Heute ist mein 19. Tag. Einerseits ist das ja ganz nett, andererseits beschehrt mir diese laaaaaange Zeit ohne Stoff so manches Durcheinander im Kopf...
Ich stelle fest, dass da der ein oder andere geordnete Gedanke Amok läuft, sich schöne Gefühle Bahn brechen.
Allerdings, und das ist jetzt mein Probleeeeem, treten da auch plötzlich Energien zu Tage, die ich nur schwer handlen kann, die ich aber auch sehr begrüße. Aggressionen!!
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Also, mit Sport habe ich's schon versucht.
Heute nacht konnte ich wieder kaum schlafen, weil ich den Andy1 nur mal eben schräg von der Seite angepflaumt habe, anstatt ihn hier ganz liebevoll als alten Mitstreiter willkommen zu heißen
Aber ich hab mich auch mords geärgert, dass dieser Dummbär immer noch so rumpienzt und nix kapiert, obwohl ich so große Stücke auf ihn halte. Jawoll!
Leider ist mir ganz schnell eingefallen, dass ich das ja auch ganz gerne so praktiziert habe und ich eigentlich die letzte sein dürfte, die hier den großen Macker markiert
Und genau da liegt der Hund begraben (ja, genau der, der mich nicht anscheisst!) Kaum hab ich mal das Maul aufgemacht, geb' ich mir selbst eins drauf und hab ein schlechtes Gewissen, das ich mir in anderen Fällen dann ganz zügig weggesoffen habe, um im Anschluss wieder die ganz liebe, brave, unkomplizierte Marianne zu sein, oder halt so ein zartes Seelchen, das keiner Fliege was zuleide tut, alles mit sich machen läßt, alles verzeiht und schluckt und sich auf Saufnixtreffen von Gastgeberkatzen beleidigen läßt
Also Andy, hier noch einen für dich:
Wenn du dich nicht schnellstens auf deine gottverdammten Hinterfüße stellst und mit diesem selbstmitleidigen Gepienze aufhörst, das hier aber auch wirklich kein Mensch mehr hören kann, werde ich sowas von stinksauer, dass ich mich selbst nicht mehr kenne.... und dann habe auf alle Fälle ich was davon
So, und das war nur der Anfang Marianne, die ganz schön wütend ist!!
ob ich mir vielleicht deine smilie-kombination ab und an mal ausleihen dürfte?!
bei mir waren die tobsuchtsanfälle mit leicht autoaggressivem beigeschmack auch in der zeit kurz nach dem entzug am schlimmsten.
ich habe zum beispiel sechs wochen nach dem letzten schluck alkohol den ersten unfall meines lebens gebaut. bloß, weil da so ne superblonde obersuperarrogante luxusschnepfe in einem neidobjekt von mercedescabrio mir und meiner kleinen alten journalistenopelette den letzten parkplatz auf der gegenüberliegenden straßenseite weggeschnappt hat, auf den ich schon lange gewartet hatte, bis der, der vorher drin war endlich ausgeparkt hatte. ich war auf dem heimweg vom funkhaus und ziemlich groggy, wollte heim ins sichere nest. und ich war soooo sauer. so stinkwütend. alles hupen und feixen hat nix genützt: die blonde tusse ist aus ihrem blöden benz ausgestiegen, hocherhobener nase an mir vorbei stolziert und hat bloß überlegen und blond gegrinst.
ich habe mich also aufgeregt, obwohl ich doch gesehen hatte, dass die dame blond war - und obwohl ich doch weiß, dass bei naturkatastrophen jeglicher protest zwecklos ist.
hinter mir - befahrene straße quer zum berliner q-damm, längst stau und hupkonzert - schoben sich die autos irgendwie rechts an mir vorbei und dann wieder vor mich weil da einer in zweiter reihe parkte. boah und dann! und dann! habe ich meinen ganzen frust ins gaspedal kompensiert und den nächstbesten benz plattgefahren, der mich gerade von rechts vorne schnitt.
das kam mich ziemlich teuer, finanziell. seelisch zaubert mir diese aktion noch heute ein breites lachen ins gesicht. ich war damals 37 und so nüchtern wie seit 30 jahren nicht mehr. ich habe nicht wieder getrunken.
das war übrigens das erste und bislang einzige mal, dass ich aus straßenverkehrsgründen mit der polizei zu tun hatte. und das, obwohl ich fast 20 jahre lang sehr oft mit ner überdosis alkohol im blut unterwegs war und so auch oft am steuer oder am lenker gesessen bin.
solcherlei 'tobsuchtsanfälle' entstehen bei mir besonders dann, wenn die ohnmacht und die hilflosigkeit ob mir widerfahrender ungerechtigkeiten besonders groß sind.
in dem maße, wie ich ohne alkohol immer nüchterner geworden bin, habe ich auch gelernt, meine eigenen grenzen besser zu erkennen, sie selbst zu respektieren und dafür zu sorgen, dass sie auch von anderen eingehalten werden.
insgesamt aber bin ich der meinung, dass wut ein sehr gesundes gefühlt sein kann - solange ich sie nicht wieder gegen mich selbst richte und mich selbst verletze anstatt sie an diejenigen hinzutragen, denen sie gilt.
auf wen bist Du denn wütend, auf Andy, auf Ingmarie´s Stubentiger, auf Dich selbst ? Oder auf alle gleichzeitig?
Bei mir hat Wut immer ganz viel mit Ohnmacht zu tun, wenn ich z.Bsp. in einer Situation bin, an der ich erstmal nichts ändern kann (war bei Ame mit der blonden Cabriofahrerin, glaube ich auch so? :hallo3, also z.Bsp. mit meinem Sohn, wenn ich mit ihm einen schönen Tag verbracht habe, alles dafür getan habe, dass es ihm gut geht, mich selber wahrscheinlich dabei wieder mal zurück gestellt habe , und er abends dann trotzdem ein Mordstheater macht, weil er in´s Bett gehen soll.
Das macht mich dann total wütend, weil ich es erstens als undankbar empfinde (ist Quatsch, ich weiß!) und ich aber zweitens nicht in der Lage bin, ihn freundlicher zu stimmen in dieser Situation, ich muß das dann einfach so wegstecken und weiß nicht wohin, weil an ihm darf ich diese Wut ja dann auch nicht auslassen, zumal das auch nichts bringen würde!
Wahrscheinlich bewerte ich die ganze Sache dann auch etwas über, so geht´s mir auch in vielen anderen Situationen.
Aber davon mal ganz abgesehen, finde ich sehr wohl, dass Du oder wir, die gerade erst wieder trocken sind und selber schon rumgeeiert haben, ein Recht haben anderen unsere Meinung zu sagen, denn wir haben ja diese Erfahrung auch gemacht und sind ja sozusagen kompetent in dieser Richtung, vielleicht sogar mehr, als jemand, der nie einen Rückfall gebaut hat...
Also motz mal schön weiter und lass es raus, ist allemal besser als runterschlucken!!!
Wünsche Dir trotzdem einen schönen Tag!
LG Su
Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht noch immer geschwinder, als jener, der ohne Ziel umherirrt.
hallo Marianne, "Ich stelle fest, dass da der ein oder andere geordnete Gedanke Amok läuft, sich schöne Gefühle Bahn brechen." // Ob Wut oder 'schön': Ist für mich eher ein Zeichen von 'geht mir nicht schnell genug'. Max
Mannnnnnnnn...des ist ja wie bei "Grüne Tomaten" und TOWANDA Ame! Hättste doch wenigstens DAS besagte Caprio der benzblonden Zimtzicke gerammt...
Zum Thema Aggro kurz was von mir: jo, ich kenn´s ja auch... da pläschter lange was vor sich hin, man hat da schon länger des Gefühl "wenigstens net wirklich gesehn oder wahrgenommen" zu werden, lässt x mal 5fe grade sein und dann ist des Fass schlicht weg voll... und frau neigt dazu "unverhältnismässig" zu explodieren, wo zuvor doch nur zynisch-ironisch oder auch stumm drüber gegangen wurde...
Begrüsse ich, solange wie Ame halt angedeutet, des net "autoaggro", also gegen sich selber gerichtet ist im Grunde, da wird´s heikel dann,aber sonst Wut hat doch zum Kern: "ist doch auch zum Kotzen und aus der Hose springen, wenn frau x mal gegen die selbe Wand rennt/en soll??" oder ?
Denn lieber mal ordentlich Laut gegeben und näxtes mal, wenn Freundin/Family/Kollege/Chef oder wer auch immer etc. wieder diesen Weg zu gehen sucht: druff uffs Gas und zwar bis zum Anschlag Wenn´s zu heavy war, kann ich mich ja immer noch entschuldigen, aber nur im Sinne vom Symptomausmass, net im Sinne für meine Wut und Meinung/Position an sich...
Und logo spielt "Hilflosigkeit" da eine enorme Rolle... bzw. dieses Erkennen von "Dinge, die ich nicht ändern kann und Dingen, die ich ändern kann" und dem Weg dazwischen- ab wann ist es das eine oder das andere... also des Rauskitzeln, kann ich was drehn/mich verdrehn noch mehr / Dreh geben oder net/hab ich den Dreh für mich zum Guten raus oder net .... Fragen über Fragen.
Wenn ich sauer allerding auf mich selber bin, dann zeigt mir Wut da doch auch positiv an: oh mei.. eine Baustelle *fg Nü.. dann die mal in Sicherheitsklamotte diese begehen und zwar schleunigst...
Wünsch euch einen schönen Tach- vor allem Dir Marianne, die ich leider in Speyer rein gar net begrüsst oder gesprochen habe.. mal nachträglich virtuell wenigstens ein Zuwinken von mir nu grade aus FR
Schneefrau/Sabine
-------------------------------------------------- First they ignore you, then laugh at you and hate you Then they fight you, then you win When the truth dies, very bad things happen They're being heartless again
I know it's coming There's gonna be violence I've taken as much As I'm willing to take
Why do you think We should suffer in silence? When a heart is broken There's nothing to break
Tripping von Robbie Williams ( grade mein Motto-Song)
Immer besser die Wut rauslassen. Ich habe ziemlich blöde geguckt, als mir meine Therapeutin EINE Erklärung der Depression vorhielt:
Depression als Aggression gegen sich selbst anstatt Wut angemessen auszudrücken.
Da macht dann auch die Sache mit dem Alkohol Sinn. Saufen, um die unterdrückte Wut auszuhalten. Wenn der Alkohol weg ist, steht das ICH weiter unter Dauerdampf.
Ich bin heute nicht so, dass ich gleich alle um mich rum zusammenschlage. Aber ich teile lieber aus, als zu schlucken. Und das - so die Erfahrung meines ersten Caritas-Beraters - ist für ihn nach 20 jahren Therapiearbeit mit Alkis der gemeinsame Nenner von uns allen.
Es grüßt NL
Wenn meine Oma ein Bus wäre, könnte sie hupen. (Dieter Eilts)
Durcheinander im Kopf, die Gedanken reißen aus, wilde Vermutungen gallopieren in die unendlichen Weiten sämtlicher Gehirnwindungen.
Das kommt mir alles sehr bekannt vor auch wenn in meinem Falle die Ursachen dafür in einer selbstgebackenen Depri lagen, ganz ohne zutun von Alk oder sonstigen stofflichen Mitteln.
Es waren Meine Gedanken die in mir nagten und bohrten. Gedankengänge wie … Mein Gott, wem bin ich nun wieder auf die Füße gelatscht. Was für Reaktionen werde ich bekommen und wohin mit meiner Wut?
Ich hatte einfach die gesunde Tüte Egoismus in dem Kompost gegeben, die Portion LMAA verstauben lassen und viel zu viel Energie damit verschwendet mir Gedanken über die Gedanken anderer zu machen.
Mein Erfahrungswert aus 48 (minus 2 Jahre in denen es mir richtig beschissen ging) …
Unterdrückte Wut, für sich behaltener Ärger, Frust verschwinden nicht einfach auch wenn sie bis zum Sankt Nimmerleinstag in dir gefangen sind. Sie wandeln sich kleine Mistviecher die unaufhörlich bohren und nagen. Lass sie einfach frei damit sie Auslauf haben. Zurückkommen wird keines davon freiwillig … es sei denn du hältst sie an einer Leine.
„Die Anderen“ über deren Gedanken ich mir Gedanken machte hatten meine Wutausbrüche in denen ich meinem Ärger, meiner Wut, meinem Frust Platz verschaffte, meine Irren Freudensprünge in knietiefe Pfützen und andere Aktionen schnell vergessen weil sie mit sich selbst beschäftigt waren.
Selbstkasteiung verschwendet wertvolle Ressourcen die ich in einem befreienden, gesunden Gefühlsausbruch (siehe amethysmena) wesentlich sinnvoller angelegt finde.
Einen wunderschönen bunten Tag wünscht
Tina
Laut Miracoli bin ich 2 bis 3 Personen.:zwinker1: Ich selbst bin sicher das ich noch viel mehr bin. :zwinker1:
ZitatGepostet von newlife2005 Da macht dann auch die Sache mit dem Alkohol Sinn. Saufen, um die unterdrückte Wut auszuhalten. Wenn der Alkohol weg ist, steht das ICH weiter unter Dauerdampf.
Hallo newlife und @all die anderen,
Körper und Seele hält ja wohl den "Dauerdampf" nicht unbeschadet aus, wenn es dann den Alkohol nicht mehr gibt, was dann?
Mein Ziel ist es, mit zunehmender Trockenheit gelassener und ruhiger auf stressige Situationen zu reagieren; oder noch besser schon vorausschauend zu erkennen, daß sich was "zusammenbraut". Ist nicht immer einfach, aber ich kann an mir erkennen, daß meine Wutausbrüche seltener und wenn dann nicht mehr so heftig sind.
Und was mir diesbezüglich wichtig war zu vermelden, hat eher weniger mit Aggressionen zu tun. Dieser Wutstau hat wohl mein Hirn benebelt
Es ist eine Sache, posts zu formulieren, auf's Knöpfchen zu drücken und schwupps sind spontane geistige Ergüsse für jedweden nachlesbar ohne einen erkennbaren nachvollziehbaren Hintergrund. Und eine andere Sache, wie man sich fühlt, wenn man im Nachhinnein erkennt, was da unterbewußt allerhand am Kochen war, als man sich zu irgendwelchen Sprüchen hinreißen lies.
Und mir passiert es immer öfter, dass ich mir im Anschluss an eine Äußerung in den Arsch beißen könnte, weil ich so komplett neben mir zu stehen schien oder mir solcherlei Anwandlungen noch völlig fremd sind.
Also, was gerade passiert ist doch, dass mein entschlacktes oder sich noch im Prozess des Entschlackens befindendes Gehirn, allerlei Nonsens absondert, mit dem ich im Moment net wirklich was anfangen kann.
Aber die Wut ist trotzdem da. Und das finde ich spannend.
Und da ich ja vorhabe, solche Anwandlungen 'auszuhalten', gehe ich davon aus, dass eines schönen Tages der Schleier verschwindet und ich zielstrebig den Grund des Übels eliminieren kann.
Und einen ganz großen kenne ich ja bereits:
Ich bin noch ein sehr beliebter Spielball meines Ex-Mannes und der von ihm zur Übernahme seiner Unterhaltsverpflichtungen beauftragten Agentur für Arbeit
Und gestern meint dieses Riesenarschloch doch allen Ernstes, ich hätte doch in der Zeit unserer Ehe und der Kindererziehung "Kost und Logis" frei gehabt, das müßte doch reichen und wozu solle er denn jetzt Unterhalt zahlen?
Da ich mir jetzt sowas ohne Unterstützung von zweifelhaftem Freund Alk anhören muss, macht mich wütend und sauer und stinkig und aggressiv und lässt mich aber auch tätig werden und aktiv und laut
ZitatUnd gestern meint dieses Riesenarschloch doch allen Ernstes, ich hätte doch in der Zeit unserer Ehe und der Kindererziehung "Kost und Logis" frei gehabt, das müßte doch reichen und wozu solle er denn jetzt Unterhalt zahlen?
Solche und andere Sprüche kenne ich auch zur Genüge!
Hoffentlich ist´s sein Kopf, der da gegen die Mauer knallt und nicht Deiner!!!
Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht noch immer geschwinder, als jener, der ohne Ziel umherirrt.
ZitatDa ich mir jetzt sowas ohne Unterstützung von zweifelhaftem Freund Alk anhören muss
Was hätte Dir Dein Freund Alkohol dabei geholfen?
In Wirklichkeit hätte er Dich doch nur schön klein gehalten. Hätte dafür gesorgt, daß Du Dir den Zorn wegtrinkt und ein paar Schuldgefühle hintrinkst und Dein Ex ungeschoren davon kommt.
Deswegen ist es ja auch häufig so, daß die Angehörigen am meisten Probleme haben, wenn der Alkoholiker sein erstes Glas stehen läßt und stattdessen seine Agressionen laut autspricht statt runter zu schlucken.
Also ist das doch jetzt eine folgerichtige Entwicklung, daß Du den ganzen Zorn rausläßt. Ich glaub, das ist auch normal, daß Du da mal übers Ziel hinausschießt, bis sich das eingependelt hat. Da trifft es vielleicht mal den Falschen, aber dafür ist ja so ein Forum da. Hier kannst Du Deine Wut rauslassen und wenn sich jemand ungerechtfertigt auf die Füßte getreten fühlt, dann wird er sich schon melden.
Und wegen dem Andi mach Dir mal keine Gedanken. Der liebt das, der hat ja förmlich danach gefleht. Er läßt sich's gerne schlecht gehen. Dem hast Du einen Gefallen getan.