die frage die ich mir stellte war ja auch nicht wirklich ob ich mich nun zu den schlimmer, oder weniger schlimmeren alkoholikern zähle. es ist nur so... wenn jemand meint mir ( oder auch anderen ) sagen zu müssen bei mir wäre es ja doch gar nicht sooo schlimm.
wie schlimm es ist, ist genauso individuell wie das eigene tief. denke ich so einerseits. andererseits, gab es mal so einen spruch, nicht die menge machts, sondern der stoff. ich glaube mir war das relativ egal ob ich den alkohol in form von 6 bier oder 1 flasche wein zu mir genommen habe, um meinen spiegel zu halten.
ab wann ist man denn alkoholiker? ist das eine medizinische frage? oder eine nach dem eigenen empfinden?
für mich ist man schon dann alkoholiker wenn man auf seine tägliche (eine) flasche bier nicht verzichten kann. da gibts kein schlimm oder nicht schlimm. denn die schwierigkeit sie stehenzulassen ist doch bei allen gleich. und für mich spielt es d keine rolle ob es nun ein vermeintlich harmloses bier ist, oder wein, oder schnaps.
die sucht spielt sich nicht immer nur im körper ab, sondern vielmehr im kopf. den körper kann man mit medikamenten wieder herstellen ( zumindest meißtens) oder dadurch das man den alkohol weglässt und der körper zeit hat sich zu regenerieren. den kopf kriegt man vielleicht nie wieder klar. spätestens wenn man nach 5 jahren abstinenz wieder rückfällig wird, ist es doch vollkommen egal ob man viel oder wenig getrunken hat, und ob man hochprozentiges oder eben nicht getrunken hat.
ich kenne mein suchtverhalten bei den zigaretten. immer wenn ich auch nur den gedanken daran verliere endlich aufzuhören, rauche ich mehr denn jeh, also wollte mein kopf schon mal dafür vorsorgen, für die zeit in der ich ja nun ohne nikotin sein werde. hab ich dann mal ein paar tage geschafft, und ich kauf mir doch wieder zigaretten, rauch ich so viel als müßte ich das verlorene nachholen. früher hab ich etwa eine schachtel am tag geraucht, nach 2 jahren pause wieder angefangen, jetzt sind es 2-3 schachteln. vermutlich wird das beim alkohol das gleiche muster sein. aber ausprobieren will ich es nicht. es ärgert mich nur unwahrscheinlich das sich leute rausnehmen meinen/unseren alkoholismus in eine kategorie einzustufen in eben schlimm oder nicht so schlimm, weil wie schon gesagt wurde NUR die ein alkoholproblem haben die auf der parkbank liegen, oder denen man es schon ansieht.
ich kenne soviel männer, unter anderem mein vater, die trinken schon nach dem frühstück ihr erstes bier, so im garten bei der arbeit, oder nach dem mittagessen. das geht täglich so. als kind fand ich das schon total normal. wer hart arbeitet der braucht auch ein bier dazu. daher dachte ich mir nie was dabei, ich hab mich nur mal beschwert das ich dreimal die woche den bierkasten aus dem auto tragen mußte. aber alkoholiker??? er war ja immer *normal* klar weil es ein normalzustand war das er betrunken war, anders kannte ich ihn ja nicht. heute mag ich ihn nicht mehr ansehen. er ist 59 und ich frage mich wie lange er noch macht. mittlerweile sieht man ihm den konsum an, abgemagert, ausgemergelt, ständig kränklich, am zittern aber immer die flasche bier am hals. fragt man sich da auch noch ob denn so ein harmloses bier schädlich sein kann? sooo viel alkoholgehalt ist doch da nicht drin.
wer nimmt sich denn diese freiheit das zu beurteilen?
ich fand es für mich schlimm, als mir diese person sagte mit 6 bier am tag wäre doch eine LZT total übertrieben. diese person selber hatte selber diese menge jeden tag getrunken dann aufgehört und nach ner woche festgestellt das es doch soooo einfach war. mittlerweile lese ich von besagter person allerdings nichts mehr hier im forum. meien mutter war es, die meinte ich komme bestimmt früher wieder raus, wegen guter führung .. hörte sich echt so an wie im knast. dabei sehe ich die LZT nicht als knast sondern als chance, mein leben wieder in den griff zu bekommen. die arme hatte es ja nicht gewusst wie schlimm es bei mir ist. natürlich nicht, wir haben ja auch oft genug zusammen getrunken, und wenn ich merkte es wurde zu viel bin ich schnell nachhause und hab da allein weitergesofen. aber diese ganzen blicke von ihr, ihre bemerkungen ich würde ja doch ganz schön viel trinken, die waren auf einmal vergessen. auch das ich ihr schon zweimal gesagt hatte ich habe ein alkohlproblem, auch das sie es schon mitbekommen hatte das ich vor zwei jahren bei der suchtberatung war. wie kann man denn sowas vergessen und die sache runterspielen? (ich schweife hier als ab.. mein kind steht neben mir und brabbelt mich voll) also was ich sagen wollte.. für mich gibts kein weichei oder hardcore. nur die die uns versuchen das einzureden, das es doch bei uns nicht so schlimm wäre. und das schlimme daran ist, das einige alkoholabhängige noch nicht so gestärkt sind, das sie sich das gern anhören, mit dem hintergrund: wenn´s ja doch nicht so schlimm ist, kann ich ja weitermachen.
ich beobachte in letzter zeit oft die leute in meiner umgebung, was sie sagen und was sie trinken und wie sie sich verhalten. leider mußte ich feststellen das alkohol bei vielen ein wichtiger bestandteil im leben ist. gestern beim lottoladen, wo ich immer meinen lecker tee besorge ( der hat auch echtes suchtpotential ) bekam ich den tipp, kandis mit rum reinzu tun, und auf die aussage das ich zigaretten im haus brauche, kam bei mir krieg ich eher schweißausbrüche wenn kein bier im haus ist. ist er deswegen alkoholiker? oder ein weicheialki? ich hab keine ahnung. er sieht nicht so aus, steht auch den ganzen tag im laden ist immer gut drauf. ich vermute mal nicht das er sich jeden abend betrinkt.. aber solche aussagen lassen einen schon nachdenken, wie normal der alkohol im alltag doch ist. zu jeder gelegenheit wird getrunken, ein sekt zu feiern, ein schnaps zum verdauen, ein bier für den feierabend, ein glas wein zum essen oder ins essen... für jemanden der den alkohol so alltäglich in sein leben einbaut ist es schwer verständlich das man von geringen mengen auch abhängig werden kann. jedoch muß man von dieser alltäglichkeit schon abhängig sein? nicht unbedingt.. das ist fakt. aber für mich weiß ich das ich alkoholikerin bin. es ist sinnlos darüber zu diskutieren welche menge mich dazu gemacht hat. aber ich bin froh das ich es früh genug eingesehen habe. und nun werde ich eben diese hilfe dafür in anspruch nehmen, damit ich mir in einem schwachen moment nicht sage: ihr habt ja so recht, eigentlich ist es bei mir ja gar nicht so schlimm. ich hab noch zeit bis meine leber entgültig kaputt ist.
ZitatGepostet von unikum für mich ist man schon dann alkoholiker wenn man auf seine tägliche (eine) flasche bier nicht verzichten kann. da gibts kein schlimm oder nicht schlimm. denn die schwierigkeit sie stehenzulassen ist doch bei allen gleich. und für mich spielt es d keine rolle ob es nun ein vermeintlich harmloses bier ist, oder wein, oder schnaps.
Also das eine Bier würde bei mir unter "Gewohnheit" laufen, nicht unter Sucht. Gewohnheiten können auch ganz schön zäh sein, aber der Unterschied zur Sucht ist der, daß Sucht wirklich schädliches Verhalten ist und zu gesundheitlichen und/oder gesellschaftlichen Folgen führt. Wie der Name - Sucht kommt von "siech", was "krank" bedeutet - schon ausdrückt. Das eine Bier führt mit größter Wahrscheinlichkeit nicht zu solchen Folgen.
Und dann gehört zu einem Problem natürlich jemand, der das als Problem erlebt, sonst ist es keins - solange das Leben läuft, laufen die paar Biere nebenher als ganz normales Lebensrisiko, eines unter vielen.
hi uni, unser Oberarzt unterschied süchtig oder nicht u.a. auch nach den Entzugserscheinungen - schwitzen, Tremor, Ameisenlaufen, akustische Halu's, optische Halu's, epileptische Anfälle, Delir (führt ja ziemlich zum Tode oder zum Korsakov oder Demenz). Also da ist dann wohl doch ziemlich Schluss mit dem eisernen Willen dank Einsichtigkeit, weil du vorher bereits gestorben bist. Mit "nur" Psycho hatte er nicht viel am Hut, obwohl sein Personal dieses durfte, Gruß Max
Hallo Viktor, nachdem du erst neulich auf diesen Thread verwiesen hast und ich den total interessant finde, dachte ich, es sei eine gute Idee, den mal wieder "hervorzukramen". Vielleicht kann ja der eine oder andere auch was damit anfangen!?
ich bleib dabei, 1 Bier / 1 Schoppen pro Tag ist keine Sucht, sondern unschädliche Gewohnheit, wie der Kaffee frühs oder das Stück Kuchen zur Pause am Nachmittag. Nichts davon wirklich gesund, sterben werden wir an was anderem.
Das Problem ist das Maßlose. Da isses eigentlich auch egal, worum es geht, futter ich 12 Bratwürste wie Exkanzler Kohl zum Abendessen, kann ich mir anschauen, wie er nach jahrelangem "Training" aussieht. Net gesund, Ende. Ebenso Zigaretten, 1 am Tag? Laut Ärzten eher unbedenklich.
SUCHT heißt für mich maßlos, unkontrolliert. Und genau das habe ich einige Male bei mir erlebt, deshalb bin ich hier.
ZitatGepostet von 123js ich bleib dabei, 1 Bier / 1 Schoppen pro Tag ist keine Sucht, sondern unschädliche Gewohnheit, wie der Kaffee frühs oder das Stück Kuchen zur Pause am Nachmittag. Nichts davon wirklich gesund, sterben werden wir an was anderem.
Das Problem ist das Maßlose. Da isses eigentlich auch egal, worum es geht, futter ich 12 Bratwürste wie Exkanzler Kohl zum Abendessen, kann ich mir anschauen, wie er nach jahrelangem "Training" aussieht. Net gesund, Ende. Ebenso Zigaretten, 1 am Tag? Laut Ärzten eher unbedenklich.
SUCHT heißt für mich maßlos, unkontrolliert. Und genau das habe ich einige Male bei mir erlebt, deshalb bin ich hier.
Als erste Reaktion wollte ich Dir widersprechen, aber Du hast recht. Widersprechen deshalb, weil im Kopf ist: "aus Gewohnheit wurde Sucht".
Das, was wir ein böses Gewissen nennen, ist ja immer ein gutes Gewissen. Es ist das Gute, was sich in uns erhebt und uns bei uns selber verklagt. (Theodor Fontane)
ZitatGepostet von 123js ich bleib dabei, 1 Bier / 1 Schoppen pro Tag ist keine Sucht, sondern unschädliche Gewohnheit,
moin, moin,
seh ich anders, bei mir. tagelang "nur" ein glas wein oder einen cocktail am abend, seh ich aus heutiger, trockener sicht als versuchtes kontrolliertes trinken, um mir selber zu beweisen, dass ich durchaus mit alkohol umgehen kann.
und wenn ich noch nicht einmal über einen langen zeitraum auch auf dieses eine glas verzichten kann, ich das gefühl hab, da fehlt was und unruhig werde, ist das für mich süchtiges verhalten.