ZitatIch meine, er trinkt zwar eigentlich zu viel, aber wirklich viel ist für meine Begriffe noch mal was anderes als ne Flasche Wein am Tag. Es gibt (einige) Leute, die werden mit vergleichbarer Trinkmenge 80.
Nun bin ich aber echt baff Das meinst du doch nun wohl nicht im Ernst oder ?
Fragen über Fragen
LG Zwerg
Doch, das meine ich im Ernst.
Ich meine, wir können hier lange drüber diskutieren, was gut und was schlecht ist. Aber ich kenne nunmal nicht wenige Leute, vor allem aus der Generation meiner Eltern, die meines Wissens schon seit Jahrzehnten keinen alkoholfreien Tag mehr erlebt haben, zum Teil mehr als ne Flasche Wein am Tag trinken und heute zwischen 70 und 80 und den Umständen ihres Alters entsprechend glücklich und zufrieden sind.
Ich meine, was sind denn die Gründe, mit dem Trinken aufzuhören? Das ist doch normalerweise nicht das Bestreben, irgendeiner absoluten Wahrheit Genüge zu tun, die es meiner Ansicht nach sowieso nicht gibt, sondern um eine Verbesserung des eigenen Lebensgefühls zu erlangen.
Hier im Forum fragen auch nur Leute nach, die ihren Alkoholkonsum aus irgendwelchen Gründen als problematisch erleben, also nicht glücklich mit dem sind, was sie tun. Daß da mancher mit den Ansichten über und Ansprüchen an sich selbst auf dem falschen Dampfer ist und ne klare Ansage braucht, denn anlügen kann er sich ja selber, ist für mich selbstredend.
Aber...wenn jemand mit seinem Trinkverhalten glücklich und zufrieden ist, wäre meiner Ansicht nach schlecht beraten, was daran zu ändern, nur weil irgendwer meint, es wäre besser für ihn.
Und was den Krankheitsbegriff angeht - es gibt ne Definition von Gesundheit, die in etwa lautet, gesund ist, wer sich wohlfühlt.
Hoffe zum Verständnis meiner Ansicht beigetragen zu haben.
ZitatGepostet von DerZwerg Wie viele haben denn hierhergefunden , mit 4 ,5 oder 6 Bieren täglich ?
LG Zwerg[/b]
Hallo Zwerg,
ich zum Beispiel: 5-6 Andechser Doppelbock täglich (7 % Alkohol, "Der ganz besondere Genuss für Leib und Seele - laut Brauerei":sprachlos. Das war vor ca 4 Jahren vor meiner LZT. Weil es das nur in bestimmten Getränkeläden gab, mußte ich weite Wege zurücklegen und hab oft meinen damaligen Freund gebeten mich zu fahren. Das führte soweit, dass er mir mal sagte: "Birgit, Du bis nicht Andechser Doppelbock-süchtig, Du bist alkoholsüchtig."
Ich glaub auch, dass man es nicht von der Menge abhängig machen kann, ob einer ein Alkoholproblem hat, sondern eher davon "wie" er trinkt und ob es ihm auf die Wirkung ankommt. Aber eine Flasche Wein täglich finde ich auch zuviel.
Ich habe auch über viele Jahre, eher Jahrzehnte täglich(!) eine Flasche Wein getrunken.
Heute im Nachhinein sehe ich einige Punkte, anhand derer ich schon damals wissen hätte können, dass ich süchtig bin:
1) Ich habe die Flasche Wein täglich getrunken, will heißen, ich habe immer gewußt, ist noch was im Haus, muß ich noch in den Supermarkt und eine Flasche kaufen und dazu z.B. früher vom Dienst heimgehen, damit ich noch vor Ladenschluß reinkomme. Wenn das so war, habe ich im Zweifelsfall Dienst Dienst sein lassen und habe geschaut, dass ich noch in den Supermarkt komme. (Sowas wie Alk an der Tanke Einkaufen habe ich damals nicht gemacht, sieht ja so nach Alkoholiker aus...)
2) Ich konnte immer temporär aufhören, wenn es grade opportun war. Solange ich wußte, dass ich nach einer gewissen Zeit weitertrinken durfte, war alles ok.
3) Ich habe immer wegen der Wirkung getrunken.
Eben habe ich dein Eingangspost nochmal gelesen:
Du hast deinen Mann gebeten, doch mal einen Monat nix zu trinken. Nach meiner Einschätzung würde einer, der sich wirklich sicher ist, mit Alk kein Problem zu haben, das zurückweisen und sich bevormundet fühlen. In etwa so, wie wenn dein Mann zu dir sagen würde: "Ich mach mir Sorgen um dich und deinen Kaffeekonsum und dass du davon abhängig wirst. Trink doch mal einen Monat keinen Kaffee mehr!"
Die Tatsache, dass er sofort darauf eingeht, scheint mir eher darauf hinzudeuten, dass es für ihn eine willkommene Gelegenheit ist, sich selbst zu beweisen, dass er kein Problem mit Alk hat.
Jetzt trinkt er seit 12 Tagen nix mehr, schläft die ersten Tage seiner Trockenheit schlecht bzw. wenig und dann wie ein Stein. Könnte darauf hindeuten, dass ihm das Nichttrinken sehr schwer fällt und er jetzt heimlich nachlegt.
Alles, was ich schreibe, muss natürlich überhaupt gar nie nicht stimmen, ich kenne euch ja gar nicht. Ich weiß aber, wenn ich in der von dir beschriebenen Situation dein Mann gewesen wäre, wäre es so gewesen.
Und meine Frau sagt mir heute noch, dass Sie nicht begreifen kann, dass Sie meine Flunkereien (vorsichtig ausgedrückt) so lange geglaubt hat...
"Zu seiner Freude jedoch wird Alkoholsucht so definiert das man ein Verlangen nach Alkohol in der Alkoholpause haben muß."
Was glaubst du, wie oft ich mir selbst mit solchen fadenscheinigen Argumenten bewiesen habe, dass ich kein Alkoholiker bin?
Vielleicht zeigst du ihm ja mal die Antworten hier im Forum und schaust dir seine Reaktion darauf an...
Jedenfalls wünsche ich euch beiden alles Gute und würde mich ehrlich für euch freuen, wenn ich mit meiner Einschätzung vollkommen falsch liegen würde!
hallo Bernd, "vor die Erkenntnis haben die Götter den (Angst-)Schweiß gesetzt." // o.k. und anschließend an die nachlassende Wirkung des Alkohols hat der Teufel den Entzugsschweiß gesetzt, bis zum Herzstillstand, jawoll! Max
was ist nun richtig - was ist falsch? Das Thema hat ja viele Meinungen hervorgebracht, schön so. Ich bin der Meinung, daß es ausschließlich und ganz allein dem Betroffene selbst überlassen bleiben sollte, mit irgendeinem Suchtmittel kürzerzutreten resp. aufzuhören, ... und das wird auch so bleiben. Derjenige, der mit dem Alk seine Freude hat, auch wenn er sich dichtschüttet bis zum "Geht-nicht-mehr", sollte die Freiheit haben, das doch zu tun, sei es ihm gegönnt, aber der (... oder natürlich die, sorry), der aus eigenem Entschluß ehrlich sein Verhalten ändern möchte, sollte begleitet und unterstützt werden in seinem Handeln! Für mich war und ist Voraussetzung immer das Wollen des Betroffenen, alles andere hat keinen Zweck.
Ich hatte mir übrigens derzeit während meiner Übergangsphase über meinen Nachtschrank einen Bilderrahmen mit den gut und deutlich sichtbaren Worten "ICH WILL ..." gehängt. Als Motivationsstütze sozusagen.
Eigentlich sind Teile dieses Forums ja ein Widerspruch in sich, ich meine mal vernommen zu haben, daß im Suchtkrankenhilfebereich der Grundsatz gilt, entweder nur über sich selbst, nicht aber über Dritte, also Unbeteiligte bzw. Nichtanwesende, zu sprechen? Hat sich da etwa etwas in den letzten Jahren geändert? Hierbei habe ich mich natürlich selbst auch wieder ertappt (Asche auf mein Haupt ...)!
Auguststernschnuppe, für Dich und Deinen Mann möchte ich hoffen, daß mein "Geschreibsel" Euch nicht allzusehr verschreckt hat, ich hoffe aber, daß Ihr aus der Vielzahl der Beiträge zu diesem Thema habt Brauchbares für Euch entnehmen können (... bitte erseht hierin nicht, daß ich mir hier anmaßen möchte, für oder im Namen anderer Forumsteilnehmer sprechen zu wollen - das können die alle selber).
Bis die Tage und weiterhin alles, alles Gute (... und immer einen kleinen Engel an Eurer Seite, Auguststernschnuppe, der Euch vor Schlimmen bewahrt), Euer Friesenvolker
ZitatHoffe zum Verständnis meiner Ansicht beigetragen zu haben.
Hast du. Hab's verstanden.
@ Ralfi, Luke und Grufti,
Ja das stimmt , ich dachte beim Thread von Auguststern auch ans verschönern der Trinkmenge , (wegen des aufwachens wie ein stein , nicht schlafen können , usw..) wollte es aber soo direkt nicht anprechen. , da ich persönlich ja das beste Beispiel dafür war. Ich habe ja auch nur 2 Glas W. abendlich getrunken , aber Glas ist ja nicht gleich Glas . Und wie stolz ich doch war , berichten zu dürfen dass meine Frau "bezeugen" kann dass da nur in dem Glas 2cm hoch drin war...die anderen 10 cm Füllhöhe hatte ich vorher ja heimlich und rapido weggesoffen..
ZitatGepostet von Friesenvolker Ich bin der Meinung, daß es ausschließlich und ganz allein dem Betroffene selbst überlassen bleiben sollte, mit irgendeinem Suchtmittel kürzerzutreten resp. aufzuhören, ...
Was bleibt Dir auch anderes übrig?
Stundenlang reden (schreiben), ohne etwas zu sagen?
ZitatEigentlich sind Teile dieses Forums ja ein Widerspruch in sich, ich meine mal vernommen zu haben, daß im Suchtkrankenhilfebereich der Grundsatz gilt, entweder nur über sich selbst, nicht aber über Dritte, also Unbeteiligte bzw. Nichtanwesende, zu sprechen? Hat sich da etwa etwas in den letzten Jahren geändert? Hierbei habe ich mich natürlich selbst auch wieder ertappt (Asche auf mein Haupt ...)!
Hi hi, das finde ich lustig!
Das ist hier doch keine Therapiegruppe, keine Selbsthilfegruppe und auch keine moderierte Suchtgruppe, wo jemand aufpasst, dass die Regeln eingehalten werden.
Es ist ein autonomes Alkoholiker und Angehörigen Forum, wo es natürlich auch gewisse Regeln gibt, aber das betrifft ja eher extreme Kommentare oder solche, die nicht zum Thema gehören.
Sogesehen kann hier jede(r) schreiben was er will, ich könnte also auch schreiben: "Der Friesenvolker ist ein Korinthenkacker!"
Aber im Ernst, stell Dir mal vor jeder würde ausschließlich nur über sich schreiben, das wäre dann sozusagen die Veröffentlichung von 1746 Tagebüchern im Internet. (Mitgliederzahl von saufnix, wobei ja nicht alle schreiben!) Null Kommunikation!
"Oft nennt die Welt im eitlen Trug, den Weisen dumm, den Narren klug!" (Saadi)
... aber das ist es ja, daß wir uns hier in einem gewissen doch recht weit gesteckten Rahmen "austoben" dürfen, der eine so, der andere so, oder sehe ich das falsch?
Auch ich lerne gerne dazu, mache Fehler, bin ein Mensch wie alle anderen Mitstreiter in diesem Forum auch; trotz Deiner barschen Worte möchte ich Dich hier nicht missen, bitte - wirklich - weiter so ...
Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden
Saufnix-Chat
0
Offline
. Das war vor ca 4 Jahren vor meiner LZT. Weil es das nur in bestimmten Getränkeläden gab, mußte ich weite Wege zurücklegen und hab oft meinen damaligen Freund gebeten mich zu fahren. Das führte soweit, dass er mir mal sagte: "Birgit, Du bis nicht Andechser Doppelbock-süchtig, Du bist alkoholsüchtig." 
Max
haben die Götter den (Angst-)Schweiß 
gesetzt.
Max
Ja das stimmt , ich dachte beim Thread von Auguststern auch ans verschönern der Trinkmenge , (wegen des aufwachens wie ein stein , nicht schlafen können , usw..) wollte es aber soo direkt nicht anprechen.
, da ich persönlich ja das beste Beispiel dafür war. Ich habe ja auch nur 2 Glas W. abendlich getrunken , aber Glas ist ja nicht gleich Glas 
.
