ich war letzten Abend zum Konzert (Fanfare Ciocarlia), super Stimmung, super Leute, super Konzert. Mir hat sich mal wieder eröffnet, daß ich zum "Spass haben" keinen Alkohol brauche. Mein Selbstbewußtsein ist in den Jahren meiner Trockenheit so gestärkt, daß ich mir keinen Mut mehr antrinken muss. Bin auch so "locker drauf", kommunikativ, gelöst usw., ich stell mich da jetzt auch total nüchtern hin und tanze, boah ging früher gar nicht. Das Spannendste ist aber, wie ich jetzt andere Menschen wahrnehme, irgendwie ist das alles intensiver geworden.
Das einzig Komisch-Lustige war: nach einer Weile abtanzen bin ich aus den Massen raus nach hinten, um mir eine Coke zu holen und eine zu rauchen. Schnorrte mich ein junger Mann (mit nem Becks in der Hand, leicht angetüdert) wegen einer Zigarette an und fing an zu erzählen, daß er normalerweise keinen Alkohol trinkt bzw. sehr wenig, nur heute mal, er hätte kein Problem damit. Häh, ich völlig am abwundern , hab ich nen Aufkleber auf der Stirn - so in etwa "ich bin trocken, ihr könnt mit mir über eure Alk-Probs sprechen". Fand ich irgendwie abgefahren.
Inessi, vielleicht sieht man es uns an. Vor einigen Jahren im Urlaub setzte sich eine junge Frau im Hotel zu mir an den Tisch am Pool. Sie hatte eine Tochter im gleichen alter wie meine. Im Laufe des Gespräches erzählte sie dann ganz beiläufig von Alkoholproblemen ihres Mannes. Ich dachte auch "Hallo hab ich Leiter einer Selbsthilfegruppe auf der Stirn stehen". Während des Urlaubs ergaben sich dann aber auch einige Gespräche mit Beiden, denn unsere Töchter hatten sich angefreundet. Die junge Frau sagte zu mir, das sie sich zum erstenmal verstanden gefühlt hat. Gruß Elke