Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
Saufnix  
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 72 Antworten
und wurde 6.143 mal aufgerufen
 Nass und Trocken
Seiten 1 | 2 | 3 | 4 | 5
minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

22.01.2007 10:03
#31 RE: auf ein neues... Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Inessi
Ich persönlich glaube nicht, daß Rückfälle nur passieren, nur weil die Betroffenen sich jedesmal Gründe dafür gesucht haben.



ob sie die Gründe nun gesucht haben oder nicht, jedenfalls - gefunden haben sie sie. Und selbst wenn ich den Grund zum trinken gefunden habe, bin es immer noch ich selbst, der diesen Grund dann auch zum Anlass nimmt, und es bin auch immer noch ich selbst, der den Alkohol dann irgendwo her kriegt, das Glas oder die Flasche an den Mund setzt und - trinkt.

Macht niemand anderes, ich bin immer der Handelnde, wenn ich nen Rückfall bastle, und es gibt ne ganze Menge, was dabei nicht einfach passiert, sondern was ich tun muss - sonst passiert nämlich gar nix. Bei allem, was ich tue, könnte ich mich auch anders entscheiden, und deswegen passierts nur, wenn ichs zulasse.

Zitat
Gepostet von Inessi
Ist halt bei jedem unterschiedlich. ich z.B. wollte nie aufhören. Andere sagten mir, besser wärs... und das war und ist okay so.



siehst Du, das wäre für mich nicht vorstellbar. So lang ich nicht aufhören wollte, hab ich nicht aufgehört, und da haben auch viele andere Leute nix dran ändern können. Nicht mal meine Lebensgefährtin, die sich über Jahre die grösste Mühe gegeben hat - ich hatte einfach das Misstrauen, daß mich andere nur ändern wollen, weil sie selbst mich gerne anders hätten, und daß es dabei gar nicht um mein Wohlbefinden geht.

Ich leg hier ja auch niemanden trocken oder bring jemanden zum Trinken, sondern kommentiere letztlich nur, was bei mir ankommt.

Wie definiert sich das "besser wärs" denn schon? Ist doch immer auch die Frage, "für wen?" - und wenn ich mich nicht nüchtern besser fühlen würde, wärs ja wohl ziemlich sinnlos.
Beziehungen oder Freundschaften kann man im Zweifelsfalle wechseln, wenn es anders nicht geht, aber sich selbst hat man halt auf Gedeih oder Verderb.


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

22.01.2007 10:22
#32 RE: auf ein neues... Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von unikum
...
es sind diese sachen, das ich mich oft überfordert sehe mit verschiedenen situationen, es mir einfach zuviel wird, ich mich alleingelassen fühle. es bauscht sich dann so auf, so wie es grad hier jetzt war.



und dann ist Trinken ne Option, deren Reiz auch darin besteht, daß man andere dazu bringt, sich zu kümmern...


pulsatille Offline




Beiträge: 635

22.01.2007 10:40
#33 RE: auf ein neues... Zitat · Antworten

Guten Morgen,

ich habe gestern eine interessante Theorie gelesen in diesem Buch von Simon Borowiak (Alk - ein fast medizinisches Sachbuch), nämlich dass es drei Gründe gibt für Rückfälle.

1. Leichtsinn (man will nur mal wieder probieren, ob man es nicht doch eventuell schafft, ein Glas zu trinken).

2. Du hast nicht auf Dich aufgepasst - oder "mangelnder Selbstschutz". Dir geht es nicht gut, Du fühlst, dass sich was zusammenbraut, aber machst nix dagegen.

3. Du willst Dich besaufen - es hat noch nicht gereicht.

Ist zwar eine etwas simple Theorie, aber ich fand es sehr einleuchtend. Wobei ich wesentliche Unterschiede sehe zwischen Nr.3 und Nr. 1 und 2. In Fall Nr. 1 und 2 kann man sozusagen reinrutschen, ohne es zu wollen, obwohl man auf keinen Fall in sein altes Trinkschema fallen möchte. Bei Nr.3 ist Hopfen und Malz verloren - diese Leute muss man trinken lassen, bis es einfach genug ist.

Mich persönlich würde ich eher entweder bei Leichtsinn einorden oder bei Nr.3. Wenn ich nicht mit negativen Konsequenzen rechnen müsste (und damit meine ich für mich persönlich und nur für mich), wäre ich wahrscheinlich Tag und Nacht betrunken. Ich hab mich auch immer gefragt, warum eigentlich all die anderen "Normalen" Leute sich nicht betrinken???

Das Fatale an dieser Krankheit ist aber doch, dass wir alle nicht wieder aufhören können, wenn einmal angefangen.

Deswegen glaube ich, liebe Uni, es spielt doch jetzt erst einmal keine Rolle, warum und wieso Du wieder angefangen hast. Und ich stimme Bea voll (aber nüchtern) zu, dass Du Dich zur Zeit jeden Tag selbst degradierst, was man Deinen posts auch anmerkt. Wichtig ist doch im Moment, dass Du einfach wieder aufhörst, insofern hast Du ja schon den ersten Schritt gemacht und ich möchte Dir auch alles Gute wünschen für die nächsten Tage. Also, bleib am Ball.

Grüsse von Birgit


Joosi Offline




Beiträge: 2.036

22.01.2007 10:43
#34 RE: auf ein neues... Zitat · Antworten

Hi Uni,

Zitat
mein kind hat mich mit seinem verhalten bis an den rand des wahnsinns getrieben. wobei ich jetzt bemerke er hat sich so verhalten weil er selber mit dieser ungewissen umzugssituation nicht klar kam.



Dein Kind braucht dich.
Wenn du denkst, dass dein Kind dich mit seinem Verhalten an den Rand des Wahnsinns teibt, halte inne. Dein Kind hat anscheinend noch gesunde Impulse sich gegen unwohle Situationen zu sträuben, vielleicht auch Strategien seine Mutter einzufordern.

Wenn man trinkt, kann man einem Kind leider nicht geben, was es braucht.

Du kannst dich entscheiden. Wenn du es nicht für dich tust zunächst, dann für dein Kind wenigstens.

Sag´, warum hast du keine Nachsorge, keine Gruppe, keine wöchentlichen Therapiegespräche nach der LZT? Sicher reichen 4 Monate nicht, man muss sich auch im Alltag, im Umfeld wieder stabilisieren. Ich war fast 2 Jahre in der Nachsorgegruppe, weil ich merkte, dass ich es noch brauche.

Hast du nicht Unterlagen aus deiner LZT? Tagebuch, Notizen, Notfallkoffer? Hol Sie raus und lies sie.

Wollen kannst nur du, das kann dir niemand abnehmen.
Und so lange du dich selbst als benachteiligtes "Kind" in der Gesellschaft fühlst, so lange wirst du dich nur "zusammenreissen" maximal.
Verantwortung für sich übernehmen ist was anderes.

Zitat
jetzt komme ich wohl langsam an einen punkt der wehtut, nämlich sich seinen eigenen problemen zu stellen, und sich einzugestehen das ich die kraft dafür (noch) nicht aufbringe.



Ja, und wo du immer noch rumeierst. Wo du immer noch keinen Anlass siehst, dir Hilfe zu holen, denkst irgendwie wirst du es alleine schon hinwurschteln können, ja?
Ich hoffe wirklich, dass du nicht irgendwann an den Punkt kommst, wo du deinen Sohn anschreist, dass er Schuld ist, dass er dir nur Schwierigkeiten macht und du deshalb trinken musst. Ich hoffe es wirklich für euch beide.

Zitat
es mir einfach zuviel wird, ich mich alleingelassen fühle


Wenn du es doch fühlst, dann handele, so wie du es auch in der LZT gelernt hast. Häng dich ans Telefon (bevor du trinkst), Suchtberater, Gruppe, vielleicht noch Kontakte aus der LZT?, Sozialberatung, Elternberatung - es gibt so viele Anlaufstellen.

Zitat
anfangs reißt man sich zusammen



DAS ist der entscheidende Fehler. Warum zusammenreißen? Hilfe holen, drüber reden, Jammern, Schreien, rausgehen. Zusammenreißen und dann irgendwann Trinken "müssen", das ist das gewohnte, alte Programm.

Zitat
bittet man um hilfe und bekommt sie nicht



Und das kombiniert mit überzogenen Erwartungen und der dem mangelnden Vermögen Grenzen zu akzeptieren. Es heißt noch lange nicht, wenn ich einmal *piep* sage, dass dann auch jemand helfen will. Es kann sein, dass nicht alles gleich geht und wie ich das gerade will. Deshalb ist es ja auch gut, sich nicht zusammenzureißen, zu warten bis der Kessel explodiert, sondern viel früher schon Hilfe zu avisieren, in eine Gruppe zu gehen etc.

Zitat
es tut schon weh wenn man keine freunde hat, niemanden wo man sich mal ausheulen kann



Ja, dafür muss man schon was tun. Ich lasse mich auch nicht gerne ausschließlich als Notnagel benutzen, wenn es brennt.

Zitat
es ist das gefühl nicht ernst genommen zu werden, also wozu sollte ich mich dann selber noch ernst nehmen, wenn mich keiner mag, warum sollte ich mich dann mögen?



Das ist eine sehr (über-) fordernde Haltung anderen Gegenüber. Ich fühle mich davon absolut bedrängt, wenn sich jemand so abhängig von mir und meinem Verhalten macht - und auch hilflos, weil ich eigentlich machen uns sagen kann, was ich will, es wird nicht ankommen.

Ich verstehe gut, was du da alles sehr klar beschreibst.
Ich war genau so- viele Jahre. Ganz genau so.
Und ich hatte große Fragezeichen im Kopf, warum ich es nicht ändern kann.

Aus dieser Erfahrung kann ich dir sagen, du wirst es nicht theoretisch Lösen können. Es geht leider nur mit Arsch hoch, Gruppen besuchen (mind. 1x die Woche), Suchtberater oder Therapeut (mind. 1x die Woche) und am besten auch noch Erziehungsberatungsstelle oder Famlienberatung. Nein, dass ist keine Schmach, so etwas zu tun. Es wäre intelligent und sehr fair deinem Kind gegenüber.

Und wenn du nicht weißt, was DAS denn ändern soll, ob es auch wirklich funktionieren könnte? Macht nix!!! Komm´raus aus deiner Komfortzone und tu einfach. Mehr musst du nicht wissen.

Zitat
ich kann nicht wegen der anderen leute abstinent bleiben, sondern muß es tun weil ich es so will, dazu muß ich mir selber was wert sein



Ja, und vor Allem nicht das Pferd von Hinten aufzäumen. Ich habe auch so gedacht, ich muss mich erst selber mögen, dann schaffe ich das auch, aber so rum geht es nicht.
Ich musste erst tun quasi so tun, als ob ich mich selber mögen würde. Wie oft hatte ich Zweifel, aber getan habe ich trotzdem weiter - und über das Tun fängt die Veränderung im Leben an!
Beim Aushalten, Zurückziehen und Grübeln leider nicht.

Sicher wirst du dich von meinen Worten angegriffen fühlen.
Es wird vermutlich auch nicht viel nützen, wenn ich sage, dass es gar kein Angriff ist. Ich verstehe dich sehr gut.
Und ich mache mir Sorgen um dich und dein Kind.
Und ich bin froh, dass ich mich da nicht mehr herumwinde.
Es war so schrecklich so zu leben.

Aber ich lebte genauso wie du mit diesen Gedanken und von daher kann ich dir sagen: DU kannst es ändern.

Tja, Freitag Suchtberater und dann erst wieder 2.2.
Hast du nicht gesagt, dass es dringend ist? Das auch dein Kind indirekt durch dich -als trinkende Mutter - betroffen ist?
Was ist mit Gruppe?

Tu doch mal richtig was FÜR DICH!

Liebe Grüße
Gaby


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

22.01.2007 10:47
#35 RE: auf ein neues... Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von pulsatille
Wobei ich wesentliche Unterschiede sehe zwischen Nr.3 und Nr. 1 und 2. In Fall Nr. 1 und 2 kann man sozusagen reinrutschen, ohne es zu wollen, obwohl man auf keinen Fall in sein altes Trinkschema fallen möchte.



da kenn ich aber auch noch ne andere Theorie.

Die lautet in etwa, daß Leute sich mehr oder weniger absichtlich in Nummer zwei reinrutschen lassen, weil sie Nummer drei eigentlich gerne mal wieder haben wollen, aber aus den unterscheidlichsten Gründen Angst davor haben, das Gesicht zu verlieren.

Deswegen wird dem, daß es besch*** läuft dann unterbewusst zugearbeitet, denn das liefert dann die Rechtfertigung für das was man im Grunde möchte.


pulsatille Offline




Beiträge: 635

22.01.2007 11:14
#36 RE: auf ein neues... Zitat · Antworten

Tja,

das hast du wohl Recht minitiger. Man kann sich selbst in so eine besch..... Situation reinmanövrieren, dass man wieder einmal den perfekten Grund zum Trinken zusammengebastelt hat. Sogar ohne es zu merken.

LG von Birgit


unikum Offline




Beiträge: 260

22.01.2007 11:16
#37 RE: auf ein neues... Zitat · Antworten

und dann ist Trinken ne Option, deren Reiz auch darin besteht, daß man andere dazu bringt, sich zu kümmern

nicht ganz minitiger, denn in so einem fall ziehe ich mich von allen zurück und hoffe nicht entdeckt zu werden, gehe nicht mal mehr ans telefon, damit keiner hört das ich was getrunken habe, und nur noch raus wenn es dunkel ist, damit mich keiner in so einem zustand sieht. dann will ich wirklich nur noch allein sein, damit ich nicht wieder das gefühl bekomme, die leute die um mich herum sind mögen mich ja doch gar nicht wirklich.

klasse kreislauf, aber so ist es nunmal.

dann ist da noch der punkt, der hier so oft ( nicht nur in diesem thread) angesprochen wird, warum man einen rückfall hat. die einen sagen es wäre die sucht und es gehört bei vielen halt dazu, andere sagen es ist reine willenskraft, bei anderen ist es dummheit, ein hilfeschrei, ohnmacht, hilflosigkeit, nenn es wie du willst... es ist vielleicht bei jedem anders.
ich hatte in der gruppe einen der hat so ziemlich jeden monat einen rückfall gehabt und das seit 10 jahren. er war mittlerweile aber so stolz auf sich, das er es selber schaffte den notarzt zu rufen und nicht mehr warten mußte bis er entdeckt wird. er sagte: ja was soll ich machen, das ist die sucht, ich kann mich nicht wehren. DAS ist seine wahrheit! deine sieht wieder anders aus, weil du es mit ganzer entschlossenheit wolltest, was dich aber auch heute noch nicht vor einem rückfall schützt, denn der kann dein ganzes leben lang kommen. bei mir war es hilflosogkeit, überforderung und der gedanke: nur heute, damit ich mich einmal erleichtert fühle.. und schon war ich mitten drin, schneller als ich gucken konnte.
weißt du jeder mensch ist anders, so wie ich weiß das ch nicht für andere trocken werden darf, sondern für mich, aber es dennoch für andere tue, was mich immer wieder in gefahr bringen wird, hast du für dich entschlossen das du nicht willst, Inessa tat es weil andere es sagten das es besser wäre andere weil sie unter druck stehen, vom gericht, jugendamt, ehemann/ -frau. weißt du wenn es ein patentrezept gäbe, wäre das forum hier nicht so gut besucht. ich muß meinen weg finden, der bisherige war nicht der richtige, aber vielleicht wenigstens ein ansatz wo ich wieder aufbauen kann. immerhin hat es gut ein 3/4 jahr geklappt.. wobei.. ne auch nicht, denn ich hab es ja nicht wirklich für mich getan, sondern weil ich unter beobachtung stand und mich sonst in grund und boden geschämt hätte. und da liegt mein wunder punkt, es wirklich für mich zu wollen und nicht weil andere es von mir erwarten.

........

wow, joosie hab grad deinen beitrag gelsen, nein als angriff werte ich das bestimmt nicht, es ist eher eine bestätigung dessen, was ich denke was zu ändern gilt. es ist eine wirklich ungeschminkte wahrheit und dazu kommt noch einiges mehr.
zur erziehungsberatungsstelle gehe ich schon lange, warum keine nachsorge.. tja weil *ich es ja auch alleine packe* wie man jetzt so schön sieht, und ich ich die zeit einfach nicht aufbringen konnte bei dem spagat zwischen kindertherapie und umzugsstress. aber egal ausreden lassen sich immer finden wie man ja weiß. ich war nicht da, hatte zwei termine, einen hab ich abgesagt, einen der suchtberater und damit war ja wieder klar das es eben nicht so sein sollte.
sicher hab ich ihm grad klar gemacht das es dringend ist, aber auch da ist wieder der punkt wo ich auch mal lernen muß nicht in alles zu hohe erwartungen reinzustecken. ich kann nicht erwarten das der alles stehn und liegen lässt nur weil ich nach ein paar monaten angekrochen komme. es gibt noch mehr leute hier, mit den gleichen oder schlimmeren problemen. auch hier gilt es jetzt mal wieder etwas auszuhalten ( lieblingswort meiner therapeutin).

hmm ich könnte jetzt noch stundenlang schreiben, warum ich mir, an welchen stellen auch immer keine hilfe gesucht habe. letztendlich sind es doch alles ausreden oder dieses gefühl.. ach bringt ja doch eh nichts, ich werd ja eh nicht für voll genommen.
ach so, das du dich durch diese aussage von mir bedrängt fühlst, hm sagen wir so, das ist nichts was ich den leuten sonst auf die nase binde. genausowenig versuche ich sie das spüren zu lassen. weißt du ich suche so oft nach möglichkeiten freundschaften aufzubauen, kontakte zu knüpfen und sie zu halten. ich frage mich oft genug, was mache ich denn falsch, viele punkte fallen mir dabei ein aber ändere ich was? ja/nein.. ich weiß es nicht ich bemühe mich aber dann kommt wieder dieser kreislauf, jemanden dreimal zum kaffee einzuladen, drei absagen zu bekommen, dann verlässt einen schon der mut noch ein viertes mal zu fragen. man stellt sich die frage warum und kommt zu dem entschluß man ist es scheinbar doch nicht wert und schon ist der kreislauf wieder da. mittlerweile hab ich kaum noch mut auf leute zuzugehen. ich weiß das das falsch ist, aber so ist die entäuschung nicht so groß wenn man wieder eine absage bekommt, also gleich vorbeugen und keine einladung aussprechen. klar verbaue ich mir damit alles selber, aber ich sagte ja das ist der punkt an dem ich arbeiten muß.

ich kann aber auch jetzt nicht alles auf einmal machen. nur weil ich gestern den entschluss gefasst habe mein leben endlich in den griff zu bekommen werde ich nicht ab heute geheilt sein. es wird bestimmt jahre dauern bis ich endlich mein leben aufräume, die leichen aus dem keller geholt habe und anfange mich selbst zu lieben. für mich ist der erste schritt getan, ein termin bei der SB, der erste abend ohne alkohol, und ein paar dinge die ich grad für mein kind geregelt habe. ich werde mein bestes versuchen aber rom wurde auch nicht an einem tag gebaut. und wenn es mir zu anstrengend ist, dann mache ich eben eine pause, und versuche nicht alles trotzdem zu regeln auch wenn es mir schlecht geht, sondern gebe es auch mal zu.



wird schon werden

LG
Uni


Wilma Offline




Beiträge: 2.102

22.01.2007 11:19
#38 RE: auf ein neues... Zitat · Antworten

@ Joosi,

wieder so ein Volltreffer

...und super rüber gebracht!!

Du bist echt Klasse, Frau


@uni

Tu was, dir und einem Kind zuliebe!

Beachtest du dein Kind eigentlich (da steckt "Achtung" drin)?
Auch dein Inneres? Da mag es einen Zusammenhang geben in der Qualität...



[ Editiert von Wilma am 22.01.07 11:45 ]


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

22.01.2007 11:24
#39 RE: auf ein neues... Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von unikum
und dann ist Trinken ne Option, deren Reiz auch darin besteht, daß man andere dazu bringt, sich zu kümmern

nicht ganz minitiger, denn in so einem fall ziehe ich mich von allen zurück und hoffe nicht entdeckt zu werden, gehe nicht mal mehr ans telefon, damit keiner hört das ich was getrunken habe, und nur noch raus wenn es dunkel ist, damit mich keiner in so einem zustand sieht. dann will ich wirklich nur noch allein sein, damit ich nicht wieder das gefühl bekomme, die leute die um mich herum sind mögen mich ja doch gar nicht wirklich.



ich will hier nicht Haarespalten...aber dem setze ich nun entgegen, daß Du deinen Rückfall so lange ausgebaut hast, bis Dir nix anderes mehr überblieb, als Dir Hilfe zu holen.

das zeigt aber letztlich dreierlei:

1) Du kannst Dir Hilfe holen
2) Du tust es erst dann, wenn Du den "Hebel" ansetzen kannst, und du wählst ein geeignetes Mittel,
3) Du tust es dort, wo Du annnimmst, daß man sich wirklich um Dich kümmert.

Zumindest braucht man nicht um allzuviele Ecken denken, um das so zu sehen...


Inessi Offline



Beiträge: 4.791

22.01.2007 11:33
#40 RE: auf ein neues... Zitat · Antworten

Hallo Unikum,

mein selbstwertgefühl war so dermaßen im Keller, daher konnten mir andere sagen: hör mal mit dem trinken auf, ist besser so.
die ersten 2 jahre hab ichs für meine tochter getan, damit ihr es endlich besser geht. in der zeit hab ich aber auch an mir "gearbeitet", sodaß ich erkannte: Ich muß es für mich trocken bleiben.

Ich wünsch dir viel kraft!

[ Editiert von Inessi am 22.01.07 11:33 ]


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

22.01.2007 11:45
#41 RE: auf ein neues... Zitat · Antworten

hallo Unikum,
"es sind diese sachen, das ich mich oft überfordert sehe mit verschiedenen situationen"
// Solange du diese "Situationen" mit Trinke zusammensperrst, machst du dir aber selber Schwierigkeiten: das hieße für mich: 'erst wenn ich meine Situationen im Griff habe, werde ich verlässlich nicht mehr trinken'. Ich hatte das 100 %-ige getrennt, weil ja gerade diese Vermischung zur Abhängigkeit geführt hatte. Max


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

22.01.2007 11:48
#42 RE: auf ein neues... Zitat · Antworten

hallo Inessi,
"Hallo Max mX, Zitat: 'deinen Grund wieder zu trinken hast du zwar nicht geschrieben, aber er ist letztlich auch völlig unerheblich' - Find ich nicht."
// Meine Betonung lag allerdings auf letztlich. Natürlich suche ich in den Gründen um küftig vermeiden zu können, Max


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

22.01.2007 12:12
#43 RE: auf ein neues... Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von unikum
deine sieht wieder anders aus, weil du es mit ganzer entschlossenheit wolltest, was dich aber auch heute noch nicht vor einem rückfall schützt, denn der kann dein ganzes leben lang kommen.



da fällt mir doch glatt noch was dazu ein.

Mich schützt gar nix vor einem Rückfall, denn wenn ich trinken wollte, würd ichs tun. Das wär mir dann wohl auch ziemlich egal.

Nur, bevor ich trinken wollte, würde ich mir erst mal überlegen, wie es die letzten paar Mal war, und das bewahrt mich nun doch schon ein paar Jahre auch bei kurzfristigen Appetitanfällen ganz gut vor der Durchführung. Bis jetzt hab ich jedenfalls nicht das Gefühl, daß ich was verpasse.

Du wirst es kaum glauben, auch Deine Schilderung weckt keinen Neid in mir...denn so wirklich zum besseren Lebensgefühl geholfen hat Dir das Trinken ja auch nicht.


pulsatille Offline




Beiträge: 635

22.01.2007 12:43
#44 RE: auf ein neues... Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Max mX
das hieße für mich: 'erst wenn ich meine Situationen im Griff habe, werde ich verlässlich nicht mehr trinken'. Ich hatte das 100 %-ige getrennt, weil ja gerade diese Vermischung zur Abhängigkeit geführt hatte. Max[/b]



Hi Max,

diesen (nicht vorhandenen) Zusammenhang finde ich auch sehr wichtig. Unzählige Male habe ich mir selbst gesagt oder auch von anderen gehört: "Wenn ich den Grund für meinen Suff weiss, brauche ich nicht mehr zu trinken. Wenn ich Arbeit habe....Wenn mein Partner mich besser verstehen würde.....Wenn mein Kind.... oder auch wenn ich mit diesen Situationen klar komme."

Das stimmt so nicht. Vielleicht wird es (etwas) einfacher, wenn man mit gewissen Situationen besser klarkommt. Aber im Grunde genommen ändert es nichts an der Tatsache, dass man einfach mit Alkohol nicht umgehen kann, egal ob man glücklich, traurig, frustriert oder sonstwas ist. Ich meine auch, dass man das völlig voneinander trennen muss. Es nützt noch nicht mal was, wenn ich letztendlich weiß, warum ich trinke. Das wird mich dennoch nicht davon abhalten.

@Unikum
Ich hatte bei meiner LZT auch das Gefühl, dass es zuwenig um das eigentliche Thema - nämlich den Alkohol - ging. Aber wie Du schon geschrieben hast, für jeden bedeutet es etwas anderes trocken zu werden und zu bleiben. Manche (@minitiger) entscheiden sich ein für allemal endgültig, andere (Inessi) tun es erstmal für andere oder aufgrund von Druck und dann gibt es wieder andere (@ich), die brauchen mehrere Anläufe und müssen sich ständig vor Augen führen, wofür sie das Ganze eigentlich durchziehen.

Ich bin davon überzeugt, dass ohne Alk Deine Situation vielleicht nicht unbedingt auf Anhieb besser wird, aber auf jeden Fall lernst Du besser damit klarzukommen (nämlich nüchtern).

Das Trinken ist doch nur eine Flucht vor eingebildeten oder tatsächlichen Schwierigkeiten, was meiner Meinung nach eine völlig menschliche Reaktion ist. Was haben die Neandertaler gemacht, wenn ein Mammut auf sie zukam? Na klar, die Beine in die Hand genommen und gerannt, oder auch den Kopf in den Sand gesteckt (was wohl die schlechtere Methode war).

Und was man auch nicht unterschätzen darf ist das Suchtgedächtnis. Das meldet sich nämlich immer wieder bei den kleinsten Problemen oder auch einfach, wenn man mal ein Glas Bier sieht.

Einen schönen Tag noch von Birgit (muss jetzt pauken


Joosi Offline




Beiträge: 2.036

22.01.2007 12:44
#45 RE: auf ein neues... Zitat · Antworten

Hallo uni,

Zitat
aber egal ausreden lassen sich immer finden wie man ja weiß



Genau, und da beginnt der Rückzuck in den alten, wohlbekannten Sumpf...

Zitat
hab ich ihm grad klar gemacht das es dringend ist, aber auch da ist wieder der punkt wo ich auch mal lernen muß nicht in alles zu hohe erwartungen reinzustecken. ich kann nicht erwarten das der alles stehn und liegen lässt nur weil ich nach ein paar monaten angekrochen komme. es gibt noch mehr leute hier, mit den gleichen oder schlimmeren problemen. auch hier gilt es jetzt mal wieder etwas auszuhalten



Ja, wenn es nicht schneller geht muss man das "aushalten", dafür hat man auch die Kraft, wenn man nicht vorher schon "ausgehalten" hat (wo es noch keiner bemerkte), bis zum innerlichen Supergau.

Aber doch, sagt ja da nur ein Suchtberater, dass es nicht schneller geht. Was ist mit anderen Ansprechpartnern (Gruppe, AA, Freundeskreis etc.) Ganz viele Fragen und mobilisieren versuchen, hat ja nichts mit hoher Erwartung zu tun, sondern nur mit hoher Aktivität für sich selbst. Wenn´s dann nirgends schneller klappt, dann hast du das gute Gefühl, mal richtig Hebel für dich in Bewegung gesetzt zu haben.

Zitat
ach so, das du dich durch diese aussage von mir bedrängt fühlst



Nein, fühle ich mich nicht.
Aber früher, in meinem Umfeld, war es oft so. Heute kann ich Grenzen setzen. Wenn du jetzt hier jemand aus meinem Bekanntekreis wärst, der sich immer nur dann meldet, wenn die Kacke am Dampfen ist, wäre mir das eben zu blöd irgendwann. Ich würde dir das sagen. Ich würde dir sagen, dass ich auch gerne was anderes von dir will z. B. dass du auch Interesse an mir oder an gemeinsamen Aktivitäten hättest, dass ich auch mal was schönes in einer freundschaftlichen Beziehung will. Ich weiß aber auch, dass jemand, der gerade wieder (wenn es von dir wohl auch als Rücksicht gedacht ist, verstehe ich sehr gut) bis fast zum Supergau gewartet hat, das nicht versteht. Es ist ein Vorwurf. "Wie? Sie will mit mir nur "schönes"? Meine Probleme sind ihr zu viel? Lieber nur Small-Talk und Oberflächlichkeiten?" Tja, so ist es natürlich nicht gemeint, ich weiß auch nicht ob ich das rüberbringen kann. Bei meiner Schwester z.B. konnte ich es nicht, denn ihr habe ich mal so was ähnliches gesagt, weil sie mich immer nur anrief, wenn sie besoffen war, sich minderwertig fühlte und jemanden brauchte, der ihr versicherte, das alles wieder gut wird. Meine Schwester war so erbost darüber, dass sie sich wochenlang nicht mehr meldete und wir dann nur noch einen seltsamen, oberflächigen Kontakt hatten.

Zitat
ich bemühe mich aber dann kommt wieder dieser kreislauf, jemanden dreimal zum kaffee einzuladen, drei absagen zu bekommen, dann verlässt einen schon der mut noch ein viertes mal zu fragen.



Auch das kenne ich selbst, als wir hier ins Dorf zogen. Irgendwann wollte ich niemanden mehr "belästigen". Rückzug. Hatte keine "Zeit" mehr, falls sich doch was ergab (in Wirklichkeit, habe ich den ganzen Vormittag gebraucht, um wieder klar zu denken, den Nachmittag um mein schlechtes Gewissen zu beruhigen und den Abend, um noch "zum letzten Mal" mir einen gemütlichen Abend zu machen, weil ich mich von dem Stress meines anstrengenden Lebens erholen musste...)

Das Problem bei diesen Kontaktknüpfversuchen ist die Erwartungshaltung gewesen bei mir. Ich wollte Kontakte um nicht alleine zu sein, um integriert zu sein etc. Andere merken sehr wohl, ob man an ihnen persönlich interessiert ist oder ob man sie (austauschbar) benutzt, um von der eigenen Unsicherheit, Leere oder sonst was wegzukommen.
So sammelt man förmlich das, was man sich selbst eigentlich schon prophezeit: Niemand wird wirklich Interesse an mir haben. Aber eigentlich kriegt man nur das zurück, wie man selbst mit den anderen umgeht.

Verbindlich sein, andere Menschen wirklich sehen und wahrnehmen, aber auch eigene Grenzen wahren und lernen, dass man nicht immer nur ganz viel für andere Tun muss, dafür ist die Gruppe der beste "Übungsplatz".

Zitat
ich kann aber auch jetzt nicht alles auf einmal machen



Nein, vor allen Dingen nicht wissen. Aber machen, eins nach dem anderen. Überwindung ist sicher dabei. Ich habe es trotzdem gemacht, weil ich mich erinnerte, dass der einsame Sumpf des Trinkens noch schlimmer ist letztlich, als Überwindung. Dann habe ich es irgendwann trotzdem gemacht, mich Überwunden, weil ich auf einmal merkte, dass es sich ganz toll anfühlte etwas durchzuziehen, mich nicht entmutigen zu lassen und zu begreifen, dass andere Grenzen eben Grenzen sind, die nichts mit meinem Wollen zu Tun haben. Ich darf trotzdem Wollen und nach Möglichkeiten suchen.

Und ich kann dir versichern, gerade im ersten Jahr, gab es manchmal Tage, da war mein einziges TUN (für mich), dass ich nicht trinke und die schwere Aufgabe mir selbst anzuerkennen, dass ich damit was ungemein wichtiges, wertvolles und ganz viel getan habe!(auch wenn es augenscheinlich nach "Tag verplempern" aussah )m

Zitat
es wird bestimmt jahre dauern bis ich endlich mein leben aufräume



Ja, aber doch wird jeder Tag nur 24 Stunden dauern und es zählt was du an DIESEM Tag tust. Mehr Gedanken braucht es nicht.

Zitat
sondern gebe es auch mal zu



noch schöner wäre: Sondern suche mir Unterstützung, probiere gleich aus, was oder wer mir helfen könnte. Immer - oberstes Gebot! (Ist auch ätzend, weil, was für eine Ausrede/ Möglichkeit hat man da noch zu Trinken...)

Zitat
wird schon werden



Nö, denke ich nicht.
Aber du kannst es bewerkstelligen! Jeden Tag!
Es ist anstrengend - aber Alkohol ist noch anstrengender.
Es ist mühsam - aber Alkohol macht es noch viel mühsamer.
Man muss Grenzen setzen, wenn einem was zuviel ist - das ist unangenehm. Aber mit Alkohol wird es noch unangenehmer.
Es ist lästig und ungewohnt - mit Alkohol hast du die vertraute Gewohnheit, aber auch keine Perspektive.
Es macht unsicher, nervös, man merkt die ganzen unangenehmen Unsicherheitsgefühle dauernd - mit Alkohol wären sie schnell mal weg, aber dafür um so stärker wieder da.

Vielleicht ist es dir ein kleiner Halt, dass es eigentlich allen hier so gegangen ist oder geht. Es ist mühsam, sich aus seinen gewohnten Verhaltensmustern herauszubewegen. Eben, wie aus einem Sumpf in dem man schon hüfthoch drinsteckt. Alleine geht´s gar nicht. Man kann um Hilfe schreien, dann sehen alle, dass man so blöd war in einen Sumpf zu laufen, aber doch könnte man Hilfe beim rauskommen kriegen. Wenn das aber dein einziger Kontakt bleibt: Sprich, immer nur im letzten Moment zu Schreien, wenn du hüfthoch im Sumpf steckst, dann entstehn daraus weder Beziehungen, sondern eher Schuldgefühle, weil du ja selbst genau weißt, du hast sie nur zum Helfen gebraucht. Schuldgefühle machen, dass du niemanden weiter "belästigen" willst ...Rückzug...und ab in den Sumpf...

Vielleicht könntest du ja auch mal den Gedanken zulassen, dass du andere Menschen nicht "belästigst", sondern, dass andere Menschen es schön finden, wenn man sich nach ihnen erkundigt, sie hier und da um einen Gefallen bittet, Ihnen sagt, was man an ihnen mag oder gerne ihre Meinung hören würde. DAS ist Gruppe. Und so wächst auch ein Freundeskreis. Deshalb eher "belästigen", Wünsche ausdrücken (ich weiß, das ist schwer! :rolleyes.

Ich wünsche dir gutes bewerkstelligen!

Liebe Grüße
Gaby


Seiten 1 | 2 | 3 | 4 | 5
«« Rückfall
 Sprung  
disconnected Saufnix-Chat Mitglieder Online 0
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz