ich habe schon mal gelesen oder auch hier gehört das es immer so kleine schlechte Phasen geben soll...nach 3 Monaten, ca. im 6. Monat und nochmal nach einem Jahr Abstinenz.
Zum 3. Monat hin ging es mir ja realtiv schlecht mit viel Angst Zwangsgedanken usw. Das ging ca. 1-2 Wochen so
Jetzt komme ich zum 6. Monat hin und ich bekomme wieder ein Tief...ich merke das...bekomme wieder Angstgefühle und fange leicht an zu schwitzen..
Ich weiß das es ohne Alk alles besser wird...aber ich habe irgendwie Angst das mich die Kraft so langsam verlässt
Ich weiß wenn ich diese Hürde jetzt nochmal schaffe dann bin ich schon ein ganzes Stück weiter...
Ich hoffe ich packe es..
Wißt ihr warum das zu diesen Zeitpunkten kommen kann?
ich glaube nicht das es zeitlich festgeschrieben Phasen gibt, wo es uns mit unsererm Trockensein garantiert schlechter geht. Es gibt sicherlich Stimmugngsschwankunge, die sich in so einem gewissen Rahmen halten und die jeder hat. Wir sind ja keine Mshcinen, die immer gleichmässig vor sich hinrattern.
Wenn aber zu den Stimmungsschwankungen körperliche Symptome hinzukommmen, dann schliesse ich mich Inge an. Ein Chek beim Arzt kann da auf keinen Fall schaden.
von diesen Phasen habe ich auch noch nie gehört. Ich selbst habe zwar auch gute und schlechte Phasen, manchmal dauern die nur Stunden, Tage oder Wochen. Kommen ganz plötzlich und verschwinden dann auch wieder plötzlich. Sind aber überhaupt nicht an irgendwelche regelmäßigen Zeiten gebunden.
Aber jede schlechte Phase bringt einen doch wieder ein Stück weiter.
Aber jede schlechte Phase bringt einen doch wieder ein Stück weiter.
Ich empfinde das auch so, jedoch für mich nur, wenn ich diese Phase bewußt durchlebe, ohne mich darin zu verlieren, mich da rein zu steigern, davor wegzulaufen oder versuche mich daraus wegzubeamen, sondern nach Lösungen suche.
ZitatGepostet von Adebar Jeder Mensch,ob Alkoholiker oder nicht,hat gute und schlechte Phasen.
Der Meinung bin ich auch. Und dann kommt so ein "Tief", und schon interpretiere ich es als Hürde in meiner Abstinenz, die mich scheitern lassen könnte.
Irgend einem anderen Menschen, der nicht alkoholabhängig ist, geht es bei einem Tief auch schlecht (nehmen wir mal einen, der sich nicht mit Alkohol oder sonstigem tröstet). Was macht denn der? ...
Wenn ich ein Tief habe, wenn ich schwach bin, wenn ich frustriert bin, wenn ich unbefriedigt bin - muss ich mir dann (nur weil ich trockener Alkoholiker bin?) unbedingt einreden, dass ich jetzt gerne trinken möchte, und sonst fällt mir nichts ein? Geht es in dieser Verfassung nur darum: werde ich jetzt rückfällig oder nicht? Ich weigere mich, mich darauf zu reduzieren (ich versuch's). Mir steht genauso eine breite Palette an möglichen Aktionen zur Verfügung wie dem oben genannten Menschen. Und wenn ich sage "die Option Flucht in den Alkohol" ist bei mir jedenfalls gestrichen, dann ist das noch nicht einmal eine Einschränkung, denn diese Option nimmt der obige Mensch (wahrscheinlich stellvertretend für die Mehrheit aller Menschen) auch gar nicht wahr.
Das habe ich mir beim Thema "Saufdruck" schon oft überlegt. Wenn man in der Situation den Horizont nicht so einschränken würde auf die verklärte Erinnerung an vergangene Rauscherfahrungen sondern sich in dem Moment alles anschauen würde, dann ist doch der Zustand, in dem man sich befindet, nicht ein Appetit auf Alkohol oder Rausch sondern eine viel allgemeinere Fruststimmung, von der man weiß, dass sie jeder haben kann, und dass man sich auf vielerlei Weise ablenken, beruhigen, befriedigen, wegbeamen oder sonstwas kann.
Ich weiß, dass ich nicht über den Dingen stehe, und dass ich auch ein ganz normaler Alkoholiker bin. Aber es gefällt mir, so zu denken. Ich finde, unsere Selbstzufriedenheit hängt schon sehr viel davon ab, was für ein Konzept wir uns zurechtlegen. Ich finde, jeder sollte ein wenig an seinen eigenen Einstellungen feilen. Die Dinge kann ich oft nicht recht beeinflussen (das Tief ist vielleicht einfach da, ob ich jetzt was dafür kann oder nicht), aber man kann sich die Sicht der Dinge etwas zurechtrücken, bis es besser passt. Man darf das!
ich denke, gerade die schlechten Phasen oder Konfliktsituationen bergen ein hohes Potential an persönlicher Weiterentwicklung in sich. Ich empfinde das so, wie wenn das Leben einem ein paar Prüfungen mit auf den Weg legt, die man meistern muß, um dann in der nächsten schönen Phase des Lebens ein höheres Glücksgefühl empfinden zu können, mal durchzuatmen und das Leben einfach genießen und fließen zu lassen, und der nächste Stolperstein, der dann auf dem Weg kommt, plötzlich viel einfacher zu bewältigen geht.
Denn Stolpersteine wird es genug im Leben geben.
Es wäre blauäugig zu glauben, man wird den Rest des Lebens mit einem super Hochgefühl und verklärtem Blick durch dei Gegend laufen und es gibt irgendwann keine Probleme oder schlechten Phasen mehr.
Dieses Vorrecht haben wahrscheinlich nur strenggläubige Menschen, die an einen allmächtigen Gott glauben, welcher die Probleme für sie schon lösen wird.
Durch die bewußte Bewältigung der schlechten Phasen, werde ich stärker für kommende schlechte Phasen und sie hauen mich nicht mehr so schnell aus der Bahn, wie wenn ich vor den schlechten Phasen weglaufe und die Augen davor verschließe, weil ich dann in Zukunft auf einen Erfahungswert zurückgreifen kann, daß ich die letzte schlechte Phase ja auch gemeistert habe oder so.
stimme Dir zu. Jeder Mensch, ob Alki, oder nicht, hat gute und schlechte Phasen. Ist ja logisch.
Für den Alki. zu Beginn seiner Trockenheit, ist es aber noch sehr neu und ungewohnt, die schlechten Phasen ohne Alkohol zu bewältigen. Er hat es einfach nicht besser gelernt.
Ich persönliche empfinde das so, dass ich von einer schlechten Phase mit voller Wucht getroffen werde und diese erstmals ohne Filter Alkohol druchleben muß. Die Option zu trinken, ist für mich ausgeschlossen. Jetzt muß ich also eine neue Denk- und Verhaltensstrategie ersteinmal finden. Das kann schon manchmal Angst machen. Nichtabhängige Menschen haben mir da schon jahrzehntelange Erfahrung im nüchternen Umgang mit schlechten Phasen voraus.
Wenn ich eine schlechte Phase durchlebt habe, bin ich stolz auf mich, dass ich wieder ein Stück weiter bin in meinem Lernprozeß. Irgendwann einmal werde ich viel lockerer und angstfreier auch meine schlechten Phasen bewältigen können. Ganz genauso wie andere Menschen auch, oder sogar noch besser, weil ich sie bewußter bewältigen lernen muß.
So empfinde ich meinen Weg (Lernprozeß). Jeder hat natürlich seinen eigenen zu gehen und hat dazu vielleicht eine andere Weise, damit umzugehen.
Auf jeden Fall gilt für mich noch, das Leben besteht nun mal aus seinen guten und schlechten Seiten. Bin schon froh darüber, das ich das akzeptieren kann. (mußte ich auch erst lernen)
stimmt. Ich merke auch wenn ich eine schlechte Phase durchlebe, dass ich dadurch stärker werde
Die letzte schlechte Phase war eigentlich die schlimmste meines Lebens und ich sage mir auch heute, wenn mich die nicht umgebracht hat, dann diese auch nicht
ZitatNichtabhängige Menschen haben mir da schon jahrzehntelange Erfahrung im nüchternen Umgang mit schlechten Phasen voraus.
Das sehe ich anders. Es gibt viele verschiedene Methoden sich aus einer schlechten Phase oder ein schlechtes Gefühl wegzubeamen, da ist Alkohol wahrscheinlich nur eine Möglichkeit.
Ich bin jahrelang vor schlechten Phasen in meinem Leben z.B. physisch weggelaufen, fast wie ein gehetztes Tier, sogar einmal um den ganzen Planeten. Ich war da ganz sicher niemandem in irgendwas voraus, obwohl es nach außen hin für andere vielleicht so erschien. Ich hab mich selbst nämlich überall hin mitgenommen und die Probleme waren durch das weglaufen keineswegs gelöst, sie waren genau die gleichen, wie vorher, sie potenzierten sich durch das Weglaufen höchstens. Das Weglaufen hatte natürlich aus heutiger Sicht gesehen auch Vorteile, so wie alle Dinge für mich Vorteile und Nachteile haben.
Andere beamen sich durch das stundenlange abendliche in die Glotze schauen weg, wieder andere arbeiten sich halb tot, nur damit sie ihre negativen oder schmerzhaften Gefühle, Erlebnisse oder Erinnerungen wegdrücken können, wieder andere streben nach Ruhm oder Reichtum, um sich damit zu betäuben, und da gibt es unzählige Varianten, die nicht unbedingt gemeingültig als abhängiges Verhalten gewertet werden. Manche unterdrücken einfach ihre Gefühle und richten sich in einem äußerlich rational funktionalen Leben ein und unterwerfen ihr Leben funktionalen Routineabläufen und Zwängen.
Sonnensturm bist Du nicht auch (co-)abhängig gewesen?
Mit den Nichtabhängige meine ich psychisch gesunde selbstbewußte Menschen, die mit sich selbst ihren Frieden gemacht haben. Zufriedene Menschen, die das Leben so nehmen wie es ist. Mit den dazugehörigen Höhen und Tiefen. Die das Glück hatten als Kind in einer Atmosphäre aufzuwachsen, die geprägt war von großem Respekt, Liebe und Zuwendung, so dass sie als Kind schon alles Notwendige von ihren Eltern oder anderen Bezugspersonen mitbekamen, was sie als starke Persönlichkeit brauchen, um das Leben meistern zu können, ohne in irgendwelche gearteten ungesunden Abhängigkeiten ausweichen zu müssen.
Ansonsten war ich neben dem wegsaufen der Realität ebenfalls noch sehr aktiv im physischen Weglaufen, ins Hineinstürzen in die Arbeit (sogar auf Urlaub habe ich verzichtet), im andere um jeden Preis helfen wollen usw.usf.
ZitatGepostet von Mohnblume ...psychisch gesunde selbstbewußte Menschen, die mit sich selbst ihren Frieden gemacht haben. Zufriedene Menschen, die das Leben so nehmen wie es ist. Mit den dazugehörigen Höhen und Tiefen. Die das Glück hatten als Kind in einer Atmosphäre aufzuwachsen, die geprägt war von großem Respekt, Liebe und Zuwendung, so dass sie als Kind schon alles Notwendige von ihren Eltern oder anderen Bezugspersonen mitbekamen, was sie als starke Persönlichkeit brauchen, um das Leben meistern zu können, ohne in irgendwelche gearteten ungesunden Abhängigkeiten ausweichen zu müssen...