Zitatich finde es einfach nicht fair,dass es von dir so verallgemeinert wurde.
Hey June,
ich verallgemeinere nicht und ich spreche nicht von dir.
Ich beschreibe den Zustand des Sterbens bei Leberzirrhose im Endstadium. Und das hab ich in meinem Leben oft gesehen und ich kann dir sagen, es ist nicht schön.
Und zum balla balla, das macht der erhöhte Ammoniakspiegel im Blut bei dekompensierter Leberzirrhose, das meine ich nicht persönlich sondern das gehört zum Krankheitsbild.
Wenn sich hier schon so viel Sachverstand versammelt hat, möchte ich die Gelegenheit nutzen und auch eine paar Fragen stellen, die zum Thema passen, die ich auf dem Herzen habe.
Wie lange muss man denn mit gefährlichen Entzugserscheinungen wie Krämpfe oder Delirium rechnen? Ich habe irgendwo gelesen (hier?), dass dies noch einem halben Jahr im Trockendock passieren kann… Ist es ein Unterschied ob der Entzug kalt in Eigenregie erfolgte oder in einer Ambulanz – ich meine nach mehreren Wochen oder gar Monaten? Immerhin dauert der Klinikaufenthalt bei einem stationären Entzug/Entgiftung ja auch „nur“ zwei Wochen, dann wird der Patient entlassen. Kann es dann auch nach einem stationären Entzug nach z.B. drei oder vier Wochen noch zu lebensgefährlichen Entzugserscheinungen kommen?
hallo Bea, schon ok,ich habe mich ja auch mit diesem krankheitsbild befasst,sicher weil ich davon betroffen bin.und ganz sicher ist man sensibilisiert,wenn darüber geschrieben wird. ich habe patienten im krankenhaus kennengelernt,die mit dieser diagnose auf die warteliste kommen wollen und andererseits auf ihr wöchentliches kneipendate nicht verzichten wollen.bei mir gabs da zuerst das grosse unverständnis,dann das grübeln. Thats real life. june66
Es ist schön, mit den kleinen Dingen glücklichzu sein.
ZitatGepostet von Grigori Kann es dann auch nach einem stationären Entzug nach z.B. drei oder vier Wochen noch zu lebensgefährlichen Entzugserscheinungen kommen?
Danke schon mal, Grigori
lebensgefährliche Erscheinungen rein wegen des Entzugs nach drei Wochen wären mir neu.
Ansonsten ist jeder anders, wo der eine ins Delrium fällt kriegt ein anderer bei ähnlicher Trinkmenge nicht mal Entzugserscheinungen.
Die allgemeine Umstellung des Stoffwechsels kann ein halbes Jahr dauern, was zum Teil auf Störungen des Wasserhaushalts zurückgeführt wird.
Daneben ist die Frage, ob einer nur säuft oder dazu raucht wie ein Schlot oder Tabletten nimmt...häufige Kombinationen.
Ansonsten haben viele Alkoholiker nie gelernt oder vergessen, was "vernünftig essen und (nichtalkoholisch) trinken" heisst und wenn da das Grundnahrungsmittel fehlt, dann bleibt nicht mehr viel über.
ZitatGepostet von minitiger2(...)Ansonsten ist jeder anders, wo der eine ins Delrium fällt kriegt ein anderer bei ähnlicher Trinkmenge nicht mal Entzugserscheinungen.(...)
So ist es. Analoges gilt z.B. für orgamische Schäden, wie wir ja auch hier bestätigt bekommen. Alkohol ist eben ein unberechenbarer Teufel.
Ich kenne als Faustregel die 8-Tages-Frist, innerhalb derer es noch zu einem Delir kommen kann. Nach dem 1. Tag ohne Alkohol und dann nach 3 bis 4 Tagen ist aber schon ein großer Anteil des Risikos vorbei. Allerdings habe ich es auf der chirurgischen Intensivstation einige Male erlebt, dass selbst junge Leute, die nur wegen eines Beinbruchs z.B. eingeliefert worden waren, nach 2/3 Tagen auf einmal ins Delir fielen, und die versicherten glaubhaft, stets nur ein paar Bier zu trinken, aber täglich -- niemand hatte damit gerechnet. Ich wiederum habe es zuweilen sehr toll getrieben und konnte stets mehr oder weniger von einem auf den anderen Tag aufhören. Dazu muss ich sagen, dass ich in sehr jungen Jahren auch eunen Haufen Drogen konsumiert habe und eigentlich nie richtig vom Alkohol berauscht war, bestenfalls sediert, was ich aber eigentlich nie wollte.
Es ist in jedem Fall Vorsicht geboten, da schließe ich mich den anderen Foristen hier auch an.
The piano keys are black and white But they sound like a million colours in my mind (Katie Melua)
Zitatgepostet von june66 trocken werden zu wollen oder es zu bleiben, erfordert schon einen gewissen iq.
genau genommen über iq 70...darunter werden keine therapien angeboten...bei uns hier oben ist eine konzeptgruppe aus therapeuten, sozial- und sonderpädagogen schon seit 3 jahren am herumstricken...bis heute ist es nicht gelungen eine therapieform für geistig behinderte zu entwickeln...
ZitatGepostet von minitiger2 Die allgemeine Umstellung des Stoffwechsels kann ein halbes Jahr dauern, was zum Teil auf Störungen des Wasserhaushalts zurückgeführt wird.
Ich weiß nur, dass mein Ex zeitweise nach 7 Tagen aus dem Krankenhaus geschmissen wurde. Er wurde zur Entgiftung nicht länger behalten (Bei Einlieferung hatte er einmal 4,3 Promille). Also gehe ich davon aus, dass nach dieser Zeit die Gefahr eines Delirs gebannt ist.
Wenn Du - was nicht selten vorkommt - als Alki nen Kasten Bier am Tag verdrückt hast und damit aufhörst, fehlen Dir neben dem Alk auch neuneinhalb Liter Wasser, auf deren Durchlauf sich der Körper eingestellt hat.
Auch wenns nicht ganz so viel ist, nimmst Du den Alk immer in wasserverdünnter Form auf und weil er auch entwässernd wirkt, sind die Nieren nicht drauf eingestellt, allzuviel zurückzuhalten. Mineralstoffe flutschen da auch mit durch
Als Trockener trinkst Du dann mit Glück 2 Liter, weil Dir reines Wasser oder Saft nicht schmeckt und eigentlich so viel Trinken auch nicht normal ist.
Du hast dann einfach Durst, und viele Alkis verwechseln das mit Saufdruck. Und insgesamt muss sich der Körper drauf einstellen, mit ner normalen Flüssigkeitszufuhr wieder auszukommen.
Danke. Ich bin noch kein halbes Jahr trocken und muss sagen, dass ich sehr viel trinke – 4 Liter am Tag kommen da mindestens zusammen. Vorwiegend Wasser, Tee und gelegentlich Fruchtschorle. Zusätzlich nehme ich Vitamine und Mineralstoffe ergänzend zur Nahrung. Dass mir viel trinken entscheidend gegen Saufdruck hilft, wie hier oft beschrieben, kann ich allerdings von mir nicht sagen. Allerdings komme ich damit ganz gut mental zurecht, hatte (toi toi toi) keinen Rückfall, seit ich beschlossen habe, keinen Alkohol mehr zu trinken.
Ich trinke immer noch viel (habe allerdings auch als Kind schon viel getrunken). Im Normalfall zwischen 2,5 und 3,5 Liter. Wenn ich Sport mache oder im heißen Sommer können das auch nochmal 1,5 Liter mehr sein. Wenn ich unter 2 Litern am Tag bin, dann riskiere ich wahlweise eine Blasenreizung, einen Asthma- oder einen Migräneanfall.
ZitatGepostet von zai-feh Ich trinke immer noch viel (habe allerdings auch als Kind schon viel getrunken). Im Normalfall zwischen 2,5 und 3,5 Liter. Wenn ich Sport mache oder im heißen Sommer können das auch nochmal 1,5 Liter mehr sein. Wenn ich unter 2 Litern am Tag bin, dann riskiere ich wahlweise eine Blasenreizung, einen Asthma- oder einen Migräneanfall.
Das ist doch geradezu ein Paradebeispiel für unterschiedlichen Flüssigkeitsbedarf. Ich hatte bis vor ca. 3 Jahren fast kein Durstgefühl gekannt, dann hat sich das geändert, dann wurde es mehr. Nein, keine Steilvorlage - Apfelschorle, die vom Lidl find ich bis heute am besten Ich habe immer nur getrunken, so viel ich Durst hatte. Und hatte noch nie eine Mangelerscheinung.
Und dein Beispiel, Suse, zeigt, dass es nicht einen Maßstab für alle geben kann.
Grüß dich Adriana
Edit: ein Essen wirkt bei mir auch wundersames. Ich gehe nicht mehr aus dem Haus, ohne etwas gegessen zu haben.
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel
ZitatGepostet von zai-feh (...)(Bei Einlieferung hatte er einmal 4,3 Promille). Also gehe ich davon aus, dass nach dieser Zeit die Gefahr eines Delirs gebannt ist.
Nee, 100% gebannt ist die dann noch nicht, höchstens mit einer Wahrscheinlichkeit von zirka 80%, selbst wenn es bei Einlieferung 0 Promille gewesen wären. Aber mit 4,3 Promille dauert es obendrein noch zwei Tage, bis er bei 0 angelangt ist
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