Zitat Inessi: "das zweite finde ich heftigst. wenn ich mich jetzt direkt von deinen vorwürfen angesprochen fühlen würde, wäre das eine beleidigung höchsten grades"
es ist eben keine Beleidigung! Amethysmena schreibt nur, wie sich so manche Beiträge hier ANFÜHLEN für SIE. Mir geht es da so wie ihr. Rechthaberei ohne Mitgefühl, andre Meinungen nicht gelten lassen und niedermachen hat für mich was Faschistisches. glG Günter
edit: Auch der pluralis majestatis, die Vereinnahmung mittels "wir" geht für mich auch in diese Richtung. Und dagegen wehr ich mich, ich lasse mich von niemandem vereinnehmen, und masse mir das auch selbst nicht an. Achtsamkeit im Umgang mit MitMensch, das wird von Amethysmena geboten, und somit ZU RECHT auch gefordert!
GlG Günter
[ Editiert von genaro am 12.02.07 9:02 ]
Du wirst Dich wundern was man alles kann, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht. Juan Matus
ZitatGepostet von genaro ...Rechthaberei ohne Mitgefühl, andre Meinungen nicht gelten lassen und niedermachen hat für mich was Faschistisches.
Hi Günther,
sorry, aber auch rechthaberei hat nix mit "faschistisch" zu tun, sondern "nur" mit nichtakzeptanz anderer meinungen. auch wenn der faschismus genau das ist, haben solche vergleiche doch hier nix zu suchen, weil einen Fascho hab ich hier nicht erkannt, mir rennen hier (wohnort) tagtäglich Faschos übern Weg.
weil ich deine meinung nicht annehmen kann, weil ich anders drüber denke, sorry bin ich da jetzt auch faschistisch???
Trotzdem Liebe Grüße und vorausschauend: Nein, ich nehme das nicht persönlich.
für mich ist das vollkommen in Ordnung, wenn Du anderer Meinung bist, und das Wort faschistisch als zu heftig empfindest. Kann Dich da schon auch verstehen! Ich wollt nur nicht, dass ames Beitrag jetzt seziert wird, und aus dem Zusammenhang gerissen umgedeutet wird, was ich aber keines Falls DIR jetzt unterstelle. Es ist schwierig für mich, so zu schreiben, dass rüber kommt, was ich dabei denke und fühle... ich probiers einfach. Und antworte auf Fragen dazu, wenn jemand unsicher ist: Was will er jetzt denn wirklich? Gerne. GlG Günter
edit: Nein, Inessi, bei Dir spüre ich aber auch gar nichts faschistisches! Du bestehst auf das Recht, anders zu empfinden und zu denken, das ist sehr mutig! Faschisten sind für mich feige, denn die sind weder mutig, noch haben sie eine EIGENE Meinung. Ist mein Empfinden und meine Meinung aufgrund täglicher Erfahrung mit eben solchen Menschen. ....und auch die verdienen neben notwendigen Grenzen auch Mitgefühl, weil eben Mensch. glG Gü
[ Editiert von genaro am 12.02.07 8:22 ]
Du wirst Dich wundern was man alles kann, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht. Juan Matus
Es ist schwierig für mich, so zu schreiben, dass rüber kommt, was ich dabei denke und fühle... ich probiers einfach.
[ Editiert von genaro am 12.02.07 8:17 ]
Günter- und deswegen sind wir alle auch soweit entfernt vom Pulitzerpreis - es ist manchmal sehr schwer, seine Gedanken in Worte zu fassen. Für alle hier. Und deswegen fand ich den Satz von ame so passend.
Ich find das aber echt klasse, wie man sich hier im forum aus einem Mißverständnis heraus immer wieder annähert.
@ weeda: Grrrrrr! Wenn Du Dich vom PullitzerPreis weit wegfühlst, ist das ok. Doch bitte kein "wir". Biiiitte! glG Günter Und ich will auch keine Preise... ich mach nur´s Maul auf. Dafür isses da! edit: und die Annäherung zu erleben ist für mich auch immer ganz wunderbar, hast Du schön gesagt, weeda! Geht eben nur im Dialog: Klappe auf, Zuhören, Fragen, Antworten, Nachfragen... bis...bingo! LG Gü
[ Editiert von genaro am 12.02.07 8:31 ]
Du wirst Dich wundern was man alles kann, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht. Juan Matus
ZitatGepostet von amethysmena ob, wann und wo ich gegen windmühlen kämpfe, entscheide ich selbst.
vielleicht ist Dir ja auch nicht entgangen, daß das ne Frage von mir und keine Verhaltensvorschrift war?
Es ist mir im Übrigen auch egal, was Du tust oder lässt, Ame, in meinem Leben spielt das Deinige ja keine Rolle. Ich denke, umgekehrt wird es kaum anders sein.
Du hast ne Meinung, ich hab ne Meinung, die haben wir uns jetzt mitgeteilt und jetzt wissen wir Bescheid
ZitatGepostet von amethysmena ein teil der diskussion an sich und auch die art der diskussion erschreckt mich nach wie vor. es ist zum teil die dynamik, wie sie sich hier entwickelt hat:
es gefällt mir nicht, wie da von einigen über ein ganz neues mitglied negativ gedacht, ihm niedere absichten unterstellt und seine frage als schmarotzerhaft abgeurteilt wird [/b]
Hi amethysmena,
deinen Beitrag finde ich auch klasse. Sehr ausführlich durchdacht und man merkt, dass du dir wirklich alle anderen posts durchgelesen hast und "sezierst". (warst du mal Pathologin?)
Das, was du oben gesagt hast, genau das hat mich auch gestört an diesem thread, hat ein komisches, unangenehmes Gefühl hervorgerufen, nur wusste ich nicht so genau wieso. Jetzt weiss ich es. Das kam gleich in mehreren posts zum Ausdruck. "Wie kann es jemand wagen, sich zur 50%igen Behinderung zu saufen und dann auch noch Ansprüche zu stellen, wo doch hier alle so schön mühevoll trocken bleiben?" Da werden schwere psychische Störungen wie borderline (lieber lach ich mir noch 'ne Spielsucht an:licht so pi mal Daumen fernanalysiert und dem Frager wird einfach das Recht abgesprochen (teilweise) überhaupt diese Frage zu stellen. Außerdem ist er ja sowieso ein Schmarotzer, der will ja nur umsonst Bus fahren.
Ich finde, das eine hat mit dem anderen überhaupt nichts zu tun. Behindert ist behindert und das Prinzip der Selbstverschuldung ist (wie ja auch newlife? schon erwähnte nicht massgeblich). Und ich dachte auch, dass gerade trockene Alkis doch eigentlich mehr Verständnis dafür aufbringen würde, dass Alkoholismus eine Krankheit ist. Betonung auf krank. Und, wer bitteschön, will denn entscheiden, ob sich auch eine achte Entgiftung noch "lohnt"?
Ich würde das Ganze zwar nicht als faschistisch bezeichnen, das ist mir dann doch 'ne Nummer zu hart und sowas würde ich auch keinem hier unterstellen. Mir kam es eher vor wie eine Art steinzeitliche Gruppendynamik. Da ist also ein "Schmarotzer/Parasit" und der wird jetzt gemeinsam in die Pfanne gehauen. Das schafft ja auch so eine Art Zusammengehörigkeitsgefühl in der dominanten Gruppe.
Insofern halte ich den thread hier dann doch wieder für sehr aufschlussreich, vielleicht auch einfach mal um sich mit der Frage zu beschäftigen, inwieweit man selbst nicht doch verinnerlicht hat, dass (nasse oder bestimmte) Alkis gesellschaftsschädigend sind und auch noch selbst schuld an ihrer Misere.
Für den Anfangsposter war es wohl weniger hilfreich, der ist schließlich weg. Hat sich anscheinend nicht wohlgefühlt hier...
Gruss von Birgit
Wenn der Mensch voll ist, geht sein Blick ins Leere.
ZitatGepostet von pulsatille Und ich dachte auch, dass gerade trockene Alkis doch eigentlich mehr Verständnis dafür aufbringen würde, dass Alkoholismus eine Krankheit ist.
ich glaube, daß es sehr unterschiedliche Auffassungen davon gibt, was denn die Konsequenz aus ner Krankheit ist.
Ich persönlich bin der Auffassung, daß Krankheit ne Aufforderung an mich selbst ist, was dagegen zu tun. Krankheit ist für mich kein Freibrief, mich damit einzurichten und andere für mich aufkommen zu lassen - das würde ich erst dann tun, wenns nicht anders geht.
Was das "nicht anders geht" angeht, bin ich ein Vertreter der Auffassung, daß Alkoholismus kein Schicksal wie beispielsweise ne Querschnittslähmung ist, sondern daß mans ändern kann, wenns einem genügend stinkt.
Und dazu, daß es einem genügend stinkt, kann durchaus beitragen, daß man von anderen in seiner nassen Sch* sitzen gelassen wird. Und wer dann seinen Arsch nicht bewegt, der bewegt ihn halt nicht. Ist SEIN Arsch.
du sprichst mir aus der Seele und ich bin sehr froh, dass du deine Meinung kund getan hast!
Zitatseine frage als schmarotzerhaft abgeurteilt wird
Das finde ich auch zum UND so etwas macht mir auch Angst.
Das "Aburteilen" ist etwas, was JEDEM Menschen leicht passieren kann, aus Unachtsamkeit, aus Impulsivität...Gerade deshalb ist ein Innehalten und auch mal andere Seiten betrachten soooo wichtig.
Und mit Unterstellungen oder erhobenem Zeigefinger erreicht man i. d. R. keinen Kontakt mit anderen Menschen - was kennen andere schon meine Gründe, meine Not, meine Sichtweise in einer Situation. Wenn sie mir als erstes sagen, dass meine Probleme nicht angemessen, bescheuert, unberechtigt, schmarotzerhaft oder ähnliches wären...wieso sollte ich mit solchen Menschen weiterreden? Na toll! Klar, hat JEDER das Recht auf freie Meinungsäußerung, doch wenn jemand Hilfe sucht, ist er oft nicht in der Lage souverän zu reagieren, dass müssten doch einige hier aus eigener Erfahrung kennen - oder kenne das nur ich?
Und Vorhaltungen oder Unterstellungen oder gar Witze darüber, WAS sollen die dann bewirken? Das er sich rechtfertigt oder mitlacht oder was? Humor hilft wohl in vielen Lebenssituationen und der einige witzelt gerne viel und der andere weniger oder eben nicht gerade über Betroffene, die Hilfe suchen - deswegen kann man ihm wohl nicht Humorlosigkeit oder wenig Lebensfreude unterstellen.
ICH finde Witze über Menschen, die schon einen Berg von Problemen haben z.B. NICHT lustig - vielleicht bin ich da humorlos. Und wäre ich der Fragestellende, der sich überwunden hätte hier zu posten, würde mir sicherlich auch jegliches Lachen im Halse stecken bleiben bei so manchen Antworten.
Und ob ein "Neuer" eben schon gelassen genug ist, diese zu überlesen und sich auf die vielen hilfreichen Antworten hier einzulassen (die es in diesem Thread auch gibt :gut, weiß ich nicht. Ich kann mich aber noch gut erinnern, wie verunsichert und schrecklich ich mich fühlte als ich hier auf dem Board neu ankam. Übrigens auch mit einer Frage zu Genehmigung einer LZT und einem "Forentroll" der hier auftauchte und mich als Sozialschmarotzer etc. beschimpfte. Das hat weh getan und war NICHT lustig und ich wäre auch beinah ganz weggeblieben und hätte alles in die Ecke geschmissen.
Werden einige hier sagen, das wäre dann MEINE Entscheidung gewesen - ja sicher, wäre es dann meine Entscheidung gewesen, lieber zu Saufen als mich beschimpfen zu lassen und als "Sozialschmarotzer" da zu stehen. Ich wäre dann halt noch nicht TIEF UNTEN genug gewesen, noch nicht bereit genug gewesen Hilfe anzunehmen, egal auf welche (demütigende) Art auch immer...oh jemine...hab ich aber doch Glück gehabt.
Ich persönlich bin der Auffassung, daß Krankheit ne Aufforderung an mich selbst ist, was dagegen zu tun. Krankheit ist für mich kein Freibrief, mich damit einzurichten und andere für mich aufkommen zu lassen - das würde ich erst dann tun, wenns nicht anders geht.
[/b]
Gebe ich Dir völlig Recht mt. Natürlich sollte man bei jeder Art von Krankheit alles nur Mögliche tun wieder gesund zu werden (vorausgesetzt man will noch ein bisschen leben). Was mich mehr gestört hat an den posts, war diese unterschwellige Frage nach der Selbstverschuldung. Nenn' mir einen Alki, der sich freiwillig und sehenden Auges in die Alkoholabhängigkeit gesoffen hat. Ich zumindest habe nicht geglaubt, dass ich mal alkoholkrank werde. ICH doch nicht! Nur...irgendwann ist man es. Und hat man dann selbst Schuld?
Gruss Birgit
Wenn der Mensch voll ist, geht sein Blick ins Leere.
ich habe hier nicht von Selbstverschuldung gelesen, sondern von Selbstverantwortung.
Das ist für mich ein großer Unterschied.
Wenn ich jemanden für selbstverantwortlich halte, dann bezeuge ich ihm auch einen gewissen Respekt und Würde in dem ich anerkenne, daß der jenige in der Lage ist, für sich zu sorgen.
Wenn ich davon ausgehe, daß jemand automatisch 50% Behinderung zugesprochen bekommen sollte, nur weil er chonischer Alkoholiker ist, dann spiegelt das für mich einen ehr respektlosen Umgang mit der Alkohol-Krankheit in unserer Gesellschaft wieder.
Das hat sowas von Stempel drauf: Nur noch zu 50% brauchbar, weil Alkoholiker. Das finde ich wirklich würdelos.