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Saufnix  
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Dieses Thema hat 211 Antworten
und wurde 18.136 mal aufgerufen
 Akute Hilfe
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Faust Offline




Beiträge: 5.520

21.05.2006 18:08
#196 RE: Hi Ihrs Zitat · Antworten

Auch gut.

Vor allem das mit dem Normalisieren.

LG
Bernd


RolfJR Offline



Beiträge: 215

21.05.2006 18:36
#197 RE: Hi Ihrs Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Igel
Rückfälle soll es auch schon bei langjährig zufriedenen Trockenen Alkis gegeben haben, welche sich absolut sicher waren nach dem Motto "mir passiert das nich", hab von der Spezies sogar schon einige kennengelernt.



Hi Igel,

jetzt lernst du von der Spezies noch einen kennen Ich hatte nach 12 Jahren Trockenheit wieder getrunken. Und das ist mir tatsächlich nicht passiert, sondern ich habe ihn gemacht.

Vorab: ich bin grundsätzlich der selben Meinung wie minitiger, was die Option auf Alkohol und vorallem, was die 'Denke' anbelangt.

Ich lebte von diesen 12 Jahren ungefähr 10 Jahre zufrieden abstinent und sorgte auch für meine Zufriedenheit, was durchaus mit einem gesunden Egoismus verbunden war und oft anderen nicht in den Kram passte. Nach zehn Jahren kamen Ereignisse in mein Leben, die mich eigentlich absolut überforderten und für die ich kaum oder keine Hilfe von außen annahm. Angefangen vom sogenannten 'plötzlichen Kindstod' meines Sohnes, der aber auf der Intensivstation noch gerettet werden konnte, aber dann 2 Jahre lang Monitor überwacht wurde, bis hin zu der Unfähigkeit, mich von meiner damaligen Frau zu trennen, die massiv rückfällig war, mit Männlein und Weiblein fremd ging, die Kinder vernachlässigte, während ich auch Nachtschicht war und vieles mehr.

Das alles brachte mich jedoch nicht zum trinken, ABER es veränderte meine 'Denke'! Und zudem fiel ich in eine tiefe Co-Abhängikeit, die ich von meiner Ursprungsfamilie her gar nicht kannte (weil weder Vater noch Mutter getrunken hatten). Ich bürdete mir alle Probleme auf, merkte meine eigene Unzufriedenheit nicht mehr, wollte alles alleine lösen, ließ von den familiären Problemen kaum etwas nach außen dringen und machte auf 'heile Welt'.

DAS war der eigentliche Beginn meines Rückfalles, denn ich war von einer "Denke, in der Alkohol keine Option" ist in eine "nasse Denke" zurück gefallen. Ob mir das bewusst war, oder ob ich das nicht sehen wollte, lasse ich jetzt mal dahin gestellt. Jedenfalls fand ich nach ungefähr 2 Jahren eine Gelegenheit, mir eine Flasche Wein zu öffnen und diese schmeckte als wäre sie die beste Flasche Wein der Welt gewesen. Das köstliche Nass war zu der nassen Denke hinzu gekommen und somit war alles komplett.

Wie es mir am nächsten Tag damit ging, wie ich Trinkpausen einlegte und mir in die eigene Tasche log und ein Jahr lang mit mässigem Erfolg versuchte wieder heraus zu kommen, ist wieder eine andere Geschichte.

Glücklicherweise lebe ich heute seit 7 Jahren wieder zufrieden abstinent und achte darauf (oder versuche es zumindest), dass ich mir diese "Denke, in der Alkohol keine Option ist" aufrecht erhalte. Dazu gehört auch, die Verantwortung für meinen Rückfall zu übernehmen, anzunehmen, dass die Entscheidung immer bei mir lag und auch immer bei mir liegen wird und weiter für meine innere Zufriedenheit zu sorgen, was zugegeben für mich nicht immer einfach ist.


Deshalb bewerte ich FÜR MICH diesen Satz "Es gibt keine lebenslange Garantie auf Trockenheit" anders als es vielleicht ein Alkoliker tut, der gerade ein paar Monate trocken ist. Für ihn ist dieser Satz wahrscheinlich hilfreich, um das Glas, das ja noch relativ nahe ist, stehen zu lassen. Für mich wäre er kontraproduktiv, weil er tatsächlich dazu verleitet, eine Option offen zu halten.

Für mich ist dieser Satz trotzdem wichtig, aber in einem anderen Sinn: es gibt für mich (für MICH, den ROLF) keine lebenslange Garantie darauf, dass ich meine abstinente Denkweise aufrecht erhalten kann, WENN ich nicht ständig dafür sorge und mir mein Innenleben bewusst mache. Das kann ich FÜR MICH so sagen, weil ich ja genau das erlebt habe.

Das Glas, der Alkohol ist dabei für mich sekundär, denn wenn ich über einen längeren Zeitraum in eine nasse Denkweise zurück falle, kommt der Alkohol später automatisch dazu. Er kommt DAZU, er ist nicht der eigentliche Rückfall! Und er MUSS dazu kommen, denn alles andere wäre viel zu anstrengend und würde zu viel Kraft kosten. Nasses Denken ohne Alk ist energieraubend.

Ob ich es schaffe, mir eine zufriedene, abstinente Denkweise zu erhalten, werde ich tatsächlich erst wissen, wenn ich tot bin. -

Wer innerhalb eines Jahres mehrere Alkoholrückfälle hat (baut, macht oder wie auch immer), der war MEINER MEINUNG NACH imemr noch in der nassen Denkweise gefangen und nicht rocken, sondern nüchtern, was ja aber auch etwas wert ist, denn ohne Nüchternheit keine zufriedene Abstinenz.

Es ist ein Weg, es ist ein Entwicklungsprozess und dir, Igel, wünsche ich, dass du deinen Weg einfach weiter gehst...

So, ist ein wenig lang geworden, trotzdem alles Gute

Rolf


polar Offline




Beiträge: 5.749

21.05.2006 18:37
#198 RE: Hi Ihrs Zitat · Antworten

miezegelb, du hast mich eben grad beeindruckt.

LG

Rolf


RolfJR Offline



Beiträge: 215

21.05.2006 18:43
#199 RE: Hi Ihrs Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von miezegelb
[i][quote]

Das stimmt Lutz, aber solange das deine Denke ist, bist du halt wenig bei dir. Die anderen die auch Rückfälle haben und auch noch langjärige sind sind Maßstab bei dir im Hinterstübchen, damit normalisierst du ob du dir dessen bewusst bist oder nicht.

Es ist aber halt so, die haben halt auch nicht genügend auf sich aufgepasst. Ramona



So isses

Rolf


miezegelb Offline




Beiträge: 2.677

21.05.2006 20:01
#200 RE: Hi Ihrs Zitat · Antworten



Hallo Lutz,

nochmal ich. Im prinzip will ich auf keinen fall was gegen Maßstäbe , Vorbilder oder Orientierungshilfen sagen.

Nur du orientierst dich eben im Moment hauptsächlich an den "Katastrophen" die "passieren".

und da musst du eben aufpassen das sie dann nicht auch eintreten.

Du könntest dich ja auch anders rum orientieren

liebe Grüße
Ramona


kahani Offline



Beiträge: 861

21.05.2006 20:16
#201 RE: Hi Ihrs Zitat · Antworten

Hallo,

so mittlerweile glaube ich das och für mich mit dem Thema „Gehören Rückäfälle dazu?“ ziemlich flachgestrickt umgehen.

Ich weiß, das es Rückfälle gibt. Sie sind Realität. Ich weiß aber ach, dass es zum Beispiel

auch schwere Verkehrsunfälle gibt. Ich male mir nicht Situationen aus, in es zu so einem gefährlichen Unfall für mich kommen kann.

Ich bin wachsam und konzentriert wenn ich Auto fahre, versuche meine Fähigkeiten realistisch einzuschätzen und verhalte mich in keiner Weise unfallträchtig.

Dieses Verhalten reicht für mich aus, dass auszugehen, dass ich nicht verunfallen werde.

Beim Autofahren spielt das verhalten anderer ja immer mit rein, daher ist es auch ein hinkendes Beispiel.

Doch ich bin fest davon überzeugt, dass meine Einstellungen im Kopf, das beeinflussen, was Realität wird.

Ich werde nicht wider Saufen, ist nicht das Resultat von Hochmut. Es ist meine heutige innere Überzeugung. Wenn mich mein Leben was anderes lehrt.................dann werde ich vielleicht was gelernt haben..............doch HEUTE ist es nicht dran.

Lieber Gruß Anita


RolfJR Offline



Beiträge: 215

21.05.2006 21:11
#202 RE: Hi Ihrs Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von kahani
Hallo,

so mittlerweile glaube ich das och für mich mit dem Thema „Gehören Rückäfälle dazu?“ ziemlich flachgestrickt umgehen.

Ich weiß, das es Rückfälle gibt. Sie sind Realität. Ich weiß aber ach, dass es zum Beispiel

auch schwere Verkehrsunfälle gibt. Ich male mir nicht Situationen aus, in es zu so einem gefährlichen Unfall für mich kommen kann.

Ich bin wachsam und konzentriert wenn ich Auto fahre, versuche meine Fähigkeiten realistisch einzuschätzen und verhalte mich in keiner Weise unfallträchtig.

Dieses Verhalten reicht für mich aus, dass auszugehen, dass ich nicht verunfallen werde.

Beim Autofahren spielt das verhalten anderer ja immer mit rein, daher ist es auch ein hinkendes Beispiel.

Doch ich bin fest davon überzeugt, dass meine Einstellungen im Kopf, das beeinflussen, was Realität wird.

Ich werde nicht wider Saufen, ist nicht das Resultat von Hochmut. Es ist meine heutige innere Überzeugung. Wenn mich mein Leben was anderes lehrt.................dann werde ich vielleicht was gelernt haben..............doch HEUTE ist es nicht dran.

Lieber Gruß Anita



Ja, Anita, deshalb sage ich auch: ich bin zwanzig Jahre trocken mit einer Unterbechung von 1 Jahr, auch wenn das manche nicht kapieren.
Aber damit lenke ich meinen Focus eben auf die 19 Jahre Abstinenz und das setzt eben ganz andere Resourcen frei.
Ich kann heute mit 51 Jahren sogar sagen, dass meine abstinente Zeit länger ist als meine Trinkzeit, ergo habe ich also mehr 'Erfahrung' mit trocken leben als mit nass leben.
Das, worauf ich meine Aufmerksamkeit richte, wird mehr

Lieben Gruß
Rolf


polar Offline




Beiträge: 5.749

21.05.2006 21:17
#203 RE: Hi Ihrs Zitat · Antworten

es ist für mich nicht wichtig wielange ich schon nicht mehr trinke,

es ist für mich viel wichtiger dass ich in zukunft nichts mehr trinke.


kahani Offline



Beiträge: 861

21.05.2006 21:24
#204 RE: Hi Ihrs Zitat · Antworten

Wenn ich Quantität und Qualität meiner trocknen Erfahrungen und Entwicklungsschritte und Handlungsmuster betrachte, ist der Zeitraum, der mir dafür bisher zur Verfügung stand ein wichtiger Faktor.

Das bedeut nicht, das Erfahrungen und Entwicklungsschritte von jemandem der 8 Wochen trocken ist, weniger Wert ist.


Doch ich habe mit 8 Wochen Trockenheit einfach noch nicht so viel über mich gesehen und verstanden, als 4 Jahre später.

Anita


Maja82 Offline




Beiträge: 5.096

21.05.2006 21:24
#205 RE: Hi Ihrs Zitat · Antworten

Für mich ist es schon wichtig zu wissen wie lange ich nicht mehr trinke..

es steigert mein Selbstvertrauen...


RolfJR Offline



Beiträge: 215

21.05.2006 21:29
#206 RE: Hi Ihrs Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von polar
es ist für mich nicht wichtig wielange ich schon nicht mehr trinke,

es ist für mich viel wichtiger dass ich in zukunft nichts mehr trinke.



Es ging ja auch nicht um die Zeitdauer, sondern ob meine Aufmerksamkeit auf Rückfall oder Abstinenz liegt.
Und wenn jemand von der Rückfallmöglichkeit spricht, auch von Lagzeittrockenen, dann liegt seine Aufmerksamkeit eben auch auf Rückfall (nämlich des anderen) und nicht bei seiner Abstinenz.


polar Offline




Beiträge: 5.749

21.05.2006 22:00
#207 RE: Hi Ihrs Zitat · Antworten

das eben auch langzeittrockene eben auch nach jahren wieder weitertrinken, bestätigt mich in meiner annahme dass es wichtiger ist, das leben so zu gestalten dass der alkohol, oder natürlich auch andere drogen, eben überhaupt keine optionen mehr sind, unter keinen umständen, als sich auf eine lange trockene zeit zu verlassen.

es wird für mich in meinem leben einfach nichts mehr geben das ein grund wäre wieder zu trinken.

ganz einfach darum, weil sich durch das trinken nicht das geringste zum besseren wenden würde.

darum erübrigt sich für mich ein "rückfall"

LG

rolf


RolfJR Offline



Beiträge: 215

21.05.2006 22:15
#208 RE: Hi Ihrs Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von polar
das eben auch langzeittrockene eben auch nach jahren wieder weitertrinken, bestätigt mich in meiner annahme dass es wichtiger ist, das leben so zu gestalten dass der alkohol, oder natürlich auch andere drogen, eben überhaupt keine optionen mehr sind, unter keinen umständen, als sich auf eine lange trockene zeit zu verlassen.

es wird für mich in meinem leben einfach nichts mehr geben das ein grund wäre wieder zu trinken.

ganz einfach darum, weil sich durch das trinken nicht das geringste zum besseren wenden würde.

darum erübrigt sich für mich ein "rückfall"

LG

rolf



Das ist gut so
RolfJR


gepard Offline




Beiträge: 851

22.05.2006 00:20
#209 RE: Hi Ihrs Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von minitiger2

und selbst leichte Anflüge von Appetit sitze ich leicht aus, wenn ich über die Folgen nachdenke



Ich bin derzeit oft etwas frustriert unterwegs und habe manchmal so Gedanken gehabt, wie das wäre, wenn ich mir vielleicht in den Ferien manchmal eine Dröhnung mit Bier genehmigen würde. Ganz schön nasses Denken, nicht wahr!

Das wäre natürlich absoluter Schwachsinn! Wenn ich das tun würde, würde ich nämlich auch wieder rauchen. Und außerdem habe ich das auch schon mal in Echt durchgespielt und habe mir dann beim zweiten Trockenwerden und Trockenbleiben gerade deshalb viel leichter getan, weil ich nun wusste, dass "wieder trinken" oder "ein bisschen trinken" rein gar nichts bringt und das Einfachste ist, trocken zu bleiben. ich hatte mir ja selber den Beweis dafür geliefert, dass das so ist.

Tja, momentan ist es nicht immer angenehm. Fast vier Monate nicht geraucht und es fehlt mir immer noch was. Noch dazu möchte ich jetzt wieder mit dem Gewicht herunterkommen. Lustig ist das nicht. Man neigt auch dazu, alles zu vermischen. Ich glaube, ich hätte Lust auf Nikotin oder gar Bier, und in Wirklichkeit habe ich Hunger und Appetit auf leckeres Essen.

Was Minitiger über das Aussitzen sagt, ist auch meine Meinung, nur manchmal vergesse ich diesen Gedanken. Ich lasse mich immer wieder gern daran erinnern, dass es so einfach ist, am Ball zu bleiben, auch wenn's zwischendurch mal wo zwickt.


Craschy Offline




Beiträge: 45

22.05.2006 00:47
#210 RE: Hi Ihrs Zitat · Antworten

Für mich ist es auch nur wichtig das ich ohne Alk zufrieden und Glücklich bin und das funktioniert jetzt seid dem 21.10.2001 egal wieviel Tage und Jahre das sind,soll doch der nachrechnen den es interessiert

"Kampftrocken" zu sein wünsche ich keinem.

In diesem Sinne gute Nacht Craschy


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