ich kann dein Fühlen, des Nicht-Erwachsen-Sein-Wollens gut nachvollziehen.
Bei mir ist es heute so, dass ich mich "erwachsen" fühle. Ist für mich NICHT negativ besetzt.
Erwachsen sein, heißt für mich, dass ich mit Absicht mein Leben lebe.
Und was immer ich auch tue, es ist meine Entscheidung und ich muss sie niemandem rechtfertigen, wenn ich das nicht will.
Erwachsen sein (und fühlen!) ist für mich BEFREIUNG. Kind bleiben wollen, hatte weniger Verantwortung, aber auch viel weniger Freiheiten. Ich war oft das Opfer anderer Meinungen (Anderungen )und nahm mir auch nicht heraus, dass ich das Recht hätte einfach zu sein, wie ich bin.
Ich bin froh erwachsen zu sein.
Ich wäre auch froh gewesen, als Kind Kind sein zu dürfen...vielleicht deshalb das lange Klammern daran, weil man ja immer noch was gesucht hat, was man nicht bekommen hat...und ein schmerzvolles Begreifen, dass eine wirkliche Kindheit eben nicht nachholbar ist...aber dann das Annehmen was jetzt ist, damit ich den Rest des Lebens nicht auch noch "an mir vorbeilebe" (Hört sich jetzt zu zusammengerafft, kopfgesteuert an - das das natürlich nicht so war, weißt du ja...war schon ein langer, schmerzhafter Weg bei mir...aber trotzdem bin ich sehr froh, dass ich ihn gegangen bin.)
hi Wilma, gaby's text sagt mir am meisten. bei mir ist es so, daß ich gern erwachsener wäre im sinne von unabhängig einer höheren instanz gegenüber, die ich in mir drin hab, und die mich ständig beurteilt und der ich ständig etwas zu beweisen hab. im moment gehts mir jedenfalls so. aber es gab auch schon bessere phasen. irgendwie ist das erwachsenwerden bei mir schubweise im gange.
daß ich nicht genug kind bleibe, in dem sinne: offensein, lieben- und staunen-können ..., davor hab ich keine angst. ich wär im moment gern erwachsener ... liebe grüße ellen
wer über 30 Jahre immer & stets eins auf den Deckel bekommen hatte, den man also daran hinderte erwachsen zu werden, aber immer gemessen hatte es doch zu sein (und immer brav das große Vorbild sehen, oh oh, und nur dieser eine weiß was erwachsen ist, ei, ei), der wird wohl eine Weile brauchen um durchzusehen. Dieses geschieht meistens stufenförmig. Da hebe ich noch nichts anderes gehört oder erlebt, Max
Wenn die 3-jährige Tochter einer Freundin mit mir spielen will, freu ich mich immer. Dann kann ich auch Kind sein, mal wieder ganz unkompliziert "Spass" haben, albern sein, kindliche Freude empfinden.
ich habe dein Post gelesen und dachte ... ups, dass bin doch ich!? Habe sehr darüber nachgedacht. Ich fühl mich definitv nicht erwachsen. Definieren wir mal... "ERWACHSEN". Wem erwachsen, wessen erwachsen, bin ich gewachsen? Gewachsen woran, wodurch!? Ich habe definitv ein Problem damit, mich zu definieren, zwischen Nichterwachsen und Erwachsen. Zwischen Kindsein und Nichtkindsein. Auf der einen Seite finde ich es herrlich kindlich denken und sehen zu können, auf der anderen Seite sehe ich bewusst, dass Erwachsen sein heisst, Verantwortung zu übernehmen! Ich bin definitiv dafür nicht in der Lage! Das haben mir die letzten Wochen gezeigt. Ohne Alk, okay, aber Verantwortung übernehmen, dass ist nochmals ein größerer Schritt. Ich hab das Gefühl, dass nicht zu schaffen. Dementsprechend fühle ich mich unerwachsen, weil ich nicht wachse an meinem Leben. Weiß zwar schon, was ich zu tun habe, tun muss, aber er- oder entwachsen bin ich sicher nicht. Jetzt schaun mer mal und ich will hoffen, dass das Erwachsen mich nicht mit einem Schlag erschlägt...
ZitatAuf der einen Seite finde ich es herrlich kindlich denken und sehen zu können, auf der anderen Seite sehe ich bewusst, dass Erwachsen sein heisst, Verantwortung zu übernehmen! Ich bin definitiv dafür nicht in der Lage!
Wofür fällt es Dir denn schwer, Verantwortung zu übernehmen?
Eigentlich hast Du das doch schon getan, für Dich, indem Du aufgehört hast zu trinken, und weiter?
ja, das Nichttrinken ist sicherlich ein großer Schritt. Aber noch lange nicht das Ende eines Weges, der gegangen werden muss. Ich fühle mich eben in so vielen Punkten noch nicht am "erwachsen sein". Alleine die Vorstellung einer festen Partnerschaft, obwohl ich mir das so sehr wünsche, macht mir Angst und zeigt mit, dass ich momentan nicht "erwachsen" bin. Erwachsen wirklich in dem Sinne von "an mir gewachsen". Mit vielen anderen Dingen beläuft es sich ähnlich. Obwohl ich so sicher wie das "Amen in der Kirche" weiß, dass es eine sehr wertvolle Eigenschaft ist, dass Leben mit kindlichen Augen betrachten zu können, sich an Kleinigkeiten, der Natur zu erfreuen, etc., so möchte ich, ohne dies zu verlieren irgendwie erwachsen werden. Sonst werden meine Wünsche nie in Erfüllung gehen, weil ich dem einfach nicht gewachsen bin.
ZitatAlleine die Vorstellung einer festen Partnerschaft, obwohl ich mir das so sehr wünsche, macht mir Angst und zeigt mit, dass ich momentan nicht "erwachsen" bin.
Was ich dazu denke hast Du ja sicherlich schon gelesen!
Aber Du hast leider meine Frage nicht beantwortet:
ZitatWofür fällt es Dir denn schwer, Verantwortung zu übernehmen?
Es tut mir leid, ich mag Dich gerne und Deine Art von Humor, aber irgendwie habe ich das Gefühl, Du "ulkst" hier immer nur rum und kommst leider nicht auf den Punkt!
ich weiß schon irgendwie, dass du mich magst, wir kennen uns in gemeinsamen Leidensweg ja schon ein Stück. Du hast auch recht, dass ich ne Ulknudel bin und lieber mal was ins Lächerliche ziehe als ernsthaft darüber nachzudenken. Wobei, ich denke viel nach, aber die danach anstehende Kommunikation ziehe ich gern ins Lächerliche.
Wofür es mir schwerfällt Verantwortung zu übernehmen??
Ganz einfach beantwortet: Für mich!! Für mein Leben!! Für das Leben der Menschen, die ich über alles liebe!!
Du hast Recht, in letzter Zeit hab ich recht viel hier "rumgeulkt". Aber Spass im Leben muss sein. Ohne "Seitennilarmkrokodil - die schwulen natürlich", ohne "Flussspucken", ohne die vielen schönen Spinnereinen hier und in meinem Privaten "Offline-Modus" hät ich mir schon längst die Kugel gegeben. Also ist das definitiv nicht verkehrt!
Liebe Su, wenn du hier wirklich jeden Beitrag von mir gelesen haben solltest, dann kannst du mir die Ernsthaftigkeit nicht absprechen. Bin aber wirklich megafroh, dass ich so ein lächerliches Ding sein kann!!!!! Trotz oder gerade wegen Alledem (schreibt man das nun wirklich groß???)
Da stimme ich Dir erstmal zu: erwachsen sein heißt, Verantwortung zu übernehmen.
Verantwortung für mich und mein Leben gehört definitiv dazu.
Fühlt sich aber erst mal unangenehm an. Für mich irgendwie hart, ehern, ernst und so gar nicht fröhlich.
Warum eigentlich – weil ich eventuell Konsequenzen aus verantwortlichen Entscheidungen tragen muß?
Entscheidungen die anstehen, die sich aufdrängen, weil ich endlich begonnen habe, Verantwortung für mich zu übernehmen und diese Entscheidung allein schon neue, vielleicht unbequeme Entscheidungen hinter sich her zieht?
Weil erwachsen werden Abschied von jugendlicher Leichtigkeit heißt?
Das Gegenteil vom erwachsen heißt doch: ich bleibe Kind. Fremdbestimmt womöglich, umsorgt, unreif und nicht fähig, Entscheidungen für mich zu treffen, also auch Unfreiheit und Abhängigkeit.
Da dreht es sich für mich um und nicht nur aufgrund der Ermangelung der Amme .
Erwachsen bin ich frei, für mich selbst zu entscheiden und bereit, die daraus resultierenden Konsequenzen zu tragen. Ich habe die Reife, für mich selbst sorgen zu können, in jeder Hinsicht.
ZitatBin aber wirklich megafroh, dass ich so ein lächerliches Ding sein kann!!!!!
Falls das nicht wieder einer deiner Späße sein soll, solltest du deine Formulierung mal überdenken.
Du bist für mich eine äußerst humorvolle Frau und keineswegs lächerlich und schon gar kein Ding.
Das Unterbewusstsein unterscheidet angeblich nicht zwischen Spaß und Ernst, es speichert die Information, also die Aussage, die du über deine Person machst einfach ab.
hallo Miss Rossi, " . . . Problem damit, mich zu definieren, zwischen Nichterwachsen und Erwachsen." "Ohne Alk, okay, aber Verantwortung übernehmen, dass ist nochmals ein größerer Schritt." //Für mich ist beides kein Problem, wenn ich allzeit in der Lage bin zu unterscheiden. "Jetzt schaun mer mal . . . . " // ist gestorben, hat sich den Magen verdorben, Max
hallo Adda, Verantwortung zu übernehmen ist ein "darf", nicht "muss", sehe ich auch so, Max
ich bin wohl noch ganz am Anfang eines langen Weges, der Weg des Wachsens. Und sicher ist mein absolut desolates Selbstbewusstsein ein Punkt, der mir aufzeigt, dass ich noch viel vor mir habe ... Manchmal fühl ich mich einfach überfordert ...
zu viel 'Spass' verbreiten bzw. die Ulknudel spielen ist oft ein Zeichen von Unsicherheit.
Nur wer wirklich zeigt, wie er ist, macht sich gegebenenfalls 'angreifbar'. Und diese Angriffe 'abzuwehren', dazu braucht es 'innere Stärke' oder Selbstbewußtsein.
Das läßt sich aber trainieren und wie man das macht, kannst du dir sicher vorstellen .