nach knapp 3 Jahren bin ich auch mal wieder hier! Vielleicht kennt mich noch jemand von damals, Rosa Krebs, Ameise oder michimu oder seemaus oder schwarzgelockte...
Wir hatten damals regen Kontakt!
Leider bin ich dann irgendwann wieder komplett abgestürzt, mit anderen Worten, habe wieder angefangen zu trinken!
War damals unter Su im Forum, kann mich leider nicht mehr unter diesem Namen einloggen!
In der Zwischenzeit hat sich viel getan, bin 2x umgezogen, hatte mehrere Beziehungen, alle gescheitert!
Ja, ihr könnt euch denken was das mit mir gemacht hat, mein Alkoholkonsum ging immer auf und ab!!!
Jetzt bin ich seit einem 3/4 Jahr in einer Gruppe einer Beratungstelle, die von der LVA finanziert wird
und ich muß ehrlich sagen,
die werden von mir verarscht,
denn, ich habe die ganze Zeit getrunken,
die Frage ist: warum verarsche ich mich selber, das tue ich doch, oder ?
es ist mir absolut bewußt, ich kann einfach nicht hingehen und sagen, hallo, ich bin rückfällig, denn dann würde ich aus der gruppe rausfliegen, sprich: die LVA zahlt nicht mehr!
ich habe das gefühl, dass ich mich in einem teufelskreis befinde und nicht mehr raus kann!
ich will aufhören mit dem trinken, ich will nicht dadurch untergehen, aber ich bin so einsam, ich schaffe es nicht alleine!
du bist jetzt ein halbes jahr in einer ambulanten Therapie, trinkst weiter und willst jetzt nen Ratschalg, was du tun kannst? Die Antwort kann ich mir doch wohl schenken,oder? Das weißt du doch ganz genau. Und bei allem Verständnis für die Ohnmacht und die Angst, die diese Krankheit begleiten, irgendwann mußte schon mal Butter bei die Fische tun. Und das willst du anscheinend ja immer noch nicht, sonst hättest du nicht gefragt"was soll ich tun", sondern hier mal geschrieben" ich habe aufgehört zu trinken, bitte unterstützt mich dabei". Du hättest also den passiven Part hinter dir gelassen und wärst aktiv geworden, um deiner Krankheit endlich mal begegnen zu können. Und zwar mit der Erkenntnis, dass du nur verlieren kannst, wenn du weiter säufst. Also, ich dreh mal die Frage um: Was willst du und was bist du bereit dafür zu tun?
Kannst du dir nicht ein Herz fassen und zum Leiter der Gruppe gehen, mit ihm unter vier Augen reden und paar Tage auf Entgiftung ins Krankenhaus gehen? Wenns dir wirklich ernst ist, dann mach das. Es reisst dir keiner den Kopf ab. Kann mich gut in dich reinversetzen. Hab solche Schoten auch schon gebracht.
ZitatGepostet von suwe die Frage ist: warum verarsche ich mich selber, das tue ich doch, oder ? ....
Was soll ich bloss machen???
sagt eigentlich alles. Du machst Dir selbst vor, daß Du nicht wüsstest, was Du tun kannst. Und wahrscheinlich hoffst Du, daß Dir hier jetzt auch einige unter die Arme greifen
Dabei willst Du in Wirklichkeit wahrscheinlich auch hier nur lieber weiterjammern als was zu TUN. Aufhören nämlich, Glas stehen lassen, schon mal gehört.
Tja, so tust Du halt, als ob Du was tust. Wenns hilft
einen neuen Anfang kannst Du nur dann finden, wenn Du ehrlich bist und sagst, dass Du noch getrunken hast bzw. noch trinkst. Vorher gibt es keine Veränderung - falls Du die überhaupt wirklich willst.
@ Rosa Krebs, Ameise oder michimu oder seemaus oder schwarzgelockte... Su ...es ist mir absolut bewußt, ich kann einfach nicht hingehen und sagen, hallo, ich bin rückfällig, denn dann würde ich aus der gruppe rausfliegen, sprich: die LVA zahlt nicht mehr!
Hi Su,
hmm, also die LVA ist überall gleich. Wir hatten auch einen, nein 2 Rückfälle in meiner ambulanten Gruppe. Die sind immer noch dabei und haben sogar verlängert gekriegt.
Also so wie du das machst bringt das wohl nichts. Und du fühlst es ja selbst, dass du dich selbst verarscht. (nicht die anderen, denn es geht hier um dich und sonst niemanden)
Karten auf den Tisch! (Und selbst wenn du aus der ambulanten Gruppe fliegen solltest, gibt es immer noch andere offene Gruppen. Aber willst du eigentlich wirklich aufhören mit saufen?)
Hallo. da bin ich wieder, mußte erstmal nachdenken!
Erstmal lieben Dank für eure schnellen (und auch schonungslosen) Antworten!
Ja, ihr habt ja alle total recht, das wußte ich ja alles selber schon, habe mir nur wohl die ganze Zeit das Hirn selber vernebelt!!!
Ich bin leider ein Mensch, der immer alles analysieren muß, wobei ich auch oft nicht ganz falsch liege, nur für mich selber klappt das komischerweise nicht. Im Gegenteil, durch dieses ganze Rum-Analysieren hindere ich mich selbst am Fortkommen!
Also, mir ist klar, dass ich die Karten auf den Tisch legen muß, wenn ich aus diesem Teufelkreis entkommen will, und wenn ich dadurch die Gruppe verlieren sollte, was wahrscheinlich der Fall sein wird, ist das längst nicht so schlimm, als wenn ich mich irgendwann selbst verliere, was mit Sicherheit irgendwann passieren wird, wenn ich so weiter mache! Außerdem gibt es ja noch andere Gruppen, wie Andy schon richtig bemerkt hat!!!
Zu der Sache mit der Gruppe muß ich noch was richtigstellen: Ich habe nicht die "ganze Zeit" getrunken! Die ersten 3 Monate in der Gruppe war ich wirklich furztrocken, dann habe ich einen Rückfall gebaut, bin nach 2 Tagen in die Entgiftung gegangen und habe das der Gruppe und den Therapeuten auch mitgeteilt. Ca. 3 Wochen später war es wieder soweit, ich habe mich dermaßen geschämt und einfach nicht getraut, was zu sagen, zumal allgemein bekannt ist, daß die LVA nur "einen" Rückfall toleriert und die Therapeuten sind ja auch verpflichtet, das mitzuteilen, da können sie bestimmt bei mir keine Ausnahme machen!!!
Die Frage ist auch, sollte ich wider Erwarten doch bleiben können, wer kann denn überhaupt noch Vertrauen zu mir haben? Also ich an deren Stelle, würde mich damit schwer tun!
Das soll jetzt alles keine Entschuldigung sein, es gibt einfach keine Entschuldigung für mein Verhalten!
Es hilft mir einfach nur, wenn ich das hier nochmal reflektiere!
Also, ich werde jetzt nicht mehr trinken, hoffe ich schaffe es, habe ja schon einige Erfahrung damit, nachzulesen unter : Beiträge von Su.
Entgiftung wäre z.Zt. nicht so günstig, da ich seit ca. 4 Monaten einen neuen Job habe, der mir sehr wichtig ist, da nach langer Zeit wieder in meinem erlernten Beruf!!!
Ich weiß, das ist nicht das bombige Argument, da der Job ja auch irgendwann futsch ist, wenn es mit mir den Bach runter geht, aber ich möchte es auf jeden Fall erstmal so versuchen!
Dann werde ich nächste Woche beim Einzelgespräch meiner Therapeutin alles beichten, oh je, hab jetzt schon Bammel, aber es muß sein!!! Man wird sehen, was sich dann daraus entwickelt.
Habe mir auf jeden Fall heute schon mal Adressen von Kreuzbundgruppen in meiner Nähe rausgesucht, werde dann ggf. Kontakt aufnehmen.
Ich glaube, ich brauchte dieses "Coming Out" hier im Board und eure realistischen Antworten, um mir selbst den Arschtritt zu geben, der mich wieder auf die Bahn bringt.
Nochmal zu der Frage von einigen von euch, ob ich wirklich aufhören will:
Ich will nicht mehr dahin vegetieren, mich immer mehr in mich selbst zurückziehen, immer mehr auf der sozialen Leiter absteigen (hat teilweise schon angefangen), meinem Körper immer mehr Schaden zufügen etc.
ICH WILL LEBEN !!! Ich will wieder Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl aufbauen, mich wieder im Spiegel anschauen können, vor allem möchte ich nicht mehr lügen und ständig Angst haben müssen, ertappt zu werden! Und zu mir selber ehrlich sein !!!!!!!!!
Ich weiß, dass es geht und dass ich das kann, das soll keine Selbstbeweihräucherung sein, ich muß mir das nur immer wieder vor Augen halten!
Also, vielen Dank nochmal für eure posts und ich bleibe online, ihr hoffentlich auch!!!
Hallo Su, in meiner 26-jährigen "Alkoholkarriere" habe ich vor einigen Jahren auch schon mal eine Gruppe besucht. Damals ging es mir so, wie Dir jetzt. Ich ging brav dahin, trank aber weiter und verheimlichte mein Saufen. Was mir dort vermittelt wurde, stieß bei mir auf keine Resonnanz. Wie auch? Ich steckte ja noch drin in diesem Scheiß. Seit ca.6 Wochen besuche ich nun wieder eine SHG und auch da habe ich nach dem 1. Besuch nochmal getrunken. Dieses eine Mal noch und dann war Schluß. Mir war meine eigene Ehrlichkeit sehr wichtig und ich erzählte es in der darauffolgenden Woche auch in der Gruppe. Ich wollte nicht wieder den gleichen Fehler machen wie damals. Dies war für mich ein unglaublich wichtiger Schritt. Die Gruppe weiß es, ich brauche keine Angst haben, mich zu verstricken und ich selbst fühle mich einfach gut damit. Vorallem habe ich mich nicht wieder selbst beschissen. So getan als ob, verstehst Du? Für die Gruppe war es kein Problem, aber sie schätzten meine Ehrlichkeit sehr. Und ich kann weiterhin mit einem guten gefühl dort hingehen.
Was das Vertrauen angeht so finde ich, als Erstes solltest Du selbst Dir vertrauen und ehrlich zu Dir selbst sein, dann tut es auch das Umfeld, in Deinem Fall die Gruppe. Sollte es die jetzige gruppe nicht sein, so fängst Du eben in einer anderen Gruppe ganz neu an, am besten mit Offenheit und Ehrlichkeit.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für Deinen Weg. LG Seele
habe heute mittag schon mal versucht hier zu schreiben, als ich den text dann senden wollte, war auf einmal die Verbindung weg und der gesamte Text auch!
Also noch mal von vorne:
Morgen kommt die Stunde der Wahrheit, da habe ich ein Einzelgespräch mit meiner Gruppentherapeutin und werde ihr alles sagen! Es geht einfach so nicht weiter, ich habe keine Lust mehr andere und mich selber weiter zu belügen!!!
Und wenn dann wirklich finito sein sollte mit dieser Gruppe, werde ich auf die Kreuzbund Adressen zurückgreifen!
Ich will es endlich schaffen, will nicht am Alkohol zugrunde gehen oder mir irgendwann aus Verzweiflung die Kugel geben.
Habe die ganze Woche so rumgeeiert, mal getrunken, mal nicht, habe viel hier im Board gelesen, konnte aber nix schreiben, weil ich nicht wirklich wußte, was!?!
Ich weiß noch nicht, wie ich den Absprung schaffe, vielleicht kommt ja morgen ein "Lichtstrahl" (in meinem Hirn)!
Ich verstehe auch nicht, wie es überhaupt so weit kommen konnte, hätte ich nie für möglich gehalten, dass ich so ein Verhalten an den Tag legen könnte. Ich war immer absolut ehrlich in meinen Therapien oder in den Gruppen, habe ja schon 3 LZT hinter mir, hatte dort auch nie Rückfälle. Einmal danach 5 Jahre trocken!
Ich weiß, will alles nichts heißen, aber wenn mir jemand jetzt sagt, dass ist halt das Wesen der Krankheit, weiß ich nicht, ob ich das für mich annehmen kann. Es verläuft ja nicht bei jedem so, klar jeder Alkoholiker ist anders, in seinem Suchtverhalten, aber ich dachte, ich hätte schon so viel kapiert, wahrscheinlich zu überheblich!
Wobei ich eigentlich eher der zurückhaltende, unsichere Typ bin, aber vielleicht ist das ja der einzige Bereich in meinem Leben, wo ich das "Gefühl" habe, ihn beherrschen zu können, da ja auch nur ich Einfluss darauf habe. Wenn ich schon die Bereiche Familie, Arbeit etc. nicht beherschen kann...
Ich habe irgendwie das Gefühl, als ob mir etwas fehlen würde, was mir hilft, dass ich mich selbst wichtig genug nehme und auf mich aufpasse und durchhalte, aber was ist das bloß???
Ich meine keinen Partner, oder den Super-Job oder die Yacht in der Karibik, nein, eher so etwas spirituelles oder etwas, was mir in meiner Kindheit nicht mitgegeben wurde!
Ich weiß, ich bin schon wieder am Analysieren, am dran am tun, aber ich kann einfach nicht anders!!!
Vielleicht hat ja von euch noch jemand ´ne Idee dazu, würde mich sehr freuen!
Tja, hatte gehofft, dass hier noch mal jemand auf mein dummes post antwortet, war wahrscheinlich schon zu spät und ihr schlaft alle schon den Schlaf der Gerechten, ich jetzt gleich auch, vielleicht bis morgen!?!
Dein Post ist in keiner Weise dumm, im Gegenteil, es beschäftigt mich immer noch, und viele der Fragen habe ich mir oft genug schon mal selbst gestellt.
Sie sind wichtig und recht anspruchsvoll, daher kann ich um diese Uhrzeit gar nicht mehr wirklich angemessen drauf eingehen.
Auf den Punkt gebracht fehlte bei mir aber damals eigentlich hauptsächlich eines:
Moin Suwe schön, daß Du ehrlich warst!!! Ist ein großer Schritt Ich drücke Dir die Daumen für Dein heutiges Gespräch. Wenn Dein Rückfall allerdings ein Grund für Deinen "Rausschmiß" wäre, würde ich mich schon sehr über diese Gruppe wundern. Der Sinn einer Gruppe sollte ja u.a. sein, einen Rückfall mit dem Betroffenen versuchen aufzuarbeiten (natürlich nicht als Therapeutenersatz). Wenn jeder "Rückfällige" aus den jeweiligen Gruppen "entfernt" würde, wäre es dort wahrscheinlich manchmal ganz schön einsam. Liebe Grüße, Tina
ZitatIch habe irgendwie das Gefühl, als ob mir etwas fehlen würde, was mir hilft, dass ich mich selbst wichtig genug nehme und auf mich aufpasse und durchhalte, aber was ist das bloß???
Auf was oder wen, will man denn aufpassen, nimmt man denn wichtig?
Ich denke es ist nur etwas, was einem sehr wichtig und sehr wertvoll ist. Etwas das man liebt.
Die Gewißheit etwas sehr wertvolles, liebenswertes, großartiges zu sein, bekommen leider nicht alle Kinder in ihrer Kindheit vermittelt.
So ein Kind bin ich auch. Ich sah für mich gar keine Veranlassung auf mich aufzupassen, mir was gutes zu tun, meine Bedürfnisse deutlich und klar zu formulieren und einzufordern! Warum auch? Hab mich doch selbst nur als einen unscheinbaren, kleinen Kieselstein an einem Strand, zwischen Millionen anderen gesehen. Irgendwie fühlte ich mich da sogar ganz wohl. Ich fiel nicht weiter auf und wurde in Ruhe gelassen. Ab und zu hob mich mal einer am Strand auf und versuchte an mir herumzuputzen, ob ich nicht doch ein wertvoller Diamant sein könnte. Doch das wollte ich in aber gar nicht. Ich war schließlich schon immer Kieselstein und wollte es auch bleiben, weil ich es mir nicht vorstellen konnte, tatsächlich ein Diamant zu sein und meine Mutter war ja auch der Meinung, ich störe sie nur und wie gut wäre es ihr ergangen, wenn ich nicht auf die Welt gekommen wäre. Und meine Mutter hatte natürlich immer recht. Ich liebte sie und vertraute ihr. Also wurde ich wieder zurückgeworfen zu den anderen Kieselsteinen an den Strand und gut wars. Wirklich?
Nee, nicht wirklich. Denn ein Diamant ist schon etwas schönes und kostbares. Meine beiden Söhne sind solche Diamanten! Auf die habe ich aufgepasst! Sie allen Situationen entzogen, die ihnen nicht gut taten. Und habe ihnen immer wieder gesagt, wie wertvoll sie sind und wie sehr ich sie liebe. Wenn sie sich eingemischt haben und ihre Bedürfnisse formuliert haben, gab es schon Auseinandersetzungen darüber, aber ich habe sie ernst genommen und niemals mussten sie ins Bett, ohne ihren Gute-Nacht-Kuss und meinen Worten: ich habe Dich ganz doll lieb. Sie wissen, es passiert nichts schlimmes und werden trotzdem geliebt, wenn sie so sind, wie sie sind.
Suwe, ich könnte mir vorstellen, Dir fehlt ein gesundes Selbstwertgefühl. Das ist tatsächlich irgendwie der Schlüssel. Dann gibt es auch keinen Grund mehr, irgendetwas in Deinem Leben beherrschen zu wollen. Das gelingt sowieso nicht. Doch ein Diamant läßt sich auch nicht beherrschen. Das hat er nicht nötig. Weder das herrschen, noch das beherrscht werden.
Dein Post war nicht dumm! Im Gegenteil, sehr offen und ehrlich.