ZitatIn Minis Richtung muß ich jetzt mal los werden, dass ich dir gegenüber, trotz persönlichem und positiven Kennenlernen und auch nmail Austausch, immer noch emotionale Vorbehalte habe (sprich "Angst" vor deinen spitzen Reaktionen, kindlich...na, klar...aber sie ist da), ...
Wenn du dem Minitiger in den Arsch treten kannst, ohne dass du ein schlechtes Gewissen dabei empfindest, dann hast du 'es' geschafft. Nach deinem obigen Zitat möchte ich daher nur noch zitieren: Es gibt viel zu tun, also packen wir (du) es an.
@Viktor So ist es, die Mischung macht's.
Lieber Gruß Werner
---------------------------------------------------------------- It's nice to be a Preiss, it's higher to be a Bayer
Ich will hier gar kein Fass aufmachen in Richtung Faschismus-Diskussion. Aber im Kern taucht im Hintergrund doch schon eine gesellschaftspolitisch hoch brisante Frage in diesem Thread auf:
"Welche Rechte hat jemand, der unter chronischem Alkoholismus leidet und NICHT trocken wird/werden kann/werden will?"
Hat er noch Rechte? Ist er krank? Oder muss man ihm "nur" Dampf unterm Hintern machen? Oder gibt es andere Konzepte ihn zu motivieren, trocken zu werden, ihm aber doch Rechte zu belassen?
Das Wort "chronischer Alkoholismus" ließe sich jetzt durch alle möglichen anderen "Fehlfunktionen", die ein Mensch haben kann und ihn für den utilitaristischen Mainstream der Gesellschaft "unbrauchbar" machen, ersetzen. Im besten Fall sind solche "Untermenschen" dann sozial zweitklassige Subjekte, die man milde herablassend belächelt ...
Der Faschismus kannte eine eindeutige Antwort darauf, die sich z.B. in Hadamar begutachten lässt. Ich unterstelle hier NIEMAND, dass er dafür plädiert. Im Gegenzug würde ich mich aber freuen, so abgedroschene Kampf-Ausdrücke wie "Gutmensch" nicht mehr hier zu lesen. Sonst werde ich zum Feuer spuckenden Hardcore-Weichei .
EINE Ausprägung des Faschismus war eben, dass man im sozialdarwinistischen Sinn (gegen diesen jüdisch-christlichen Gewissensdreck!! war Hitler immer) den Menschen nur nach seinem Ertrag für die sozio-biologisch "reine" Volksgemeinschaft beurteilt hat. Natürlich sind nasse Alkoholiker in diesem Sinne "Unwertes Leben", aber wo ist die Grenze? "Euthanasie" (Der "gute Tod") als sozialverträgliches Frühableben ist Geschichte .... Die Fragen bleiben ....
Welche Rechte haben Außenseiter heute? Gibt es da etwas unveräußerbares in JEDEM Menschen? Z.B. das Recht bei einer wie auch immer verursachten Fehlfunktion als behindert anerkannt zu werden? Eine Täterdiskussion ist dann immer noch nicht geführt.
In bester anti-marxitischer Rund-um-Schlag-Tradiditon wird in diesem Thread mehrfach und von einigen hier jeder für sein Schicksal verantwortlich gemacht ("Das Bewusstsein bestimmt das Sein"). Ich kann es nur nochmal wiederholen: Wer damit anfängt, leugnet, dass es Leid gibt. Es gibt auch unverdientes Leid.
Gruß NL
@ame: Vielen Dank für das Zitat von Anthony de Mello. Es lohnt wirklich zutiefst, die Bücher dieses Mannes zu lesen.
Wenn meine Oma ein Bus wäre, könnte sie hupen. (Dieter Eilts)
irgendwie hört sich das hier alles für mich an, als würden MT und seine Beiträge hochstilisiert oder als Maßstab empfunden. Kann auch sein, dass nur ich das gerade jetzt so empfinde.
Seine Beiträge haben meist Hand und Fuß, sind logisch...aber nun auch nicht immer konform mit meiner Meinung... muß ja nun auch nicht. Ich messe dem nicht so soviel bei.
Ein solches Forum ist zwangsläufig eine virtuelle Angelegenheit, daran ändern auch gelegentliche Saufnix-Treffen nichts. Wenn hier jemand also etwas schreibt, was dir nicht passt (oder dich verletzt), dann spielt sich das 'in deinem Kopf' ab, ist also dein Problem oder weist nur auf deine eigene Verletzlichkeit hin.
Es gibt auch einen Spruch, dass man den "Überbringer schlechter Nachrichten nicht töten soll" - genau das macht der poster in diesem (deinem) Fall, er triggert eine schlechte Nachricht in deinem Kopf.
Der Botschafter selbst hat aber keinen Eingfluss auf die Nachricht selbst! Und das ist genau das, was der Rolf immer wieder schreibt!
Lieber Gruß Werner
P.S. Und wie einer eine Nachricht verpackt, bleibt doch ihm überlassen, ob er flötet oder poltert, ob er den Pulitzer-Preis will, ...
@Anja Ganz genau, so würde ich es auch machen: such' dir raus, was dir passt . Dazu musst du dir aber schon eine Meinung bilden können, bzw. es (wieder) gelernt haben
---------------------------------------------------------------- It's nice to be a Preiss, it's higher to be a Bayer
ich hab irgendwie gar nicht das Bedürfnis, Dir was von meinem Innenleben zu erzählen. Denjenigen, die Dir den Hintern putzen, übrigens auch nicht. Warum auch?
Ich leb ja mit auch mit den Reaktionen derjenigen, die nun meine Schreibe nicht so toll finden, soll ich jetzt auch das Jammern anfangen, weil mich die Kritik ach gar so trifft? Ich kann Dich beruhigen, ich werds überleben
Und schon grade deswegen, weil ich mir in diesem Forum ja auch schon einiges angehört habe und auch jetzt anhöre, ist dieses Patschhändchen - und Betroffenheitsgeleier in meinen Augen reichlich lächerlich. Ist aber auch nur meine persönliche Meinung, also weitermachen.
dank Euern Beiträgen schaffe ich es, so langsam aufzudröseln, daß sich von Anfang zwei Ebenen bei mir vermischten. Daher mein Schwanken zwischen "Ame hat total recht" und "Ame übertreibt" (Entschuldige, daß ich Deine Beiträge instrumentalisiere).
Wie gesagt, für mich sind es zwei Ebenen: Zum einen die gesellschaftspolitische, wo es für mich ganz klar ist, solidarisch auch für "selbstverschuldetes" Unglück mit aufzukommen. Daher bin ich auch in der gesetzlichen KV geblieben (auch wenn das bedeutet, verunfallte "Motorradfahrer" oder "Mountainbiker" mit zu unterstützen, obwohl diese Art von Freizeitbeschäftigung sich gegen meine persönlichen Interessen richten).
Mein Unbehagen kommt von der persönlichen Ebene: ich habe es geschafft, Verantwortung für mich zu übernehmen, mich aus meinem Elend zu lösen, in dem ich mich jahrelang gesuhlt habe. Dieses "Hinstehen + Verantwortung übernehmen" hat mein Leben derart positiv verändert, daß ich Schwierigkeiten habe, die Rumeierei von anderen heute noch zu begreifen. Trotz allen Verständnisses und politischer Correctness: manchmal geht mir innerlich der Hut hoch und ich denke: bleib' doch in deinem Elend, verschon mich aber bittschön mit Anforderungen und Vorwürfen.
Ich schicks mal ab. Habe gerade auf Arbeit keine Zeit auszuformulieren.
Gruß Viktor, der heute Abend wieder seine bürgerliche Pflicht erfüllt und in der Suchtklinik über die Freuden der Abstinenz, bzw. der Unterstützung durch SHGs erzählt, sich aber nicht davon abhalten läßt, in Gedanken über so manch' Patienten abzulästern
hallo Birgit, "Ääääh, womit soll man denn sonst denken? " // Gemeint war von mir: wer lediglich mit dem Kopf denkt (na klar, womit denn sonst!), und dann findet dass dieses ausreicht a) um im Leben klarzukommen und b) mit anderen zu kommunizieren, mit einem solchen kann man nicht über Einfühlsamkeit sprechen (allenfalls psychologisch). Für mich kopflastige Dümmlinge oder (vielleicht etwas höflicher) unterbelichtete Spätpubertierende, Max
hallo Victor, " . . . hat mein Leben derart positiv verändert, daß ich Schwierigkeiten habe, die Rumeierei von anderen heute noch zu begreifen . ." // Manche "vergessen" das mit den Jahren, manche aber nicht. Aber deine persönliche Art war in den vergangegen 3 Jahren niemals verletzend, komisch nicht? Max
dank Euern Beiträgen schaffe ich es, so langsam aufzudröseln, daß sich von Anfang zwei Ebenen bei mir vermischten. Daher mein Schwanken zwischen "Ame hat total recht" und "Ame übertreibt" (Entschuldige, daß ich Deine Beiträge instrumentalisiere).
Wie gesagt, für mich sind es zwei Ebenen: Zum einen die gesellschaftspolitische, wo es für mich ganz klar ist, solidarisch auch für "selbstverschuldetes" Unglück mit aufzukommen. Daher bin ich auch in der gesetzlichen KV geblieben (auch wenn das bedeutet, verunfallte "Motorradfahrer" oder "Mountainbiker" mit zu unterstützen, obwohl diese Art von Freizeitbeschäftigung sich gegen meine persönlichen Interessen richten).
Mein Unbehagen kommt von der persönlichen Ebene: ich habe es geschafft, Verantwortung für mich zu übernehmen, mich aus meinem Elend zu lösen, in dem ich mich jahrelang gesuhlt habe. Dieses "Hinstehen + Verantwortung übernehmen" hat mein Leben derart positiv verändert, daß ich Schwierigkeiten habe, die Rumeierei von anderen heute noch zu begreifen. Trotz allen Verständnisses und politischer Correctness: manchmal geht mir innerlich der Hut hoch und ich denke: bleib' doch in deinem Elend, verschon mich aber bittschön mit Anforderungen und Vorwürfen.
Ich schicks mal ab. Habe gerade auf Arbeit keine Zeit auszuformulieren.
Gruß Viktor, der heute Abend wieder seine bürgerliche Pflicht erfüllt und in der Suchtklinik über die Freuden der Abstinenz, bzw. der Unterstützung durch SHGs erzählt, sich aber nicht davon abhalten läßt, in Gedanken über so manch' Patienten abzulästern
Hi Vicco,
danke für Deine differenzierende Stellungnahme! Ich habe ja auch mehrfach gesagt, dass ich nicht dafür bin, Leute beim staatlich alimentierten Weitersaufen und Selbstvernichten zu betüteln. Es ging ursprünglich darum, was mit Folgeschäden ist bzw. dass eine Behinderung auch Ursache für eine Suchtkrankheit sein kann (Danke Malo!!)
Noch eine Bitte: Überdenk bitte nochmal das Thema "selbst verschuldet" Zur ethisch/moralischen Kategorie Schuld gehören der "freie (!) Wille" und die Absicht/Intention. Niemand fängt mit dem Trinken an, um Alkoholiker zu werden und will es auch.
Und noch etwas: Die Frage ist bei aller "Verantwortung" für einen selbst aber ja auch: Warum schaffen es manche nie? Und was ist mit denen zu tun?
Sucht ist ja keine "Willens"-Krankheit. Sonst könnten wir ja auch wieder "kontrolliert trinken" können müssen. Das wollen ja auch viele, aber wir können das ja nicht - oder?
Unsere eigentliche Krankheit ist ja die Sucht. Und da steige ich immer noch nicht so ganz dahinter. Was habe ich - als trockener Alkoholiker - mit einer Co und einer Magersüchtigen gemeinsam?
Gruß NL
Wenn meine Oma ein Bus wäre, könnte sie hupen. (Dieter Eilts)
ich hatte im Verlauf meiner Alkoholkarriere Gott sei Dank den hellen Augenblick, in dem ich klar meinen Tief- und Wendepunkt erkannte. Dieses Glück hat aus unterschiedlichen Gründen nicht jeder. Da Alkoholismus auch Geist und Seele beeinträchtigt und den Sinn für die eigene Realität abhanden kommen lässt, passiert es, dass der Trinker sich als Opfer sieht. Für ihn müsste sich das ganze Leben um ihn herum ändern, bevor er aufhören könnte. Wenn die Krankheit so weit fortgeschritten ist, ist m. E. der Zeitpunkt überschritten, an dem der Kranke sagen kann: ich habe genug, ich höre auf. Das ist zwar bedauerlich, aber eine Folge der fortgeschrittenen Krankheit.
Gruß
Friedi
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel
ich habe bewußt selbstverschuldet in Gänsefüßchen gesetzt und zudem Beispiele gewählt, bei denen zumindest von Mit"schuld" geredet werden kann, wenn die Solidargemeinschaft z.B. für Unfallschäden aufkommen muß.
Ich kann und will hier im Forum nicht über die moralischen Implikationen reden; das ist mir zu diffizil. Vielleicht mal in eine f2f-Gespräch bei einem Saufnixtreffen.
Im übrigen weiß ich bis heute nicht, warum ausgerechnet ich es geschafft habe, ohne Rückfall abstinent zu bleiben, nachdem ich endlich soweit war, Hilfe anzunehmen. Gnade, Geschenk, was von wem auch immer.