Hallo noch mal, das jetzige Thema Suizidversuch (das Wort Selbstmord ist bereits eine verfehlte Gleichstellung mit einer kriminellen Handlung) des Kindes, mein Sohn kifft macht mir sehr deutlich, dass wir selbst uns dann runterziehen lassen, wenn andere für sich Entscheidungen treffen, die wir nicht akzeptieren wollen.
So schwer es ist, aber jeder Mensch hat das Recht, über sein Leben zu entscheiden. Davor habe ich Respekt. Auch wenn ich mir etwas anderes für andere Menschen wünsche als einen Suizid, komme ich selbst in einen Konflikt, wenn ich denke, dass ich die Entscheidung des anderen verurteilen oder verhindern muss. Auch hier wieder die Machtfrage über andere Menschen.
Letztlich kommt dabei heraus, dass wir selbst uns als Versager fühlen, ohne dabei auch nur irgendetwas zu ändern. Ich freue mich, dass der Sohn überlebt hat. Allerdings. Und es ist gut, wenn die Eltern sich ebenfalls entschieden haben, keinen Rückfall zu bauen.
Aber auch, wenn es anders gekommen wäre, es ist nicht in unserer Macht und jede Entscheidung über sich selbst gehört respektiert (bitte nicht verwechseln mit Rechtfertigung !).
Ich selbst habe auch in meiner verzweifelten Fase überlegt, wie ich mir das Leben nehme. Ich bin heute sehr froh, dass ich es nicht gemacht habe.
Aber ich finde nicht, dass wir das Recht haben, eine solche Entscheidung zu sanktionieren, zu verurteilen oder zu bewerten oder gar uns selbst dafür verantwortlich zu machen. Sind wir denn allmächtig? Haben wir eine solche Macht? Die Machtlosigkeit gibt uns unsere Stärke und ihr Eingeständnis, die Demut und der Respekt läßt uns annehmen, was das Leben uns schickt. Wir haben die Möglichkeit zu wählen, was wir für uns selbst mit dieser Botschaft machen und für unser eigenes Leben für Lehren daraus ziehen.
Ein Nachsatz. Ich denke, dass es nicht darum gehen sollte, wer das schwerere Problem hat. Es ist ein ernstzunehmendes Problem, wenn der Sohn kifft. Es zu vergleichen und zu bewerten gegenüber einem Suizidversuch ist unnötig. Beide Vorgänge sind ernste Angelegenheiten. Eine Rangliste ist nicht so hilfreich. Soll der eine sich jetzt freuen, dass sein Sohn "nur kifft"?
Übrigens ist das wohl ein sehr verbreitetes Verhalten, was in jeder Klinik und auch Suchteinrichtung auftritt. Was ist noch schlimmer? Bzw. auch, wenn ich schon nicht der beste bin, dann will ich wenigstens der schlimmste sein. Mir hat mal jemand gesagt, ich könnte nicht mitreden, weil ich nicht so viele Rückfälle hätte. Hab ich gefragt: Wieviele Rückfälle braucht denn dann der 1. Vorsitzende dieses Vereins hier, um gewählt zu werden? Auch eine Form des Selbstwertes. Kommt dann noch hinzu, wenn dann die Angehörigen mit den Worten anfangen: "Ich bin ja n u r Angehörige, aber ..."
Darum bitte bemühen darum, nicht abzuwerten, bewerten, durchwerten. Dann gehts allen besser. Ist schwierig, auch oder gerade auch für mich.
[Als süchtiges Muttertier habe ich völlig überreagiert. Jedenfalls emotional. Kahani schrieb hier so schön, das ist kein Katastrophe sondern ein Problem, dass man bewältigen könne. Ich habe es jedoch als Katastrophe empfunden. Heute weiß ich, dass Kahani recht hatte, es ist tatsächlich nur ein Problem, wenn überhaupt.
Für mich beende ich nun diesen Thread. Bis zur nächsten "Katastrophe"
Hallo Mohnblume
Die Katastrophe war doch letztlich nur ein Problem...oder??
Ein problem- und katastrophenfreies Wochenende wünscht
ZitatGepostet von Matthias53 Hallo noch mal, das jetzige Thema Suizidversuch (das Wort Selbstmord ist bereits eine verfehlte Gleichstellung mit einer kriminellen Handlung) des Kindes, mein Sohn kifft macht mir sehr deutlich, dass wir selbst uns dann runterziehen lassen, wenn andere für sich Entscheidungen treffen, die wir nicht akzeptieren wollen.
So schwer es ist, aber jeder Mensch hat das Recht, über sein Leben zu entscheiden. Davor habe ich Respekt. Auch wenn ich mir etwas anderes für andere Menschen wünsche als einen Suizid, komme ich selbst in einen Konflikt, wenn ich denke, dass ich die Entscheidung des anderen verurteilen oder verhindern muss. Auch hier wieder die Machtfrage über andere Menschen.
Letztlich kommt dabei heraus, dass wir selbst uns als Versager fühlen, ohne dabei auch nur irgendetwas zu ändern. Ich freue mich, dass der Sohn überlebt hat. Allerdings. Und es ist gut, wenn die Eltern sich ebenfalls entschieden haben, keinen Rückfall zu bauen.
Aber auch, wenn es anders gekommen wäre, es ist nicht in unserer Macht und jede Entscheidung über sich selbst gehört respektiert (bitte nicht verwechseln mit Rechtfertigung !).
Ich selbst habe auch in meiner verzweifelten Fase überlegt, wie ich mir das Leben nehme. Ich bin heute sehr froh, dass ich es nicht gemacht habe.
Aber ich finde nicht, dass wir das Recht haben, eine solche Entscheidung zu sanktionieren, zu verurteilen oder zu bewerten oder gar uns selbst dafür verantwortlich zu machen. Sind wir denn allmächtig? Haben wir eine solche Macht? Die Machtlosigkeit gibt uns unsere Stärke und ihr Eingeständnis, die Demut und der Respekt läßt uns annehmen, was das Leben uns schickt. Wir haben die Möglichkeit zu wählen, was wir für uns selbst mit dieser Botschaft machen und für unser eigenes Leben für Lehren daraus ziehen.
Ein Nachsatz. Ich denke, dass es nicht darum gehen sollte, wer das schwerere Problem hat. Es ist ein ernstzunehmendes Problem, wenn der Sohn kifft. Es zu vergleichen und zu bewerten gegenüber einem Suizidversuch ist unnötig. Beide Vorgänge sind ernste Angelegenheiten. Eine Rangliste ist nicht so hilfreich. Soll der eine sich jetzt freuen, dass sein Sohn "nur kifft"?
Übrigens ist das wohl ein sehr verbreitetes Verhalten, was in jeder Klinik und auch Suchteinrichtung auftritt. Was ist noch schlimmer? Bzw. auch, wenn ich schon nicht der beste bin, dann will ich wenigstens der schlimmste sein. Mir hat mal jemand gesagt, ich könnte nicht mitreden, weil ich nicht so viele Rückfälle hätte. Hab ich gefragt: Wieviele Rückfälle braucht denn dann der 1. Vorsitzende dieses Vereins hier, um gewählt zu werden? Auch eine Form des Selbstwertes. Kommt dann noch hinzu, wenn dann die Angehörigen mit den Worten anfangen: "Ich bin ja n u r Angehörige, aber ..."
Darum bitte bemühen darum, nicht abzuwerten, bewerten, durchwerten. Dann gehts allen besser. Ist schwierig, auch oder gerade auch für mich.
ZitatSo schwer es ist, aber jeder Mensch hat das Recht, über sein Leben zu entscheiden. Davor habe ich Respekt. Auch wenn ich mir etwas anderes für andere Menschen wünsche als einen Suizid, komme ich selbst in einen Konflikt, wenn ich denke, dass ich die Entscheidung des anderen verurteilen oder verhindern muss. Auch hier wieder die Machtfrage über andere Menschen....
...Ein Nachsatz. Ich denke, dass es nicht darum gehen sollte, wer das schwerere Problem hat. Es ist ein ernstzunehmendes Problem, wenn der Sohn kifft. Es zu vergleichen und zu bewerten gegenüber einem Suizidversuch ist unnötig. Beide Vorgänge sind ernste Angelegenheiten. Eine Rangliste ist nicht so hilfreich. Soll der eine sich jetzt freuen, dass sein Sohn "nur kifft"?
Meinen Respekt für Deinen Beitrag.
Hallo Schneeflocke, minitiger, Lissy,
sorry, daß ich Euch in einem Ritt namentlich nenne, aber Ihr habt hier ja alle drei in diesem Thread richtig Feuer entfacht. Waren viele nachdenkenswerte Gedanken für mich dabei.
und zum Rest des scheinbar übergriffigen oder nicht-übergriffigen Massakers nur wortlos:
und heute zitiere ich leider keine Philosophen, welche den Idealismus, weder politisch noch moralisch aus verschiedenster Betrachtungsweise analysieren, obwohl es mir schon sehr auf der Zunge brennt...
Ich bin heute einfach nur simpel menschlich froh und glücklich, daß ich nicht mehr friere.
sonnensturm
Nachtrag:
Ich habe bisher nicht glauben wollen, daß Menschen nach einem Rückfall gedanklich bei *Null* anfangen, und da spielt anscheinend die *Menge* oder *Dauer* nicht so eine große Rolle, wo sie doch vorher so viel gedanklich in meinen Augen in eine für sich positive Richtung bewegt haben. Mittlerweile bin ich in meinem Glauben, auch beim lesen hier, etwas sehr erschüttert und im Zweifel.
Sonnensturm, "und da spielt anscheinend die *Menge* oder *Dauer* nicht so eine große Rolle," // richtig! Da kann sich eine Co aber nicht einfühlen, was du jetzt nach 2 Jahren langsam zu begreifen scheinst. " . . wo sie doch vorher so viel gedanklich in meinen Augen in eine für sich positive Richtung bewegt haben" // Nun musst du nur noch deine diesbezüglichen Bewertungen weglassen. mX
Nun musst du nur noch deine diesbezüglichen Bewertungen weglassen. mX
ich kann das nicht mehr hören!
(ja ,jetzt muss "auch ich" einmal die hose öffnen und zum himmel fahren.)
maxx, seit jahr und tag, (jedenfalls seit ich hier schreibe) predigst du das hallelulja vom "aber bitte ohne wertung" und melkst die kuh der "heiligen sachlichkeit". dabei scheinst du , hoch oben hinter deinem kamel, die zügel für dein schöngerede reichlich eng zu halten.
wenn du nicht in der lage bist , die grundsätzte deiner zeigefinger-maximen auch in die tat umzusetzten, dann lass dir wenigsten einmal gesagt sein, dass die widersprüchlichkeit, mit der du hier das lasso schwingst, mir ganz schön (jetzt aber langsam) auf den zeiger geht.
bremser (nein, nicht scharf auf sonensturm :grins2
Schön, dass du das jetzt mal so in deinen Worten gesagt hast, denn das Gefühl, dem du damit Ausdruck verleihst, beschleicht auch mich schon länger...
Huhu Max
Neulich bist du in einem deiner Beiträge sogar von Grundpuls 50 auf Grundpuls 0 runtergegangen. 50 kann ich ja schon nicht erkennen - 0 wäre jedoch mit Sicherheit tödlich. Vor dem Gezanke mit SoStu habe ich deine Beiträge wirklich gerne gelesen, aber seitdem ist es für mich die ewig selbe Leier, wie Bremser das ja gerade schon recht schön zusammengefasst hat.
Ben, Greenery, - ich schreibe hier weil ich schreibe. "Huhu Max . . . . . Vor dem Gezanke mit SoStu habe ich deine Beiträge wirklich gerne gelesen, aber seitdem ist es für mich die ewig selbe Leier . . ." // (hätte ich gar nicht gedacht) Dann lest doch meine Beiträge einfach nicht mehr. Also wenn Max mX oder mX erscheint, einfach ungelesen weitergehen (das war mal ein Vorschlag von Sonnensturm). Ich wüsste auch nicht hier gegen die Bordregeln verstoßen zu haben, oder?! Bevor hier ein ganz bestimmter "Ton" ausbrach, war ein Dialog jederzeit möglich. Jetzt aber kotzt bestimmt jemand über kurz aus Laune (?) dazwischen, und das soll man dann lustig finden. Aber vielleicht ist euch ja aufgefallen, dass ich kaum noch am Bord bin. Da ist dann Hoffnung für eure müden Augen. Aber ich kann ja mal darüber nachdenken, dass, für den Fall dass Sonnensturm mich gänzlich meidet, ich umgekehrt ein Gleiches tue. Nur damit sich eure zarten Gemüter wieder besänftigen können. Sonst deid ihr doch auch nicht so zimperlich! Und eigene Probleme habt ihr wohl nicht weiter? mX
Du altes Ei, was hälst Du doch immer die Fahne der Ehrlichkeit und des offenen Meinungsaustauschs hoch.
Und jetzt räumst Du das Feld, nur weil sich irgendwelche Leute nicht Deiner Sichtweise anschliessen wollen? Du weisst selbst, daß hier ausgeteilt und eingesteckt wird, und wenn Du Deine eigenen Sprüche von allgemeiner Gleichberechtigung der Meinungsäusserung auch nur ansatzweise ernst nimmst, dann sollte Dir doch klar sein, daß es nicht ausbleiben kann daß Du auch mal angeschossen wirst.
Genauso wenig, wie andere Deine Beiträge lesen müssen, musst doch Du Beiträge lesen die Dir nicht passen...also hast Du doch gar keinen anderen Grund, auf Deiner Palme zu bleiben, ausser dem daß es Dir grade gefällt da oben