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Saufnix  
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Dieses Thema hat 98 Antworten
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 Deine eigene Alkoholkarriere
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Marco1977 Offline




Beiträge: 24

18.11.2007 03:20
RE: Die Alkoholphase Zitat · Antworten

Hallo liebes Forum. Schön das ich euch heute über die Suchmaschine Google gefunden habe. Warum ich mich hier angemeldet habe? Weil ich mich gerne im Kreis der Alkohol Verachter eingliedern will. Hier nun mein ausführlicher Text zu meiner bescheuerten Alkoholkarriere.

Wir tranken um cool zu sein…
Wie es genau angefangen hat, kann ich heute nicht mehr sagen. Aber eines steht fest, wir fanden es cool Alkohol zu trinken. Es war eine Art Auflehnung gegen die Eltern. Man wollte den Eltern zeigen dass man sich nichts sagen lässt, Vorschriften waren uns ein Gräuel. Wir wollten Frei sein und unser Leben selbst gestallten. Die Volljährigkeit wollten wir auch nicht abwarten. Wir bildeten uns ein, das uns Alkoholkonsum zu etwas besonderen macht. Stark, mutig, und angeberisch cool haben wir uns gefühlt, so wie ob uns keiner was kann. Doch das war ein Irrtum wie sich viele Jahre später herausstellte. Denn der Alkohol konnte uns was, er konnte uns Kontrollieren.

1992 ging meine Alkoholkarriere langsam los. Ich und mein damaliger bester Kumpel und Klassenkamerad haben fast jeden Tag zusammen abgehangen. Wir waren halt die, vor denen Eltern immer gewarnt hatten. Schule fanden wir scheiße, Lehrer waren für uns Arschlöcher und die meisten Klassenkammeraden empfanden wir als Weicheier. Eines Tages schwänzten wir mal wieder eine Mathestunde und irgendwie hat es uns in den nahe gelegenen Supermarkt verschlagen. Dort kamen wir auf die Idee Bier zu kaufen. Wir waren stolz gewesen, das es so Problemlos geklappt hatte. Das erste Bier was wir offiziell gekauft hatten. Wir setzten uns auf eine Bank, öffneten die Flaschen und tranken. Als wir ziemlich angeheitert waren und zurück zum Unterricht gekommen waren, genossen wir es wie die anderen Mitschüler uns verschüchtert angeschaut hatten. Absichtlich haben wir kein Kaugummi gekaut, so dass die anderen rochen das wir getrunken hatten. Sie sollten sehen wie cool wir sind. So ging es fast täglich weiter. Es waren nicht viele Biere, immer so 2 bis 3 Bier pro Tag. Mit der Zeit haben wir sogar während des Unterrichts getrunken. Wir saßen in der letzten Reihe und schlürften genüsslich unser Bierchen und liebten diese Provokation. Einmal habe ich sogar eine leere Flasche nach vorne rollen lassen. Wir schwänzten immer häufiger und suchten nach allen was Fun machte. Am Wochenende wurde nun auch immer regelmäßiger getrunken. Ich klaute sehr oft Bier und Weinflaschen aus dem Keller meiner Eltern. Erstaunlicherweise viel das nie auf. So saßen wir bei meinem Kumpel im Garten und becherten die eine und andere Flasche Leer. Hier hatte ich mich auch schon mal übergeben müssen. Doch machte ich mir zu diesem Zeitpunkt keinerlei Gedanken. In dieser Zeit kam auch die Techno Welle von der wir nicht verschont geblieben sind. Mit ihr lernte man auch stets neue Leute kennen. So auch ein Typ den wir Knastbruder nannten, ein komischer klein krimineller aus der Alternativen Szene der angegeben hatte mit seinem Gefängnis Aufenthalten. Dieser bot uns Haschisch an, das war dann auch der Start der Cannabis Phase. Nun rauchten wir Zigaretten, tranken Alkohol und Kifften. Eigentlich war das alles recht spaßig und abenteuerlich gewesen. Das dumme war nur das man sich nicht immer unter Kontrolle hatte, so das die ersten kriminellen Taten nicht lange auf sich warten ließen. Mindestens 4 mal ist eine Scheibe von einem BVG Haltestellen Häuschen durch einen Steinwurf zu Bruch gegangen, Häuserwände wurden mit Spraydosen besprüht, öfters wurden Mülltonnen angezündet und Laternenlichter wurden zerschossen mit unserer selbst umgebauten Schussvorrichtung. Manchmal waren wir kurz davor erwischt zu werden, aber es ging immer gut. In die Schule gingen wir immer seltener und wenn wir da waren, haben wir die Pausen genutzt um mit Drogen, Stichwaffen und Verfassungsfeindlichen Medien zu Dealen um so unseren Alkoholkonsum zu finanzieren. Wir hatten uns keine Sorgen und Gedanken gemacht, es war so als könnte uns keiner was.

1994 ging der Alkoholkonsum etwas zurück und es wurde mehr gekifft als gesoffen. Auch veränderte sich etwas in meinem Leben, die Schulzeit war nun endlich vorbei. Ich fühlte mich reifer was allerdings ein Irrtum war wie sich viele Jahre später heraus stellte. Ich traf mich jetzt auch mehr mit meinen anderen Freunden die alle älter waren als ich. Diese tranken auch gelegentlich Alkohol so das ich ihn nicht wirklich vergessen konnte.

1995 war dann die Konsum Phase schlecht hin. Endlich 18 Jahre und es ging los. Drogen waren absolut kein Tabu mehr und in aller Öffentlichkeit wurde Ecstasy, Cannabis, Speed, LSD, Kokain und alles mögliche was einen ins Dreamland versetze konsumiert. Das ganze ging bis 1998 dann kam der Punkt wo ich mir selbst die Frage stellte macht das eigentlich noch Sinn? Man war eigentlich den ganzen Tag auf irgendwas drauf, der ganze Tagesablauf drehte sich nur um neues Zeugs zu organisieren und zu konsumieren. So setzte ich eine Droge nach der anderen ab. Ohne Probleme und ich war stolz auf mich. Einzig Zigaretten, Alkohol und Cannabis ist geblieben.

2000 hatte ich dann auch das Kiffen weitgehend abgesetzt, leider wurde dadurch aber der Alkohol wieder mehr. Es waren keine großen Mengen anfangs doch es wurde immer mehr und öfter. Hatte ich Arbeit hatte ich auch mal gar nichts getrunken und nur am Wochenende richtig los gelegt. Nach dem Motto wenn ich feiere, dann richtig. Das ganze ging so weiter bis 2005.

2005 wurde der Alkoholkonsum immer heftiger, noch dachte ich ich hätte alles unter Kontrolle doch das war wieder ein Irrtum. Das ganze ging so bis 2007 mal weniger gesoffen mal mehr, im Prinzip könnte man sagen es war zur Gewohnheit geworden, man trank nicht mehr um cool zu sein sondern aus Gewohnheit. Viele Abstürze hatte ich erlitten, morgens ging es mir richtig schlecht, Kopfschmerzen und übelste Magenschmerzen. In dieser Zeit sagte ich mir auch immer „Morgen höre ich auf“. Doch daraus wurde nichts.

2007 Die Erkenntnis. Ein komisches Jahr, irgendwie hin und her gerissen. Ich habe von selbst eingesehen das was mit meinem Trinkverhalten nicht mehr stimmt. Man merkte innerlich das es dem Körper schädigt. Es wurde so viel gesoffen, in diesem Jahr ging es dann auch mit Hochprozentigen los, erst ein Glas, dann ne Flasche, dann 2 Flaschen usw. Die erste Erfahrung mit einem Filmriss, ich wurde anderen gegenüber Aggressiv, überheblich, belog mich selbst, Verwahrlosung machte sich breit, ich lag in meiner eigenen Kotze usw. Irgendwann im Spätsommer nach einer krass durchsoffenen Nacht machte ich eine völlig neue Erfahrung die unbeschreiblich war. Ich hörte eine innere Stimme, so wie als ob jemand neben meinem Bett stand und mit mir geredet hat. Die Stimme sagte nur, „beschäftige dich mit dem Thema Kirche und der Bibel“ Die Stimme gab mir Hoffnung und Kraft und tatsächlich beschäftigte ich mich mit der Kirche und der Bibel. Heute behaupte ich das diese Stimme 100% verantwortlich war, dass ich von selbst eingesehen habe das was mit meinem Trinkverhalten nicht stimmt. Seit diesem Tag bereute ich alle meine Taten die ich im Suff gemacht habe und betete zu Gott das er mir die Kraft schenkt vom Alkohol weg zu kommen. Bis jetzt hat es leider nicht ganz so geklappt. Ich weiß jetzt aber das ich ein so genannter Quartalstrinker bin. Ich würde mich selbst aber nicht als 100% Alkoholiker bezeichnen, ich schaffe es locker 2 oder 3 Wochen vielleicht auch länger ohne Alkohol aus zu kommen. Das Problem ist die Verführung was ich habe. Das habe ich erkannt als ich mein Trinkverhalten analysiert habe. Die Umgebung wo ich wohne, das Umfeld, die angeblichen Freunde das ist die Verführung die mir auch Angst macht. Bin ich alleine oder mit anderen Leuten zusammen trinke ich nichts und kann nein sagen. Auch geht es mir nicht schlecht, ich zittere nicht und habe auch kein Verlangen nach Alkohol, es widert mich auch an. Doch leider ist die Verführung oft in meiner Nähe und wenn sie siegt wird es mal zu mal schlimmer. Darum habe ich erkannt und beschlossen mir Arbeit zu suchen was auch geklappt hat, mir eine neue Wohnung zu suchen und ein Teil meiner Freunde auf zu geben.
2008 soll ein neues Jahr anfangen was gleich ein Jahr ohne Alkohol Exzesse sein soll. Das ist das was ich mir Wünsche. Ich hoffe mein Vorhaben geht auf, sonst muß ich wirklich professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

Wann habe ich getrunken: Immer dann wenn es eine Möglichkeit gab zu trinken.
Wo habe ich getrunken: Immer mit anderen Sauf Kumpels zusammen im Club oder in der Wohnung.
Es wurde mal zu mal schlimmer.
Das schlechte Gewissen plagte einen auch immer schlimmer. Man belog seine Eltern, sich selbst usw. Viele Peinliche Situationen sind entstanden durch den Teufel Alkohol. Was einst cool sein sollte entwickelte sich zur Un-coolnes.

Ich kann nicht sagen wie es 2008 wirklich weiter geht, ob ich nun wieder mehr kiffen werde oder ob ich gar nichts nehme. Doch eines weiß ich mit dem Alkoholexzessen ist Schluss !

An allen Jugendlichen die dieses hier lesen. So manche Erfahrungen auf Alkoholrausch möchte ich nicht missen und bereue sie auch nicht, doch lasst es euch gesagt sein. Übermäßiger Konsum kann ganz schnell nach hinten losgehen. Man belügt sich selber und man merkt erst kurz bevor es zu spät ist dass man ein Problem hat. Ich hatte das Glück das ich mit Gottes unterstützen dieses noch rechtzeitig erkannt habe.
Trinkt lieber nicht, denn es ist nicht cool !

Du bist nie allein, denn Gott, Jesus und alle himmlischen Engel sind stets bei dir, wenn du nur daran glaubst !


zai-feh ( gelöscht )
Beiträge:

18.11.2007 07:56
#2 RE: Die Alkoholphase Zitat · Antworten

Hi Marco,

ich gebe zu, ich habe nur mal quer gelesen. Aber ein Satz fiel mir in die Augen. "Sonst muss ich mir professionelle Hilfe holen". Was hindert Dich, das jetzt, sofort auf der Stelle zu tun (vielleicht mit Ausnahme, dass der Arzt Deines Vertrauens, die Suchtberatun zu hat, weil heute Sonntag ist.) In Großstädten würdest Du selbst für heute sofort mehrere SHGs finden.

Gruß
Suse

[ Editiert von zai-feh am 18.11.07 7:57 ]


vicco55 Offline




Beiträge: 2.649

18.11.2007 08:07
#3 RE: Die Alkoholphase Zitat · Antworten

mach mal Echooo Suse

Guten Morgen Marco,

herzlich Willkommen auf dem Forum. Schön, daß Du uns gefunden hast.

Danke für Deine Geschichte. Zwei Anmerkungen habe ich dazu.

1. "Ich" verachte den Alkohol nicht, ich verschmähe ihn höchstens. "verschmähen" im Sinne von nicht mehr gebrauchen. Ich gönne ihn allen, die damit umgehen können. Ein Diabetiker verachtet doch auch nicht den Zucker, obwohl er ihn nicht mehr konsumiert.

2. Ich kopiere einen Satz von Dir rein: "...und betete zu Gott das er mir die Kraft schenkt vom Alkohol weg zu kommen. Bis jetzt hat es leider nicht ganz so geklappt." Ich glaube, bzw. weiß aus eigener Erfahrung, daß Gott/Göttin/höhere Macht mir die Einsicht geschenkt hat, die Verantwortung für mich zu übernehmen und Hilfe anzunehmen. Es gibt das schöne Sprichwort: Hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott. Ich denke, Gott ist Dir Stütze auf Deinem Weg, gehen mußt aber schon allein.

Einen schönen Sonntag gewünscht
Viktor


Gandalf der Weisse Offline




Beiträge: 79

18.11.2007 08:27
#4 RE: Die Alkoholphase Zitat · Antworten

Hallo Marco
Und ein herzliches wilkommen.Ich zietiere einen Satz aus deinen wunderbar offenen Bericht.

Zitat
Doch eines weiß ich mit dem Alkoholexzessen ist Schluss !


Dies war der Satz den ich all den letzten Monaten mir sagte wenn ich Nachts aufgewacht bin.Und am Abend hatte ich eine Flasche am Hals.Dies ging mehr oder weniger stark so weiter bis diesen Montag.Seit dem ist Schluss. Schluss weil ich nicht mehr übernächtigt im Job erscheinen will. Schluss weil ich nicht mehr auf dem Boden liegend von meiner Lebensgefährtin oder Sohn gefunden will.Schluss weil ich auf Saufstreifzügen mit Digicam anschließend keine Bilder mehr finden will an die ich mich nicht erinnern kann.Schluss weil ich keine Macken mehr im Gesicht oder sonst wo brauche an deren Herkunft ich mich nicht mehr erinnern kann.Und Schluss weil ich keinerlei Kontrolle über Alkohol habe oder je hatte !!!
Doch ein Lippenbekenntnis mit Restalkohol wird keiner mehr von mir hören.Und ein ich mach es morgen,das Hilfe Suchen und trocken werden auch nicht.Denn wie sagt Apollo Creed so schön in Rocky 3 "Es gibt kein Morgen, hörst du mich verdammt noch mal es gibt kein Morgen"

MfG
Gandalf

Das Universum dehnt sich aus, und schrumpft dann wieder in sich zusammen, dann dehnt es sich wieder aus.
Ein Vorgang, der sich ständig wiederholt.Was ihr nicht wisst, wenn sich das Universum wieder ausdehnt, wird alles so sein wie es war.Welchen Fehler ihr auch gemacht habt, ihr werdet ihn beim nächsten Mal wieder machen.
Jeden eurer Fehler durchlebt ihr auf´s neue und wieder und wieder, bis in alle Ewigkeit.Darum lautet mein Rat es diesmal richtig zu machen,denn diesmal ist das einzige Mal.


Pinki-23 Offline



Beiträge: 89

18.11.2007 11:07
#5 RE: Die Alkoholphase Zitat · Antworten

Hi Marco,
ein herzliches Willkommen von mir

Du hast geschrieben, daß es nie aufviel, daß du den Alk
aus dem Keller deiner Eltern geklaut hast.
Bist du dir da sicher?
Vieleicht wolltens deine Eltern ja nicht sehn,
weil ihr Bub ja einer von der braven Sorte ist.

Ob deine Eltern trinken, hast du nicht geschrieben.

Da ist ja ganz schön was bei dir zusammen gekommen in den
Jahren. Genau vor solchen Leuten hab ich mich immer gefürchtet und es nie verstanden, wie man so brutal, ungerecht und aggresiv sein kann.

Aber eins weiß ich. Alk macht aggresiv und depressiv und
kiffen macht gleichgültig.

hab da auch so meine Erfahrung mit der Gleichgültigkeit, doch ich setzte mich lieber in den Deprikeller, als zu randalieren.

Tja und weißt du was, ich bin auch eine Quartalsäuferin.
Bei mir lagen Monate, sogar Jahre dazwischen, aber deßwegen
bin ich trotzdem eine ALKOHOLIKERIN.

Solange du dir das nicht eingestehst, stehtst du auch nicht
zu Dir. Wir sitzen alle hier im Forum, im gleichen Boot, ob
Alk oder Co-Alk.

"Einsicht ist der beste Weg zur Besserung"

Finde es ganz mutig von dir, daß du aussteigen willst.

Und du darfst dir den Gefallen tun, dich von deinen sogenannten alten Freunden zu verabschieden.

"Alter Umgang erschwert neues Leben."

Daß du schon mal von den harten Drogen die Finger läßt, finde ich toll.

Weiß selber, daß alles auf einmal aufgeben nicht klappt
und da immer, wenn man das eine aufgegeben hat, die Gefahr
der Suchtverlagerung besteht.

Kann ich viele Lieder davon singen. (Wenn ich nur ne schöne
Stimme hätte, würd ich´s dir doch glatt vorsingen)

Also bleib dran. Laß den Alk.

Viel Kraft und Durchhaltevermögen
wünscht dir

Pinki

Ich schick dir mal ein paar Lichter, damit´s heller wird.


Ralfi Offline



Beiträge: 3.531

18.11.2007 11:40
#6 RE: Die Alkoholphase Zitat · Antworten

Hi Marco,

Zitat
Die Stimme sagte nur, „beschäftige dich mit dem Thema Kirche und der Bibel“



wenn einer mir in der Wüste erzählt, daß er eine Stimme aus einem Dornbusch gehört hat würde ich ihm sagen:"trink das nächste Mal mehr Wasser und trage eine Kopfbedeckung". Bei einem Alkoholiker gehe ich von einem (Pre)Delir aus. Wenn du weitersäufst hörst du bestimmt noch viele solche Stimmen.

Zitat
Ich kann nicht sagen wie es 2008 wirklich weiter geht, ob ich nun wieder mehr kiffen werde oder ob ich gar nichts nehme. Doch eines weiß ich mit dem Alkoholexzessen ist Schluss



Wenn dir das Kiffen das gibt was dir der Alkohol gegeben hat, treibst du nur den Teufel mit dem Belzebub aus. Sollte das Kiffen nicht den gewünschten Erfolg haben, bist du sicher bald wieder beim Alkohol. Kiffen beeinträchtigt den eigenen Willen negativ.

Zitat
Trinkt lieber nicht, denn es ist nicht cool !



Ist zwar nett, aber ich denke du solltest dich zuerst um dich selber kümmern.

Gruß Ralf

Zufriedenheit hängt nicht davon ab, wer du bist oder was du hast;
es hängt nur davon ab, was du denkst.


Marco1977 Offline




Beiträge: 24

18.11.2007 12:10
#7 RE: Die Alkoholphase Zitat · Antworten

Danke für die Willkommens Grüße und Antworten.

Zitat
Hi Marco,
ich gebe zu, ich habe nur mal quer gelesen. Aber ein Satz fiel mir in die Augen. "Sonst muss ich mir professionelle Hilfe holen". Was hindert Dich, das jetzt, sofort auf der Stelle zu tun (vielleicht mit Ausnahme, dass der Arzt Deines Vertrauens, die Suchtberatun zu hat, weil heute Sonntag ist.) In Großstädten würdest Du selbst für heute sofort mehrere SHGs finden.
Gruß
Suse



Das kann ich leicht erklären was mich daran hindert. Es ist nicht die Mut die mich daran hindert. Letzte Woche stand ich sogar vor einer Suchterkrankungsklinik, dort habe ich ein Freund von mir hin gebracht weil er auch nicht mehr klar gekommen ist mit dem Alkohol, er hat sich versucht das Leben zu nehmen in seinem Rausch und hat sich vor meinen Augen vor ein ankommendes Auto geschmissen, ich habe ihn aber rechtzeitig das Leben gerettet da ich zum Glück nüchtern war.
Ich hätte dort auch rein gehen können doch das geht bei mir nicht. Begründung: Zukunft. Wenn ich jetzt sofort mich einweisen lassen würde, könnte ich meinen neuen Job vergessen, meine Mutter würde darüber traurig sein und für mich wäre es definitiv ein Rückschlag.

Zitat
Ich denke, Gott ist Dir Stütze auf Deinem Weg, gehen mußt aber schon allein.



Das ist richtig, so sehe ich es auch, denn glaube ich an Ihn wird er mir die Kraft schenken. Das merke ich Tag für Tag wo ich Nein sage.

Zitat
Du hast geschrieben, daß es nie aufviel, daß du den Alk aus dem Keller deiner Eltern geklaut hast.
Bist du dir da sicher? Vieleicht wolltens deine Eltern ja nicht sehn,
weil ihr Bub ja einer von der braven Sorte ist. Ob deine Eltern trinken, hast du nicht geschrieben.



Ja da bin ich mir ziemlich Sicher. Damals hätten meine Eltern auch niemals Gedacht dass ich einmal ein Problem haben könnte. Sie waren stolz auf mein Selbstbewusst sein und dachten ich habe alles unter Kontrolle. Meine Mutter hatte wie sie mir damals erzählt hat auch ziemlich viel getrunken. Aber nur für 2 Jahre, heute trinkt mein Vater und meine Mutter ganz normal, zum Essen ein Glas Wein oder abends mal ein Bier.

Zitat
Aber eins weiß ich. Alk macht aggresiv und depressiv und
kiffen macht gleichgültig.



Aggressiv kann Alkohol auf jeden Fall machen. Aber Depressiv eher nicht, ob wohl es kommt denke ich immer auf die Umstände an. Wir haben z.B. nie aus Frust getrunken. Ich trank immer aus Party Gründen in Gesellschaft wo viel Fun und Sorgenlosigkeit herrschte. Ärger gab es meistens nur draußen.

Zitat
Tja und weißt du was, ich bin auch eine Quartalsäuferin. Bei mir lagen Monate, sogar Jahre dazwischen, aber des wegen bin ich trotzdem eine ALKOHOLIKERIN.



Nein das bist Du aus meinen Augen nicht. Wenn wirklich Jahre dazwischen liegen und es passiert das du ein mal in diesem Jahr wieder betrunken bist und machst gleich danach wieder für ein Jahr Schluss, dann bist du keine Alkoholikerin. Glaube mir bitte in meinem bescheuerten Umfeld habe ich viele Menschen gesehen die wirkliche Alkoholiker sind. Leute denen das Leben nichts mehr bedeutet, die sich nicht Pflegen, die morgens schon um 08:00 Uhr den ersten Korn trinken, die Schweiß bekommen und Zittern, die diese Typische rot geschwollene Nase haben usw. Ich habe die letzten drei Jahre nie vor den Abendstunden getrunken. Deswegen sollte man wirklich Unterschiede machen und wir können Froh sein das wir das Glück hatten Optimismus und Einsicht zu erlangen. Weil nur wer eine Perspektive vor Augen hat, hat begriffen das Alkoholexzesse nichts bringen.

Zitat
Alter Umgang erschwert neues Leben.



Das stimmt. Ich bin froh wenn ich im Januar meine neue Wohnung habe in einem anderen Bezirk.
Dann ist das schwerste die Versuchung zu 90% gebannt. Das ist echt schlimm hier wo ich wohne ständig kommt einer klingeln und fragt ob ich Lust habe nicht was trinken zu gehen. Das sind 14 jährige bis 52 jährige. Wenn ich Nein sage akzeptieren sie es meist nicht und reden hinter meinen Rücken das ich ein Versager geworden bin und mich nichts mehr traue. Uncool sagen sie. Doch im inneren Lache ich darüber weil die in meinen Augen die Opfer sind.

Zitat
Also bleib dran. Laß den Alk.
Viel Kraft und Durchhaltevermögen wünscht dir



Das werde ich machen, und danke für die aufbauenden Worte das tut gut.

Zitat
Bei einem Alkoholiker gehe ich von einem (Pre)Delir aus. Wenn du weitersäufst hörst du bestimmt noch viele solche Stimmen.



Nein, es war die Stimme von etwas höherem, ich weiß das ist schwer zu glauben, aber ich weis das es ein Engel war den Gott zu mir geschickt hat.

Zitat
Wenn dir das Kiffen das gibt was dir der Alkohol gegeben hat, treibst du nur den Teufel mit dem Belzebub aus. Sollte das Kiffen nicht den gewünschten Erfolg haben, bist du sicher bald wieder beim Alkohol. Kiffen beeinträchtigt den eigenen Willen negativ.



Das wird sich zeigen, die Zukunft ist in ständiger Bewegung, keiner kann mit Sicherheit sagen wie es weiter geht. Wenn man aus der Vergangenheit lernt, die Gegenwart nutzt um die Zukunft zu positionieren ist es der richtige Weg denke ich.

Zitat
Ist zwar nett, aber ich denke du solltest dich zuerst um dich selber kümmern.



Das mache ich.

[ Editiert von Marco1977 am 18.11.07 12:21 ]

Du bist nie allein, denn Gott, Jesus und alle himmlischen Engel sind stets bei dir, wenn du nur daran glaubst !


Pinki-23 Offline



Beiträge: 89

18.11.2007 12:19
#8 RE: Die Alkoholphase Zitat · Antworten

Hallo Ralfi,

schließe mich deinen Worten an.

Daß Marco sich mit Gott und Glauben beschäftigt finde ich
gut, weil s´heißt ja:

"Der Glaube versetzt Berge"

Und wenn er fest genug an sich glaubt, denke ich schafft
er´s auch.

Jeder Mensch braucht etwas, an das er glaubt.

Ich sag immer: "100% positiver Glaube gibt inneres Wissen".
(Damit meine ich das Herz und nicht den Verstand)

Leider happerts an meinen positiven Glaubenssätzen
auch schön. Bei 50% schwanke ich meist wieder in die
andere Richtung und so kommt man ja nicht weiter,
wenn man sich selber aufhält.

Herzliches Grüssle

Pinki


Pinki-23 Offline



Beiträge: 89

18.11.2007 12:49
#9 RE: Die Alkoholphase Zitat · Antworten

Marco,

du hast geschrieben, du hättest deinem Freund das Leben
gerettet.

Hättest auch schreiben können:...ich hab ihn grad noch
rechtzeitig von der Straße ziehn können.

Kann das sein, daß du ein dermaßen schlechtes Gewissen hast
den anderen und DIR gegenüber zwecks deiner Vergangenheit?

...und darauf wartest, daß jemsnd sagt:"Du bist und warst immer ein ein guter Mensch"?

Steh zu Dir, die Vergangenheit ist ein Stück von dir
aber die darf man gerne Loslassen.

Man kann sich jeder Zeit für ein neues Leben entscheiden.

Ich habe auch das Gefühl, daß du deine Mutter nicht enttäuschen willst, weil sie etwas anderes in dir sieht,
als das, was du bist.

Wenn du´s fertig bringen würdest, dich mit deiner
Mutter an den Tisch zu setzten und ihr alles zu sagen,
dann kann ich dir Sagen, daß das ein ganz großer Schritt
zu dir selber wär. Du kannst nur dir selber was vormachen,
deine Mutter weiß längst Bescheid, daß mit dir was nicht
stimmt, doch sie will´s nicht wahrhaben.
Wenn du dich autest, ist´s für sie vieleicht ein Schock,
aber auch sie sollte die Wahrheit lernen zu akzeptieren.
Es tut euch vieleicht dann beide erstmal weh aber glaube
mir, hinterher fühlst du dich besser.

Es ist deine Entscheidung.

Ich bitte in solchen Situationen auch immer um Kraft und
ich weiß, daß ich sie bekomme.

"Wer bittet, dem wird gegeben"

Von mir auch noch ein

Du packst das

Pinki


Marco1977 Offline




Beiträge: 24

18.11.2007 13:28
#10 RE: Die Alkoholphase Zitat · Antworten

Zitat
Kann das sein, daß du ein dermaßen schlechtes Gewissen hast
den anderen und DIR gegenüber zwecks deiner Vergangenheit?



Ja, irgendwie schon habe wirklich viel unrechtes getan.
Verdammt das ist wie aus einem Traum aus dem man erwacht ist.

Zitat
...und darauf wartest, daß jemsnd sagt:"Du bist und warst immer ein ein guter Mensch"?



Ne das eigentlich nicht. Denn ich weiß selber für mich das ich nüchtern ein guter Mensch bin.
Laut Katechismus habe ich keine Todsünden begangen, was mich beruhigt.
Das auf das ich warte ist, das man mich endlich in Ruhe lässt und das man Verständnis für meinen Endschluss hat.

Zitat
Ich habe auch das Gefühl, daß du deine Mutter nicht enttäuschen willst, weil sie etwas anderes in dir sieht, als das, was du bist.



Ja genau so ist es. Ich werde sie auch nicht belasten dadurch. Lieber beweise ich ihr, das sie einen Sohn hat der es trotz bekloppter Vergangenheit zu etwas vernünftigen geschafft hat. Allein dadurch das ich jetzt schon ne Zeit nicht mehr Trinke, ich nicht mehr jeden Tag auf Partys bin, ich sie jeden Tag anrufe und Kontakt halte, so wie einen guten Job gefunden haben bereiten meiner Mutter Freude und ihr Lächeln mir. Da will ich natürlich nicht den positiven Weg wieder zurücksetzen.

Zitat
deine Mutter weiß längst Bescheid, daß mit dir was nicht
stimmt, doch sie will´s nicht wahrhaben.



Nein das ist so nicht richtig, sie wusste das vermutlich, das was mit mir nicht gestimmt hat vor ein paar Monaten. Aber jetzt sieht sie und freut sich das es Bergauf geht.

Du bist nie allein, denn Gott, Jesus und alle himmlischen Engel sind stets bei dir, wenn du nur daran glaubst !


RdTina Offline




Beiträge: 4.304

18.11.2007 13:32
#11 RE: Die Alkoholphase Zitat · Antworten

Hallo Marco,
ich wünsche Dir viel Kraft und alles Gute für Deinen Weg.

Einige Dinge in Deinen Posts wecken in mir allerdings den Eindruck, daß Du Dich mit der "Materie" Alkoholismus zwar auseinandergesetzt hast, einige Dinge aber dabei außer acht gelassen hast. Wenn Du Dich z.B. hier einmal durchliest bzgl. unterschiedliche Formen des Alkoholismus wirst Du vll. einige Deiner Aussagen revidieren.

Liebe Grüße, Tina

Alles im Leben hat seinen Sinn



Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern


tommie Offline




Beiträge: 10.596

18.11.2007 13:47
#12 RE: Die Alkoholphase Zitat · Antworten

... ...


das mit "Gott" und "Glauben" ist ein zweischneidiges Schwert

... wie war das noch mal?

Der liebe Gott erschuf den Mann.
Dann erschuf er die Frau.
Als er dann sah was er angerichtet hatte, sorgte er für den Tabak und den Alkohol.

... oder so



tommie

Wer glaubt, etwas zu sein, hat aufgehört, etwas zu werden.


Juma63 Offline




Beiträge: 2.638

18.11.2007 13:59
#13 RE: Die Alkoholphase Zitat · Antworten

Mensch, tommie...

Ist doch manchmal auch ganz nett mit Männlein und Weiblein, oder nicht?

LG

Sabine

Liebe bedeutet, jemanden zu haben, der unsere Vergangenheit versteht, an unsere Zukunft glaubt und uns heute so annimmt wie wir sind. :love3:




Komm auf die Hufe, die ersten Hände, die helfen können, stecken in den eigenen Hosentaschen! Zitat Nonick


tommie Offline




Beiträge: 10.596

18.11.2007 14:03
#14 RE: Die Alkoholphase Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Juma63
Mensch, tommie...

Ist doch manchmal auch ganz nett mit Männlein und Weiblein, oder nicht?


Sabine

mit Männlein weiss ich nicht ... mit "Weiblein", na gut, jou


tommie

Wer glaubt, etwas zu sein, hat aufgehört, etwas zu werden.


Juma63 Offline




Beiträge: 2.638

18.11.2007 14:06
#15 RE: Die Alkoholphase Zitat · Antworten

Ok, der Punkt geht an dich.

Liebe bedeutet, jemanden zu haben, der unsere Vergangenheit versteht, an unsere Zukunft glaubt und uns heute so annimmt wie wir sind. :love3:




Komm auf die Hufe, die ersten Hände, die helfen können, stecken in den eigenen Hosentaschen! Zitat Nonick


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