt - und man selbst dem Rückfall am nächsten, wenn man diese ganz spezielle Stimmung hat, in der man auf alle Fragestellungen, Müssens, Könnens und Wollens dieser Welt gerade mal sch***en könnte...
Ich muß mich hinbiegen , um in dieser Beziehung zu bleiben. .. und jetzt?
Ich hoffte so gerne, schließlich verbindet man sich. Ich sehe sie Seele des anderen. Und ich schwor mir bereits bei meinem Nochmann: Niemals mehr verliebe ich mich in ein POTENTIAL!!
Ich will mal dein ganzes Drumherum weglassen, was du Begleitumstände nennst. Weil ich nach wie vor der Meinung bin, es gibt keinen Grund um zu trinken. Und wenn du dich unzufrieden, unglücklich, dich selbst zu wenig wert darin fühlst, kannst du bei all diesen Begleitumständen etwas ändern. So du das willst. ( Aber vielleicht willst du das ja nicht, damit der Grund des Jammers bleibt und du eine "Berechtigung" hast, dich mies zu fühlen -- und zu trinken ?)
Worauf ich eigendlich hinaus will, ist aber was anderes. In mehreren deinen posts hatte ich den Eindruck, für dich ist das Nichttrinken nach wie vor Verzicht auf ein gutes Lebensgefühl. So ein bisschen was von Trotz wehte da rüber.
Letztendlich ist es deine Entscheidung. Ob du trinken willst, weil es dir damit besser geht oder nicht. Wenn es zum Zwang wird nicht zu trinken, und du damit nichts Positives verbinden kannst, wird es sehr schwer sein.