vor einigen Tagen sah ich im FS eine Sendung über Alkoholismus. Ich weiß jetzt nicht mehr, wo. Dort wurde frank und frei behauptet, dass der langjährige Alkoholiker durchschnittlich 5 bis 6 Rückfälle baut, um dann tatsächlich auch den Absprung zu schaffen.
Ich weiß wohl, dass "mehrere" Rückfälle nichts Außergewöhnliches sind und ich habe selbst auch einige gebraucht, um vom Suff loszukommen, aber kann man das so pauschalliert sagen? Ab welchem Ereignis wird da eigentlich "gezählt"?
Vielleicht wißt Ihr hier im Forum mehr.
LG Fv
Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.
Ein Rückfall kann nur dann sein, wenn der/diejenige vorher abstinent war. Üblicherweise werden leider alle Trinkpausen mit eingerechnet. nach einem Rückfall kann es sein, dass der/diejenige gar nicht wieder aufhören kann. Die sind dann außerhalb dieser Statistik? Wenn jemand wirklich aufhört, dann macht er 1 Rückfall, oder auch 2 ? Dann kommt er/sie nicht wieder, zur Gruppe. Nach 5 Jahren kommt er doch wieder. Aber auf's neu? Oder war der "Rückfall" dann 5 Jahre lang?!! aber nichts gegen Statistik, Max
Gute Frage das, aber ich halte es mit dem Grundsatz: Trau keiner Statistik, die Du nicht selber gefälschterstellt hast.
Du sprichst es ja an, was ist ein Rückfall, bzw. ab wann gilt er als solcher und nicht nur als "normaler" Konsum?
Ich behaupte für mich, daß ich keinen Rückfall hatte .... zumindest seit dem letzten Entschluß, abstinent zu leben Schmarrn ohne, ich nahm in meiner Karriere einige halblebige Anläufe, nichts mehr zu trinken. Erst als ich ohne wenn und aber so weichgekocht war, Hilfe anzunehmen, d.h. meinen Stolz runterzuwürgen, ab da fange ich an für mich von Abstinenz zu reden. Und seit dem Tag, bzw. der Nacht hatte ich keinen Rück-, Vor- oder Purzelfall
Ähhh, und warum ist Dir die Statistik so wichtig? Mal so einfach gefragt.
Ich weiß wohl, dass "mehrere" Rückfälle nichts Außergewöhnliches sind und ich habe selbst auch einige gebraucht, um vom Suff loszukommen, aber kann man das so pauschalliert sagen?
LG Fv
Hallo Fv
Nein, m.E. kann man das nicht so pauschal sagen.
Da wäre ja auch zunächst Definitionsarbeit notwendig. Was gilt als Rückfall, was ist lediglich die Beendigung einer Trinkpause.
Ich kenne Leute, die sind nach dem ersten ernsthaften Versuch trocken geblieben, und welche, die schon als "hoffnungslose Fälle" galten, weil sie weit mehr als die hier genannten 5-6 Rückfälle gebaut haben. Trotzdem klappte es dann irgendwann noch mit der dauerhaften Abstinenz.
Möglicherweise soll die Zahl aus dem TV-Beitrag ja einen Durchschnittswert darstellen. Aber auch dann wäre ihre Stichhaltugkeit höchst fragwürdig, da viele Rückfälle nun mal im Verborgenen laufen und nirgendwo statistisch erfasst werden.....Wie es ja auch eine Dunkelziffer bei der Zahl der Alkoholiker gibt.
Lg
Christoph
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
ZitatVicco55:"Ähhh, und warum ist Dir die Statistik so wichtig? Mal so einfach gefragt."
Was heißt "wichtig"? Ich bin immer davon ausgegangen, dass ab dem "Wollen" aufzuhören und den ersten Schritten des Neuanfangens (Befassen mit einschlägiger Literatur, Suchtberatung, SHG usw.) von der Loslösung vom Alkohol gesprochen werden kann. Das ist im traditionellen Sinne nicht die "Trockenheit" oder gar "zufriedene Trockenheit", aber dieser Punkt war nach meinem Verständnis immer der erste Schritt - und ab da hab' ich dann meine Rückfälle gezählt.
Wichtig ist mir dieser Beginn des "Berechnens", obwohl das ansich wirklich nebensächlich ist, wichtig ist allein, dass es ein Mensch geschafft hat, vom Alk loszukommen, egal wie, auf welchem Weg und da spielen Statisten und so nun wirklich keine Rolle.
Ich würde aber gerne wissen, wie Ihr so darüber denkt, besonders ab wann "gerechnet" wird. Ich halte diesen Punkt für schwer definierbar. Deshalb meine Frage.
LG Fv
Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.