Ich bin unter Schock. Sitze hier und mein Kopf ist leer. Mein Sohn (22) ist wieder bekifft. Er hatte heute frei und die Wohnung stinkt nach Grass. Die Fenster sind alle offen, ich habe es trotzdem sofort bemerkt. Und seine Augen! Ich weiß schon lange dass er kifft. Mehr nicht behauptet er. Als ich selbst noch gesoffen habe, war ich so verzweifelt, als ich es bemerkte. Doch mir fehlte die Kraft, etwas zu tun. Vor ein paar Monaten dann, habe ich ihm gedroht, wenn er nicht aufhört, schmeiße ich ihn aus der Wohnung. Habe ihm noch die Nummer und Adresse der Suchtberatungsstelle herausgesucht. Er hat mir versprochen damit aufzuhören. Er schafft es allein, meinte er. Jetzt sitz ich hier und weiß, dass er es nicht geschafft hat. Nun muß ich wohl konsequent sein und ihn rausschmeißen. Doch ich bin wie gelähmt. Er ist jetzt in seinem Zimmer und ich bin froh, dass ich ihn nicht sehen muß und mit ihm reden muß. Ich weiß einfach nicht weiter. So sehr habe ich mir für ihn gewünscht, dass er es schafft. Ich bin wütend. Er ist mein Sohn und ich liebe ihn. Ich habe mir solche Vorwürfe gemacht, dass es meine Schuld gewesen wäre, dass er mit Drogen angefangen hat. Ich habe doch abends gesoffen und mich zuwenig um ihn gekümmert. Mir fehlt sogar die Kraft, um zu weinen. Ich habe Angst.
Die Menge macht es. Schon seit etwa 5 Jahren. Er hat mich sogar schon beklaut. Geld und meine Fotoausrüstung um sich Stoff besorgen zu können.
Mit Mal mit Freunden kiffen könnte ich noch klarkommen. Aber fast täglich und allein. Ich habe nicht das Gefühl, dass er mit seinem Leben zufrieden ist. Doch er hat sich mir gegenüber sehr verschlossen.
ZitatDoch mir fehlte die Kraft, etwas zu tun. Vor ein paar Monaten dann, habe ich ihm gedroht, wenn er nicht aufhört, schmeiße ich ihn aus der Wohnung. Habe ihm noch die Nummer und Adresse der Suchtberatungsstelle herausgesucht.
Hallo Mohnblume,
tut mir leid, eine scheiss Situation. ich kann mir gut vorstellen das du Wut hast.
ich weiss ja nun nicht wie sehr abhängig dein Sohn ist.
Aber mit den Konsequenten rausschmeissen ist so eine Sache (meine Meinung) du solltest dann auch überzeugt sein das es das richtige ist und das es der Weg ist der ihm Hilft.
Wenn nicht quälst du dich nämlich noch mehr.
Ebenso die Drohung, da solltest du dir bewusst machen das du Macht ausübst, du stehst sozusagen nicht auf der gleichen Stufe mit deinem Sohn und ich kann mich noch erinnern als ich Jung war habe ich gerade mit Prodesthandlungen reagiert.
Vieleicht wäre ein Gespräch so auf gleicher Ebene von Freund zu Freundin (geht auch wenn du die Mutter bist) angebrachter ?
Ich weiss nicht, Patentrezepte gibts bestimmt nicht.
Also der Sohn von meinem einen hat auch eine Sch... nach der anderen gemacht...auch was mit Klauen u. ä. ..ist auch 22 und: er kifft wie ein Weltmeister und kriegt nix richtiges auf die Reihe...na, ja.. nen süßes Kind hat er mit in die Welt gesetzt...
Er ist vernunftmäßig nur zeitweise ansprechbar und verdrängt seine Probleme meist..ganz ähnlich wie sein Vater.. und fühlt sich zeitweise wie Supermann..schon fast nicht auszuhalten dann Wo ist denn der Vater von deinem Sohn? Könnte der helfen??
Ich finde es ultraschwer einsehen zu müssen, das ich auch meine auch meine Kinder von bestimmten Wegen nichtbhalten kann, auch wenn ich ganz fest davon überzeugt bin das es Irrwege sind.
Es ist eine Gratwanderung meinen Kinder rüber zu bringen, das sich sie liebe, aber trotzdem nicht alles toleriere und meine Grenzen ziehe. Und dies Grenzentiehen ist natürlich nicht spannungslos.
Mit Drogen gibt es hier nichts auffälliges. Grenzenziehen heisst hier eher unter welchen Bedingungen kan mein 20 jähriger Sohn hier bei mir wohnen und unter welchen geht es nicht.
Er möchte beruflich mal ganz hoch hinaus und dafür hat er sich eine private Hochschule ausgesucht, die einen richtigen Batzen Geld pro Monat haben will. Zm Herbstsemester soll es da nun losgehen. Im April kam er von der Bundeswehr zurück und legte sich erst mal nett aufs Sofa und wollte wohl auf den Herbst warten.
Ich gab ihm 4 Wochen Zeit um sich einen Job zu suchen um Geld zusammen zu sparen, für diese Uni und auch für seinen Lebensunterhalt. Bis er dann so aus denm Quark kam hat gedauert und streckenweise war ich über diese Lethargie arg sauer. Ich habe ihm aber uch sehr deutlich gemacht, das ich hier keinen 20 jährigen Sofadauerlieger mit grossen Plänen vollsponsore. Und er könnte es gern mal mit Harz 2 oder 4 und einer eignen Wohnungversuchen und an einer öffentlichen Uni studieren.
Aber siehe oh Wunder. Seit letzter Woche hat er einen 20 Stunden Vertrag in einem Call Center.
Ich bin fest davon überzeugt, das meine Söhnen Grenzen brauchen, die ich ihnen setzten muss. Manchmal tut es mir fast weh, wenn ich so hart mit ihnen umgehe.
Liebe und Konsequenz fühlt sich mnchmal für mich wie ein Widerspruch an. Doch es ist keiner, da bin ich irgendwo in mir drin auch wieder sicher.
Das ist nun lang geworden und ich hoffe, das es nicht allzu sehr am Thema vorbei ist.
dann hast du ja die alleinige Verantwortung, das ist schwer
na, ja.. er ist erwachsen mit seinen 22 Jahren und dann sollstest du ihn vielleicht auch so behandeln..etwas anderes erwartet man doch in diesem Alter auch nicht... er muß die Verantwortung übernehmen für sein Tun... und du müsstest vielleicht bei dir bleiben und schauen, wie wichtig es dir ist, daß deine Wohnung drogenfrei bleibt und wie es mit eurem Vertrauenverhältnis aussieht...ob du so leben möchtest/kannst... auf gleicher Augenhöhe..würd ich auch sagen... und auf einem klärenden Gespräch bestehen..als Erstes
ich hab da leider nicht so die Erfahrung... wünsche dir eine glückliche Hand!!
Welche männlichen Vorbilder hat er denn? Der Vater steht ja nicht zur Verfügung
ZitatLiebe und Konsequenz fühlt sich mnchmal für mich wie ein Widerspruch an. Doch es ist keiner, da bin ich irgendwo in mir drin auch wieder sicher.
Ja, das finde ich auch. Mir ist wirklich übel. Ich muß jetzt irgendwie konsequent sein. Doch ich weiß im Moment einfach nicht, wie diese aussehen soll. Doch der Rauswurf, wie ich ihn angekündigt habe? Verdonnern zur Suchtberatung zu gehen? Am liebsten würde ich jetzt ins Bett gehen, die Decke über meinen Kopf ziehen und morgen früh einfach so tun, als wäre nichts gewesen. Doch das ist falsch. Ich darf nicht mehr wegschauen. Damit helfe ich ihm und mir nicht.
Nochmal ich... immer erst bis zehn zählen... heißt: warte ab, bis du wieder einigermaßen ruhig bist und nachdenken kannst... ob du jetzt gleich reagierst oder in ein paar Tagen macht glaube ich keinen Unterschied.. dann kannst du dich auch nochmal in Ruhe informieren..
Versuch doch erstmal Ruhe zu bewahren...solch wichtige Entscheidungen kann man nicht im Zustand der Angst entscheiden, denke ich... Laß dir Zeit.
also gelegentliches kiffen halte ich auch nicht für sooo tragisch..aaaber,
du schreibst er hat dich schon beklaut,um an den stoff zu kommen
da wäre dann für mich doch eine grenze überschritten. denn dann scheint es sich auch nicht mehr um gelegentliches kiffen zu handeln.
ihn jetzt sofort vor die tür setzen ist auch so eine sache
ich würde es nochmal mit einem eindringlichen gespräch versuchen,wenn er wieder klar ist.so als letzten warnschuss. hoffentlich geht ihm dann ein licht auf
@Wilma, ich will keine Drogen in meiner Wohnung! Ich will mich auch nicht mit Menschen umgeben, die welche nehmen, da sich ihre Persönlichkeit damit verändert und sich nicht weiterentwickelt. Bei Menschen, die mir nicht so nahe stehen ist das für mich auch gar kein Problem, mich von ihnen zu distanzieren. Aber mein eigener Sohn? Ich habe durchleben müssen was Abhängigkeit für den Betroffenen bedeutet. Natürlich ist er alt genug selbst die Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen. Doch die Vorstellung, dass ihm vielleicht ein ähnlicher Leidensweg wie mir bevorsteht, bringt mich fast um den Verstand.
Ja, ein Gespräch werde ich mit ihm führen, wenn er wieder klar ist. Das verschafft mir auch ein wenig Zeit und ich muß heute nicht mehr reagieren. Aber ich bin so wütend. Hoffentlich verliere ich nicht die Fassung.