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Saufnix  
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Dieses Thema hat 61 Antworten
und wurde 5.225 mal aufgerufen
 Ganz, ganz viele Fragen
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natter Offline




Beiträge: 1.277

13.12.2006 22:24
#31 RE: Aufhoeren und Eure Ratschlaege Zitat · Antworten

Hola chica Rossi,

Hm lesen tut sich das schon so; Vielleicht hat er aber seinen Grund noch nicht angetastet oder nach oben geholt ?
Falls dem so sein sollte, wär der Johannes gut beraten, mal zur Schaufel zu greifen und das Ding aus zu graben .
Könnte hilfreich beim nicht-wieder-anfangen sein...

LG
Thomas


Erris Offline



Beiträge: 20

13.12.2006 23:31
#32 RE: Aufhoeren und Eure Ratschlaege Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Johannes
Hallo Erris und all die Anderen,

vielleicht sollte ich mal schreiben wie es mir in der Zwischenzeit erging und einige Sachen erklären, wo ich doch jetzt einiges „klarer“ sehe.
Erris (berichtige mich wenn die folgende Annahme nicht richtig ist) und ich sehen uns nicht als jemanden der mit dem Alkohol irgendwelche Probleme bewätligt. Wir sind in der Gesellschaft erfolgreich und haben keine großen Probleme. Es wird immer behauptet das mit dem Alkohol irgendeine Unzufriedenheit, Plobleme oder Druck bekämft wird. Das ist zumindest in meinem Fall nicht der Grund warum ich so lange getrunken habe. Mein Grund war nichtig – so nichtig das ich ihn bis heute nicht gefunden habe.

Aber nun möchte ich auch meine Geschichte erzählen wie es mir in den letzten Tagen so ergangen ist.

Also: ich hatte hier im Forum recht motiviert geschrieben das ich aufhöre. Dies ging soweit gut, ich hatte keine Entzugserscheinungen. Ich bin 2 mal in sehr kurzer Zeit rückfällig geworden. Das waren die normalen Schritte die viele Leute machen die alleine aufhören. Man sagt sich, ach nun habe ich schon so lange nichts getrunken und da kann ja ein kleiner Drink nicht schaden. Und schon ist man wieder dabei. Ich habe die Situation aber sofort wieder schnell erkannt und trinke nicht mehr.

Was für Erris interessant sein dürfte ist die folgende Situation in der ich mich wiederfand. Ich war zu einem Dinner mit der GF eingeladen und auch dort wird auf Erfolge angestoßen. Ich sagte nein, ich trinke heute keinen Alkohol und die Leute fragten mich warum. Ich machte nicht die Ausrede das ich Medikamente genommen hätte, sondern sagte das ich den Alkohol nicht besonders mag. Es wurde dann noch viel gefragt und es wurde sogar behauptet das ich das Projekt nicht mag. Letztendlich wurde mir aber ein Softdrink gegeben und wir haben dann (zumindest für mich Alkoholfrei) angestoßen und ich habe eine nette Rede gehalten.

Ich kann eines sagen – es ist wirklich nicht einfach aufzuhören, aber man kann schaffen. Was man dafür braucht ist ein Wille und wurde bei mir aufgebaut durch schlechte Gefühle am Morgen danach.
Eines ist sicher noch ganz wichtig – und das ist eine Person der Du Dich anvertrauen kannst, mit der Du mit Dir selber ehrlich bist. Ich fand hier diese Person und schreibe Ihr oft wie es mir geht. Das hilft gewaltig und ist wirklich ein Grundstein auf den Du bauen solltest. An dieser Stelle danke ich dieser Person ganz herzlich für die Hilfe die mir hier geboten wurde.

Eines ist aber wichtig, Erris, es ist eine Krankheit oder wenn Du es nicht als Krankeit bezeichnen möchtest, es ist eine SUCHT. Wie auch immer man es nennt. Es bestimmt Dein Leben mehr, als Du es bestimmst.

Viele Grüße,
Johannes



Hallo Johannes,

ich kann mich in Deinen Beschreibungen schon in bestimmter Weise wiederfinden. Die schlechten Gefühle am Morgen kenne ich auch. Auch ich habe keine größeren Probleme im Leben und bin was das Alkoholproblem (so möchte ich es nennen) weitgehend unauffällig. Ich funktioniere eben. Im Job gebe ich 150% fühle mich oftmals ausgebrannt und leergepumpt. Kommt dann das Wochenende, will ich am liebsten niemanden sehen, wenn sich Besuch ankündigt, beispielsweise zum Mittagessen, ist das für mich zusätzlich Stress. Ich nutze das Wochenende um Zeit für mich zu finden. Im Wald gehe ich dann teilweise bis zur totalen Erschöpfung laufen, aber ich fühle mich gut danach. Wenn dann der Abend kommt "kröne" ich den Tag.

Was ich als Hauptproblem sehe, sind diese Verknüpfungen im Kopf (Entspannen = vorm offenen Kamin sitzen ein gutes Buch lesen plus ein paar Glas Wein - oder den Sonnenuntergang im Sommer auf dem Balkon geniesen, plus ein paar Glas Wein - oder feiern mit Freunden, Sylvester, Geburtstag - mit viel Sekt). Meine Aufgabe sehe ich nun darin, mein Verhalten umzulenken und die festgefahrenen Muster in meinem Kopf, diese Verknüpfungen aufzulösen, oder durch etwas Gesundes zu ersetzen.

Ich bin jedenfalls mal froh dieses Forum gefunden zu haben. Es gibt mir das Gefühl nicht so alleine herumzukrebsen - für die vielen Antworten und Anteilnahme ein herzliches Danke an Alle!

LG
Erris


Erris Offline



Beiträge: 20

13.12.2006 23:35
#33 RE: Aufhoeren und Eure Ratschlaege Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Miss_Rossi
[b]@zwerg

Ich habe Johannes so verstanden, dass er nicht aus einer, sein Leben betreffenden Problematik heraus mit dem Trinken begonnen hat, also nicht zur Verdrängung.




So habe ich ihn auch verstanden und so war das bei mir auch. Ich habe Alkohol als Katalysator benutzt, um schöne Ereignisse noch das Sahnehäubchen aufzusetzen. Daraus wurde dann Gewohnheit, die ich lange nicht bemerkte.


natter Offline




Beiträge: 1.277

13.12.2006 23:44
#34 RE: Aufhoeren und Eure Ratschlaege Zitat · Antworten

Hi Erris,

für viele Alkoholiker ist es ganz wichtig, den Grund zu finden und sich damit auseinander zu setzen; So kann man bei manchen Anlässen besser gegenlenken....
Was aber wohl noch wichtiger ist: "Warum höre ich auf?" oder besser: "Warum fange ich nicht wieder an?".
Da scheinst Du ja schon Deine Motive zu haben .
Das Saufnix Forum ist jedenfalls eine gute Plattform um zu starten!

Ich wünsche Dir, dass Du es schaffst!

LG
Thomas


Beachen Offline




Beiträge: 3.654

13.12.2006 23:44
#35 RE: Aufhoeren und Eure Ratschlaege Zitat · Antworten

Zitat
Meine Aufgabe sehe ich nun darin, mein Verhalten umzulenken und die festgefahrenen Muster in meinem Kopf, diese Verknüpfungen aufzulösen, oder durch etwas Gesundes zu ersetzen.



Hi Erris !

Klingt wie - sehr rational -*Problemmodus* on und Lösung gefunden.
Einerseits richtig, aaaber andererseits:

ich denke, das Trinken sehr geknüpft ist an unsere Gefühlswelt, wir wollen uns durch das Trinken andere Gefühle schaffen als die, die wir nüchtern haben.
Wir halten uns nüchtern nicht aus ....
... und von daher, kann man das alles nur verstandesmäßig lösen, nach Schlachtplanart ?
So *hart* und *unverzeihlich* zu dir selbst ?!

Sollten wir nicht mal hingucken, was passiert da mit mir und warum, warum fühle ich mich nüchtern *nicht richtig* ?
Du betonst immer wieder, das du nach außen äußerst eloquent und korrekt erscheinst.
Warum ist dir das so immens wichtig ?
Das niemand merkt, wie es in dir aussieht ?

Grüßle
Bea


Erris Offline



Beiträge: 20

14.12.2006 01:12
#36 RE: Aufhoeren und Eure Ratschlaege Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Beachen

Zitat
Meine Aufgabe sehe ich nun darin, mein Verhalten umzulenken und die festgefahrenen Muster in meinem Kopf, diese Verknüpfungen aufzulösen, oder durch etwas Gesundes zu ersetzen.



Hi Erris !

Klingt wie - sehr rational -*Problemmodus* on und Lösung gefunden.
Einerseits richtig, aaaber andererseits:

ich denke, das Trinken sehr geknüpft ist an unsere Gefühlswelt, wir wollen uns durch das Trinken andere Gefühle schaffen als die, die wir nüchtern haben.
Wir halten uns nüchtern nicht aus ....
... und von daher, kann man das alles nur verstandesmäßig lösen, nach Schlachtplanart ?
So *hart* und *unverzeihlich* zu dir selbst ?!

Sollten wir nicht mal hingucken, was passiert da mit mir und warum, warum fühle ich mich nüchtern *nicht richtig* ?
Du betonst immer wieder, das du nach außen äußerst eloquent und korrekt erscheinst.
Warum ist dir das so immens wichtig ?
Das niemand merkt, wie es in dir aussieht ?

Grüßle
Bea




Liebe Bea,

mag sein dass du auf der richtigen Spur bist: Außen hui, innen pfui. Vielleicht ist das so.

Allerdings möchte ich nicht den Anschein geben, dass ich nach außen hin so korrekt wirke. Im Gegenteil. Eris - die Göttin des Chaos. Dass ich meinen Usernamen daran anlehne kommt nicht von irgendwo her. Ich bin oftmals so in Gedanken und mit anderen Dingen beschäftigt, als mit denen die ich gerade angehe, dass es mir schon mehr als einmal passiert ist, mit zwei verschiedenen Schuhen zu Arbeit zu kommen, oder rückwärts aus dem Hof rauszufahren um gegen das Tor zu knallen, das ich völlig vergessen habe zu öffnen. Ich finde meine Fernsehfernbedienung im Kühlschrank wieder, und ertappe mich dabei Katzenfutter in den Kaffeefilter zu löffeln. Damit kämpfe ich aber schon mein ganzes Leben, auch lange vor dem "Substance-Abuse". Selbstverständlich bekommt das mein Umfeld auch mit und das wird oftmals belächelt - aber dadurch das ich ein sog. Top-Performer bin, wird mir vieles nachgesehen. Man schätzt mich trotzdem sehr.
Bea, sind wir nicht alle hart und unverzeihlich zu uns selbst? Jeder von uns stellt doch bestimmte Ansprüche an sich selbst und versucht diesen zu genügen. Ich fühle mich schuldig an mir selbst und messe mich an den Dingen die ich nicht geleistet habe. Ist das denn so falsch?

LG
Erris

[ Editiert von Erris am 14.12.06 10:46 ]


Greenery Offline




Beiträge: 5.854

14.12.2006 08:21
#37 RE: Aufhoeren und Eure Ratschlaege Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Erris
Ich fühle mich schuldig an mir selbst und messe mich an den Dingen die ich nicht geleistet habe. Ist das denn so falsch?



Wer weiß schon, was falsch und was richtig ist. Fakt ist, dass man zu einem hohen Prozentsatz selbst entscheiden kann, ob man sich an seinen Fehlern oder an seinen Erfolgen mißt - und dass du mit deiner Wahl, dich an erstem zu messen, unzufrieden bist.

Da du ja eine sog. Top-Performerin bist, solltest du doch auch schon mal gehört haben, dass es (rein leistungstechnisch betrachtet) sinnvoller ist, die Stärken einer Person auszubauen, als ihre Fehler auszubügeln, denn wenn die Fehler ausgebügelt werden, haben wir am Ende eine 'Arbeitskraft', die in allem nur Mittelmaß ist. Wenn man auf die Stärken setzt, den Top-Performer.

Rein menschlich ist der Schnitt natürlich nicht so sauber zu machen, und meine persönliche Erfahrung ist die, dass gerade das nüchterne Aushalten der Gefühle - so, wie sie eben nun mal sind - mit zu den schwierigsten und aufwühlendsten Dingen gehört, die mir bisher so in meiner Trockenheit begegnet sind.


Lissy01 Offline




Beiträge: 2.780

14.12.2006 08:59
#38 RE: Aufhoeren und Eure Ratschlaege Zitat · Antworten

Hi Erris,

Zitat
Im Job gebe ich 150% fühle mich oftmals ausgebrannt und leergepumpt.



Du schreibst, Du hast keine größeren Probleme im Leben.
Ich sage: doch, genau dieses!

Wir sind irgendwann drauf getrimmt worde, daß es kein Problem, sondern eine besondere Leistung ist, im Job immer 150% zu geben.

In Wirklichkeit ist das aber ein sehr selbstschädigendes Verhalten, wie Du ja bei Dir selbst erkennst.

Als ich mich mit meinen Co-Verhaltensweisen beschäftigt habe, habe ich genau diese Denke hinterfragt, die mir suggeriert hat, daß ich nur dann etwas Wert bin, wenn ich 150% leiste.
Heute leiste ich nur noch 95% und schaffe in diesen 95% mehr, als früher mit 150%.
Diese Schußligkeiten, die Du beschreibst, kommen ja z.T. einfach daher, daß es eben auf Dauer nicht möglich ist, 150% zu leisten.
Seit ich mit 95% zufrieden bin, passieren mir solche Flüchtigkeitsfehler auch seltener und ich finde unterm Strich fahre ich damit viel besser.

Ich verzichte dafür freiwillig auf den Heiligenschein der Hilfsbereitschaft, der Top-Performerin -wie Du es so schön nennst- und benutze häufiger das Wörtchen NEIN und dieses Icon

Zitat
sind wir nicht alle hart und unverzeihlich zu uns selbst? Jeder von uns stellt doch bestimmte Ansprüche an sich selbst und versucht diesen zu genügen. Ich fühle mich schuldig an mir selbst und messe mich an den Dingen die ich nicht geleistet habe. Ist das denn so falsch?



Ja, ich habe für mich gelernt, daß das falsch ist.
Es gibt so viele Dinge zu tun auf der Welt, soviel zu wissen (z.B. wenn man wie ich in der Computerbranche tätig ist), daß es völliger Irrsinn wäre, wenn ich mich an dem Messen würde, was ich noch nicht geleistet habe oder was ich nicht weiß.
Natürlich tue ich genau das immer wieder, manche Menschen mit eben diesen Verhaltensmustern neigen nun mal dazu.
Aber ich habe gelernt, daß mir das nicht gut tut und das das selbstschädigendes Verhalten ist, das ich besser abstelle.
Wann immer ich mit psychologisch geschulten Menschen über mich rede, kommt sehr schnell der Hinweis:
"Aber schauen Sie sich doch mal an, was sie schon alles geleistet haben".

Und das ist bei mir nicht wenig und ich bin sicher -was Du so erzählst- auch Du hast schon eine Menge geleistet, z.B. Deine erste Drogensucht erfolgreich bearbeitet.

Du bekommst nun mal keine Kraft aus dem, was Du Dir vorwirfst, nicht getan zu haben, sondern aus dem, wo Du auf Dich stolz sein kannst.
Also ist folglich besser, Du richtest Deinen Fokus auf das, was Du schon geleistet hast.

Es drängt sich natürlich immer die Frage auf, woher kommen diese Verhaltensweisen?
Es geht nicht darum, der Herkunfstfamilie einen Vorwurf daraus zu machen, daß sie uns zu dem geprägt hat, was wir sind. Und ja, klar sind wir heute selbst für unser Verhalten verantwortlich.

Aber um diese Muster zu durchleuchten, die Dir suggerieren, Du bist nur etwas wert, wenn Du 150% leistest, ist ein guter offener Kontakt zur Familie schon hilfreich.

Deswegen fände ich persönlich wichtig, daß Du Dich outest und dazu stehst, daß Du eben jetzt wieder ein Suchtproblem hast und nicht der perfekte Mensch (die perfekte Maschine???) bist, als die Du gerne gesehen wirst.

Ich hab mal gelesen: "Familie ist, wo man noch geliebt wird, auch wenn man mal Fehler macht".
Ich glaube der Satz ist ganz wichtig, wenn Dir Deine Familie das nicht bieten kann oder will, dann bist Du vermutlich auch besser dran, wenn Du Dich davon lossagst, was Deine Familie von Dir denkt.

Gruß, Lissy
P.S. Lese erst jetzt Dein anderes Post, wo Du schreibst, daß Du Dich autodidaktisch in die Computer- u. Netzwerktechnik eingearbeitet hast.
Entweder zieht diese Branche solche Möchtegern-Perfektionisten an, oder man wird dort so, und die Quereinsteiger haben vermutlich am Meisten damit zu kämpfen, daß es immer mehr geben wird, was sie nicht wissen, als umgekehrt

[ Editiert von Lissy01 am 14.12.06 9:05 ]


F10 2 Offline




Beiträge: 4.679

14.12.2006 09:37
#39 RE: Aufhoeren und Eure Ratschlaege Zitat · Antworten

jo....hi. erris....

gewisse Inhalte deines Threads, rufen in mir ein paar Erinnerungen wach..
die polytoxe Mischung, der Run auf den Kick, Musik, Party, verbunden mit trotzdem vorhandener gesellschaftlicher Akzeptanz....
.....mit "gängigen" beziehungsmustern....
.....einem Umfeld mit viel Interaktion..
.....vorhandenen "gesunden" familären Strukturen..

Stimulation und Dämpfung...., Schlüsselreize , Euphorie und ein sanftes slowdown...postkoital...mehr und weniger...immer und überall...und benzo-mäßige Dämpfung...zur Schonung der Ressourcen, opiatgeiler,warmer, zirkuliernder Blutfluss mit der dazugehörenden erhabenen, weichen fliessenden Bewegung, derFlug auf dem selbstgewebten fliegenden Rauschteppich..abgelöst vom blitzartigen hochfahren der Systeme durch Amphetamine...dem Blitz der Synapsen und Donner der Gedanken..die Fähigkeit einen Gedanken in 23 teile zu zerfasern und diese wiederum in alle Richtungen zu denken, um ihn am Ende wieder (für SICH) logisch zu verknüpfen und ein Lösung für ALLE politisch, gesellschaftlichen, kulturellen probleme zu finden, bei totaler körperlicher Ruhe, trotz manischer Hirnaktivität...
abgelöst von einem musikalischen Input, der einen auf den Dance-Floor treibt, höchste Powerstufe, Level 10, jede Nervenbahn eine Gitarrensaite, jeder Muskel ein Trommelfell, die Wirbelsäule eine Bassmembran....so antistatisch und synchron, nicht ohne die Fähigkeit danach sofort umzuschalten und eloquent an jedem Gespräch teilnehem zu können....

Wobei die Eigenwahrnehmung sicherlich schon etwas different zu anderen ist..

_______________________

Das von dir angesprochene "Sahnehäubchen", das Laufen bis zur Erschöpfung, der Ritt auf der Endorphinwelle, der Alkkonsum..der "noch" über geblieben ist - wobei viele polxtoxen die ich kenne(und die´s überlebt haben:sly
und nicht abstinent leben wollten, konnten, mußten schlussendlich beim Alk landeten -

das: hab eigentlich keine Probleme, sondern möcht noch "einen draufsetzen"...

guck doch mal hier..








====>KLICK

insbesondere gelten auch die kriterien: "boredom susceptibility" und "disinhibition"...

musst halt noch nen büschen googlen über "sensation seeking"

inwieweit diese Verhaltensmuster "stören" kann ich dir leider auch nicht sagen, weiß aber nur eines:
Bei deiner vorhandenen Disposition für körperliche Abhängigkeit etc..................

Jede droge, in diesem falle ja jetzt Alk, setzt in einem nur das frei, was auch "drin" ist..ich brauchte Stimulation...NICHT DÄMPFUNG....

und wenn ich ähnliche Verhaltensmuster bei mir erkenne, kann ich nur sagen: Ohne geht alles noch viel besser...
Noch euphorischer, logischer, emphatischer, zurückhaltender, kraftvoller, selbstbewußter, ironischer und was weiß ich noch alles, denn ich werd schon wieder viel zu unkonzentriert......und hör jetzt lieber auf...


LG Uwe
___________________________________
"Couple of steps back!"


Beachen Offline




Beiträge: 3.654

14.12.2006 10:09
#40 RE: Aufhoeren und Eure Ratschlaege Zitat · Antworten

Zitat
Jeder von uns stellt doch bestimmte Ansprüche an sich selbst und versucht diesen zu genügen.



Hi Erris !

Ich vermute, das ich wegen irgendwelchen *Ansprüchen* schon sehr früh angefangen habe zu trinken.
Das von mir Dinge und Sichtweisen erwartet wurden, die ich zum Teil nicht mal nachvollziehen konnte und nicht verstand.
Das ich nur gemocht (und respektiert) wurde, wenn ich mich verhielt, wie Muttern das erwartete.
Da kamen dann noch ein paar andere Dinge dazu und ich hatte die schönste pubertäre, destruktive, schmerzliche Zerrissenheit, die man sich vorstellen kann.

Und mit dieser Denke zog ich die nächsten Jahre durch mein Trinkerinnenleben.
Ich konnte nur lachen, mich freuen, charmant sein, aus mir raus gehen wenn ich getrunken hatte.
Und ich hatte schon früher die Alkmenge nicht im Griff, d.h. wenn mal angefangen, konnte ich nicht aufhören.

Was ich damit sagen will,
du scheinst dich noch im Strudel der Scham/Schuldgefühle zu befinden, einerseits weil du meinst, dir selbst nicht gerecht zu werden ( wer sonst stellt solche Forderungen/Ansprüche an dich ? Wer sagt dir, was ist richtig und was ist falsch ? Einen Freund würdest du sicher nicht so abwerten wie dich selbst ) andererseits schämst du dich, weil du trinkst und du denkst, der Errismodus hat einen Defekt.
Ich habe das Gefühl, du trägst ne eigene, selbstgemachte, kopfkinogesteuerte Zwangsjacke.
Aber du bist erwachsen, wie du selbst schreibst eigenverantwortlich, und du darfst auch entscheiden, was richtig und was falsch für dich ist.

Ich für mich sehe das heute so:
ich bin die ich bin, und meine (Alkoholikerinnen) Geschichte hat mich auch zu dem gemacht, die ich heute bin.
Und darauf bin ich nicht unstolz.
Und es war an einem Punkt auch wichtig für mich, mir selbst zu verzeihen ( klingt jetzt etwas pathetisch ).
Aber ich kann all die trinkenden Jahre und all die Unsäglichkeiten, die damit zusammen hängen ja nicht mehr ändern.
Ich kann aber das *heute* ändern und ich kann wieder in den Spiegel schauen.

Grüßle
Bea


ana Offline



Beiträge: 3.124

14.12.2006 10:15
#41 RE: Aufhoeren und Eure Ratschlaege Zitat · Antworten

Lieber F10 2
Hier hast du mein Leben auf den Punkt gebracht.
Nie könnte ich es so perfekt formulieren.Immer nur umsteigen von einer Substanz auf die nächste,um sich nicht mit dem Hauptproblem zu beschäftigen.Verdrängen bis zum völligen Zusammenbruch.Ich habe in meiner ersten Therapiesitzung auch gesagt ICH HABE KEINE PROBLEME.Heute könnte ich noch Lachen und weinen gleichzeitig.

Liebe ERIS

nimm den Deckel runter schau was da verborgen ist.
Es zahlt sich aus.
Nicht nur funktionieren richtig leben.
ana


F10 2 Offline




Beiträge: 4.679

14.12.2006 10:27
#42 RE: Aufhoeren und Eure Ratschlaege Zitat · Antworten

..und äh...erris..abgesehen davon, daß ich meine Beitrag in einem falschen Thread platziert hab...


...bei ner Fernbedinung im Kühlschrank halten die Batterien länger...un zwar um den faktor, um den die Salami auf dem Fernseher verdirbt...


Johannes Offline



Beiträge: 9

14.12.2006 14:31
#43 RE: Aufhoeren und Eure Ratschlaege Zitat · Antworten

Hallo zusammen,

Ja, Miss Rossi hat recht - ich hatte nicht aus einer Problematik heraus angefangen zu trinken und es war eher eine Gewohnheit, aus der dann der Teufelskreis wurde.

Erris: vor dem Kamin sitzen und mit einen Rotwein und einem guten Buch entspannen, habe ich ersetzt mit:
vor dem Kamin sitzen und einen richtig frischen Saft trinken und anstatt der ungesunden salzigen Knabbereien, knabber ich nun an schnell hergerichteten Gemüsestäbchen.

Natter: auch wieder richtig. Ich habe mir eine Liste mit Punkten erstellt, warum ich nicht wieder anfangen will. Diese Liste ist eigentlich nur so groß wie eine Visitenkarte und einlaminiert. So habe ich sie immer dabei und das funktioniert sehr gut. Ich gehe sogar in eine Bar wo wir einen Schachabend eingerichtet hatten, wo immer eine Flasche Rotwein geteilt wurde. Nun teilen sich die anderen zwei die Flasche alleine und es ist recht interessant anzusehen, wie die Konzentration bei denen nachlässt und ich immer wieder gewinne.

Viele Grüße,
Johannes


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

14.12.2006 16:16
#44 RE: Aufhoeren und Eure Ratschlaege Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Johannes
Hallo zusammen,

Ja, Miss Rossi hat recht - ich hatte nicht aus einer Problematik heraus angefangen zu trinken und es war eher eine Gewohnheit, aus der dann der Teufelskreis wurde.



ich glaube, die Mehrheit fängt NICHT aus ner Problematik heraus an.

Sondern einfach deswegen, weil Alkohol in unserem Kulturkreis ein übliches Genussmittel ist und man von irgendwem passiv oder aktiv animiert wurde.

Und es ist gar kein Problem, auch bei gesellschaftskonformem Verhalten die persönlich kritische Menge zu überschreiten. Nicht zuletzt deswegen, weil die Menge, die heute als krankhaft betrachtet wird, vor einigen Jahrzehnten noch als völlig unproblematisch galt und weil es in vielen Gesellschaftsschichten immer noch einfach üblich ist, zu allen möglichen Anlässen zu trinken.

Für mich war es als Kind zum Beispiel schon völlig selbstverständlich, daß regelmässiger Alkoholkonsum ein ganz normaler Bestandteil des Erwachsenendaseins ist, auch in so nem handwerklich/bürgerlichen Elternhaus wie dem meinigen. Von den Lehrern ganz zu schweigen, die sich täglich in der Weinstube trafen.

Und wie meinte der ehemalige Aussenminister Joschka Fischer? Der Bundestag ist die grösste Versammlung von Alkoholikern im öffentlichen Leben, da wird schon morgens gesoffen.

Irgendwo wirkt sie halt, die Droge Alkohol, auch wenn einem sonst gar nix fehlt. Einen gewissen Prozentsatz der Konsumenten erwischt es einfach, und die haben dann natürlich Probleme, aber diese sind zum grossen Teil durch den Alkohol und seine Folgen erst bedingt.

Die Probleme als Begründung fürs Anfangen sind immer etwas dünne, denn andere Leute mit durchaus vergleichbaren Schwierigkeiten werden ja nicht unbedingt auch Alkoholiker. Was natürlich nix dran ändert, daß jeder irgendwo nach Erklärungen sucht, aber so ganz eindeutig lässt sich das im Nachhinein einfach nicht sagen.

der minitiger


DerZwerg Offline




Beiträge: 899

14.12.2006 18:20
#45 RE: Aufhoeren und Eure Ratschlaege Zitat · Antworten

@Polar

Ich flehte in den letzten Jahren morgens auf Knien so oft raus in den Garten ,


hattest du denn kein klo, dass du in den garten musstest?


Ich schreibe sehr oft die Bilder aus meinem Kopf direkt nieder , und als ich noch soff kniete ich oft morgens als ich einigermassen da war immer IN der Wohnung , sass AM Fenster und schaute IN den Garten , du Nase , so wars gemeint.

Dir muss man aber immer alles genau erklären , je je

LG
Zwerg


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