Hi all, Ich möchte, daß meine Umwelt es akzeptiert daß ich keinen Alkohol trinke– ohne Nachzufragen. Mehr nicht. Nur mal ein Beispiel : Freundin mit Kindern, ihre Eltern und ich waren essen. Am Schluß kam die Bedienung und brachte für die Erwachsenen einen Schnaps. Ihr Vater und meine Freundin sagten: nein Danke, ich muß noch fahren - der Fall war erledigt. Ich sagte: nein Danke, ich möchte nicht: - Darauf die Bedienung: das ist ein ganz toller..sollten Sie mal probieren. (Häh- red ich einen Bergdialekt dachte ich mir ).. Die 14jährige gleich darauf: XY trinkst du keinen Alkohol ? Das will ich damit zum Ausdruck bringen: Die Bedienung hakt nach(!) und was sagt man einem Kind? Warum werde ich von der 14jährigen angesprochen obwohl Ihr Umfeld - Mutter,Vater, Onkel Tante.... nicht trinkt ( oder soll ich schreiben: wenig Alkohol konsumiert)? Wie soll ich es ihr sagen ? Daß ich ein trockener Alkoholiker bin – nein Danke - so weit bin ich noch lange nicht es einem Kind zu stecken, auch wenn es die Tochter der Freundin ist, und was sagt man ihren beiden 12 und 6 jährigen Geschwistern die dabeisitzen ?????????? Was würdet ihr sagen ?
Schon einmal Danke für Eure zahlreichen Antworten !
ich sage ..."nein danke, ich trinke keinen Alkohol"... Sollte jemand "nachhaken" sage ich ..."ich trinke keinen Alkohol, haben Sie damit ein Problem?"...
Das sage ich wirklich.
Die Reaktionen speziell auf meine Frage sind manchmal erstaunlich ...
Dem Kind einer Freundin muss ich nichts erklären. Wenn ich sage dass ich keinen Alkohol trinke und das Kind versteht es nicht, sage ich es noch einmal. Die Antwort auf die beliebte Frage ..."wieso?"... lautet in dem Fall ..."weil ich keinen Alkohol trinke"... ich finde, das ist Erklärung genug .
ich begegne natürlich auch Leuten, die meinen, mir was Gutes tun zu müssen oder irgendeine Erklärung haben wollen.
Ich lebe damit, genauso wie ich mit irgendwelchen anderen Dingen lebe, die ich nicht einfach aus der Welt schaffen kann.
Bei der Bedienung bleibe ich hart, das bringt weder sie noch mich um. Einem Kind würde ich vielleicht erzählen, daß es mir nicht gut tut, daß ich mich schlecht fühle, wenn ich was trinke - stimmt ja auch. Ich binde auch nur wenigen Leuten auf die Nase, daß ich Alkoholiker bin - aber zu erzählen, daß ich für meinen Geschmack mal zu viel getrunken habe und es lieber bleiben gelassen habe, hab ich überhaupt kein Problem.
Selbst bei dieser Antwort wurde ich schon gefragt : Ja und warum trinkst Du nicht ???? Die Leute sind so blöde oder intolerant oder was auch immer – und was sage ich dem Kind- das hakt nach. Ich sagte der 14jährigen daß Alkohol mir nicht schmeckt. Ihre nächste Frage: aber du hast schon mal Alkohol getrunken- meine Antwort: ja, narürlich, deshalb weiß ich auch daß er mir nicht schmeckt. Immer diese Dikussionen............ Das regt mich auf. N E I N ist ein vollständiger Satz – das kapieren halt viele nicht.Jetzt werde ich mich zufrieden dem Abend widmen. Danke für die Antworten. Joker61
... verstehe so langsam wie du das meinst. Stimmt ja auch, wenn mich jemand fragt ob ich eine Zigarette möchte und ich antworte ..."nein, ich rauche nicht"... fragt auch keiner nach ... "wieso nicht" ...
Puh, ich glaube so langsam finde ich in diesem Forum meinen Schreibstil. Aber das ist wohl der Punkt um den es geht - der Rest ist nur Beigabe zur Erklärung. Ich möchte mich nicht mehr erklären müssen. Ganz einfach. Nicht wie, wo, weshalb oder warum. Rot ist rot und gelb ist gelb Basta. Aber das rüberzubringen fällt mir schwer. Und deshalb bin ich hier. thx joker 61
ich finde es auch komisch, das man erstaunt angeguckt wird, wenn man keinen Alkohol trinkt. Ist wirklich komisch, nicht rauchen ist selbstverständlich, nicht trinken nicht. Obwohl ich von einigen auch schon bewundert angesehen wurde, das ich feiern kann ohne zu trinen.
Naja, ich hab mich damit abgefunden. Die Menschen kann ich eh nicht ändern. Und diskutieren, da habe ich zu 99% keinen Nerv zu. Auf die Frage, warum ich nichts trinke sage ich einfach: Weil ich nicht will. Und wenn dann nochmal ein warum kommt eben nochmal: Ich will nicht. Punkt und Ende. Da kann ich gut mit leben.
Eine ehemalige Arbeitskollegin hatte nie ein Alkoholproblem und trinkt schon seit vielen Jahren keinen Tropfen Alkohol. Sie ist sogar eine etwas militante Nicht-Trinkerin (so wie es das bei Nichtrauchern gibt); wenn sie zu Weihnachten Sekt und ähnliches geschenkt bekommt, sagt sie (wenn der Schenkende ihr unsympathisch ist): "Wieso glaubt der, dass ich eine Alkoholikerin bin?" Sie mag einfach keinen Alkohol. Wahrscheinlich weil sie in der Familie ein paar Säufer hat (haben ein Weingut im Burgenland, wo sie oft mithilft).
Ich habe - als ich schon längst zuviel trank - mehrere solche Nichttrinker kennengelernt, auch weniger militante. Die haben prinzipiell nie Alkohol getrunken und angebotenen Alkohol immer abgelehnt, ausnahmslos. Diese Leute rufe ich mir wieder mehr ins Gedächtnis, seit ich nicht mehr trinke, denn es ist schön zu wissen, dass es viele Menschen gibt, die nicht trinken, und nicht nur solche, die schon alkoholabhängig waren und dann trocken lebten.
Das unangenehme Gefühl, wenn man gefragt wird, warum man nichts trinkt, hat nur mit einem selbst zu tun. Die oben genannten werden genauso gefragt und haben kein unangenehmes Gefühl dabei, nicht mal bei dem Gedanken, dass die anderen glauben könnten, dass sie trockene Alkoholiker wären. Also was soll's?
Nur keine Paranoia aufkommen lassen! Rechtfertigung ist man auch niemand schuldig. Nahestehenden sagen zu können, dass man "nicht mehr trinkt ...", ist aber auch was Feines! Ich habe oft, auch zu weniger vertrauten Personen, gesagt: "Ich habe mir das Trinken schon lange abgewöhnt." oder auch "Ich habe mir das Biertrinken abgewöhnt." Ich muss ja niemand Einzelheiten schildern, wie schlecht es mir mal gegangen ist oder wie (alkohol)krank ich eigentlich bin. Was ich von mir gebe, ist auch nicht immer gleich. Je nach Tagesverfassung, je nachdem wer diese Personen sind, je nach Laune, je nach Situation, weiß auch nicht. Lügen würde ich nicht, aber ich entscheide selber, wieviel ich preisgebe. Manchmal auch gar nichts. "Ich trinke nichts! Ich mag keinen Alkohol." Ist ja nicht gelogen. Alkohol tut mir nicht gut. Wenn jemand nachhakt, dann hat er selber ein Problem oder überlegt vielleicht noch, ob er denn eines haben könnte. Wie ich noch getrunken habe, habe ich mich auch immer gefreut, wenn alle anderen auch getrunken haben. Unter Nichttrinkern zu trinken war mir immer etwas peinlich.
ich finde es super, dass du konsequent geblieben bist, also trocken geblieben. Anders geht es ohnehin nicht.
Das mit der Zufriedenheit ist so eine Sache. Da du schon länger trocken bist als ich, müsstest du mir mehr darüber sagen können als ich dir.
Ich bin dafür, dass man möglichst nichts vermischt: also auf der einen Seite trinke ich nichts mehr, und das ist das beste, was ich für mich tun kann, also bleibe ich dabei. Und auf der anderen Seite bin ich oft unzufrieden und frustriert. Das wird sicher nicht immer gleich bleiben. Und ich habe beschlossen, dass das nichts mit Alkohol oder Trockenheit zu tun hat. Ich bin zufrieden mit mir, dass ich es (schon so lange) geschafft habe, trocken zu bleiben und dass ich mir damit viele Probleme erspare. Manchmal hilft auch ein wenig nachdenken über die Vergangenheit, wie mies der alkoholische Schlamassel war und wie man sich gewünscht hat, da raus zu kommen und es sich nicht vorstellen konnte, dass es ein Leben ohne Alk gibt. Da wird man gleich wieder etwas dankbarer. Dort will ich jedenfalls nicht mehr hin. Die nüchternen Probleme reichen völlig aus. Nüchtern lassen sie sich meist auch lösen bzw. kann man sich zumindest mit ihnen auseinandersetzen und muss nicht davonlaufen.
Ich bin momentan überhaupt nicht zufrieden, nicht mit mir und nicht mit der Welt, aber ich denke, es wird sich wieder bessern. Die Stimmung ist ja nicht immer gleich schlecht. Wenn ich nie im Leben getrunken hätte, würde es mir jetzt genau so gehen. Weiters denke ich, dass sich mein alkoholkrankes Gehirn immer noch ein wenig "regeneriert" - das soll ja recht lange dauern. Vielleicht kommen da im Laufe der nächsten Zeit noch ein paar selbst produzierte Glücksbotenstoffe dazu. Jedenfalls habe ich noch Hoffnung.
Hi gepard ! Ich glaube wir zwei sprechen die gleiche Sprache. Diese Sch.. Probleme. Ich habe ja in der Gruppe schon mal erwähnt: Wenn du trinkst und hast ein Problem- egal, hau dir 2 Bar auf die Uhr und die Welt ist wieder bunt. Bist du nüchtern, dann hast du ein Problem mehr – nämlich: du musst da durch. Und z.Zt. macht mir meine Beziehungskiste mein Leben unerträglich – gereizt, Schlafstörungen, Gewichtsabnahme ohne Ende… Auf der anderen Seite mache ich auch Witze über Alkohol- ja nach Laune. Ich war schon mehrmals tief unten ( Suizidgedanke ) aber ich trinke nichts mehr – und das sagt doch alles aus. Genau so die Tatsache wie ich entgiftet habe – s.o. 1.Beitrag. Ich binde ja nicht jedem auf die Nase dass ich ein trockener bin. Bis es halt nicht mehr anders geht – und dann reagiere ich gereizt. Ob ich jetzt ein- oder dreimal sagen muss das ich keinen Alkohol trinke- am Inhalt der Aussage ändert sich doch nichts. Daran muss ich noch arbeiten – wenn ich den Kopf wieder frei habe. Was ich so fies finde: Hast du „Gas“ bist du der Spielball der anderen, wirst ausgelacht und kannst dich nicht wehren- darum setzt du noch einen Schluck drauf.. Jetzt als „trockener“ bleibt die Belohnung aus- die Belohnung dass du ein anderer, ein besserer Mensch geworden bist. Seit ich abstinent lebe, klebt mir das Pech an den Füßen – wo ist meine Belohnung, die ich mir verdient habe ? Die einzige Belohnung die ich möchte ist mit meiner Freundin zusammen bleiben zu können, und auch diese Belohnung bleibt mir versagt. Ex hat sich ihre Belohnung für ihr "Helfersyndrom" schon verdient, privat und finanziell: Mit Ihrem Freund zusammen in einer großen Wohnung, Hauskauf ist geplant, neues großes Auto.....uvm. Und ich? Alles andere ist für mich eine positive Zugabe die ich vorher ohne Alkohol ja auch konnte: Klar denken und reden können, sich sicher unter Menschen bewegen, Autofahren ohne Angst vor einer Kontrolle, locker mit Kunden umgehen etc. Und deshalb kann ich noch nicht zufrieden sein – mir geht es halt noch nicht gut. Es ist spät, gute Nacht allerseits joker 61
Eine Belohnung kann ich nicht von außen erwarten, schon gar nicht verlangen. Die bekommen andere auch nicht, denen es eigentlich besser gehen müsste als mir (was auch nicht immer der Fall ist). Ich kann versuchen, das eigene Belohnungszentrum etwas zu stimulieren. Früher habe ich das mit Alkohol gemacht - der fällt jetzt weg. Vielleicht hast du da immer noch eine Art Loch. Hast wohl gedacht, trinken aufhören, und es wird alles gut. Aber es gibt andere Möglichkeiten. Etwas leisten und dann stolz auf mich sein; eine unangenehme Situation aushalten und dann erleichtert sein, dass ich ich selbst geblieben bin und weitergemacht habe; eine Radtour; mit einem Freund essen gehen; mir genug Schlaf gönnen und das Telefon auf stumm schalten; so Sachen in der Richtung. Ich als Klassikfreak mache das oft mit Musik, einem Konzertbesuch, Theaterbesuch, Kino, ein Wochenende auf dem Land, in den Bergen, oder von den Bergen oder vom Meer träumen? Es gibt einen Luxus, den ich mir nur selten gönnen kann: zu einer normalen Zeit schlafen gehen, am Morgen ohne schlechtes Gewissen ausschlafen und den Tag frei haben und genießen.
Diese Selbstbelohnungen in den grauen Trott eingebaut, und schon bin ich fähig zu denken: Eigentlich geht's ja.
Das Gefühl, dass man mir alles weggenommen hat und ich mich jetzt überhaupt nicht mehr freuen kann, hatte ich, als ich zu rauchen aufhörte. Obwohl schon lange trocken, fehlte mir da erstmals sogar das Bier und alles drumherum. Ich bin ein halbes Jahr rauchfrei, aber noch weit entfernt, ganz zufrieden zu sein, aber oft vergesse ich den Gedanken an die fehlende Zufriedenheit. Man hat ja auch noch anderes zu tun.