mit ein bisschen Neid im Bauch (hätt ich's nicht verbockt, hätte ich vor ein paar Tagen mein erstes trockenes Jahr verkünden können, aber "hätte" bringt uns ja bekanntlich nicht weiter!) aber trotzdem von ganzem Herzen gratuliere ich dir zu deinen 365 trockenen Tagen.
Ist schon etwas ganz besonderes, dass erste trockene jahr. Nun, zumindest bei mir war das schon so......was besonderes eben. Dir wünsche ich noch viele viele folgende, trockene und zufriedenen jahre !
ZitatGepostet von frauschmidt und ich kümmere mich um mich und meine krankheit.
Starke Leistung, dass Du hier dazu stehst. Du weißt, dass ich Dich daran messen werde, was Du diesbzgl. machst.
ZitatGepostet von frauschmidt allzeit gute fahrt auf deiner belohnung ;-)))
Speziell für die "Fraktion der Neugierigen" im Forum: Ich habe mich heiß verliebt --> In mein neues Rennrad der Marke Bergamont. Das war schon lange mein Lebenstraum...
Rennrad? Bei der Marke (Berg-a-Mont) hätt ich ein Teil mit 1000 oder so Gängen erwartet, mit dem man im Sitzen selbst noch den Mo(u)nt Everest hochkommt!
es ist ja vielleicht aufgefallen, dass ich mich doch arg zurückgezogen habe. Gewisse Spielereien hier am Board waren der Hauptanlass. Da ich nun mein altes Passwort nicht mehr weiß, habe ich (newlife 2005) mich unter neuem nick nochmals angelegt.
Warum melde ich mich nochmal persönlich, anstatt einfach nur oft süffisant grinsend und mit immer größerer Weisheit den virtuellen Prügeleien hier auf diesem Board zuzusehen?
Es gibt einen einfach Grund: Mein zweites trockenes Jahr ist rum. Heute vor zwei Jahren saß sich hier an diesem meinem Schreibtisch, freute mich auf einen schönen Abend mit Frau S. und wusste, dass es nach jahrelangem Geiere nun endlich klappt. Und tatsächlich - ich bin bis heute trocken und werde es bleiben.
Wie lautet meinen Zwischenfazit nach zwei Jahren?
- Es lohnt sich, sich anzustrengen. Und doch ist die eigentliche Anstrengung nix Kompliziertes: Man muss "nur" sein Denken und Fühlen beobachten und wenn es wirklich brenzlig wird, sich rechtzeitig in Sicherheit vor dem Alkhol bringen. So mache ich es bis heute. Meine Trockenheit ist das wichtigste Kapital meines Lebens. Punkt. - Ich habe be-"griffen", ertastet, erfühlt, dass Alkoholismus eine sehr schwere emotionale Erkrankung ist, die mit dem eigenen "Willen" nicht zu stoppen ist. Man muss kapitulieren. - Ich habe verstanden, dass meine Sauferei vor allem ein missglückter Selbstheilungsversuch meiner Depressionen war. Wenn der Alkohol dann weg ist, schlagen die Depressionen, umso härter zu ... Es lohnt sich aber, auch dagegen etwas zu machen (Psychiater, Therapie, Sport ...). - Ich habe nach den ersten Monaten viel viel Dreck gefressen. Ich bin stolz (und verwundert!) mit welcher Selbstverständlichkeit ich nicht getrunken habe. - Ich habe gefühlt, was es heißt, depressiv zu sein. Das hat nichts mit Traurigkeit zu tun. Richtige Depressionen legen das "System Mensch" lahm. Du funktionierst, vegetierst aber nur so vor dich hin. Das wünsche ich noch nicht mal meinem Liebelinsgfreund hier am Board. - Ich bin mittlerweile in einer Stabilisierungsphase: Die alten Lebensgeister sind wieder da - fast immer. Ich habe aber Respekt vor dem Thema Depression, seiner Tragweite und achte sehr auf mich. Wachsam gegenüber dem Alkohol bin ich durch den Besuch einer SHG. Der reale Kontakt mit anderen Menschen mit gleicher Krankheit ist nicht zu ersetzen! - Mittlerweile macht es richtig Spaß, an mir zu arbeiten.