Dann bin ich wohl auch ein Weichei-Alki. Ich habe immer versucht meine Sucht von anderem zu trennen. Auf der Arbeit war Alkohol für mich tabu, anfangs nicht, aber als ich merkte, daß ich ein Alkoholproblem habe.
In letzter Zeit fing ich an zu überlegen, ob ich nicht schon während der Arbeit..., vor der Arbeit...
Da fängts an. Die Sucht wollte mich in den Griff bekommen. Habe wegen Alkohol nie blau gemacht, nur getrunken, wenn es mein Frei erlaubte, oder wenn ich so richtig zugeschlagen hatte, mich trotzdem zur Arbeit geschleppt. Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps!
Der Alkohol wollte an meine Disziplin, das konnte ich nicht zulassen! Natürlich tat er das schon vorher, weil ich nach dem ersten Glas nicht aufhören konnte. Aber die Sucht wollte mir nun offensichtlich in mein Leben reinpfuschen.
Vielleicht liegt es daran, ob man Weichei-Alki oder Harter Alki ist, wieviel man an Selbstkritik, Disziplin, Motivation und Stärke besitzt, wann man die Kurve kriegt. Demnach ist man kein Weichei. Jeder zieht (sieht) seine Grenze woanders. Manche fangen an zu trinken, tun das drei Wochen regelmäßig und merken, daß sie sich auf Alkohol freuen, sehen dort die Grenze und hören auf. Meine Freundin ist so ein Fall, ihr dreijähriger Sohn machte sie damals beim Einkaufen darauf aufmerksam, daß sie den Wein vergessen hätte. Für sie Grund genug allein zu Hause nicht mehr zu trinken. Natürlich ist sie keine Alkohlkerin. Aber wo fängts an?
Persönlich halte ich die sogenannten Weichei-Alkis für rückfallgefährdeter, eben weil sie den absoluten "Sumpf" noch nicht gesehen haben. Davor habe ich Angst, abgesehen davon, daß ich mir als erstes Ziel vier Wochen ohne Alkohol gesetzt habe. Was ich dann vorhabe, weiß ich noch nicht.
es gibt die psychische und die physische Abhängigkeit. Ich habe immer das Gefühl, daß Menschen welche "nur" psychisch abhängig sind meinen sie wären noch nicht so weit weil sie noch nicht körperlich abhängig sind. Ich halte die psychische Abhängigkeit für viel gefährlicher. Die körperliche Abhängigkeit hat den rießen Vorteil, daß man sie sich nicht so gut "schönreden" kann wie die psychische.
Ich bin immer wieder verwundert wenn "Frischlinge" ganz stolz erzählen, daß sie noch nicht körperlich abhängig sind. Ich kann bei jemandem der mit Trinken aufhören will darin keinen größeren Nutzen erkennen.
Ich bin der Meinung, daß die Erlebnisse welche auf Grund der körperliche Abhängigkeit erlebt wurden auch verarbeitet werden müssen. Die Art wie Uwe damit umgehen kann finde ich bemerkenswert. Ich lese da keinerlei Überheblichkeit gegenüber den "Weichei-Alkis".
PS: Als ich zu meiner zweiten Entgiftung kam, seit welcher ich trocken bin, habe ich aktiv Fußball und Boule gespielt, war Jugendtrainer und bin außerdem noch begeisterter Motorradfahrer gewesen. Mein soziales Umfeld hat noch prima funktioniert und körperliche Schäden hatte ich keine.
ich halte die Weicher und Stalingradhärtetrinker Einteilungen eher für Klischees. Ist für mich ja auch recht einfach wenn ich mich in eine Schublade reinpacke und sage: Soooo bin ich!
Natürlich gibt es bei der Ausprägung von Alkoholismus viele Facetten und das Erlebte im Umgang mit Alkohol wird sich wohl unterscheiden ob ich schon körperlich abhängig war oder nicht.
Doch nach meinen Erfahrungen eint uns Betroffen eins und das ist die Erfahrung das es uns ruinieren kann, wenn ich die Verantwortung für mein Handeln oder Nichthandeln ablege.
Die große Illusion, das Alkohol mein Leben erleichtern würde habe fast mit meinem Leben bezahlt. Und das nicht weil ich Weicheiertendenzen oder Stalingradkampfgelüste hatte................. Ich versuchte mit dem Alkohol emotionale Defizite und extreme Anspannungen auszugleichen.
obwohl körperlich abhängig hab ich auch noch kein "echtes" Delir gehabt und kenne Intensivstationen auch nur von aussen. Aber bin ich deswegen weniger Alkoholikerin,als die,die den kompletten Weg gegangen sind?
Wenn bei Krebskranken der Tumor entdeckt wird bevor er gestreut hat,sind diese auch nicht weniger Krebskrank als die Metastasenträger... Nur die Chancen auf Heilung liegen besser.
Und so sehe ich das bei der Alkoholkrankheit auch.
Wohl dem,der noch rechtzeitig die Kurve kratzt.
Denn bei denjenigen,die im Endstadium aufhören,siehts nämlich ganz bescheiden um die Abstinenzfähigkeit aus.
also mir reicht das mitgemachte auch die,die früher als ich die kurve gekriegt haben,waren halt etwas eher einsichtig als ich ich hab halt meinen dreck und meinen völligen zusammenbruch gebraucht um wach zu werden jedem der früher wach wird kann ich nur gratulieren,denn er erspart sich so einiges gruß peter
hört sich für mich wie ein extrem an und extreme halte ich für ungesund. Ich bin zufrieden trocken. Für mich gibt es dazu keine erstrebenswerte Steigerung.
hmm, in meiner entgiftung vor 1,5 jahren bin ich zum ersten mal mit "hardcore"-alkis in kontakt gekommen. blöde, wie ich damals war, dachte ich danach "naja, soooo schlimm ist es ja auch nicht bei dir" und habe vor meiner LZT nochmal eine runde KT praktiziert - mit dem ergebnis, dass ich die ersten wochen LZT psychisch ganz gut am rad gedreht habe.
aber dort wurde mir dann klar, dass ich auch nicht unbedingt erst "sooo schlimm" draufkommen möchte. näää, mir reicht das, was ich die letzten 3 jahre durchgemacht habe, keine lust auf wiederholung....
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zum thema hardcore-alk fällt mir spontan meine zivizeit in der diakonie einer deutschen stadt ein. mein job war es, sozial schwache mit kleidung zu versorgen. da kammen dann auch die hardcore-alks,penner und obdachlose.. das waren schon ganz schöne schicksale und geschichten,die die mir erzählt haben.arbeitslosigkeit,trennungen tod eines geliebten menschen und soweiter. und alle wollten nur lederjacken(um sie im second hand schop gegen alk zu verhökern) war mir aber egal-ich hatte mitleid,dann waren sie eben nach 2 tagen wieder da- mit irgendeiner haarsträubenden story über den verbleib ihrer jacken... heute sehe ich diese "begegnungen" mit der bitteren erkenntnis des selbstbetroffenen-ich bin zwar äußerlich kein penner aber innerlich? gruß karlbernd
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