Ich hoffe, dass ich hier richtig bin und man mir mal weiter helfen kann.
Also ich fange einfach mal an - Es geht um meinen Freund.
Mein Freund ist - das sagt er mittlerweile auch selber - Alkoholabhängig.
Er braucht jeden Tag sein Bier und das auch gleich in mehreren Flaschen. Also so 6 Flaschen ist da ganz normal bzw. noch das minimum. Das schlimme ist, er trinkt schon seit er 14 Jahre war. Und damals noch wesentlich mehr. Aber immer nur Bier, an den richtig "harten Sachen" ist er zum Glück nie gewesen.
Seit er mit mir zusammen ist, hat er das schon etwas gedrosselt, weil ich jedesmal auf ihn einrede.
Damals trank er wegen des "Cool-Charakters" , heute nur noch aus Gewohnheit, Langeweile, unter Stress etc.
Unerfreulich ist, dass sein Charakter immer ins negative übergeht, wenn er einen über den Durst getrunken hat.
Er wird leicht reizbar, deprimiert, und ab und an auch leicht agressiv. Wir haben dann oft Streit und bekommen uns wegen Kleinigkeiten in die Haare, die unter normalen Umständen gar keine Rolle spielen würden.
Ich habe ihn schon mehrfach auf sein Alkoholproblem angesprochen. Anfangs war er gar nicht dafür offen.
Gestern jedoch fing er selbt damit an, dass er gerne weniger trinken möchte und mit dem Gedanken spielt, sich einer Selbsthilfegruppe anzuschließen.
Jetzt meine Fragen:
1 Gibt es eine Mögichkeit, sich in Therapie zu begeben - so dass man lernt mit Alkohol umzugehen, bzw. weniger zu trinken ohne gleich ganz aufhören zu müssen. Er möchte nur noch auf Feierlichkeiten oder zu besonderen Anlässen mal etwas trinken.
2 Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Selbsthilfegruppe ihn für längere Zeit zur Entziehungskur schickt?
3 Wo find ich die passende Gruppe in meiner Nähe? Wir kommen aus Kassel
Könnte sein, dass mein Text etwas "holprig" ist, liegt daran, dass es noch sehr früh am TAg ist....
Wenn noch weitere Fragen bestehen, dann stellt diese einfach.
Ansonsten schonmal vielen Dank und einen schönen Tag euch allen.
Moin Blissie Erstmal willkommen an bord Wenn du hier weiter liest wirst du festellen es gibt auf all deine fragen ,viele antworten. 1 Gibt es eine Mögichkeit, sich in Therapie zu begeben - so dass man lernt mit Alkohol umzugehen, bzw. weniger zu trinken ohne gleich ganz aufhören zu müssen. Er möchte nur noch auf Feierlichkeiten oder zu besonderen Anlässen mal etwas trinken.
NEIN 2 Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Selbsthilfegruppe ihn für längere Zeit zur Entziehungskur schickt?
Eine Selbsthilfegruppe schiegt niemanden in eine entziehungskur. 3 Wo find ich die passende Gruppe in meiner Nähe? Wir kommen aus Kassel Diakoni suchtberatung göethe strasse 96 34119 Kassel So und nun das beste nix kannst du machen wenn dein freund nicht will. In der regel muß er die wege laufen und nicht du .
LG FITTI
Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut: :grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:
Zitat1 Gibt es eine Mögichkeit, sich in Therapie zu begeben - so dass man lernt mit Alkohol umzugehen, bzw. weniger zu trinken ohne gleich ganz aufhören zu müssen. Er möchte nur noch auf Feierlichkeiten oder zu besonderen Anlässen mal etwas trinken.
Wenn er nur auf Feierlichkeiten oder zu besonderen Anlässen trinken will, dann soll er es tun. Wenn er es nicht mehr können sollte, ist er wahrscheinlich alkoholabhängig. Dann ist es jedoch nicht mehr möglich, kontrolliert zu trinken. Da gibt es keine Therapien, nur noch die Abstinenz. Um diese zu erlernen, gibt es sehr viele unterschiedliche Therapiemöglichkeiten.
Zitat2 Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Selbsthilfegruppe ihn für längere Zeit zur Entziehungskur schickt?
Sehr unwahrscheinlich. In Selbsthilfegruppen hilft man sich gegenseitig mit seinen Erfahrungen, um zu lernen sich selbst zu helfen. Niemand wird da von irgendjemanden irgendwo hin geschickt.
Zitat3 Wo find ich die passende Gruppe in meiner Nähe? Wir kommen aus Kassel
Du willst also eine Gruppe für Angehörige für Dich im Raum Kassel finden? Das ist sicher eine gute Entscheidung, um für Dich etwas zu tun. Google einfach nach "Selbsthilfegruppen für Angehörige Alkohol Kassel" oder frage bei einer Suchtberatungsstelle nach.
Wenn er eine finden will, kann er sich zum Beispiel auch hier registrieren und nachfragen, oder einfach mal googeln. Ihm wird schon was einfallen, wenn er tatsächlich Hilfe für sich sucht.
Hmmm, lies mal ein wenig hier im Forum rum. Ich habe die Befürchtung, dass Du den Alkoholismus Deines Freundes ein Bisschen zu naiv betrachtest.
Es ist völlig unnütz, wenn Du für ihn eine Gruppe suchst (aber eine Adresse hat Dir Fitti ja schon gegeben). Es muss seinen Weg aus dem Suff selber gehen - und Du Deinen aus der Co-Abhängigkeit.
Wie gesagt: Lies ein wenig hier rum, damit Du überhaupt einen Eindruck von den Erkrankungen Alkoholismus und Co-Alkoholismus bekommst. Mir scheint, dass Du Dich zwar mit dem Trinkverhalten Deines Freundes auseinander gesetzt, nicht aber mit der Erkrankung Alkoholismus.
Zu 1. Wie Fitti schon sagte: Nein. Der Gedanke als Alkoholiker "kontrolliert trinken" zu können, ist naiv und funktioniert nicht, auch wenn es immer wieder Leute gibt, die das propagieren.
Zu 2. Warum sollte eine Selbsthilfegruppe das tun?
zu 3. Hier schließe ich mit Lotte an: Du solltest dringend für Dich eine Selbsthilfegruppe für Angehörige suchen. Das ist für DICH wichtig. Deinen Freund kannst Du nicht trocken legen. Das kann auch keine Selbsthilfegruppe oder irgendeinen Klinik. Das kann nur er selber. Alle anderen können nur helfen, wenn er wirklich will - und solange bei Euch der Gedanken von ein Bisschen Saufen (ähnlich wie ein Bisschen schwanger) rumgeistert, ist da kein wirklicher Wunsch.
Vielen herzlichen Dank für die vielen und schnellen Antworten.
Zu zai-feh: Also ichnehme das Alkoholproblem meines Freundes glaube ernster, wie er selber.
Ich habe ihn mehrfach drauf angesprochen, dass er beim Trinken auch mal ein "Ende" finden muss. Er trinkt nämlich immer solange weiter, bis es oben schon fast wieder raus kommt. Ich habe ihm auch schon gesagt, dass ich das Gefühl habe, dass er keinen Alkohol stehen sehen kann.
Aber er hat das immer mit - für mich - fadenscheinigen Ausreden begründet und schön geredet.
Ich bin heilfroh, dass er jetzt selber auf dem Weg ist, sich in Gruppen zur Selbsthilfe zu begeben und auch langsam Einsicht dafür zeigt.
Die Frage mit der Entziehungskur kam auf, weil mein Freund sagte, er sei schon mal zur einer solchen geschickt worden, die aber nichts genutzt habe und dieses wollte er gerne umgehen.
Ehrlich gesagt Graut mir ein wenig vor der "totalen Abstinenz" weil ich nicht weiß, wie sich sein Verhalten dann ändert. Habe erhlich gesagt Angst davor, dass es dann noch öfter zu Streit kommt o. ä. weil er ja dann quasi auf "Entzug" ist und dann ist man sicherlich hibbelig und so und das kann dann sicherlich auch schnell mal ins Negative umschlagen. Aber das wird sicher auch in den Gruppen gelernt damit umzugehen?!?
das ist ungefähr eine Sorge nach dem Muster "Huch, ich will gar keine Million im Lotto gewinnen, denn dann lege ich sie vielleicht in Aktien an, und wenn die Aktien an Wert verlieren oder andere Aktien mehr Gewinn machen, dann steh ich aber da..."
Will sagen: Viel zu weit weg, viel zu viele Wenns und Abers drin. Bleib lieber im Hier und Jetzt, frag Dich, ob es so unerträglich ist, dass Du losmarschieren willst, und wenn es so ist, dann marschier los.
Und zwar Du in eine Angehörigengruppe, egal was Dein Freund gerade als Parole des Tages ausgibt und vielleicht kurz darauf schon wieder mit allerlei Wenns und Abers außer Kraft setzen möchte.
Wenn er wirklich auch etwas ändern will, dann gibts genug Möglichkeiten, aber um die wird er sich dann auch schon selber kümmern müssen. Es nützt gar nichts, hier den Hund zum Jagen tragen zu wollen.
Ein Gespräch in einer Suchtberatungsstelle wäre für euch beide natürlich auch eine Möglichkeit, erstmal zu etwas mehr Klarheit über die jeweilige Motivationslage zu kommen. Zu irgendetwas gezwungen oder irgendwo "hingeschickt" wird man da auch nicht, eher im Gegenteil. Wer nicht aus eigenem Entschluss unbedingt aus seinem Elend herauswill, verstopft nur rare und kostspielige Auswege für solche, die schon so weit sind.
Also erstmal genügend Antrieb zum Loslaufen wünscht
ZitatAber das wird sicher auch in den Gruppen gelernt damit umzugehen?!?
Natürlich kann er es lernen, wenn er es lernen möchte!
ZitatUnerfreulich ist, dass sein Charakter immer ins negative übergeht, wenn er einen über den Durst getrunken hat.
Er wird leicht reizbar, deprimiert, und ab und an auch leicht agressiv. Wir haben dann oft Streit und bekommen uns wegen Kleinigkeiten in die Haare, die unter normalen Umständen gar keine Rolle spielen würden.
ZitatEhrlich gesagt Graut mir ein wenig vor der "totalen Abstinenz" weil ich nicht weiß, wie sich sein Verhalten dann ändert.
Weiß sicher niemand, wie er sich dann verhalten wird, doch wie er sich verhält wenn er getrunken hat, weißt Du schon.
Du solltest Dich wirklich um Dich und Dein Grauen kümmern. Wenn er besoffen ist, gefällt er Dir nicht (völlig zu recht, wie ich finde) und wenn er den einzigen vernünftigen und gesunden Weg für sich einschlagen sollte, graut Dir auch schon.
Wenn er schon mal zur Entziehungskur geschickt wurde, was auch immer tatsächlich gemeint ist (stationäre Langzeittherapie oder Entgiftung in der Klinik), wird er wohl alkoholabhängig sein.
Wenn Du Dein Leben mit einem suchtkranken Menschen verbringen willst, musst Du damit Deinen Umgang finden. Das ist Deine Entscheidung ob und wie Du das willst, denn ihn wirst Du nicht ändern können. Aber die Erfahrungen anderer Angehöriger, können Dir dabei helfen, diese Entscheidung zu treffen.
Die Entscheidung seine Sucht endgültig und ernsthaft in den Griff zu bekommen, muss Dein Freund von sich aus auch für sich allein treffen. Dabei kannst Du ihn unterstützen, wenn er es denn so möchte, aber machen muss er schon selbst, wenn auch nicht allein.