ZitatSo ein Tag wie gestern war prädestiniert für Rückfälle. Gestern habe ich jeden Augenblick genommen, wie er gerade kam und ihn gut gelebt ohne dass ich glaubte mir würde etwas fehlen. Ich wünsche mir, dass ich das zukünftig öfter so toll hinbekomme.
lg.ana
Ohne Abweichung von der Norm ist Fortschritt nicht möglich.:ana1:
Ich habe mich jetzt lange zurückgehalten, in Deinem thread zu schreiben, da die Postings oft schnell aufeinander folgten und ich die schnelle Abfolge der Dinge und die Entwicklung Deiner Gedanken nicht immer so rasch nachvollziehen konnte. Elefanten sind ja etwas behäbige Tiere (manchmal auch im Denken...ok. der GB ist da eine positive Ausnahme, glaube ich).
Der klare, frische Bericht über Deinen gestrigen Tag hat mich jetzt aber sehr berührt, weil er mich an meine eigenen Erfahrungen auf dem Weg in die Trockenheit erinnert. Die trockene Erfahrung, wie positiv Du den Verlauf eines Ereignisses selbst beeinflussen kannst, sollte ganz wichtig für Dich sein. Sie lässt Dich wachsen!
Faust hat Recht, wenn er auf das Prinzip der self-fullfilling prophecy verweist. Ganz entscheidend dafür, ob eine solche Veranstaltung ein rückfallträchtiges Desaster wird, oder wie gestern bei Dir, ein erfüllter, netter trockener Abend, ist Deine eigene Einstellung zu der Sache!
Gestern hast Du den inneren Schweinehund überwunden, Dich dem Ereignis entschlossen positiv genähert, und das Ergebnis war der schöne Abend, von dem Du uns berichtest.
Halte diese Erinnerung fest, speicher sie ab, denn sie wird Dir helfen, wenn Dir mal wieder etwas bevorsteht. Ganz wichtig: Mir passiert nicht einfach etwas im Leben, sondern ich habe die Kraft Dinge positiv zu beeinflussen, durch meine Herangehensweise.
So, und jetzt natürlich auch von mir
Super, Marianne!!!
findet
Christoph
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
ZitatGepostet von relaunch Gestern habe ich jeden Augenblick genommen, wie er gerade kam
Hallo Marianne,
Glückwunsch für deinen zwar stressigen aber trotzdem entspannenden Tag, zumindest interpretier ich diesen so.
Das oben zitierte halte ich persönlich für einen sehr wichtigen Punkt. Lebe und geniesse den Augenblick, den einzelnen Tag; gar nicht so weit in die Zukunft schauen, grad anfangs des abstinenten Lebens.
Ingmarie hat dir ja schon stellvertretend für mich geantwortet.
ZitatLebe und geniesse den Augenblick, den einzelnen Tag; gar nicht so weit in die Zukunft schauen
Diese Satz ist die Antwort bzw. das Gegenstück zu einer ganzen Klasse von Fragen. Als dein (mein) Bruder starb, kam in dir sicher (mir definitiv) die Fragen auf: 'was hat er in den letzten Minuten empfunden? ' oder 'hat er arg gelitten ?' oder 'war es Absicht ?'. Ich mußte diese Fragen zuerst verdrängen, sie waren 'zu schlimm'. Bis ich eine Antwort darauf fand: es ist nicht wichtig, das zu wissen. Die Kenntnis der Antwort würde nichts mehr an den Tatsachen ändern.
Ähnlich ist es mit den Fragen: 'Gibt es ein Leben nach dem Tod ?' oder 'welchen Sinn hat das Leben?' oder 'warum mühe ich mich ab, warum bin ich hier?'. Über diese Fragen läßt sich trefflich schwadronieren, nur eine Antwort gibt es nicht. Im Gegenteil: in einer melancholischen und/oder depressiven Stimmung ziehen dich solche Fragen ins bodenlose.
Dabei gibt es keine Antwort auf alle diese Fragen, so sehe ich das! Deswegen ist der zitierte Satz meiner (und Ingmaries) Meinung nach von allgemeinerer Bedeutung und nicht eingeschränkt auf den Beginn des abstinenten Lebens.
Es ist nicht so, dass ich 'blind' in den Tat hineinlebe und keine Pläne oder Wünsche hätte, ganz sicher nicht. Aber ich freu' mich über die täglichen, kleinen Dinge meist am meisten. So wie jetzt, wo ich mit meinen s Rackern spazieren gehe. Mäuschen suchen ist total interessant für die 2 - da sind die hellwach und sehen nur zum piepen aus .
Carpe diem Werner
---------------------------------------------------------------- It's nice to be a Preiss, it's higher to be a Bayer
Als dein (mein) Bruder starb, kam in dir sicher (mir definitiv) die Fragen auf: 'was hat er in den letzten Minuten empfunden? ' oder 'hat er arg gelitten ?' oder 'war es Absicht ?'. Ich mußte diese Fragen zuerst verdrängen, sie waren 'zu schlimm'. Bis ich eine Antwort darauf fand: es ist nicht wichtig, das zu wissen. Die Kenntnis der Antwort würde nichts mehr an den Tatsachen ändern.
und dennoch...diese Frage stellt sich mir täglich, obwohl ich weiss, dass sie nichts ändern würe, wüsste ich eine Antwort darauf.
Ich weiss das und dennoch ...
Zitat[i]in einer melancholischen und/oder depressiven Stimmung ziehen dich solche Fragen ins bodenlose. .[/b]
Das ist mein täglicher Kofquark, Fragen über Gott und die Welt, Gedankenkarusell und Melancholie.
meine Fragen, meine Suche nach Wahrheiten werde ich in diesem Leben nicht finden, nicht geliefrt auffinden, dafür möchte ich mich auf die Suche in mir selbst machen.
Vll werde ich dort ganz viele Antworten finden?
Zumindest ein kleines bisschen und manchmal auch mehr, jeden Tag geniessen, wenn's nur eine kleine Minute mit 'ner warmen TassKaff ist nebst föhlichen Kindern, gelungenen Wochenendausflügen und meinen Bemühungen meiner eheamligen Signatur: "Carpe Diem" Folge zu leisten.
Ebenso, wie Du Deine Mäuse suchenden Hundis geniesst.
Zitat[i]Deswegen ist der zitierte Satz meiner (und Ingmaries) Meinung nach von allgemeinerer Bedeutung und nicht eingeschränkt auf den Beginn des abstinenten Lebens.:[/b]
Ja aber da bin ich ganz und gar Eurer Meinung!
Für mich war/ist zu Beginn eines langen Abstinenzweges solch ein - ich nenne es jetzt mal "Leitsatz" - enorm wichtig, weil eine kleine Orientierung im tosenden Meer des Neuen.
Und deshalb hatte mich die Streichung etwas irritiert, aber vielen Dank für Deine ausführliche Antwort und Rückmeldung.
natürlich macht dieser Satz für Jeden Sinn, ohne dieses Anhängsel.
Für mich war es gerade zum Anfang sehr wichtig, mir immer wieder zu sagen (besser einzutrichtern): Heute, Heute, Heute. Ganz bewusst meinen Blick auf den einzelnen heutigen Tag gezwungen.
ZitatGrosser Bruder: Aber ich freu' mich über die täglichen, kleinen Dinge meist am meisten.
Aber das will erstmal (wieder) erlernt sein. Durch meine Trinkerei hab ich das differenzierte Denken, Blicken auf die Nuancen des Alltags/Lebens verloren. In meiner Suchttherapie sind wir ganz gezielt durch ständiges Nachfragen darauf "trainiert" worden, auf die kleinen positiven, schönen Dinge, Erlebnisse, Veränderungen zu achten bzw. erstmal wahrzunehmen.
Heute muss ich mir nicht mehr ständig sagen, lebe und geniesse heute. Das hab ich verinnerlicht sozusagen.
Schönen Sonntag.
Geh jetzt kochen, Tochter + Freund kommen. Das ist schön.