Ich denke, Schuldgefühle möchte wohl fast niemand irgendwem bewußt aufladen. Jedoch manchmal tut man das unbewußt, indem man seine eigenen Schuldgefühle mit der Erettung eines anderen Menschen, wie des eigenen Kindes, kompensieren möchte.
Ich denke, erstens funktioniert das so nicht, die eigenen Schuldgefühle so *wegzumachen* und zweitens war es für mich irgendwann wichtig, meine Gefühle, auch die negativen, bei mir zu lassen und sie nicht durch Aktivismus, wie den Retter spielen an anderen Menschen versuchen wegzudrücken oder zu mildern.
Während meiner Entgiftung habe ich viele Jugendliche kennengelernt, die wegen Cannabis entziehen mussten. Bis dahin wußte ich gar nicht, dass durch Cannabis eine solche körperliche und psychische Abhängigkeit entstehen kann. Ein junger Mann im Alter von 25 hatte sogar schon mehrere Psychosen aufgrund von regelmäßigen Cannabis-Konsum. Deshalb bin ich ziemlich kompromißlos, was den den Konsum dieses Zeugs angeht. Früher habe ich auch mal ein Joint geraucht. Aber höchstens einmal im Jahr. Hat mir nichts gebracht, ich hatte ja schon meine Droge, den Alkohol.
genau diese Gedanken beschäftigen mich auch. Das scheint mir eine Gratwanderung zu sein. Mir ist schon klar geworden, dass wir bis vor 9 Monaten beide in einem Karussell von eigener Abhängigkeit und gleichzeitiger Co-Abhängigkeit gefangen waren.
Wenn ich merkte, dass er kifft, habe ich gesoffen und mir eingeredet ist doch nicht so schlimm. Ging es ihm genauso? Mutter säuft, war schwer zu ertragen das mit anzusehen, also hat er gekifft. Er hat mich nicht auf meine Sauferei angesprochen und ich ihn nicht auf seine Kifferei. So soffen und kifften beide so jahrelang vor uns hin.
Ich habe es jetzt geschafft aus diesem Karussell auszusteigen, er noch nicht.
als ich mich noch in Kifferkreisen bewegt, habe ich’s natürlich auch probiert, doch bin dann weiterhin bei meiner Droge dem Alkohol geblieben.
Der Vater meiner Kinder ist oder war (so genau weiß ich das heute nicht) auch Gewohnheitstskiffer. Als ich dann trocken hatten wir noch für kurze Zeit Kontakt und sprachen auch über unsere Drogen. Als wir noch verheiratet war, war es soe ein System wie von Mohnblume beschriben.
Er bracht ein Argument, was ich öfters von Kiffern hörte. Alkohol macht dicht. Kiffen hat was mit Bewusstseinerweiterung zu tun. Mal ganz abgesehen davon, dass mir der Vater meiner Kinder nicht bewusstseinserweitert vorgekommen ist, glaube ich an dies harmlose Variante auch nur sehr bedingt.
Die Welt geht sicherlich nicht unter, wenn da hier und da, in seltener Einmalaktion ein Joint geraucht wird. Die Gefahr die ich sehe liegt wie beim Alkohol in der Gewohnheit.
Als meine Kinder nach vielen Jahren ohne Vater noch mal nach Niedersachsen gefahren sind um sich mit ihm zu treffen....................wurden sie stocksauer, als e abends eine Joint rauchte. Sie haben danach jeglichen weiteren Kontakt eingestellt.
Na nu bin ich aber baff! Sag ich doch zu meinem Sohn, dass ich heute mit ihm über seine Kifferei reden will wenn er von der Arbeit kommt. Guckt der mich ganz verständlos an. "Dann höre ich eben auf zu kiffen." meinte er. Ich machte ihn darauf aufmerksam, dass er mir das schon mal versprochen hätte, doch er wies das weit von sich und bestritt das ausdrücklich. Da war ich sprachlos. Will der mich nun für dumm verkaufen?
Jedenfalls bin ich ganz ruhig und sachlich geblieben. Bin ich schon mal froh, dass ich das geschafft habe.
ZitatGepostet von Mohnblume Während meiner Entgiftung habe ich viele Jugendliche kennengelernt, die wegen Cannabis entziehen mussten. Bis dahin wußte ich gar nicht, dass durch Cannabis eine solche körperliche und psychische Abhängigkeit entstehen kann. Ein junger Mann im Alter von 25 hatte sogar schon mehrere Psychosen aufgrund von regelmäßigen Cannabis-Konsum. Deshalb bin ich ziemlich kompromißlos, was den den Konsum dieses Zeugs angeht. Früher habe ich auch mal ein Joint geraucht. Aber höchstens einmal im Jahr. Hat mir nichts gebracht, ich hatte ja schon meine Droge, den Alkohol.
Hallo Mohnblume,
meine zwei Söhne haben mit ca. 13 Jahren ihre erste Kiff-Erfahrung gemacht. Sie sind heute 17 und 20 Jahre alt. Ergbenis: Der Große: - Hauptschulabschluss mit Ach und Krach - Verurteilungen wegen Beschaffungskriminalität - Entgiftung - abgebrochene Drogentherapie - Bewährungswiderruf - zur Zeit noch bis Ende Mai in Jugendhaft.
Der Jüngere: - Gymnasium, Realschule, Hauptschule - dann ca. zwei Jahre keine Schule mehr von innen gesehen - Verurteilung wegen Beschaffungskriminalität - zwei Jugendhilfemaßnahmen abgebrochen - bei der ersten hatte er immerhin seinen Hauptschulabschluss mit 'gut' machen können - Entgiftung - derzeit auf Entwöhnungsbehandlung und wartet auf seine erste LZT.
Das ganze Jugendleben drehte sich zu 98 % nur noch um Canabis, nicht etwa um härtere Drogen ! Dieser Konsum ist absolut nicht vergleichbar mit Kiffversuchen aus der Hippiezeit. Die Bongs knallen das Gehirn so weg, dass die nicht in der Lage waren, auch nur einigermaßen am gesellschaftlichen Leben teil zu nehmen. Nur noch Null-Bock und keinerlei Werte.
Beide haben auch Ziele, Vorstellungen über ihre Zukunft, Sehnsüchte, Wünsche....aber...der Bong gibt ihnen keine Chance, auch nur ansatzweise etwas auf die Reihe zu bekommen. Und Alkis sind da nur kranke Säufer, Kiffer sind aber NUR Kiffer...da ist es sehr schwer mit der Krankheitseinsicht.
Von mir haben beide eine Chance bekommen und werden sie wahrscheinlich auch zukünftig immer wieder bekommen (bin halt eben der Vater), aber trauen tue ich diesem 'Canabis' in keiner Weise, noch viel weniger als dem Alkohol.
Weshalb solltest du da Kompromisse eingehen? Aber auch hier gilt: drohe nichts an, was du nicht auch wirklich durchziehen kannst. Und mache dir an diesem Punkt nichts vor. Wenn dein eigenes Fleisch und Blut vor der Türe steht, setzt das so manche Regel außer Kraft..
danke Dir sehr, dass Du für mich die Geschichten Deiner Söhne aufgeschrieben hast. Es hat mich sehr betroffen gemacht, das zu lesen.
Ja, dieses NUR kiffen macht die Krankheitseinsicht sehr schwer. Canabis wird immer noch verharmlost, obwohl ich meine die Menge und die Regelmäßigkeit macht es. Genauso wie beim Alkohol. Wer mit umgehen kann, meinetwegen.
Diese Null-Bock-Stimmung stelle ich bei meinem Sohn auch fest. Straffällig oder so wurde er noch nicht. Realschulabschluß schon, doch Lehre geschmissen. Jetzt jobbt er bei McDonalds. Seltsamerweise macht ihm das aber spaß und zählt dort zu den besten Leuten, wie mir sein Chef mal erzählte.
Vor ein paar Wochen fand mein Sohn bei seiner Arbeit bei McDonalds einen Toten. Der junge Mann war in seinem Alter und hat sich auf dem Clo dort mit Heroin totgespritzt. So entsetztlich ich diese Geschichte auch fand, dachte ich im ersten Moment, gut Junge, dass Du das mal siehst wo das hinführen kann.
Ich habe einfach Angst um mein Kind, dass doch schon lange keines mehr ist. Er muß seinen Weg gehen, wie ich meinen gehen mußte. Vielleicht sollte ich ihm wirklich mehr vertrauen. Ach ich weiß auch nicht.
Danke Rolf. Sind und bleiben eben für uns unsere Kinder.
heute gibt es doch kein Gespräch mehr mit meinem Sohn. Habe mit meiner Therapeutin telefoniert. Habe ihre Telefonnummer für den Notfall bekommen. Bisher brauchte ich sie noch nie. Doch ich war so verunsichert, dass ich es gewagt habe sie anzurufen. Sie meinte, ich solle das Gespräch mit meinem Sohn vorher erst mit ihr besprechen. Am kommenden Mittwoch habe ich einen Termin. Ich wirke noch nicht so, ob ich tatsächlich weiß, was ich will. Sie hat recht. Fühle mich in einer Überforderungssituation.
Klargemacht habe ich meinem Sohn jedenfalls, dass er in meiner Wohnung nicht mehr kifft. Das hat er sofort akzeptiert und dass das Gespräch nur verschoben ist, jedoch zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden wird.
Huhu Mohnblume, liest sich auch für mich gut... und erstrecht, daß du dir Hilfe geholt hast!! Auch ich bin zum Glück davon runter immer alles allein schaffen zu wollen/müssen..
ZitatGepostet von Mohnblume Klargemacht habe ich meinem Sohn jedenfalls, dass er in meiner Wohnung nicht mehr kifft. .
Das war für mich eine eindeutige Regel, als ich ihn bei mir aufgenommen hatte, nachdem die Mutetr einfach weggezogen war. Ich ging sogar noch weiter: ich habe ihm gesagt:"wenn jemand von uns beiden über den Jordan geht, dann bist du das. Ich bringe mich in keine Gefahr durch dein kiffen...."
Tja, und das riß mir fast das Herz raus, aber akzeptieren musste er es. Ergebnis für mich: wochenlang war er unterwegs.
Rolf hast Du denn Menschen in Deiner Umgebung mit denen Du darüber reden kannst? Ich selbst habe darüber nachgedacht mir eine Selbsthilfegruppe zu suchen, in der ich mich mit anderen Eltern austauschen kann.
Allein in einer solchen Situation wie Du zu sein, stelle ich mir unglaublich schwer vor. Woher nimmst Du die Kraft das durchzustehen?
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Josefine!
), aber trauen tue ich diesem 'Canabis' in keiner Weise, noch viel weniger als dem Alkohol. 
