ZitatGepostet von Schwach Hat das wirklich was mit Krankheit zu tun ???? Ist Alkololismus wirklich eine Krankheit?
Guten Abend, "Schwach" ja, seit 1968 hat die WHO, die Weltgesundheitsorganisation, (Alkohol-)Sucht als eine Krankheit anerkannt.
Auch das Bundessozialgericht hat im selben Jahr im Rahmen eines Grundsatzurteils festgelegt, dass Alkoholismus als Krankheit im Sinne der damals gültigen Reichsversicherungsordnung anzuerkennen und zu behandeln ist.
Das ist auch der Grund dafür, dass und warum die Sozialversicherungsträger Kosten für Entzug, Therapie und Behandlung übernehmen können.
Gegenfrage: was ist Alkoholismus denn Deiner bisherigen Ansicht nach?
Freundlichst Ingmarie
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Einfach tun. Der beste Zeitpunkt dafür: immer genau jetzt.
Nachtrag: als Krankheit im Sinne der genannten Vorschrift wurde und wird definiert: "das Vorliegen eines regelwidrigen geistigen, seelischen und/oder körperlichen Zustandes".
Und als "normal" konnte ich z.B. damals MEINEN Zustand und mein Verhalten definitiv nicht betrachten. Kannst du es?
Ingmarie
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Einfach tun. Der beste Zeitpunkt dafür: immer genau jetzt.
Niemand würde freiwillig in dem Scheißzustand des Suffs leben, wenn "ein Bisschen Wollen" reichen würde.
Natürlich ist Alkoholismus eine Krankheit, die vielleicht mehr als andere (aber so sicher bin ich da auch nicht) die "Mitarbeit" des Patienten/Kranken erfordert. Und sie ist nicht heilbar - sie kann nur zum Stillstand kommen.
Ich betrachte es immer als eine Art Gnade, die mir von Gott (einer höheren Macht - oder was auch immer) gegeben wurde. Denn es gibt verdammt viele Alkis, die mindestens genauso unglücklich in ihrer Situation sind, wie ich es damals war - ich konnte aufhören, andere können es nicht. Das ist für mich Gnade. Um es gleich zu relativieren. Die Umstände, die mich zum Aufhören brachten, waren ziemlich hässlich. Und einfach war es auch nicht. Aber ich habe es bisher geschafft - jeden Tag neu.
Sehr schön formuliert- könnte meine Geschichte sein.
Heute muss ich besonders oft darüber nachdenken, wieviel Glück im Unglück ich hatte.
Am 3.10.2004 lag ich auf der Intensivstation in einem Berliner Krankenhaus.Erfolgreich reanimiert nach Krampfanfall durch kalten Entzug.Danach Kapitulation nach langem Leiden - mein persönlicher Tiefpunkt.
ZitatGepostet von Adebar Am 3.10.2004 lag ich auf der Intensivstation in einem Berliner Krankenhaus.Erfolgreich reanimiert nach Krampfanfall durch kalten Entzug.
Ich kann das ja immer noch kaum glauben - so lebensbejahend und liebenswert, wie ich dich kennengelernt habe. Scheiß Alkohol.
It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society. J. Krishnamurti
ZitatWas,soll ich denn zum Doc sagen?????? Hey Doc,ich saufe zu viel,bitte hilf mir???
Genau das habe ich gesagt beim Doc, unter Tränen und zu diesem Zeitpunkt habe ich mich auch noch entsetzlich geschämt und fühlte mich sehr schwach.
Mehr als zwei Jahre später, weiß ich hundertprozentig für mich, dass Alkoholismus eine Krankheit ist und keine Willensschwäche oder schlechte Angewohnheit und obwohl ich diese Krankheit habe, muss ich nicht mehr trinken und fühle mich so gesund wie niemals zuvor in meinem Leben mit Alkohol.
Vor dem Arzt musst Du Dich nicht schämen, der weiß nämlich schon, dass Alkoholismus eine Krankheit ist und hat oder hatte schon sehr viele Patienten, die ihn um Hilfe gebeten haben.