Hallo Viktor, ja, vielleicht hat es sogar damit zu tun, dass es mir so schwer fällt, Hilfen anzunehmen, denn normalerweise bin ich die Jenige, die hilft und nicht umgekehrt. Im Beruf, in der Freizeit, usw.. Vielleicht meine ich ja, ich wäre dann unglaubwürdig, wenn ich selbst auch Hilfen in Anspruch nehme. Könnte sein. Zumindest für mich ein Grund, mir mal Gedanken darüber zu machen. Danke Dir! LG Seele
Vielleicht meine ich ja, ich wäre dann unglaubwürdig, wenn ich selbst auch Hilfen in Anspruch nehme.
wenn Du Dein Selbstwertgefühl daraus ziehst, anderen zu helfen, dann bleibt von dem Selbstwert vielleicht nix mehr über, wenn Du selbst Hilfe brauchst.
Nimmst du die Leute, denen du hilfst, eigentlich ernst? Ich meine, wenn Du Dich selbst für unglaubwürdig hälst, wenn Du Hilfe annimmst, denkst Du über die anderen mit grosser Wahrscheinlichkeit ganz ähnlich. Denn hilfsbedürftig zu sein, scheint mir - für Dich - nix Gutes zu heissen.
Und dann ist noch die Frage, wieviel Selbstwert Du Dir zumisst, wenn Du ihn nicht aus der Hilfe für andere ziehst. So ganz für Dich alleine, meine ich. Denn Du sträubst Dich ja mit Händen und Füssen, Dir selbst was Gutes zu tun.
minitiger, Du sprichst wahrscheinlich von einem "Helfersyndrom", was ja auch ganz typisch ist. Ist mir nicht unbekannt. Gab sicherlich die Zeit in der ich half, um mich selbst besser zu fühlen und das Gefühl zu haben, gebraucht zu werden. Aber das sind heute nicht mehr meine Beweggründe. Ich nehme die Menschen unglaublich ernst, die meine Hilfe suchen und nicht selten sehe ich in ihnen mein Spiegelbild, erkenne mich wieder. Ich ziehe den Hut vor ihnen, dass sie sich auf den Weg machen, keine Frage. Aber es ist einfach so, dass man oftmals bei seinen eigenen Problemen recht "hilflos" dasteht und sich oft fragt, warum es bei einem selbst nicht funktioniert. Würden die Leute sich von mir nicht ernstgenommen fühlen, würden sie das spüren und kämen nicht mehr wieder, dessen kannst Du sicher sein. LG Seele
Ich schließe mich dem Vicco mal an... hatte zwar keine direkte stoffliche Suchtproblematik, aber habe auch eine Therapie gemacht und mir helfen lassen, zum Glück...(auch kürzlich wieder in der Angehörigenberatung!!) Das größte Problem war für mich, es überhaupt zulassen zu können. Dieser erste Schritt allein war schon ein sehr großer in Richtung "gesünder", "normaler" werden. Auch ich dachte, ich muß alles alleine schaffen und wenn, höchstens anderen helfen... mir fehlte (fehlt teilweise immer noch) Vertrauen... hatte wohl eher folgendes in meinem Leben gelernt: Wenn dir geholfen wird, dann irgendwie und irgendwie nicht "richtig"... meine Mutter hat ganz viel für mich getan und mir gegeben, aber das, was sie konkret tat hatte wenig mit mir zu tun... sie hat mich durch ihre Brille betrachtet und mich, Wilma nicht sehen können (wollen ?)... so von hinten durchs Auge...
Ich hoffe, du versuchst es wenigstens mal...was hast du denn zu verlieren? Du kannst eigentlich nur gewinnen... und sich zu überwinden und den Schritt zu tun, ist schon ein erster Gewinn! Alles Liebe!
ZitatGepostet von Seele62 Würden die Leute sich von mir nicht ernstgenommen fühlen, würden sie das spüren und kämen nicht mehr wieder, dessen kannst Du sicher sein. LG Seele
ob ich mir hier über irgendwas sicher bin, ist eigentlich uninteressant. Mir gehts gut, ob Du jetzt so oder anders weitermachst.
Für mich wäre es denkbar, daß Du den Leuten halt erzählst, was sie hören wollen, weil Du es brauchst, daß sie wiederkommen. Ob das richtig ist, weiss ich nicht, und ich behaupte es auch nicht.
Bei jemandem, der seine Welt durchs Bier betrachtet, halte ich jede Form der Selbsttäuschung für möglich.
beim Alkoholismus kommt ja noch dazu,daß,wenn ich mir dabei helfen lasse,davon loszukommen,ich automatisch in Zugzwang gerate,und mir unliebsame "Zeugen" ins Boot hole.
Solange "man" sein Ding selber durchzieht gibts wenigstens keine langen Gesichter,wenn "Mans" trotzdem nicht schafft oder schaffen will oder kann...oder wie auch immer. Ist immer noch eine Art von Hintertürchen,wage ich mal anhand meiner Geschichte zu unken.
Ich musste auch erst völlig verzweifelt sein,bevor ich auf die Idee kam die Fahne zu schwenken und mir helfen zu lassen...
Große Fehleinschätzung, minitiger! Glaubst Du ernsthaft, dass so viele Menschen so unmündig sind, dass sie nicht kapieren, wenn man nur in ihr Horn blässt? Nur nebenbei bemerkt, in dem was ich in meiner Freizeit tue geht es nicht um`s Erzählen, sondern um`s Erleben. Von daher,fällt deine Einschätzung flach. Und.... , ich brauche es nicht, dass sie wiederkommen, denn das tue ich, weil es mir Spaß macht und den Leuten, die zu mir kommen. Und wir viel voneinander lernen können. Für´s Geldverdienen habe ich meinen eigentlichen Job. Also warum sollte mir daran gelegen sein, dass sie wiederkommen? Es bedeutet für mich im Monat 2 Abende ohne Alkohol!!!!! Zum besseren Verständnis müsste ich näher darauf eingehen, aber dazu habe ich momentan keine Lust. Vielleicht ist es irgendwo möglich, irgendetwas mal nicht zu hinterfragen oder zu bewerten. LG Seele
schade für dich, dass du wieder trinken musstest. Das erste was nun zu machen ist, ist wieder von vorne zu beginnen, wieder das erste Glas stehen zu lassen. Tag 1, Tag 2, Tag 3 usw.
Mich irritiert etwas, dass du dich so vehement dagegen wehrst, dir Hilfe beim Trockenwerden zu suchen.
"Es bedeutet für mich im Monat 2 Abende ohne Alkohol!!!!!"
Dies kannst du jeden!!!! Abend haben, beim Besuch einer SHG beispielsweise. Warum verwehrst du dir dieses Seele?
Hallo minitiger, ich belasse es jetzt dabei, denn ich finde es erschreckend, welche Meinung Du von anderen Menschen hast und will jetzt nicht mehr weiter darauf eingehen. LG Seele
Liebe lachfalte, mit diesem Satz wollte ich nur klar machen, dass ich das nicht für mein persönliches Wohlbefinden tue, anderen Menschen diese Abende zu "opfern", denn ich hätte mich auch da besaufen können! Darin sah ich ja immerhin mehr! Zumindest in den letzten Monaten. LG Seele
ich nehme meine Klarheit aus meiner Vergangenheit. Auch ich habe viel und oft versprochen und nichts getan. Aufgehört und wieder angefangen. Nach nunmehr 5 Jahren Therapie bin ich endlich wieder ein Mensch, der glücklich sein kann und eben auch manchmal traurig.
P.S. Meine Schokofressphase hat sich nach 2 Jahren Abstinenz von alleine verabschiedet und 10 kg sind runter.