mir hilft bei extremen Gefühlen zu denken, daß das ja "nur" Gefühle sind und die mir faktisch nix "tun" können... also ich muß sie "nur" aushalten... und irgendwann gehen sie dann vorbei... dann stehen sie nicht mehr so in meinem Fokus und ich kriege mehr Abstand..
Gehts Euch auch so, dass ihr vor lauter Wut und Trauer heult, weil einem an manchen Tagen wieder bewußt wird, was man sich selbst und den Menschen die einen lieben, angetan hat mit seiner Sauferei?
Gehts Euch auch so, dass ihr vor lauter Wut und Trauer heult, weil einem an manchen Tagen wieder bewußt wird, was man sich selbst und den Menschen die einen lieben, angetan hat mit seiner Sauferei?
...kannste in diesem Fall ersatzlos streichen.
Ich hatte vor 2 Jahren das gleiche Problem mit meinem Grossen. Das er sich das Suchtverhalten seiner Eltern abgeguckt hat..o.K....lass ich gelten.
Aber seine damalige und auch noch heutige Freundin kommt aus einem 1a-Elternhaus. Die 3 Kinder wurden von der Mutter im eigenen Eigenheim von der Geburt an betreut. Der Vater ist Rechtspfleger und war/ist seine Mädels und den Jungen immer da. Nichts desdo trotz hatten die beiden Mädels für sich entschieden mit 13 bzw. 14 von Zuhause auszubüxen und in die grosse weite Welt zu ziehen. Die Beiden hatten auch Kontakte zur Drogenszene in Dortmund und die Schwester landete heroinsüchtig fast auf den Strich,wenn der Vater sie nicht beide in ein betreutes Wohnen geschickt hätte.
Sie wolltens einfach wissen...und hatten..O-Ton: "Keinen Bock auf dem Dorf zu versauern."
Heute sind sowohl sie als auch mein Sohn clean.
Du siehst...Erziehung ist nicht alles,was einen Menschen ausmacht.
Ich denke mal,er muss/will wohl seine eigenen Erfahrungen machen.
Als ich trocken wurde, da hing meine Waagschale komplett schräg. Nur die eine Schale war gefüllt, mit sooo viel Bedauern und Schuldgefühlen. Als ich wirklich begriffen hatte was ich mir und anderen in meiner nassen Zeit angetan habe hing das zentnerschwer an mir.
Bei AA sagten sie mir: Mach es wieder gut in dem DU es in jedem neuen HEUTE besser machst. Ich habe dann versucht diesen Weg zu gehen.
Un dann kam der Faktor Zeit ins Spiel von dem ich gestern geschrieben habe. Die Tage reihten sich aneinander: Wochen, Monate, Jahre.
Heute bedaure ich in stillen Minuten manchmal auch noch. Doch in der Waagschale ist nun auf der anderen Seite auch eine Menge Positives drin.............und deshalb tut das Negative auch nicht mehr weh.
schon wieder erinnerst du mich an meinen einen vor gar nicht allzu langer Zeit... ich hab das Gefühl (bei deiner sicherlich gut gemeinten Antwort:gut, daß dir nicht wirklich bewußt ist, was du mit deinen zeitweiligen Auszeiten/"Urlauben" deinen Lieben antust... ein nicht wirkliches Ernstnehmen spüre ich da und das macht mich etwas sauer, sage´n wir mal... die Ängste, die die Angehörigen ausstehen müßen...um den Trinkenden..um sich selbst (alleingelassen, besonders Kinder)... das ist richtig Scheiße! Und du hast Verantwortung, wenn du in sozialen Bezügen lebst... aus deinen Worten spricht fast Verachtung, so 'ne komische Härte??? Weiß nicht, is nur son bekanntes Gefühl, was da grad hochkommt..kann auch eingebildet sein
das soll aber jetzt nicht Wasser auf die Mühlen von Mohnblume sein... diese Schuldgefühle nützen niemandem... jeder Mensch ist liebenswert und immer kannst du neu anfangen (ist in der katholischen Kirche so praktisch mit dem Beichten)... Hauptsache man lernt draus und macht in seinem Rahmen das Beste aus der Situation! Na, ja...Schuldgefühle sind schon was ätzendes...
Find ich auch Wilma. Aber wenn sie nun mal da sind. Gibt ja keinen Ausschalter. Bin mir sicher, irgendwann verschwinden sie schon. Hab sie ja nicht oft. Ach was, muß mich doch nicht für meine Gefühle rechtfertigen!
Jau..aber Gefühle sind eben auch "nur" Gefühle und nix was dir z. B. wie ein Ziegelstein auf den Kopf fällt und ne dicke Beule macht (isch weis...ich verharmlose:zwinker1
Ja, eben nur Gefühle, doch die zu akzeptieren und auszuhalten, wo man sie doch jahrzehntelang mit Alk. betäubt hat, ist noch ganz schön ungewohnt. Manchmal sind sie großartig und manchmal ziemlich grausam.
Dicke Beule auf dem Kopf brauch ich wirklich nicht, hab ja immer noch meine dicke Backe.
ich habe es fast zynisch erlebt, in welchen Zusammenhang Du die Sucht deines Sohnes mit dem Mädchen aus guten Haus, das auf dem Strich gelandet ist, verbunden hast.
Ich sage nicht das wir uns in einem endlosem Schuldbrei baden sollten, aber Ursache und Wirkung im Auge zu haben kann bei der Bearbeitung von Problemen nur helfen.
Wenn ein Kind aus einer suchtkranken Familie selber an Sucht erkrankt, dann hat das eventuell auch was mit dieser Familie zu tun.
Und das ein Mädchen auf dem Strich landet nur weil es ihr auf dem Dorf zu langweilg ist, das glaubste doch nicht wirklich, oder?
ZitatWenn ein Kind aus einer suchtkranken Familie selber an Sucht erkrankt, dann hat das eventuell auch was mit dieser Familie zu tun.
Hallo Anita,
das ist schon richtig, wie du selbst angemerkt hast geht das ja nur zu bewältigen.
[quote]Mach es wieder gut in dem DU es in jedem neuen HEUTE besser machst.[/quote]
Also, wem nutzt es wenn ich im nachhinein schlechtes Gewissen habe..
Es geht nur zu bewältigen wenn ich für die Zukunft das beste daraus mache.
Das gleiche betrifft das Kind aus der Suchtkranken Familie, es kann letztlich auch nur gesunden wenn es einen Schlussstrich ziehen kann und im jetzt und heute Verantwortung für sich übernimmt.
Solange ich der schlechten Kindheit hinterhergeheult habe, solange habe ich auch gesoffen...