Ich war vor knapp zwei Jahren das letzte Mal hier und fühl mich ganz kribbelig, weil ich mich jetzt wieder eingeloggt habe. Aber ich muss es einfach jemandem erzählen: ich sauf nix mehr! Moment mal: ICH SAUF NIX MEHR!! Seit über einem Jahr. Hab von einem auf den anderen Tag aufgehört (und wir reden von zuletzt zwei Litern Weißwein am Tag), weil mein Körper mir deutlich gezeigt hat: bis hierher und net weiter. Zuhause und im Freundeskreis kann und will ich das nicht erzählen - hab bei einigen schon Andeutungen gemacht und entweder wissen sie so was los ist oder eben nicht. Aber nachdem ich dieses Jahr hinter mir hatte, dachte ich, ich platze vor Stolz. Und es gab und gibt tausend Stressfaktoren bei mir, aber immer sage ich mir: nee, deswegen fängste nicht wieder an. Nee, nee, NEE! Ein anderes Problem ist, dass ich manchmal etwas seltsam ticke und, sobald ich eine Hürde genommen habe, mich 'auf meinen Lorbeeren ausruhe'. Ich hatte also immer irgendwie Schiss, dass wenn ich es 'offiziell mache'; ich über kurz oder lang wieder anfangen könnte. Klingt paradox, ich weiß, ist aber so.
Ich hab' mal gehört, dass jeder Ex-Alki wüsste, wann er aufgehört hat bzw. dieses die-letzte-Flasche-aufheben-Klischee. Hätte es nie gedacht, aber aus Zufällen heraus trifft das beides auf mich zu. Ich denke, kurz vor dem Neuen Jahr werde ich die den Alk feierlich und symbolisch in den Ausguss kippen.
Ja, das wollte ich einfach loswerden; hier, unter Leuten, die wissen wovon ich rede. Ich schreibe das nicht, um nach Komplimenten zu angeln; ich wollte es einfach nur mal 'aussprechen können'.
Euch allen bei Eurem Kampf gegen das Saufen ganz viel Kraft und Mut und Glück! Wunderschöne Weihnachten und einen guten Rutsch ins Neue Jahr!!
Ganz liebe Grüße, Eure aPlace
I can't feel the way I did before Don't turn ur back on me, I won't be ignored
coole Sache, das erste volle Jahr durch zu haben ...das ging mir auch so.
ZitatGepostet von aPlaceForMyHead Ich hatte also immer irgendwie Schiss, dass wenn ich es 'offiziell mache'; ich über kurz oder lang wieder anfangen könnte. Klingt paradox, ich weiß, ist aber so.
...und das klingt für mich gar nicht paradox. Ich hab meine Abstinenz anfangs auch als reine Privatangelegenheit behandelt, aus ähnlichen Gründen und weil ich mit mir selber ausreichend beschäftigt war naja, mit der Zeit und zunehmender Sicherheit hab ich schon erzählt, daß ich nichts mehr trinke. Alles eben zu seiner Zeit.
Alles Gute weiterhin, monika
Die Maus steht für den inner groove, für ne einwandfreie Sache, für den Wunsch, daß es einen so richtig erwischt. aus Koppstoff von Feridun Zaimoglu
Warum machst du es dir unnötig schwer und holst dir keine Hilfe?
ZitatEuch allen bei Eurem Kampf gegen das Saufen ganz viel Kraft und Mut und Glück!
Ich kämpfe nicht gegen das Saufen. Das hätte bei mir auch keinen Sinn. Das habe ich hunderte Mal gemacht und habe immer gehörig auf die Fresse bekommen.
Auf das Glück verlasse ich mich bei Sucht nicht!
Gruß Ralf
Zufriedenheit hängt nicht davon ab, wer du bist oder was du hast; es hängt nur davon ab, was du denkst.
Warum haste denn Deinen Beitrag nicht bei "Positives" eingestellt. Da wäre er doch 100%ig und ausgezeichnet platziert gewesen!!!
Aber warum so schwer? Trockenheit ist das Eine, Nüchternheit das Andere, heute für mich viel wichtigere. Erst als ich mich selbst kennenlernen durfte, mußte ich nicht mehr KÄMPFEN. Heute ist der Alkohol nicht mehr mein Feind. Er existiert und ich kann und will es gar nicht verhindern und wer das Zuegs trinken will oder muß, soll es tun. Nur nicht bei mir zu Haue, da habe ich etwas dagegen.
Manchmal mag ich den Alkohol sogar, denn nach einer langen Zeit tiefsten Elends lebe ich heute ein wunderbares Leben. Dazu gehört auch, daß ich nicht mehr lügen brauche. In meiner Umgebung weiß eigentlich jeder, daß ich Alkoholiker bin, wie die Leute darüber denken, ist mir total egal. Ich erzähle es natürlich nicht jeden, dafür habe ich keinen Grund. Aber ich konnte es natürlich auch nicht verheimlichen. Denn aus dem Stadtbekannten Säufer ist ein trockener Alkoholiker geworden, der in seinem Beruf doch schon sehr anerkannt ist und in seiner persönlichen Umgebung auch.
Das alles hat natürlich mehr als ein Jahr gedauert, es werden jetzt meine 14. trockenen Weihnachten am Stück. Aber die Geduld ist auch ein Geheimnis einer zufriedenen Trockenheit. Kämpfen kann schnell zum Krampf werden und locker bleiben muß nicht heißen fahrlässig zu werden und die Trockenheit aufs Spiel zu setzen. Ich gehe in die SHG, lebenswichtig für mich. Die beste Hilfe, die ich je angenommen habe. Und das einzige System der Welt, wo ich mit sehr wenig Einsatz unwahrscheinlich viel herausholen kann.