So, jetzt ist mir das auch mal passiert. Heute Nacht habe ich im Traum getrunken. Eine halbe Flasche. Da stand sie. Und sie sah genau so aus, wie ich sie 'am liebsten' hatte: die Lieblingssorte, schön kalt, so, dass außen an der Flasche überall Tropfen runterliefen und ich wusste "wenn ich sie jetzt in die Hand nehme, lässt sich das Etikett ganz leicht verschieben".
Keine Erinnerung daran, dass ich sie gekauft, geöffnet und angesetzt habe. Aber das Wissen: "Du hast die halb getrunken."
Ein Überprüfen des Gefühls. Merk' ich denn was? Ja, da ist es. So fühlt es sich an. Die ersten Schlucke. Das langsame Einsetzen der Wirkung, das 'Reale' hat schon ein klitzekleines bisschen Realität verloren, der Körper ist in Erwartungshaltung - oder ist es die Birne
Wut. Warum merke ich es erst jetzt? Wo die Flasche schon halb leer ist? Unsicherheit. Was mach' ich jetzt? Ist es jetzt eh egal? Geb' ich mir jetzt dann gleich mal wieder richtig die Kante? Trinke ich nur diese eine Flasche jetzt noch leer? Oder leg' ich dann richtig nach, weil, jetzt ist das Kind ja eh schon im Brunnen...
Trauer. Scheiße! Morgen muss ich wieder bei Null zu zählen anfangen. Vier Jahre trocken, und jetzt ein Rückfall, ohne es zu 'merken' (es sind erst 4 Monate, aber im Traum waren's 4 Jahre). Aber eins ist klar: das ist ein Rückfall - und nicht das Ende einer Trinkpause.
Aufwachen. Puh, Gott sei Dank, war nur'n Traum. Aber das schwache Abbild dieser meiner idealisierten Traumrückfallflasche tanzt mir noch vor dem inneren Auge.
Ich bin froh, dass es nur ein Traum war. Kein Saufdruck zu spüren. Ich werde heute nicht bei Null anfangen, sondern bei 4 Monaten und ein paar gequetschten weiterzählen
zum Glück verwandelte sich das "Sleep Drinking" dann noch in eine Art "Lucid Drinking"!
Ich glaube ja, dass solche Träume ein sehr positives Zeichen sind. Ich halte es für ein Zeichen, dass deine Auseinandersetzung weiter fortschreitet und dass das, was du so lange mit dem Trinken unter der Oberfläche gehalten hast, nun Stück für Stück ans Tageslicht kommt.
Ich habe diese Träume auch öfter. Zum Glück sind es (noch?) nur Träume. Was für mich viel schlimmer ist, ich denke auch im wachen Zustand öfter übers KT nach. Obwohl ich doch genau weiß, das das nichts wird . Und keine Ahnung, warum....
Zitat Was für mich viel schlimmer ist, ich denke auch im wachen Zustand öfter übers KT nach. Obwohl ich doch genau weiß, das das nichts wird . Und keine Ahnung, warum....
hi peregrine,
im traum vearbeitet dein unterbewusstsein die neue situation ohne alkohol, darum säuft man im traum, das ist aber völlig normal und auch notwendig.
deine wachträume oder saufsehnsüchte musst du aber ernst nehmen. das zeigt dass du dein leben einfach nur ohne alkohol lebst, aber nicht wirklich daran arbeitest dass alkohol keine option mehr bedeutet.
das wissen dass dir der alkohol nicht guttut hattest du vorher auch schon, hat dich aber nicht vom saufen abgehalten. genau so wenig wirds das jetzt tun. da würde ich an deiner stelle etwas unternehmen.
mir passiert das zur Zeit auch öfters, komischerweise früher nie, auch nicht in den trockenen Phasen.
Jetzt kommt es so einmal in der Woche vor, dass ich träume, wieder zu trinken...
Dann bin ich zwar froh, wenn ich aufwache und feststelle, dass das nur ein Traum war, vergesse das aber relativ schnell wieder und mache mir eigentlich keinen Kopf deswegen.
Ich seh's pragmatisch, ist allemal besser als zu trinken und dann nicht davon zu träumen, weil man zu breit zum Träumen ist...
wollte die letzten Tage schon schreiben, dass ich mich freue, dass du seit unserem Treffen so aktiv im Forum bist, ich glaube nicht, dass ich mich da täusche, obwohl ich deine Posts bisher nicht so intensiv verfolgt habe.
das kenne ich noch gut, von meinen ersten trockenen Monaten. So genau weiß ich es nicht aber ich schätze mal, dass es nach ca. einem Jahr aufgehört hat, mit den Saufträumen.
Jedenfalls kenne ich keinen trockenen Alki, der sowas nicht mitgemacht hat.
Nach diesem Traum war ich dann gestern Vormittag erstmal froh, dass es nur ein Traum war, aber am Nachmittag kaum ein solcher Saufdruck in mir auf, dass ich dachte ich schaff den Tag nicht trocken rumzukriegen - und dann war ja auch noch Freitag (da war immer besonders die grosse Sauferei angesagt :sprachlos. Erst dachte ich, der Traum würde mir sagen wollen, dass ich es sowieso wieder nicht schaffen werde, hab mir dann aber immer wieder vor Augen geführt, wie froh ich war, als mir bewusst geworden ist, dass es nur ein Traum war. Würde ich also am nächsten Tag aufwachen, wäre es nicht nur ein Traum sondern ein reeller Tiefschlag, der mich mehr plagen würde, als die "kurze" Zeit des Saufdrucks.