ZitatGepostet von minitiger2(...) und so anonym kann jemand erst recht das Blaue vom Himmel erzählen.
(...)]
Richtig. Deshalb ja meine Frage, ob die 1,5 Liter Wein stimmen. Bei Leuten, die nicht ständig trinken, sondern immer wieder längere Pausen machen und dann zyklisch ordentlich reinhauen, ist übrigens nach Aussage meines Arztes das Risiko einer fulminanten Alkoholvergiftung, sprich Leberkoma, weitaus höher als die eines Delirs. Das war mir auch lange nicht bewusst, aber es hat eine erschreckend klare Logik. Andererseits sollte es gerade hier einfacher sein aufzuhören, bevor man sich irreversibel schädigt. Ist halt eine verzwickte Angelegenheit.
Ansonsten gehe ich davon aus, dass, wer hier schreiben kann, bei Sinnen ist und entsprechend auch urteilsfähig. Warnungen spreche ich ja auch mehr als deutlich aus. Persönlich würde ich übrigens noch den Tipp aussprechen, sich erst oder zumindest auch im realen Leben an Menschen zu wenden, die helfen können (Freunde, Verwandte, Ärzte, SHG) und sich nicht allein auf Foren zu verlassen, eine universelle Regel, die eigentlich für das gesamte Internet gilt.
The piano keys are black and white But they sound like a million colours in my mind (Katie Melua)
Ich für meinen Teil würde nicht zwangsläufig davon ausgehen, daß jeder, der hier liest, gerade komplett Herr seiner Sinne ist. Ich hab hier schon die ein oder andere Stilblüte entdeckt, die nicht unbedingt darauf schliessen lässt.
Und dann gibts da ja noch solche wie mich z.B., die, ausgestattet mit einer üblen Aversion gegen Krankenhäuser, sich vielleicht ja auch ein Ründchen das rauslesen, was sie gerade rauslesen möchten. Wenn meine Mutter nicht ganz zufällig im Delir gestorben wäre, hätten Deine Beiträge mich jetzt vermutlich/ vielleicht darin bestätigt, daß ein kalter Entzug so schlimm ja nicht sein kann und man das Risiko ruhig eingehen kann. Ich hätte dann nämlich nur die Teile wahrgenommen, die mir in den Kram passen.
Ich möchte damit die Richtigkeit Deiner Beiträge nicht anzweifeln- um die komplett zu verstehen müsste ich eh erstmal googeln-, ich finds nur kritisch, wenn Du automatisch davon ausgehst, daß jeder die genauso versteht, wie Du sie gemeint hast.
Und auch wenn nur ein geringer Prozentsatz tatsächlich durch Entzug in Lebensgefahr gerät- reicht doch. Meine Mutter hat eben auch zu dem kleinen Prozentsatz gehört, darum seh ich das nicht ganz so theoretisch.
Zitatist übrigens nach Aussage meines Arztes das Risiko einer fulminanten Alkoholvergiftung, sprich Leberkoma, weitaus höher als die eines Delirs.
ein Leberkoma ist was anderes als eine fulminante Alkoholvergiftung.
Ein Leber(ausfalls-)koma tritt auf bei einer Leberzirrhose quasi im Endstadium. Da ist der Mensch dann schön gelb, stinkt nach Leber, blutet aus allen Körperöffnungen ( da keine Blutgerinnung mehr), ist im Oberstübchen balla balla, weil die Leber keine Eiweiße mehr verstoffwechseln kann und das zu Ammoniak wird, das im Hirn balla macht. Nicht zu vergessen der hübsche Wasserbauch - wie ihn auch gerne Kinder in der 3.ten Welt haben, nur fehlt denen Eiweiß. Ach ja und dann versagt im Rahmen der versagenden Leber auch gerne noch die Niere, was dann irgendwann zum Tod führt.
Unter einer fulminanten Alkoholvergiftung verstehe ich was anderes. U.a. eine Atemlähmung durch akute alkoholtoxische Schädigung des Stammhirns.
Sagt mal bin ich hier eigentlich von Medizinern umzingelt oder habt ihr alle nen Pschyrembel zuhause? Diese Details machen mich immer ganz wuschig Leberkoma, na super, jetzt hab ich ne Ahnung davon, wie mein Vater gestorben ist. Boah ich krieg ne depressive Verstimmung
ein Leberkoma ist was anderes als eine fulminante Alkoholvergiftung.(...)]
Also mein Arzt hat sich so ausgedrückt und ausdrücklich davor gewarnt zu glauben, dass z.B. Quartalstrinker risikofreier leben! Das ist recht aktuell, weil ich vor kurzem auch mal kurz wieder über die Stränge geschlagen habe. Eine Vergiftung betrifft auch und vor allem die Leber. Und wenn die keine Toleranz entwickelt hat, ist heftiges Trinken sehr wohl besonders riskant, wenn man es nicht regelmäßig macht.
Nein, ich bin kein Mediziner, habe aber 18 Monate Zivildienst als Krankenpflegerhelfer (de facto sehr schnell Krankenpfleger) auf einer internistischen Intensivstation und sechs Jahre Erfahrung als Sozialarbeiter und Erzieher in der Erwachsenenausgrenzung (Drogen, Alkohol, Knast, Obdachlosigkeit usw.) vorzuweisen, kenne gewssermaßen die unterste Gosse.
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ZitatGepostet von Beachen(...) Unter einer fulminanten Alkoholvergiftung verstehe ich was anderes. U.a. eine Atemlähmung durch akute alkoholtoxische Schädigung des Stammhirns.
Gruß
Bea[/b]
Ok, so gesehen einverstanden. Damit dies eintritt, müssen aber (wenn auch individuell verschiedene) sehr große Mengen konsumiert werden. Die Leber wird nach Aussage meines Arztes aber schon vorher in Mitleidenschaft gezogen.
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hier stellt sich mir angesichts der zweifelsohne sehr interessanten fachlichen Ausführungen nun doch die Frage, ob ich aufhöre zu saufen, weil ich die Schnauze voll habe vom Saufen, oder ob ich aufhöre zu saufen, weil's mit meiner Gesundheit bergab geht?
LG Fv
Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.
ZitatGepostet von TheWidth Bei Leuten, die nicht ständig trinken, sondern immer wieder längere Pausen machen und dann zyklisch ordentlich reinhauen, ist übrigens nach Aussage meines Arztes das Risiko einer fulminanten Alkoholvergiftung, sprich Leberkoma, weitaus höher als die eines Delirs.
das geht noch viel banaler. Gehst Du richtig besoffen nach Hause und machst mitten im Winter ne Pause in einer Schneewehe.
Hab ich mal gemacht...zum Glück haben mich welche gefunden.
ZitatGepostet von Friesenvolker Hob ich aufhöre zu saufen, weil ich die Schnauze voll habe vom Saufen, oder ob ich aufhöre zu saufen, weil's mit meiner Gesundheit bergab geht?
LG Fv
das eine muss dem anderen ja nicht widersprechen.
Ansonsten sind so Vollräusche jeder für sich nicht unbedingt zu unterschätzen, aber zwei Tage später ist die Welt wieder in Ordnung. Genau deswegen hab ich die Sauferei lange gar nicht als Problem gesehen, weil ich ja jederzeit Pausen einlegen konnte, in denen mir gesundheitlich nix gefehlt hat.
Zitatminitiger2:"Genau deswegen hab ich die Sauferei lange gar nicht als Problem gesehen, weil ich ja jederzeit Pausen einlegen konnte, in denen mir gesundheitlich nix gefehlt hat."
... ging mir genau so.
LG Fv
Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.
ich hab mir mal, als ich schon trocken war, überschlagen, wieviele Situationen ich in 25 Jahren mit mehr Glück als Verstand unbeschadet überstanden habe...
Hallo Bea, ich habe leberzirrhose. wenn ich hier die beiträge lese und auch,welche mengen an alkohol verkonsumiert wurden,kann ich es manchmal einfach nicht glauben,dass ich grad dieses endstadium erreicht habe. meine trinkmenge war so am abend immer 1-3 gläser rotwein.wenn mal ne feier war,wurde es auch mehr.mir hat wohl die lange zeit des alk-konsums die leberzirrhose beschert(ca.10 jahre).in einigen ausführungen liegst du richtig,blutgerinnung ist im eimer.gelb war ich vor 8 monaten erstmalig,ab da trocken.ballaballa bin ich in meinem oberstübchen nicht und ich habe keinen wasserbauch.ich finde es einfach nicht fair,dass es von dir so verallgemeinert wurde.jedenfalls haben hier viele unterschiedliche schwierigkeiten,einige für mich nachvollziehbar,andere eher nicht.aber ich rede nicht über das oberstübchen der betroffenen.irgendwann waren wir ja wohl alle neben der spur.wenn man alkoholiker ist,bedeutet das aber nicht den verlust des geistes.trocken werden zu wollen oder es zu bleiben, erfordert schon einen gewissen iq. june66
Es ist schön, mit den kleinen Dingen glücklichzu sein.
ZitatGepostet von minitiger2 ich hab mir mal, als ich schon trocken war, überschlagen, wieviele Situationen ich in 25 Jahren mit mehr Glück als Verstand unbeschadet überstanden habe...
...bei nüchterner Betrachtung wars erschreckend.
... immer das alte Lied: Kindern und Besoffenen passiert nichts. ...
LG Fv
Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.