liebe Friedi, Protest !!! Du hast ja sooo recht mit deiner getroffenen Äußerung (der scheinbaren demnach virtuellen Gefühle), aber ich habe dennoch so wie zweigleisig? oder schizophren? immer gewusst woran das alles lag. Insofern war das ASS (armeSauSyndrom habe ich hier gelernt) zwar nicht nicht vorhanden, aber eher dann doch durchgehend Einsamkeit aber sage es keinem sonst brichst du gleich zusammen, aber stets & immer gewusst weshalb, Gruß Max
Mein ältester Sohn leidet an Borderline, sprich er verletzt sich selbst. Dies geschieht aus einem Gefühl der tiefsten Trauer heraus. Und dieses Gefühl der Trauer ist für ihn sehr präsent, obwohl jeder Aussenstehende (mich eingeschlossen) absolut keinen äußeren Grund für diese Trauer sieht. Aber spielt das eine Rolle? ER fühlt sie, und zwar SEHR real. Und es wäre in einer solchen psychischen Situation absolut unangebracht dem Betroffenen zu erzählen, er lebe in einer Scheinwelt und bilde sich alles nur ein. ICH nehme seine Traurigkeit in diesen Phasen durchaus ernst,weiss aber auch, daß ich ihm aus diesem Tal nicht heraushelfen kann. Er sagte mir einmal, daß es ihm schon helfen würde, daß ich ihm seine Traurigkeit GLAUBE, denn ein "Ausreden wollen" dieser Gefühle bewirkt, daß er noch tiefer in dieses Loch rutscht, weil er das meint, daß seine Gefühle nicht RICHTIG sind. Es ist schlecht zu erklären, was in meinem Sohn vor sich geht, ich kann es ja teilweise selbst nicht verstehn. Aber ich habe gelernt zu akzeptieren.
genauso verhält es sich ja auch bei depressiven. objektiv gibt es oftmals keinen, aber auch gar keinen grund traurig zu sein. und doch empfinden sie absolute hoffnungslosigkeit. auch da können außenstehende nur so helfen, in dem sie da sind, sonst nichts. man kann nicht trösten mit: "wird schon wieder." das macht alles noch viel schlimmer, da der betroffene denkt, er redet sich alles nur ein, macht bloß "theater". doch mit bloßem guten willen oder verstand kommt keiner aus einer depression heraus.
Zitat Friedi: „Wenn ein nasser Alkoholiker an Realitätsverlust leidet, also voll Selbstmitleid z. B. meint, alle sind schlecht zu ihm, dann empfindet er Traurigkeit. Da er sich die Schlechtigkeit tatsächlich aber nur einbildet, besteht gar kein wirklicher Grund für die Traurigkeit. Er lebt und empfindet also in seiner Scheinwelt. Ich finde, solche Gefühle sind nicht echt.“
Die Scheinwelt, die ich mir mit Alkohol gebaut habe, bestand darin, daß ich glaubte, mit seiner Hilfe die durch reale Begebenheiten in mir ausgelösten real empfundenen Gefühle aushalten bzw. kontrollieren zu können.
Ich hab´mir nicht mein Weltbild sondern mein Selbstbild zurechtgesoffen, hab´mich „passend gemacht“, also ein Scheinbild von mir erzeugt, mich selbst verleugnet, ich war irgendwie „nicht echt“, selbst für mich nicht. Meine Gefühle schon.
letzteres trifft auch auf mich zu. ich war mir dessen auch bewust. drum macht es mir heute schwierigkeiten meine balance zu finden. ich bau mich immer noch irgendwie zurecht. ich bastle sozusagen ständig an mir rum .immer im glauben das das *jetzt* ja auch noch nicht wirkich echt ist. nur ein zwischenstadium. nur eine neue maske...
ich hatte das mit den nicht echten Gefühlen so gemeint: Wenn ich mich ängstlich und unbehaglich fühlte, weil ich z. B. in einer größeren Runde reden sollte, habe ich etwas getrunken, um mich locker und entspannt zu fühlen. Meine eigenen echten, zu mir gehörenden Gefühle, die mir nicht behagten, haben sich durch den Alkohol in angenehmere umgewandelt, die ich dann auch empfunden habe. Die Ängstlichkeit und die Unbehaglichkeit waren meine echten Gefühle. Die Lockerheit und Entspanntheit waren künstlich hervorgerufen, entsprachen also nicht meinen echten Empfindungen.
hallo Friedi, "Meine eigenen echten, zu mir gehörenden Gefühle, die mir nicht behagten, haben sich durch den Alkohol in angenehmere umgewandelt, . . . " // Kann ich durchaus unterschreiben, aber nicht mit "umgewandelt" sondern mit "ausgetauscht". Damit will ich sagen dass ich mir immer dieses Tausches voll bewusst war, also dass ich mich selber beschummelte - und daher auch dass ich nach Ernüchterung wieder die zurückgetauschten Gefühle empfinden würde. Aber das war schon klar und nicht im Ursprung schmerzlich, sondern eher tragisch. Ach, ist (war) schon schwierig, Max
hi, und ich denke auch, dass ein tatsächlicher Umtausch der Gefühle dann geradewegs in die Hölle geführt hätte. Irgendwas oder -wer hatte uns die ganze Zeit gehütet? aufgehoben? nicht in Konsequenz unreal werden lassen? auf dass wir den Weg zurück überhaupt finden konnten, Max