ZitatGepostet von Kleinerfuchs In meinem Wunsch, authentisch zu sein, und in meiner momentanen Verwirrung, ob ich das wirklich bin, hab ich hier gestern einen Beitrag geschrieben, der mir selbst klargemacht hat, daß das Ausmass meines Selbsthasses noch grösser ist als ich dachte.
Jetzt interessiert es mich doch einmal, warum dieses "authentisch sein" offensichtlich ein solches Dogma geworden ist
Ich persönlich entscheide selbst, was ich wann und wo von mir preis gebe. Ob das nun authentisch ist, ist mir sowas von egal. Seit ich darüber nicht mehr nachdenke, stehe ich mir selbst nicht mehr im Weg - dieser Satz fiel mir gerade jetzt ein, deinen Beitrag habe ich schon länger im Kopf. Ich wollte erst nichts dazu schreiben, aber das ging nicht
das "authentisch" ist für mich schon wichtig. Ist genaugenommen mein eigenes Dogma, gültig für mich. Das hat den Hintergrund, daß ich die ersten Jahre meines Lebens mit zwei Alkoholikern verbracht habe und somit immer in einer Welt lebte, die nicht so richtig "echt" war. Da gings schon viel um Dinge wie Verstellen, Lügen, Halbwahrheiten, Verdecken, Verleugnen, Verstecken, Manipulieren. Ach, alles so was. Später musste ich noch jahrelang erzählen, meine Mutter wäre nem schweren Krebsleiden erlegen, damit ja keiner mitbekommt, daß sie Alkoholikerin war.
Darum bin ich selbst um Klarheit und Echtheit bemüht, ist einfach ne Grundeinstellung bei mir, hat aber nichts mit irgendeinem Moralbegriff oder Sonstigem zu tun, ich hab nur in meiner Jugend was abgelegt, was ich Unsäglich fand.
Und manchmal werde ich dann so offen, daß ich mich im nachhinein total schlecht und angreifbar damit fühle. In dem Momenten entscheide dann nicht ich, was ich von mir offenbare, sondern eben diese alte Einstellung, daß ich authentisch sein will, auch wenn ich mich dabei um Kopf und Kragen rede.
ZitatGepostet von Adriana2 Jetzt interessiert es mich doch einmal, warum dieses "authentisch sein" offensichtlich ein solches Dogma geworden ist
Hamm alle zuviel BB geguckt UND in den Foren dazu gelesen und geschrieben Dort wurde das vor etwa 4 Jahren so der richtige Hype. "Der/die ist authentisch"
ZitatGepostet von Kleinerfuchs Und manchmal werde ich dann so offen, daß ich mich im nachhinein total schlecht und angreifbar damit fühle. In dem Momenten entscheide dann nicht ich, was ich von mir offenbare, sondern eben diese alte Einstellung, daß ich authentisch sein will, auch wenn ich mich dabei um Kopf und Kragen rede. [/b]
Das kommt mir sehr bekannt vor. Wennn ich zurückschaue, hat das aber auch einiges in meinem Leben sortiert, das war nicht immer und unbedingt zu meinem Nachteil. Ich war verwundert, warum du plötzlich so voller Selbstzweifel warst, für mich kamst du stets echt rüber.
Vermutlich ist es einfach der Begriff selbst, gegen den bin ich allergisch, das war so ein "Muss" lange Zeit, das wurde schon zum Zwang mit Wertung. Authentisch und kreativ hatte man gefälligst zu sein, ob man wollte oder nicht.
Zitat[i]Gepostet von zai-feh Hamm alle zuviel BB geguckt UND in den Foren dazu gelesen und geschrieben Dort wurde das vor etwa 4 Jahren so der richtige Hype. "Der/die ist authentisch"[/b]
Das kam dann auch noch dazu ? Ich dachte, das guckt keiner, weil das so niveaulos ist und aus Menschen Objekte macht, ohne dass die das merken Ich mach mir auch hier keine Einschränkungen. Ich sag mal "DSDS, Endziffer 15"
Authentizität ist noch nix anderes, als ganz man selbst zu sein und dieses Ich nach aussen zu tragen, oda? Dann ist doch folglich jeder authentisch, der sich so gibt, wie er ist. Nachdenklich, abwägend oder impuliv oder unüberlegt, etc. etc ...
ZitatGepostet von Miss_Rossi Authentizität ist noch nix anderes, als ganz man selbst zu sein und dieses Ich nach aussen zu tragen, oda? Dann ist doch folglich jeder authentisch, der sich so gibt, wie er ist. Nachdenklich, abwägend oder impuliv oder unüberlegt, etc. etc ...
Aber warum ist das dann ein solch raumgreifendes Thema? Seit ich nicht mehr drüber nachdenke bin ich also automatisch authentisch? Fürt mich stimmt das so.
Nur mit dem "so geben, wie er/sie ist" hab ich ein Problem, denn: wenn ich mich entschließe, in bestimmten Lebenslagen eine gewisse Maske zu tragen, bin ich auch authentisch, weil das bin ja dann auch ich
Warum das so ein raumübergreifendes Thema ist, frage ich mich allerdings auch.
Ansonsten bin ich der Meinung, dass mein Leben umso zufriedener ist, je weniger Masken ich tragen will oder auch muss. Wobei man das Müssen ja auch streichen könnte ...
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel
Das kam dann auch noch dazu ? Ich dachte, das guckt keiner, weil das so niveaulos ist und aus Menschen Objekte macht, ohne dass die das merken Ich mach mir auch hier keine Einschränkungen. Ich sag mal "DSDS, Endziffer 15"
Ich bin bekennender Trash-TV-Gucker. Jawoll.
Außerdem werden die Sendungen nur für mich gemacht. Nur für mich. Denn es guckt ja außer mir niemand.
ZitatGepostet von Miss_Rossi Authentizität ist noch nix anderes, als ganz man selbst zu sein und dieses Ich nach aussen zu tragen, oda? Dann ist doch folglich jeder authentisch, der sich so gibt, wie er ist. Nachdenklich, abwägend oder impuliv oder unüberlegt, etc. etc ...
Aber warum ist das dann ein solch raumgreifendes Thema? Seit ich nicht mehr drüber nachdenke bin ich also automatisch authentisch? Fürt mich stimmt das so.
Nur mit dem "so geben, wie er/sie ist" hab ich ein Problem, denn: wenn ich bmich entschließe, in bestimmten Lebenslagen eine gewisse Maske zu tragen, bin ich auch authentisch, weil das bin ja dann auch ich [/b]
Dann bist du aber in meinen Augen eben NICHT authentisch, sondern eine Frau, die immer mal wieder zu Masken greift!
ZitatGepostet von Miss_Rossi Warum das so ein raumübergreifendes Thema ist, frage ich mich allerdings auch.
Ansonsten bin ich der Meinung, dass mein Leben umso zufriedener ist, je weniger Masken ich tragen will oder auch muss. Wobei man das Müssen ja auch streichen könnte ...
Miss_Rossi
DAS ist auch meine Meinung! Ich persönlich bin immer sehr, sehr vorsichtig, wenn ich auf Menschen mit Masken treffe und spüre auch, dass ich mich in deren Gegenwart sehr unwohl fühle.
Kurzum: ein solcher Mensch kann mein Leben nicht bereichern..
Ich bin zu gerne mit Menschen zusammen, die ehrlich sind und keine Masken tragen.
Vorallem jetzt, seitdem ich trocken bin, passe ich sehr auf, welchen Umgang ich pflege, damit ich sowenig wie möglich negative Einflüsse in meinem Leben habe.
Müssen selbstsichere Menschen denn überhaupt eine Maske tragen?
Ist das "Maske-tragen-müssen" denn nicht ein Ausdruck davon, dass sie eben nicht selbstsicher sind?
In meinen Augen: JA.
Gerade deshalb orientiere ich mich ausschliesslich an Menschen, die keine Maske tragen. Mit denen kann ich mich auseinandersetzen und in der Auseinandersetzung mich und meinen Standpunkt erkennen und mich evtl. davon bereichernd weiterentwickeln. Das ist mit Maskenträgern aber unmöglich.
Was bitte ist denn "Maske tragen" - wenn ich vom Fasching mal absehe. Ist es Lügen? Das macht jeder Mensch - mit Ausnahme von Menschen mit Störungen (beispielsweise Asperger-Autismus) und auch die lügen, nur nicht so oft - rund 200x am Tag. Mit so 'ner Phrasendrescherei wie "ich/du/er/sie/es trage eine Maske" habe ich mich im Alter von 14-16 Jahren beschäftigt. Das war meine philosophische Phase, die nahltlos von der Säuferzeit abgelöst wurde. Mit 21 Jahren habe ich mich mit so bodenständigen Sachen wie "trocken werden und trocken bleiben für Anfänger" beschäftigt.