ZitatGepostet von Friedi Dazu meine ich, eine Therapie macht nicht trocken, sondern vermittelt die Kenntnisse und Fähigkeiten, die zum Trockenbleiben nötig sind. Dieses Handwerkszeug hilft zwar, wird aber vergessen, wenn keine Kapitulation stattgefunden hat.
Liebe Friedi,
bin ich ganz Deiner Meinung. Egal, ob ich nun Thera mache oder auf eine Faust meinen Weg gehe, der anfang und die Basis dafür setzt natürlich eine 'Kapitualtion', egal jetzt, wie ich sie definiere oder erlebe, voraus.
Mit "Fundament für eine lebenslange Absinenz" meinte ich eben das Handwerksezug, die Skills, das mich selbst besser kennen und an mir/mit probieren, denn das lerne ich in der Thera und hilft mir bei meiner Entscheidung, die ich getroffen habe (lebenslange Absitenz), mit mir im Reinen zu leben.
Ich hatte das Glück – kann ich so sagen – tatsächlich einen Tiefpunkt erlebt zu haben, der zum Wendepunkt in meinem Leben wurde.
Dasselbe hier.
In einem anderen Thread wurde über die niedrige Erfolgsquote der Teilnehmer von LZT geschrieben und dazu bemerkt: "Diese Menschen wollten doch auch alle mal aufhören, haben Monate ihres Lebens geopfert, um trocken zu bleiben." Dazu meine ich, eine Therapie macht nicht trocken, sondern vermittelt die Kenntnisse und Fähigkeiten, die zum Trockenbleiben nötig sind.
Der im Abschnitt zitierte Satz stammt von mir.
Dieses Handwerkszeug hilft zwar, wird aber vergessen, wenn keine Kapitulation stattgefunden hat.
Hmm. Aber auch explizite (und akzeptierte) Kapitulation und alles steinig erarbeitete Handwerkszeug ist eben letztendlich kein "Garant" für ein dauerhaft abstinentes Leben, das habe ich auch schon gut beobachten können. Könntest Du auch mit dem Wort "Entscheidung" statt "Kapitulation" leben? Ich habe herausgelesen (oder meine herausgelesen zu haben), dass dieses Wort hier im Forum ein wunder Punkt für viele Teilnehmer ist.
Damit möchte ich keine Grundsatzdiskussion beginnen, aus dem Grund habe ich mich hier nicht angemeldet. Ich habe eine Entscheidung getroffen. Definitiv. Obwohl die Methapher, die ich in einem anderen Thread gelesen habe, dass jemand es für sich sieht, dass "Kapitulation" für ihn (oder sie?) ähnlich der Situation bedeutete, nicht mehr zu einem Boxer in den Ring zu steigen, weil er wisse, dass er doch nur verlieren kann. Aber - dann kann ich mich auch doch auch "entscheiden", nicht mehr in den Ring zu steigen. Die Methapher hat mir persönlich gefallen.
Wenn Alkohol eine schwere Erkrankung ist, dann ist sie, wie alle Erkrankungen, eben nicht in jedem Fall heilbar, und somit viele Kapitulationen und Einsichten konterkarierend. Der Umkehrschluss wäre, dass die, die es nicht schaffen, eben nicht den rechten Heilsweg (also die "richtige" Therapie)gegangen sind und letztendlich eben doch selbst schuld sind.
Das hast du nicht gemeint, Friedi. War jetzt nur mal meine Logik. Jeder, der über lange Zeit abstinent bleibt, hat recht. Egal, wie dieser Weg letztendlich zustande kam.
Ich finde, der Satz "ohne Kapitulation ist es nicht möglich" hat womöglich auch seine Tücken. Auch das kann, wie so vieles, zur selbsterfüllenden Prophezeiung werden.
ZitatGepostet von Adriana2 Ich finde, der Satz "ohne Kapitulation ist es nicht möglich" hat womöglich auch seine Tücken. Auch das kann, wie so vieles, zur selbsterfüllenden Prophezeiung werden.
Und ich finde, dass der Begriff 'Kapitulation' überbewertet wird. Letzten Endes bedeutet es schlicht, den Punkt erreicht zu haben, an dem der Einsicht Taten folgen.
It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society. J. Krishnamurti
Und ich finde, dass der Begriff 'Kapitulation' überbewertet wird. Letzten Endes bedeutet es schlicht, den Punkt erreicht zu haben, an dem der Einsicht Taten folgen.[/b][/quote]
Na, das ist bring's doch voll auf den Punkt.
"Für die einen ist es Duplo, für die anderen die längste Praline der Welt"
... Das hatte durchaus was von Besinnung, aber auch Zuversicht, und es hat sich 1. auf Dauer gehalten, und 2. ist doch allmählich alles in meinem Leben immer besser geworden, was ich schon als Belohnung sehe.
Es hat sich für mich gelohnt, nicht wie früher auf das schnelle Glück zu hoffen und dann gleich frustriert zu sein, wenn es nicht schnell genug geht.
Ich habe ein bisschen Schwerfälligkeit, Langsamkeit in Kauf genommen, sozusagen einkalkuliert und als normal angesehen und auch gar nicht mehr so wichtig genommen, und habe so meinen Alltag ganz gut bewältigt.
Moin Gepard,
das liest sich für mich "richtig" und macht nochmal deutlich, wie gefährlich es sein kann, auf "das schnelle Glück" oder sofortige Belohnung zu hoffen... ...letzteres (die Ungeduld) verursacht früher oder später einen Suchtdruck.
Moin Thomas,
wie geht es Dir denn?
LG Paula
"Lass' Dir aus dem Wasser helfen oder Du wirst ertrinken", sprach der freundliche Affe und setzte den Fisch sicher auf einen Baum.
ZitatIch lasse es jetzt auch sein, nass auf diesem Forum macht echt keinen Sinn
es geht mir Scheiße und ich werde auch das gestern geschriebene jetzt endlich realisieren und mich zumindest hier NASS nicht mehr schreibenderweise rumtreiben und den Leuten auf den Wecker gehen.
Zitat...letzteres (die Ungeduld) verursacht früher oder später einen Suchtdruck
damit hast du es mal wieder voll getroffen, was mich betrifft, an meiner Erwartung scheitert es immer.
Hi Claudia,
Zitatich finde es schade das du es so sehr von grund auf ablehnst, denn ich kann mir vorstellen, dass du dir einige chancen nimmst um trocken zu werden
vielleicht verbaue ich mir dadurch wirklich was ...
es geht mir Scheiße und ich werde auch das gestern geschriebene jetzt endlich realisieren und mich zumindest hier NASS nicht mehr schreibenderweise rumtreiben und den Leuten auf den Wecker gehen.
Also - mir gehst Du nicht auf den Wecker; das würde ich gar nicht zulassen.
Meinst Du aber nicht eher, dass die hier Schreibenden DIR auf den Wecker gehen - Dich nicht in Ruhe saufen lassen?
Dir alles Gute! Paula
"Lass' Dir aus dem Wasser helfen oder Du wirst ertrinken", sprach der freundliche Affe und setzte den Fisch sicher auf einen Baum.
Ich hab gerade vorhin aus dem Fenster geschaut, und eine Nachbarin im Garten arbeiten, und dazu Bier trinken sehen. Mein erster Gedanke war : Sabber...Poah will ich auch...die darf und ich nicht...Mann sieht das gut aus.... Keine Ahnung ich denk es ist ein Weg. Das sitzen und trinken und mich bemitleiden hatte ich auch. Ich trink jetzt nichts mehr, es tut mir manchmal leid nichts mehr zu trinken. Aber meist ist es gut, dass ich nichts mehr trinken muss. Es beginnt zu überwiegen. Nehmts als Weg in die Trockenheit, ich mein wenn jemand so lang säuft, wie soll er dann so schnell trocken werden ? das Trinken ist ein Prozess, das Aufhören auch.
Hey Thomas, ich glaube nicht das du den Lesern auf den Nerv gehst, ist doch ihre eigene Entscheidung zu lesen, oder eben nicht . Ich habe totz allen widrigkeiten hier weiter geschrieben. Weiss Gott, warum ich es getan habe, aber ich weiss, hätte ich es nicht getan wäre ich heute nicht da wo ich bin, nämlich gerade mal bei meinem irgendwas um den 70igsten Tag und werde diesen heute Abend in meiner NA-Gruppe teilen, genau wie gestern in der AA-Gruppe. Mensch Thomas, tu was für dich
Ich würde mich für dich freuen, wenn du es dir selber wert sein und die Hilfe einer Suchtberatung in Anspruch nehmen würdest. Du hast doch nichts zu verlieren, nur zu gewinnen und wenn du nach dem ersten Gespräch oder sonst etwas bemerkst das es nichts für dich ist, zwingt dich niemand weiter hin zu gehen. Aber ein Versuch wäre es alle mal wert
ZitatGepostet von Barfuss [b]Ich hab gerade vorhin aus dem Fenster geschaut, und eine Nachbarin im Garten arbeiten, und dazu Bier trinken sehen. Mein erster Gedanke war : Sabber...Poah will ich auch..
Hallo Barfuss,
ich wünsch Dir dass Du bald rein gar nichts Positives mehr mit dem Alktrinken verbindest. (Denn das tust Du meinem Eindruck nach noch - Du bist in der Trauerphase scheint mir..).
Erst wenn Du das durch hast, dann ist es egal, was ANDRE machen.
Wenn ich - noch dazu um die Uhrzeit - Deine Beobachtung gemacht hätte, dann hätte es mich nicht an-gemacht, sondern an-gewidert.
Ob der Erinnerung an elende, negative Empfindungen en masse...
Ich könnt da weiss Gott rein gar nichts mehr entdecken das ich zurückhaben möchte.
ansonsten: liest sich doch recht fein, das was mit Dir passiert!
Ingmarie
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Einfach tun. Der beste Zeitpunkt dafür: immer genau jetzt.
"trauerphase" finde ich spannend. es ist schon eine weile her, da schrieb mal einer oder eine was von beerdigung. einem ritualisiertem "zugrabetragen". mit allem pi pa po. trauerrede, beisetzung...grabinschrift." hier ruht ein guter alter freund...." mir gefällt dieser gedanke. und warum soll es nicht erlaubt sein beim abschied auch eine träne der trauer zu vergiessen. es ist ja schließlich für immer.
erik
wenn wir wissen was wir tun, können wir tun was wir wollen.
also ich trauere etwas, das mir so schadet, keine millisekunde nach. im gegenteil, ich bin froh, muss ich nicht mehr saufen. auch wenn ich den alkohol lange zeit als freund empfunden habe, ist diese empfindung falsch. nicht der alkohol war der freund, sondern ich mir als besoffener. und mich will ich ja nicht verabschieden ,sondern ich habe gemerkt dass ich mir nüchtern der bessere freund bin.
lieben gruss
rolf
....wer will, findet wege - wer nicht will, findet gründe.... (unbekannter genialer wortfinder)