angeregt durch eine Diskussion über die Bewertung von Rückfällen und deren Konsequenzen, interessiert mich Eure Meinung, ob Ihr für Euch einen Unterschied zwischen einem Ausrutscher und einem Rückfall sehen könnt.
Auf Eure Beiträge freut sich Paula
"Lass' Dir aus dem Wasser helfen oder Du wirst ertrinken", sprach der freundliche Affe und setzte den Fisch sicher auf einen Baum.
Moin Moin Paula, also, mal ganz spontan geantwortet ist für mich ein Rückfall ein Rückfall PUNKT Das Wort "Ausrutscher" ist mir dafür zu harmlos, so nach dem Motto "ups, naja, kann ja mal passieren". Zu mir in die Gruppe kam mal einer der sagte "Letzte Woche hab ich noch mal genascht". Ich denke, diese Ausdrücke dienen dazu, dem "Rückfälligen" die ganze Angelegenheit etwas zu erleichtern, den "Schrecken" zu nehmen. Ich vertrete allerdings die Meinung, wer einen Rückfall verniedlicht, wird ihn auch nicht bearbeiten.
LG, Tina
Alles im Leben hat seinen Sinn
Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern
ZitatIch vertrete allerdings die Meinung, wer einen Rückfall verniedlicht, wird ihn auch nicht bearbeiten.
das finde ich sehr treffend. Denke auch es geht nicht darum ob ich nur mal kurz...oder nur mal etwas..oder wie auch immer....es ist für mich immer ein Rückfall. Viel wichtiger ist meines Erachtens was mache ich damit. Habe ich die Chance hinzuschaun und daran zu arbeiten..
Gruß Ruby
*räusper* die Uhrzeit stimmt nicht, ist erst 13.27 Uhr
Ne, als Ausrutscher würd ich einen Rückfall auch nicht betiteln. Habe aber in meiner LZT eine interessante andere Formulierung gehört. Mein Bezugstherapeut vertrat die Ansicht, daß das Wort Rückfall in manchen Fällen zu negativ belastet ist, er meinte es kann auch ein Vorfall sein.
Und zwar , weil eben dieses Wort Rückfall ein zurückwerfen bedeutet, sprich, der Rückfällige sieht ganz oft alles , was er bis dato erreicht hatte, sich durch Theorie und Praxis angeeignet hatte als sinnlos an, anstatt bei einem Trinkvorfall sofort da wieder anzusetzen, wo er bis zum trinken von Alkohol gestanden hat. Dies als ernstzunehmende Krise zu sehen, aber seine trockene Zeit nicht über Board zu kippen. so nach dem Motto:
" jetzt ist eh alles egel, kann ich auch weitertrinken"
Ähh, ich habe manchmal Probleme mich verständlich auszudrücken ( zu wuselig...) , ich hoffe, das geht so...
LG Yonka
„Ein Psychotherapeut ist ein Mann, der dem Vogel, den andere haben, das Sprechen beibringt.“
Ich seh das Wort Ausrutscher als Vorab-Entschuldigung (Hintertür) für den nächsten Rückfall, so von wegen: ist ja nicht so schlimm (<= Verharmlosung), kann ja mal passieren (<=kann ja nix für).
Allerdings wüßte ich wirklich nicht, wie ich bei einem Rückfall reagieren würde, hatte nie einen.
ZitatGepostet von Yonka anstatt bei einem Trinkvorfall sofort da wieder anzusetzen, wo er bis zum trinken von Alkohol gestanden hat. Dies als ernstzunehmende Krise zu sehen, aber seine trockene Zeit nicht über Board zu kippen. so nach dem Motto:
" jetzt ist eh alles egel, kann ich auch weitertrinken"
das setzt aber voraus, dass der"Rück" oder"Vor" -fällge das überhaupt will. Ich habe mir das zum Beispiel immer so zu Recht gepackt, wie mir das am besten in den Kram bzw. in meine aktuelle Säuferlandschaft passte. Wenn ich weitersaufen wollte und das war in 90 % der Fälle so, dann habe ich diesen Rückfall genutzt, um mir für die nächsten 14 Tage die Kante zu geben. Das hatte ich mir sogar terminiert. Und zwar duchaus aus praktischen Gesichtspunkten. Denn 14 Tage war so die magische Grenze, um einen einigermaßen erträglichen Entzug, ohne KH, hinzukriegen. Das war jahrelang erprobt und funktionierte ganz gut, sofern ich bestimmte Trinkmengen nicht heftigst überzog. Das steuerte ich schon bewußt, genau, wie diesen 1 Tages Rückfall, den ich immer dann einlegte, wenn der Saufdruck zu groß wurde, ich aber sozusagen noch in der Wiedergutmachungsschiene drin hing. Das war immer dann der Fall, wenn ich nach bösartigsten Gelagen, meiner Familie glaubhaft machen konnte, dass jetzt Schluß sei mit meiner Sauferei.Und sie wollten mir ja auch lange Zeit sehr gerne glauben. Und wenn ich dann zwar rückfällig wurde, aber nach einem Tag sofort wiederaufhörte, dann wollten sie nur zu gerne glauben, dass ich ja wohl doch etwas kapiert hätte und diesen Rückfall als Lehre nehmen würde. Ho,ho,ho, das war die Zeit, als Weihnaqchten jeden Monat war.
ZitatÄhh, ich habe manchmal Probleme mich verständlich auszudrücken ( zu wuselig...)
nun, du zarte Pflanze, das weiß ich ja nun seit fast zwei Jahren. Aber haste deshalb jemals nen Vorwurf gehört? Nein, im Gegenteil, habe ich dich nicht immer mit viel Liebe durch dieses Board getragen? Na, also, schäm dich doch nicht
Zitatdas setzt aber voraus, dass der"Rück" oder"Vor" -fällge das überhaupt will.
Ja, logisch wenn er (sie) denn will
Ansonsten wäre es für mich auch kein Vorfall sondern schon , wie in Deinem ureigensten Beispiel zu lesen, mit Sorgfalt herbeigeführt .
Ich bin aber der Meinung , es gibt noch andere Situationen, wo ein Rück -oder Vorfall stattfindet. Wenn zum beispiel in einigen Lebenssituationen nicht genau hingeguckt wird. Z. B. Alkohol zu Hause haben ( Für Gäste???:gruebel Auf Partys zu gehen, obwohl noch nicht genügend Stabilität vorhanden ist Die Krankheit immer noch nicht als solche anzusehen, sondern sich ihrer noch zu schämen, und derer mehr...
Und ja, Du hast mich immer mit viel Liebe durch's Board getragen, Du Eimer... Mir fallen da zig Beispiele aus dem Stand heraus ein...
„Ein Psychotherapeut ist ein Mann, der dem Vogel, den andere haben, das Sprechen beibringt.“
Soooooo - 3. Versuch ... (Text verschwindet immer nach Vorschau:gruebel
Vielen Dank für eure Beiträge!
Aus meiner Sicht gibt es sehr wohl einen Unterschied zwischen dem Ausrutscher und dem Rückfall (Vorfall statt Ausrutscher finde ich noch passender...)
Diesen verstehe ich, im Gegensatz zu dem vollendeten Rückfall, eher als Vorstufe/ Einleitung zu diesem; nach dem einmaligen Ausrutscher/ Vorfall ist ein Ausstieg sofort wieder möglich (sofern das gewollt ist).
Als echten Rückfall dagegen bezeichne ich den Rückfall in altes Trinkverhalten - mit allem, was dazu gehört, einschließlich der Versagens- und Schuldgefühle und nicht zuletzt der Mühen, erneut den Absprung zu schaffen.
Paula
"Lass' Dir aus dem Wasser helfen oder Du wirst ertrinken", sprach der freundliche Affe und setzte den Fisch sicher auf einen Baum.
vor Jahren habe ich da mal ein Seminar besucht, Thema Rückfall oder Vorfall?. Mit fachkundigen Therapeuten!
Wir Teilnehmer kamen am Ende zu dem Schluß, doch zukünftig einen Rückfall als Vorfall (!) anzusehen, da wir aus diesem Vor-(Rück-)fall lernen, Schlüsse daraus für uns zu ziehen usw.. Ihr kennt das ja sicher, um am Ende mit "einem Rucksack voll neuer Eindrücke und Erfahrungen ..." nachhause gehen zu dürfen. Grundsätzlich ein schöner Ansatz, um von dem "häßlichen" Wort Rückfall wegzukommen, aber meiner Meinung nach nur ein neuer Ausdruck für ein altes, ewiges Problem.
Schöne Theorie, aber wieder zum Alk zu greifen nenne ich heute wieder Rückfall, da ich in ein altes Verhaltensmuster zurückgekehrt bin - auch wenn ich danach einen Schreck kriege und gleich wieder die Bremse ziehe. Ich habe mich einfach nicht unter Kontrolle gehabt und nachgegeben. Ich bin zurückgefallen, in alte Verhaltensmuster! Deshalb Rückfall.
Soweit meine Meinung.
LG Volker
Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.
Zitatpaula:"Text verschwindet immer nach Vorschau."
das Problem habe ich neuerdings auch, erst seit heute. Hat tommie da was verändert? Da kommt immer so ein engl. Text, der da ansich nichts zu suchen hat!
LG Volker
EDIT: Jetzt hat's geklappt, wohl wegen der Kürze des Textes?
[ Editiert von Friesenvolker am 07.07.07 18:56 ]
Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.