Denn habe ich hier gefunden. Ist banane wo und von wem. Sozusagen stellvertretend.
ZitatObwohl es (zumindest für mich) manchmal gar nicht so einfach ist zu erkennen, wobei man sich wohlfühlt...
Fällt mir auch in gruppe immer wieder auf. Dieses phänomen des verallgemeinerns, wenn es ums eigene ich geht. Mach ich mal zum thema.
Zum einen ganz klar eine angewohnheit das "man". Haben die meißten ( behaupte ich jetzt mal so aufgrund selbstgefälschter statistiken) so gelernt und übernommen. Nur, weiß ich für mich, dass dieser begriff ja auch eine distanz schafft zu meinem ich. Ergo überlege ich, ob es jetzt um mich geht, oder eben um "man".
Dadurch, dass ich meine sprache hinterfrage, entdecke ich verhaltensweisen, die ich so heute nicht mehr will für mich. Ganz besonders gehört dazu keine künstliche distanz zu mir selbst aufzubauen. Der gleichen mit irgendwie und eigentlich. Klar, geht manchmal echt und irgendwie nicht anders. Schon klar das. Ich versuche bei mir darauf zu achten und habe schon häufiger bemerkt, dass sich das ich, oder klare "uneigentlich"..............= ist eben so, ohne einschränkendes drumrum, mittlerweile schon recht was häuslich nieder gelassen hat in mir. Für mich steht meine sprache in einem ursächlichen zusammenhang mit meiner nähe zu mir. Wie ist das bei euch so? Neugierig guck.....
Lieben gruss euch, träumt was nettes Esther, wort und sparche liebhaberin
Mein Selbstbetrug endete in einer Sackgasse. Meine Selbstbestimmung zeigt mir viele neue Wege in eine bunte Welt.
ich denke dass ich ne Menge dadurch klären kann, wenn ich mal meine Sprache/Denke unter die Lupe nehme und dann sehen kann, wie gewisse Dinge so bei mir liegen, zusammenhängen usw.
Wobei es aber wichtig ist, nicht zu vergessen was nu Bezeichnungen oder Beschreibungen sind - und eben das, WAS beschrieben wird.
Das Wort Stuhl ist nicht der Stuhl selbst.Ebenso ist das Wort Neid nicht der Neid selbst.
Womit also bin ich in tatsächlichem Kontakt ?
Sehe ich durch das Wort, den Begriff ?
Oder erlebe, erfahre ich die innere Qualität direkt ?
Sonst bleibt es vielleicht nur ein Herumwurschteln auf der begrifflichen Ebene....
Fällt mir so ein (in aller Hergottsfrühe, gäähn....:augen
Tschü und scheenen Tag
Randolf
"Wenn du ein Problem hast und es nicht haben willst, hast du bereits zwei. "
in dem Zusammenhang ist es interessant, wie andere Länder, das so handhaben. "Man" ist nämlich typisch deutsch.
Im Englischen gibt es zwar "one" und "oneself", aber das wird selten benutzt und "oneself" heisst auch mehr sowas wie "ich selbst". In Spanisch gibt es das gar nicht (soviel ich weiss, die lassen gleich das ganze Subjekt vom Satz weg und sagen gleich statt: "Ich trinke/meine/fühle..." nur "trinke/meine/fühle..." Sehr ökonomisch
Nur die Franzosen, die kennen das "man" auch, die sagen "on" und nehmen das oft für "wir".
Muss wohl eine typisch deutsche Eigenschaft sein, nicht von sich selbst zu sprechen und stattdessen alles zu verallgemeinern, deswegen wird hier auch so oft das Passiv benutzt, denke ich (und das ominöse "Es"). Wenn von "man" gesprochen wird, macht man sich halt weniger angreifbar. Dann vertritt man eben keine persönliche Meinung, sondern zieht gleich alle mit rein.
Solche anerzogenen Gewohnheiten zu ändern ist äusserst schwer. Aber stimmt schon, wieso spreche ich eigentlich von "man", wenn ich "ich" meine, oder "du"? Interessante Frage.
Was man so eingefallen ist dazu, als man die Sonne aufging...
Gruss von Birgit
[ Editiert von pulsatille am 14.06.07 6:35 ]
Wenn der Mensch voll ist, geht sein Blick ins Leere.
na wenns um die Sprache geht, muß ich doch auch gleich mal...
wobei MUß = ein dringliches Bedürfnis mich mitzuteilen...
Ich kann gar nicht mehr sagen wo ich das nun wieder gelernt habe evtl. auch in der 'emotionale Kompetenz Gruppe' oder auch wieder ganz woanders...
Doch es schien mir von Anfang an sehr plausibel: die Idee mit den Ich-Botschaften... Nicht man, sondern ich oder du oder wir oder ihr. Stimmt schon, da bringt man etwas auf den Punkt, was ansonsten ziemlich wage daherkommt.
Ebenso dieses 'eigentlich', das sagt doch gar nix aus 'ich will jetzt eigentlich gehen', 'ich könnte eigentlich fragen'
Wenn man sich dessen einmal wirklich bewußt ist, erkennt man ziemlich schnell..rasant..., dass es eine richtige Herausforderung darstellt, die deutsche Spache verständlich, evtl. allgemeinverständlich rüberzubringen
Man = eine Verallgemeinerung, die gerne zu Mißverständnissen führt.
Moin Moin Esther, find ich ne gute Idee einen Thread zu diesem Thema aufzumachen. Ich habe für mich festgestellt, indem ich mir meine Wortwahl überlege, kommt schon eine ganze Menge in meinem Kopf in Bewegung. Alleine das kleine Wörtchen "man", wenn ich doch mich meine ist ja geradezu ein Paradebeispiel. "Man" ist doch so herrlich unverbindlich und suggeriert "man" = "alle" und wenn "alle" etwas tun oder denken, kann es ja wohl nicht falsch sein. (Ich spreche mich nun wirklich nicht davon frei, daß es mir nicht auch zwischendurch passiert aber zu 90% achte ich darauf). "Eigentlich" ist auch herrlich!!! Sagt doch so schön rein gar nichts aus. Was denn nun? Eigentlich-ja, eigentlich-nein, häh? "Eigentlich möchte ich etwas Anderes tun, als das was ich gerade tue...." Ja will ich nun oder will ich nicht Und hinter dem "eigentlich" kommt immer ein "aaaaaaaaaber"
Bin mal gespannt, wie sich dieses Thema hier entwickelt.
LG, Tina
Alles im Leben hat seinen Sinn
Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern
ZitatGepostet von Hermine 2 Dadurch, dass ich meine sprache hinterfrage, entdecke ich verhaltensweisen, die ich so heute nicht mehr will für mich.[...] Für mich steht meine sprache in einem ursächlichen zusammenhang mit meiner nähe zu mir.
Huhu Mine
Ich fand in dem Zusammenhang ja Buch ziemlich interessant. Räumt auch mal mit dem Ammenmärchen auf, dass die Eskimo mindestens eine Million Wörter für Schnee hätten
GLGs
It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society. J. Krishnamurti
Ich hatte längere Zeit ein Gegenüber, das in jedem zweiten Satz meinte, 'keinen Bock' zu haben. Das hat mich sehr irritiert, denn ich schätze diesen Menschen sehr. Ich habe diese Worte sehr lange auf mich wirken lassen und gemerkt, dieser Mensch hat eine negative Grundhaltung... dem macht grad nix mehr Spaß im Leben!!
Und der große Bruder meinte neulich, die Sprache sei ein Abbild des Inneren und das kann ich nur bestätigen, denn sie läßt sich unmittelbar nachvollziehen. Jede Sekunde zwischenmenschlichen Kontaktes
das "man" versuche ich, so es geht, zu vermeiden: manchmal ist es übergriffig, weil es dazu dient, andere ungefragt einzubeziehen, andererseits ist es oft ein Ausdruck minderen Selbstbewußtseins und dient dem Verstecken hinter anderen.
Zum Thema "eigentlich" gibts ein Lied von Hans Scheibner, das mir seeeehr gefällt:
Eigentlich Von Hans Scheibner
Eigentlich, sprach der Ehemann, weiß ich dass ich mich nicht in jedes Bett mehr legen kann, eigentlich.
Eigentlich, sprach der General, hasse ich den Krieg, Blut ist schlecht ersetzbares Material, eigentlich.
Eigentlich, sprach der Kommunist, da befürchte ich, dass der Mensch so ideal nicht ist, eigentlich.
Eigentlich, sprach der Aktionär, gut verstehe ich auch den letzten Hafenarbeiter, eigentlich.
Eigentlich, spricht selbst der Despot, Macht macht unglücklich, nirgends ist man mächtig vor dem Tod, eigentlich.
Eigentlich, sind wir alle nur, gut und großmütig, und vor allem sind wir von Natur: eigentlich.
Er singt es auch noch so unbedarft, daß es mir richtig graust, wenn ichs höre . Gruß Ellen
ein freund ist einer, vor dem ich laut denken darf (emerson)
Dieser Thread gefällt mir, ich hoffe und wünsche, er möge ewig dauern. Die deutsche Sprache ist mir ein Anliegen, ein Hobby, ein Zeitvertreib. Und wer sie für meine Begriffe sinnvoll und gewinnbringend einzusetzen vermag, ist mir der liebste Freund.
Ebenfalls und allerdings ist es eben von nicht zu vernachlässigender Bedeutung, was so im allgemeinen dazwischenschwingt, was nicht gesagt wird und sich damit noch betont
Interessantes Thema das! Hab mal gegoogelt und das gefunden: Klick und Klick2
Mit dieser Unbestimmtheit kann ich mir alles vom Hals halten, viel in den Raum stellen, Allgemeinplätze schaffen und vermeiden, konkret von mir zu sprechen, eine klare Aussage zu treffen, mich womöglich in den Mittelpunkt zu stellen und angreifbar zu machen. Gibt mir also Schutz und Raum, mich zu äußern, ohne mich bloßzustellen. Meine Meinung lässt sich damit auch hervorragend verpacken und meine Unsicherheit überspielen. Solange ich beim „man“ bleibe, schwebt die Aussage im Raum und ist durch die Distanziertheit leichter annehm- oder ablehnbar.
Ich mags da lieber konkret und kann so gar nicht auf „Man“-Diskussionen, insbesondere politischen Inhalts
Ich beobachte mich auch beim Sprechen, und wenn ich sprachliche Unbestimmtheit bei mir entdecke ist das klarer Weiser zu auch innerer Unbestimmtheit bei mir. Bei mir geht es da nicht nur um Ich-Distanz sondern auch um Erkennen von Unsicherheit und mangelndem Selbstvertrauen. Meine Sprache spiegelt mir so manches, und darauf zu achten hilft mir, bei mir zu bleiben oder zeigt mir, wo näheres Hinschauen notwendig ist.
Ein immer wieder gern gewählter, pädagogisch wertvoller Ausspruch meiner Mutter war: „Das macht man nicht!“ Lässt mir heute noch die Nackenhaare aufstellen... Standardantwort von mir war: „Ich bin nicht „man“! Hab schon früh solche Allgemeinplätze gehasst und hatten für mich keine Aussagekraft, waren bei meinen Eltern aber gang und gäbe. „Man“ genutzt als moralische Instanz, die die Regeln vorgibt .
seid ihr nicht auch manchmal erstaut,was den Leuten so alles "passiert"? Da gibt es ja die dollsten Dinger. Ist doch auch so ein Un-Wort,das immer schön von der Eigenverantwortung ablenkt.
Oder die "Schuld"...des Deutschen Lieblingswort.
Ich denk mir immer,wenn hier in Deutschland ein Unglück pssiert,wird noch vor dem Notarzt erstmal der Gutachter gerufen.
LG,Roswitha
Man sollte auch aus den Fehlern anderer lernen, denn kein Mensch hat so viel Zeit, sie alle selbst zu machen!