Es ist das Beste, was je gelesen habe. Und als " alter Hase " habe ich mir schon einiges reingezogen.
Schade ist, das ich dies nicht früher gelesen habe.
Ich meine nicht nur sondern fordere einfach:
Pflichtlektüre für die/denjenigen, die/der aufhören will. Unbedingt."
Ich habe heute früh auf >>Klick mich<< geklickt und seitdem lese ich jede freie (oder im Dienst unbeobachtete :grins2 Minute darin. Auch für mich ist das das Beste, was ich bisher zum Thema Alkohol (unabhängig von der MPU) gelesen habe (zumindest bis Seite 5, da bin ich nämlich erst)
Als Pflichtlektüre für alle würd ich's nicht fordern, kann ja schließlich jeder halten wie er will.
Aber als "Gesabbere" würde ich es ganz bestimmt nicht bezeichnen.
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
Pflichtlektüre war vielleicht etwas übertrieben. Aber es kam aus einer Emotion raus, ich bleibe dabei, es schadet bestimmt nicht. Ich lese auch weiter.
in den ersten Jahren meiner Abstinenz habe ich mir alles an Lesestoff über Sucht und Alkoholismus usw. reingezogen, dessen ich habhaft weden konnte. Ich wollte mir ein neues, mein neues Weltbild zusammenschustern, um Struktur zu bekommen. Ich wollte verstehen, woran es lag, dass ich gesoffen habe. Eben dieser Drang in uns Menschen, die Welt erklären zu müssen. Die Suche nach dem Sinn!
Vielleicht aber doch meine Suche nach "dem Schuldigen", dem ich dann alle Verantwortung überbügeln kann. "Ich hab' ja keine Schuld - der/die war's!", wie so oft, es ist ja so einfach. Und ist der Schuldige denn auch mal gefunden, so bin ich frei davon. Tolle Wurst!
Nur, daraus ist glücklicherweise nichts geworden. Ich habe die Schuld nicht bei anderen finden können, nee, nicht die "Wickeltisch"-Theorie, nee, nicht das "zerüttete" Elternhaus, nee, nicht die "unglückliche" Jugend, nicht das "mißbrauchte" Kind und auch nicht das oder jenes. Ich habe für mich eingesehen, diese "Schuld", so es denn überhaupt eine ist, doch bei mir, in mir zu suchen. Nämlich in meiner damaligen Labilität, Unbekümmertheit, Naivität und Neugier in Alkohol und Drogen mein Heil gesucht und nicht die Traute gehabt zu haben, davon damals abzulassen. Denn früher war das auch ganz geil und abgefahren, als "abgefuckter Freak" gegen Establishment und angeblich "überkommene" Strukturen usw. aufzumümpfen, wenn auch nur als kleiner, bescheidener "Provinz-Rambo". Diese Rolle gefiel mir auch ganz gut ... damals. Und meine spätere Entwicklung kann ich auch nicht den dann folgenden Lebensumständen zuschreiben und mich außen vor lassen, nee, dafür trage ich selbst die Verantwortung, ich habe mich eben gelangweilt den Gegebenheiten ergeben, bin mitgeschwommen, weil alles so seicht und einfach vor sich hin "schwomm", feuchtfröhlich, nebelig "schwomm"!. Habe "mit mir machen lassen", mich freumdbstimmen lassen! Alles easy, Alda!
Nur, unternommen, selbst wieder mein Leben in die Hand genommen, neue Wege beschritten, neue Risiken eingegangen, etwas selbst verändert, habe ich nicht. Das ist allein meine eigene "Schuld". Und dafür kann ich was - ich kann nicht sagen: "Dafür kann ich nix, nee, das läuft so nicht!
Wie ein Motor, der zwar läuft, aber durch die getretene Kupplung nicht mit dem eigentlichen Leben verbunden ist, da dadurch keine Motorkraft über das Getriebe zur Kraftentfaltung abgegeben wird. Sozusagen "abgekoppelt" vom Leben leben.
Mitmachen und "unter Dunst" stehen war ja einfacher - andere machen das ja auch so. Hoch die Tassen, was kost' die Welt. Ich hätte da niemals dran gedacht, dass sich dieses "Mitschwimmen" einmal ändern könnte. Weil - andere machen das ja auch so. Das stimmt mich schon ein wenig traurig.
Und nun war ich dann, siehe oben, so richtig am Suchen ... nur, gefunden habe ich tatsächlich, das alles im Leben meistens an mir liegt, es hinzunehmen oder zu verändern. ICH muß machen, und nicht der oder die andere. Und dieses Annehmen führte mich jetzt auch weiter aus meine Alkoholsucht heraus, hin zu dem, was jetzt ist. Das verbinde ich auch mit "mich wieder selbst bestimmen".
Das ist so meine Erkenntnis daraus.
Wollt' ich jetzt nur mal so hier tipseln, weil's paßt.
LG Fv
Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.